[0001] Bei kolbenstangenlosen Arbeitszylindern stellt sich grundsätzlich das Problem, daß
die Kolbenbewegung nach außen geführt und dort abgreifbar sein muß. Dies geschieht
wie in der EP 0 147 803 dargestellt, dadurch daß das Zylinderrohr Mit einem sich in
Längsrichtung erstreckenden Schlitz versehen ist, durch den dann Mitnehmerelemente
mit dem Kolben verbunden sind, durch den Schlitz hindurchreichen und die Bewegung
des Kolbens so außen abgreifbar machen. Hierbei muß der Längsschlitz jedoch auf eine
mehr oder weniger komplizierte Weise abgedichtet werden, so daß sich ein druckmitteldichter
Zylinderinnenraum ergibt. Arbeitszylinder dieser Art finden ihren Einsatzbereich besonders
dort, wo aufgrund der gestellten Arbeitsanforderungen eine mit dem Kolben verbundene
nach außen geführte Kolbenstange nicht unterbringbar ist. Diese bekannte Anordnung
hat jedoch den Nachteil, daß der Längsschlitz die. Torsionssteifigkeit des Zylinderrohres
stark herabsetzt. Ein weiterer Nachteil ist, daß durch diese Anordnung eine Aufweitung
des Zylinders und damit des Schlitzes bei der Druckbeaufschlagung unvermeidbar ist.
Hierdurch kann es zu Undichtigkeiten kommen, die die vom Kolben abgreifbare Kraft
stark herabsetzen. Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 34 03 830 ist ein kolbenstangenloser
Arbeitszylinder bekannt, dessen Profilrohr einen geschlossenen Querschnitt aufweist.
Bei diesem bekannten Arbeitszylinder wird auf einen Längsschlitz zur Anordnung eines
Mitnehmers zwischen Kolben und außen geführten Schlitten verzichtet, da hierbei der
Einsatz eines Zugbandes vorgesehen ist, welches an den Enden des Zylinderrohres über
Umlenkrollen parallel zum Zylinderinnenraum außen geführt ist. Nachteilig ist bei
diesem bekannten Arbeitszylinder jedoch, daß der Zylinderinnenraum einen runden Querschnitt
aufweist. Hierdurch ist eine verdrehgesicherte Führung des Kolbens nicht gegeben.
Dadurch werden die beim Betrieb des Arbeitszylinders möglichen Eigenrotationsmomente
auf das Zugband übertragen, so daß die Dichtungen des Zugbandes an den Enden des Zylinderrohres
stark belastet werden, somit stärker verschleißen. Solche Eigenrotationsmomente des
Kolbens treten besonders dann auf, wenn die Zugbandenden nicht exakt auf einer Achse
fluchtend am Kolben angeordnet sind und somit Kippmomente entstehen, oder im Betrieb
hoher Verschiebegeschwindigkeiten des Kolbens im Arbeitszylinder.
[0002] Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, ein
Profilrohr für kolbenstangenlose Arbeitszylinder zu schaffen, das torsionssteif ist
und den Kolben verdrehgesichert führt und gleichzeitig eine kompakte Bauform vorgibt.
[0003] Die gestellte Aufgabe wird bei einem Profilrohr für kolbenstangenlose Arbeitszylinder
der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0004] Die Verwendung eines Profilrohres mit einem geschlossenen einstückigen Querschnitt
in Verbindung mit einem innerhalb des Profilrohrquerschnittes angeordneten Zylinderraum
mit elliptischem Querschnitt hat den Vorteil, daß das Zylinderrohr zum einen torsionssteif
ist und zum anderen der Kolben innerhalb des elliptischen Querschnittes des Zylinderinnenraumes
verdrehgesichert geführt ist. Hierdurch werden die Dichtungen für das Zugmittel entlastet.
Die im Querschnitt elliptische Ausbildung des Zylinderinnenraumes ist zwar aus der
Patentanmeldung FR-2 245 865 bekannt, jedoch hierbei für einen Arbeitszylinder mit
Kolbenstange vorgesehen. Im Gegensatz zu diesem Stand der Technik dient die Verdrehsicherung
des Kolbens bei der vorliegenden Erfindung ausschließlich der Entlastung der Zugbanddichtungen
und somit einem glatteren Lauf des Kolbens.
