[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur passivierenden Nachspülung von Konversionsschichten
auf Metalloberflächen, insbesondere aus Stahl, verzinktem Stahl, legierungsverzinktem
Stahl und/oder Aluminium als Vorbereitung für die Lackierung bzw. den Auftrag von
Klebern unter Verwendung chromfreier, wässriger Lösungen sowie dessen Anwendung auf
die Vorbereitung für die anschließende Elektrotauchlackierung, insbesondere die kathodische
Elektrotauchlackierung bzw. auf die Nachspülung von Metalloberflächen, die bestimmte
Konversionsschichten aufweisen.
[0002] Das Verfahren der Phosphatierung wird in großem Umfang industriell zur Vorbereitung
von Metalloberflächen für eine anschließende Lackierung eingesetzt. Die damit erzeugten
Phosphatschichten bewirken u.a. eine bessere Haftung der Lackfilme auf dem Metall,
erhöhen die Korrosionsbeständigkeit und hemmen die von Beschädigungsstellen im Lackfilm
bei Korrosionsbeanspruchung ausgehende Lackunterwanderung. In ähnlicher Weise wirken
andere Konversionsschichten, insbesondere die nach den Verfahren der Farblos-, Gelb-
oder Grünchromatierung erzeugten Chromatschichten bzw. die mit Lösungen auf Basis
Ti oder Zr erzeugten Schichten. Die Schutzeigenschaften derartiger Konversionsschichten
werden weiter verbessert, wenn sie einer wässrigen passivierenden Nachspülung unterzogen
werden.
[0003] Gute anwendungstechnische Eigenschaften bieten die passivierenden Nachspülmittel
auf Basis von sechs- und/oder dreiwertigem Chrom. Nachteilig ist jedoch die Toxizität
der drei- und insbesondere der sechswertigen Chromverbindungen.
[0004] In der US-A-4 376 000 wird ein chromfreies Nachspülmittel auf Basis von Polyvinylphenol
beschrieben. Dieses muß aber in vergleichsweise hoher Konzentration angewendet werden,
wodurch eine unerwünschte Abwasserbelastung, insbesondere durch den hohen zum Abbau
erforderlichen Sauerstoffbedarf, hervorgerufen wird.
[0005] Aus der US-A-3 695 942 ist es bekannt, lösliche Zirkonverbindung zur Nachbehandlung
von Konversionsschichten einzusetzen. Die Nachspülmittel enthalten außer Zirkonium
als Kationen Alkali und Ammonium. Vor der Anwesenheit von Erdalkalimetallkationen
wird ausdrücklich gewarnt. Sie werden bei einem pH-Wert von 3 bis 8,5 eingesetzt.
Diese Nachspülmittel erreichen jedoch nicht das Qualitätsniveau der chromhaltigen
Mittel.
[0006] Die US-A-3895970 beschreibt saure, wässrige Nachspülmittel für Phosphatschichten
auf Basis von einfachen oder komplexen Fluoriden und nennt aus der Gruppe der Zirkoniumverbindungen
Chromzirkonfluorid und Zirkonfluorid. Mit Ausnahme des Chromzirkonfluorids genügen
die in dieser Patentschrift genannten Produkte nur mittleren Ansprüchen. Chromzirkonfluorid
hat jedoch den bereits oben genannten Nachteil der Toxizität.
[0007] Einem älteren Vorschlag zufolge spült man phosphatierte Metalloberflächen mit wässrigen
Lösungen, die Aluminiumfluorozirkonat mit einem Molverhältnis von Al : Zr : F von
(0,15 bis 0,67) : 1 : (5 bis 7) enthalten, wobei die Gesamtkonzentration von Al +
Zr + F 0,1 bis 2,0 g/l beträgt und der pH-Wert auf 3 bis 5 eingestellt ist. Diese
Nachspülung zeichnet sich durch ein sehr gutes Qualitätsprofil aus.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Verfahren zur passivierenden Nachspülung von
Konversionsschichten auf Metallen vor der Lackierung bzw. dem Auftrag von Klebern
bereitzustellen, das die Nachteile der bekannten Verfahren nicht aufweist bzw. eine
weitere Verbesserung des älteren Vorschlages darstellt, sich durch hohen Korrosionsschutz
sowie durch sehr gute Lack- und Klebehaftung auszeichnet und die Umwelt praktisch
nicht belastet.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst, indem das Verfahren der eingangs genannten Art entsprechend
der Erfindung derart ausgestaltet wird, daß man die mit Konversionsschichten versehenen
Metalloberflächen mit einer wässrigen Lösung spült, die Ce(IV) und/oder Ce(III) in
einer Gesamtmenge von 0,01 bis 1,0 g/l enthält und einen pH-Wert von 3 bis 6 aufweist.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für alle Konversionsschichttypen, die
auf Metallen, insbesondere Stahl, verzinktem und legierungsverzinktem Stahl, aluminiertem
Stahl, Zink, Zinklegierungen, Aluminium und Aluminiumlegierungen erzeugt werden können.
Hierzu zählen Konversionsschichten auf Basis von Phosphat, wie Zink-, Eisen-, Mangan-,
Kalzium-, Zinkmangan- und Zinkkalziumphosphat sowie andere Mischprodukte mit zwei
oder auch mehr zweiwertigen Kationen. Besonders eignet es sich für die Phosphatschichten,
die mit Niedrigzink-Phosphatierverfahren mit und ohne Zusatz weiterer Kationen, wie
Mn, Ni, Co, Mg, ausgebildet werden.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich ebenso zur Nachspülung von Konversionsschichten,
welche auf Aluminium- oder Aluminiumlegierungsoberflächen mit Lösugen auf Basis Ti
oder Zr erzeugt worden sind. Derartige Lösungen können als weitere Komponenten z.B.
Fluoride, Phosphate, Verbindungen des Bors sowie ggf. passivierende Bestandteile,
wie Tannine, enthalten. Auch eignet sich das Verfahren zur Nachbehandlung von Chromatüberzügen,
beispielsweise der eingangs genannten Art, sowie von Konversionsschichten, die z.B.
auf Zink oder Zinklegierungen mittels einer Lösung, die mindestens zwei verschiedene
mehrwertige Metallionen sowie Komplexbildner enthält und vorzugsweise einen pH-Wert
von größer 11 aufweist, erhalten worden sind.
[0012] Nach der Erzeugung der Konversionsschicht erfolgt eine Wasserspülung, ehe z.B. durch
Tauchen, Spritzen, Fluten oder Aufwalzen entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
nachbehandelt wird.
[0013] Bei allen Testergebnissen enspricht die korrosionsschützende Wirkung der erfindungsgemäßen
passivierenden Nachspülung mindestens derjenigen Wirkung, welche durch eine passivierende
Nachspülung mittels der hinsichtlich ihrer hervorragenden Wirkung bekannten Cr(III)/Cr(VI)-haltigen
Lösungen erhalten wird.
[0014] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, die mit Konversionsschichten
versehenen Metalloberflächen mit einer wässrigen Lösung zu spülen, deren Ce-Konzentration
0,05 bis 0,15 g/l beträgt.
[0015] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, die mit Konversionsschichten
versehenen Metalloberflächen mit einer Lösung zu spülen, die Ce(III) und Ce(IV) in
einem Gewichtsverhältnis von 9 bis 2 (Ce III) : 1 (Ce IV) enthält. Durch die Verwendung
einer Mischung von Ce(III) und Ce(IV) innerhalb des genannten Gewichtsverhältnisbereiches
ergibt sich eine höhere korrosionsschützende Wirkung als wenn die Ce-Verbindung in
nur einer Oxidationsstufe eingesetzt wird.
[0016] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, die mit Konversionsschichten
versehenen Metalloberflächen mit einer Lösung zu spülen, in die das Ce(III) und/oder
Ce(IV) als Nitrat und/oder Sulfat eingebracht worden ist. Weiterhin ist es zweckmäßig,
die Ce-Verbindung mindestens teilweise als Fluorid, Hexafluorozirkonat, Hexafluorotitanat,
Hexafluorosilikat, Hexafluoroaluminat, Tetrafluoroborat oder als Salz von Carbonsäuren,
Hydroxycarbonsäuren und/oder Aminocarbonsäuren einzubringen. Geeignete Carbonsäuren
sind beispielsweise Essigsäure, Oxalsäure und Malonsäure, geeignete Hydroxycarbonsäuren
z.B. Glykolsäure, Milchsäure, Weinsäure, Zitronensäure und geeignete Aminosäuren beispielsweise
Nitrilotriessigsäure und Äthylendiamintetraessigsäure. Der Zusatz des Ce in Form von
Verbindungen der zuvor genannten Säure beeinflußt die Löslichkeit insbesondere des
Ce(IV) positiv.
[0017] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, die mit Konversionsschichten
versehenen Metalloberflächen mit einer wässrigen Lösung zu spülen, die zusätzlich
Molybdat und/oder Wolframat enthält. Vorzugsweise werden diese Verbindungen in Form
ihrer Alkalisalze zugegeben.
[0018] Die Einstellung des pH-Wertes der Nachspüllösung erfolgt zweckmäßigerweise mittels
einfacher Mineralsäuren, wie Salpetersäure oder Flußsäure. Sofern zur pH-Wert-Einstellung
alkalisch reagierende Zusätze erforderlich sind, können flüchtige Basen, wie Ammoniak,
Äthanolamin, Di- und Triäthanolamin verwendet werden. Entspechend einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung wird jedoch der pH-Wert mit Alkalihydroxiden eingestellt,
da Alkalihydroxide, insbesondere Natriumhydroxide, gegenüber flüchtigen Basen den
Vorzug besitzen, daß eine Destabilisierung der Nachspüllösungen nicht erfolgt.
[0019] Üblicherweise wird die innnerhalb des erfindungsgemäßen Verfahrens einzusetzende
Nachspüllösung durch Verdünnung eines Konzentrates hergestellt.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, im Anschluß an
die passivierende Nachspülung mit vollentsalztem Wasser nachzuspülen. Diese Spülung
beseitigt noch evtl. anhaftende Salze bzw. Salzlösungen, welche die Lackhaftung und
den Korrosionsschutz beeinträchtigen könnten.
[0021] Die Applikation der passivierenden Nachspüllösung auf die mit einer Konversionsschicht
versehenen Metalloberflächen erfolgt in üblicher Weise, z.B. durch Tauchen, Fluten,
Spritzen und Rollenauftrag. Die Behandlungszeiten liegen zwischen etwa 1 Sekunde bis
2 Minuten. Die Anwendungstemperatur kann von Raumtemperatur bis etwa 80°C reichen.
Üblicherweise werden Temperaturen zwischen 20 und 50°C bevorzugt. Für den Ansatz der
Nachspüllösungen empfiehlt sich die Verwendung von möglichst salzarmen, insbesondere
vollentsalztem Wasser. Wasser mit hohem Salzgehalt ist zum Badansatz nicht geeignet.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren dient der Vorbereitung der mit Konversionsschichten
überzogenen Metalloberflächen für die Lackierung bzw. den Auftrag von Klebern. Es
erhöht die Haftung der organischen Filme, verbessert die Beständigkeit der organischen
Filme gegen Blasenbildung bei Korrosionsbeanspruchung und hemmt die von Beschädigüngsstellen
im Film ausgehende korrosive Unterwanderung. Das Verfahren ist zur Vorbereitung vor
der Pulverlackierung, der Lackierung mit lösemittelarmen High-solids-Lacken und mit
Lacken, die im wesentlichen mit Wasser als Lösemittel aufgebaut sind, geeignet. Eine
besonders vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Vorbereitung
von mit Konversionsschichten versehenen Metalloberflächen für die anschließende Elektrotauchlackierung,
insbesondere die kathodische Elektrotauchlackierung.
[0023] Das Verfahren ist mit besonderem Vorteil für die Nachspülung von Metalloberflächen
geeignet, die als Konversionsschichten Phosphatschichten, mit chromfreien, sauren
Verfahren auf Basis von Zr und/oder Ti, F und ggf. PO₄ erzeugte Schichten oder komplexe
Metalloxidschichten aufweisen.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren wird im Folgenden beispielsweise und näher erläutert.
BEISPIEL 1
[0025] Entfettete Bleche aus Stahl, elektrolytisch verzinktem Stahl und AlMgSi wurden mit
einem manganmodifizierten Niedrigzink-Phosphatierverfahren 2 min bei 55°C im Spritzen
behandelt. Die Phosphatierlösung hatte folgende Zusammensetzung:
0,7 g/l Zn |
0,04 g/l Fe III |
1,0 g/l Mn |
13 g/l P₂O₅ |
1,0 g/l Ni |
2,1 g/l NO₃ |
2,9 g/l Na |
0,3 g/l F |
0,15 g/l NH₄ |
0,07 g/l NO₂ |
[0026] Auf den drei Metallsubstraten wurden feinkristalline, gleichmäßig deckende Phosphatschichten
mit einem Flächengewicht von 2,5 bis 3 g/m³ erzeugt. Die Bleche wurden anschließend
mit Wasser gespült und danach passivierend nachgespült. Die passivierende Nachspülung
erfolgte im Tauchen bei 30°C und 1 min Behandlungszeit. Als Schlußbehandlung diente
ein Abbrausen mit vollentsalztem Wasser.
[0027] Die Lackierung der Bleche wurde mit einem kathodischen Elektrotauchgrund, einem Füller
und einem Decklack durchgeführt. Jede Lackschicht wurde gesondert eingebrannt. Die
Gesamtlackschichtdicke betrug ca. 90 µm.
[0028] Die Bleche wurden mit einer Stahlnadel bis zum Metalluntergrund angeritzt und verschiedenen
Prüfungen ausgesetzt. Die Ergebnisse sind in den nachfolgenden Tabellen 1 bis 3 zusammengefaßt.
[0029] Das Nachspülmittel entsprechend der Erfindung wurde durch Auflösen von 0,081 g Ce
III (eingebracht als Ce(NO₃)₃ · 6H₂O) sowie 0,020 g Ce IV (eingebracht als Ce(SO₄)₂
· 4H₂O) pro Liter hergestellt. Zur Stabilisierung von Ce(IV) wurden dem Bad 0,1 g/l
Fluorid in Form von HF zugesetzt. Anschließend wurde mit Ammoniak auf pH 4,0 bis 4,5
eingestellt. Die bei der Herstellung der Badlösung auftretende leichte Trübung hat
keinen Einfluß auf die passivierenden Eigenschaften des Nachspülmittels.
[0030] Die zu Vergleichszwecken eingesetzten Lösungen enthielten
1.
- Cr VI/Cr III-Lösung:
- 0,2 g/l CrO₃ und 0,037 g/l Cr III.
Der pH-Wert war auf 3,5 bis 4,0 eingestellt worden.
2.
- Al-Zr-F-Lösung:
- 0,014 g/l Al, 0,14 g/l Zr und 0,17 g/l F.
Der pH-Wert war ebenfalls auf 3,5 bis 4,0 eingestellt worden.
[0031] Aus den Tabellen ist zu erkennen, daß das erfindungsgemäße Verfahren bezüglich des
Korrosionsschutzes eine mindestens gleich gute wie, zum Teil sogar bessere Wirkung
zeigt als insbesondere die anerkannt hochwirksame Cr VI/Cr III-Lösung.

BEISPIEL 2
[0032] Gereinigte und entfettete Aluminiumbleche wurden zur Erzeugung eines Konversionsüberzuges
10 Sekunden in eine Lösung getaucht, deren Temperatur 50°C betrug und die folgende
Zusammensetzung aufwies:
Ti |
0,17 g/l |
F |
1,24 g/l |
P₂O₅ |
0,09 g/l |
NH₄ |
0,91 g/l |
Tannin |
0,11 g/l |
Na |
0,003 g/l |
Biozid |
0,10 g/l |
[0033] Die Bleche wurden anschließend mit Wasser gespült und passivierend nachgespült. Hierzu
wurden die Bleche 5 Sekunden bei 35°C in die Nachspüllösung getaucht und anschließend
von überschüssiger Lösung durch Abquetschen befreit. Nach einer Trocknungsdauer von
0,5 min im Umluftofen bei 60°C wurden die Bleche mit einem 2-Schicht-Lebensmittellack
lackiert, dessen erste Schicht ein Epoxid-Phenol-Harz und dessen zweite Schicht ein
Organosol ist. Die Schichtdicke des Gesamtlacks lag zwischen 10 und 15 µm.
[0034] Anschließend wurden aus den behandelten, etwa 0,25 mm dicken Blechen Blechronden
mit 60 mm Durchmesser ausgestanzt und Näpfchen mit einem Durchmesser von 26 mm und
einer Höhe von 25 mm tiefgezogen.
[0035] Diese Näpfchen wurden einem Sterilisationstest unterzogen, indem sie 40 Minuten in
einem Druckbehälter der Einwirkung einer wäßrigen Lösung von 3% Kochsalz, 1% Zitronensäure
und 0,5% Milchsäure bei 121°C ausgesetzt wurden. Die danach an den Näpfchen festgestellten
Fehler (Lackablösungen, Blasen) wurden nach einer Skala von 1 (Lack im gesamten Mantelbereich
des Näpfchens abgelöst = unbrauchbar) bis 15 (keine Lackfehler = ausgezeichnet) bewertet.
[0036] Die zum Einsatz kommende Nachspüllösung (A) enthielt 0,110 g/l Ce III (eingebracht
als Ce(NO₃)₃ · 6H₂O) und 0,020 g/l Ce IV (eingebracht als Ce(SO₄)₂ · 4H₂O). Der pH-Wert
war auf 4,0 bis 4,5 eingestellt worden.
[0037] Zu Vergleichszwecken wurde mit einer wässrigen Lösung von 0,6 g/l Polyvinylphenol
und einem pH-Wert von ca. 5 (Nachspüllösung B) und einer Lösung, die 0,014 g/l Al,
0,14 g/l Zr, 0,17 g/l F und 0,016 g/l NH₄ enthielt und einen pH-Wert von 3,5 bis 4,0
aufwies (Nachspüllösung C), nachgespült.

[0038] Ein Vergleich der Tabellenwerte zeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren deutlich
bessere Werte liefert insbesondere gegenüber dem Vergleichsbeispiel mit einer Nachspüllösung
auf Polyvinylphenolbasis.
BEISPIEL 3
[0039] Gereinigte und entfettete Bleche aus feuerverzinktem Stahl wurden zur Erzeugung eines
Konversionsüberzuges 30 Sekunden in eine Lösung getaucht, deren Temperatur 55°C betrug
und die folgende Zusammensetzung aufwies:
Co²⁺ |
0,3 g/l |
Fe³⁺ |
0,2 g/l |
NO₃- |
1,3 g/l |
Natriumsalz der Hexahydroxyheptansäure |
2,2 g/l |
NaOH |
27,4 g/l |
[0040] Die Bleche wurden anschließend mit Wasser gespült und passivierend nachgespült. Hierzu
wurden die Bleche 5 Sekunden bei 30°C in die Nachspüllösung getaucht und anschließend
von überschüssiger Lösung durch Abquetschen befreit. Nach einer Trocknungsdauer von
0,5 min im Umluftofen bei 75°C wurden die vorbehandelten Bleche mit einem Epoxid-Primer
und einem Acrylat-Decklack lackiert. Die Schichtdicke des Gesamtlacks betrug ca. 25
µm.
[0041] Anschließend wurden die behandelten Bleche folgenden Prüfungen unterzogen:
Die Lackhaftung wurde im T-Bend-Test ermittelt, wobei die Bleche um 180° gebogen wurden
und die verschiedenen Krümmungsradien als n-faches der Blechdicke (n = 0,1,2...) angegeben
werden (Tn). Als geprüfte Größe wird der Anteil der abgeplatzten Lackfläche an der
gesamten gekrümmten Fläche in % angegeben.
[0042] An weiteren behandelten Blechen wurden mit einer Blechnadel Ritze bis zum Metalluntergrund
und mit einer Blechschere eine Schnittkante angebracht. Die Bleche wurden dann dem
Salzsprühtest nach DIN 50021 SS für 1008 Stunden unterworfen. Als geprüfte Größe wird
die Lackunterwanderung (mm) angegeben, die vom Ritz bzw. der Schnittkante ausgeht.
[0043] Die entsprechend der Erfindung zum Einsatz kommende Nachspüllösung (A) enthielt 0,110
g/l Ce III (eingebracht als Ce(NO₃)₃ · 6H₂O) und 0,320 g/l Ce IV (eingebracht als
Ce(SO₄)₂ · 4H₂O). Ihr pH-Wert betrug 4,0 bis 4,5.
[0044] Zu Vergleichszwecken diente eine Nachspüllösung (B) mit einem Gehalt von 0,014 g/l
Al, 0,14 g/l Zr, 0,17 g/l F und 0,016 g/l NH₄ bei einem pH-Wert von 3,5 bis 4,0 sowie
eine Nachspüllösung (C) mit einem Gehalt an 2,0 g/l Cr VI, 0,8 g/l Cr III, 0,2 g/l
F und 0,3 g/l Zn.
[0045] Die Prüfergebnisse sind in den nachfolgenden Tabellen angegeben.
Lackhaftung im T-Bend-Test |
Nachspüllösung |
abgeplatzte Fläche (%) bei Krümmungsradius Tn |
|
T1 |
T2 |
T3 |
T4 |
A (Erfindung) |
100 |
50 |
10 |
<5 |
B (Vergleich) |
100 |
55 |
15 |
5 |
C (Vergleich) |
100 |
80 |
30 |
5 |
Korrosionsbeständigkeit im Salzsprühtest |
Nachspüllösung |
Unterwanderung (mm) nach 1008 h |
|
am Ritz |
an der Kante |
A (Erfindung) |
0 - 1 |
6 - 8 |
B (Vergleich) |
<1 - 1 |
8 - 9 |
C (Vergleich) |
1 - 3 |
9 - 10 |
[0046] Ein Vergleich der Tabellenwerte zeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren in jedem
Fall mindestens so gute bzw. bessere Werte lieferte, insbesondere wie das hinsichtlich
des Korrosionsschutzes anerkannt hochwirksame Vergleichsverfahren mit einer Nachspüllösung
auf Basis Cr(VI)/Cr(III).
1. Verfahren zur passivierenden Nachspülung von Konversionsschichten auf Metalloberflächen,
insbesondere aus Stahl, verzinktem Stahl, legierungsverzinktem Stahl und/oder Aluminium
als Vorbereitung für die Lackierung bzw. den Auftrag von Klebern unter Verwendung
chromfreier, wässriger Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit Konversionsschichten
versehenen Metalloberflächen mit einer wässrigen Lösung spült, die Ce(IV) und/oder
Ce(III) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 1,0 g/l enthält und einen pH-Wert von 3
bis 6 aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit Konversionsschichten
versehenen Metalloberflächen mit einer wässrigen Lösung spült, deren Ce-Konzentration
0,05 bis 0,15 g/l beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit Konversionsschichten
versehenen Metalloberflächen mit einer wässrigen Lösung spült, die Ce(III) und Ce(IV)
in einem Gewichtsverhältnis von 9 bis 2 : 1 enthält.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man die mit Konversionsschichten versehenen Metalloberflächen mit einer wässrigen
Lösung spült, in die Ce(IV) und/oder Ce(III) als Nitrat und/oder Sulfat eingebracht
worden ist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man die mit Konversionsschichten versehenen Metalloberflächen mit einer wässrigen
Lösung spült, in die Ce(IV) und/oder Ce(III) mindestens teilweise über die Anionen
Fluorid, Hexafluorozirkonat, Hexafluorotitanat, Hexafluorosilikat, Hexafluoroaluminat,
Tetrafluoroborat bzw. als Salz von Carbonsäuren, Hydroxicarbonsäuren und/oder Aminocarbonsäuren
eingebracht worden ist.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man die mit Konversionsschichten versehenen Metalloberflächen mit einer wässrigen
Lösung spült, die zusätzlich Molybdat und/oder Wolframat enthält.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man die mit Konversionsschichten versehenen Metalloberflächen mit einer wässrigen
Lösung spült, deren pH-Wert unter Verwendung einfacher Mineralsäuren, wie Salpetersäure
und/oder Flußsäure, bzw. unter Verwendung von Alkalihydroxiden, vorzugsweise Natriumhydroxid,
eingestellt worden ist.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man im Anschluß an die passivierende Nachspülung mit vollentsalztem Wasser spült.
9. Anwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 auf die Vorbereitung
von mit Konversionsschichten versehenen Metalloberflächen für die anschließende Elektrotauchlackierung,
insbesondere die kathodische Elektrotauchlackierung.
10. Anwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9 auf die Nachspülung
von Metalloberflächen, die als Konversionsschichten Phosphatschichten, mit chromfreien,
sauren Verfahren auf Basis von Zr und/oder Ti, F und ggf. PO₄ erzeugte Schichten oder
komplexe Metalloxidschichten aufweisen.