[0005] Bei der vorliegenden Erfindung erweist es sich außerdem als vorteilhaft, innerhalb
des geschlossenen Profilrohrquerschnittes sich in Längsrichtung erstreckende Druckmittelführungskanäle
integriert anzuordnen, da die Baueinheit somit kompakt ist. Dies gilt ebenfalls dafür,
die Gleitführung für den außen anzutreibenden geführten Schlitten als einstückige
Anformungen des Profilrohres auszubilden. Daß in vorteilhafter Ausgestaltung innerhalb
des Profilrohrquerschnittes ein sich in Längsrichtung erstreckender geschlossener
Reservekanal angeordnet ist, hat den Vorteil, daß zusätzliche Bauelemente aufgenommen
und geführt werden können und/oder Führungsleitungen für beispielsweise Druckluft
etc. einfach und kompakt im Profilrohr integriert angeordnet werden können. Die Anordnung
von sich in Längsrichtung erstreckenden mit Verzahnungen versehenen Nuten an mindestens
einer der Außenseiten des Profilrohres, innerhalb derer entsprechende Schrauben einschraubbar
sind, hat den Vorteil, daß Verwendung von Anbauteilen keine zusätzlichen Gewindelöcher
gebohrt werden müssen, sondern an jeder beliebigen Stelle entlang der Nuten des Arbeitszylinders
Schrauben in das Profilrohr einschraubbar sind. Die Anordnung von nach innen sich
trapezförmig erweiternden Führungsnuten, die sich in Längsrichtung des Profilrohres
erstrecken, führt in einfacher Weise zur Anbaumöglichkeit von zusätzlichen Anbauteilen,
wie Positionsschalter oder dergleichen. Alternativ dazu können die Nuten auch einen
sich nach innen verjüngenden trapezförmigen Querschnitt aufweisen, um auch mit entsprechenden
Befestigungselementen versehene Anbauteile der handelsüblichen Art ebenfalls einsetzen
zu können.
[0006] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher erläutert.
[0007] Es zeigen:
- Figur 1
- Arbeitszylinder
- Figur 2
- alternativer Profilrohrquerschnitt
[0008] Die Figur 1 stellt den kolbenstangenlosen Arbeitszylinder dar, bei dem in einem Schnitt
der Querschnitt des Profilrohres und die Anordnung der einzelnen Elemente des Arbeitszylinders
sichtbar sind. Das Profilrohr 1 weist einen geschlossenen einstückigen Querschnitt
auf, innerhalb dessen alle für den Arbeitszylinder nötigen Elemente integriert angeordnet
sind. Der Zylinderraum 4 weist einen elliptischen Querschnitt auf, innerhalb dessen
ein Kolben 11 mit ebenfalls elliptischem an den Querschnitt des Zylinderinnenraumes
angepaßten Querschnitt geführt ist. Die axialen Enden des Kolbens 11 sind mit dem
Zugband 3 verbunden, welches im Bereich der Zylinderdeckel 8 aus dem Zylinderinnenraum
4 herausgeführt und dabei abgedichtet sind. Über Umlenkrollen (hier nicht dargestellt,
da im Bereich der Zylinderdeckel integriert) ist das Zugband parallel zum Zylinderinnenraum
4 in der dafür vorgesehenen Nut 9 geführt und mit dem Schlitten 2 verbunden. Die Nut
9 ist mit einer Erweiterung 16 versehen, die es im Bedarfsfall ermöglicht, ein zusätzliches,
verschiebbares Befestigungselement, welches die Zugbandenden aufnimmt, zu führen.
Das Profilrohr 1 ist mit einer einstückigen Gleitführung 12 versehen und weist einen
schwalbenschwanzförmigen Querschnitt auf. Der Schlitten ist dementsprechend angeformt,
daß er in dieser schwalbenschwanzförmigen Gleitführung geführt wird. Innerhalb des
Profilrohrquerschnittes sind Druckmittelleitungen 5 angeordnet, die sich in Längsrichtung
des Profilrohres erstrecken. Zwischen dem Zylinderraum 4 und der Nut 9 zur Führung
des Zugmittels 3 ist ein sich ebenfalls in Längsrichtung des Profilrohres erstreckender
integrierter Reservekanal 7 angeordnet. Innerhalb dieses Kanals können zusätzliche
Leitungen für Druckmittel oder aber auch elektrische Leitungen geführt werden. Außerdem
ist es möglich dort Halteelemente zur Befestigung der Umlenkrollen einzuschieben.
Die Nuten 13 sind an der der Gleitführung 12 gegenüberliegenden Bodenseite des Profilrohres
1 angeordnet. Diese Nuten 13 erstrecken dich ebenfalls in Längsrichtung des Profilrohres
und sind mit einer Verzahnung versehen, die sich ebenfalls in Längsrichtung des Profilrohres
erstreckt. Diese Verzahnung ist dabei so gestaltet, daß die Gewindegänge von Schraubelementen
in die Nuten aufnehmbar sind, beispielsweise zur Befestigung von Anbauelementen. Die
Erstreckung der Nuten 13 in Längsrichtung bewirkt dabei, daß an jeder denkbaren Stelle
entlang der Nuten Schraubelemente eingesetzt werden können, wodurch die Notwendigkeit
eines maßhaltigen Anbohrens des Zylinderrohres entsprechend der Lage der Befestigungsschrauben
überflüssig wird. An den übrigen Außenseiten des Profilrohres sind sich in ebenfalls
Längsrichtung erstreckende Führungsnuten 14 zur Aufnahme von Anbauteilen angeordnet.
Solche Anbauteile können beispielsweise Endschalter, Signalgeber etc. sein. Über Haltenuten
15, die sich nach außen erweiternd ausgebildet sind, wird der Arbeitszylinder gehalten
bzw. mit einer Maschine verbunden.
[0009] Figur 2 zeigt eine alternative Ausgestaltungsmöglichkeit des Profilrohrquerschnittes.
Der Reservekanal 7 ist dabei seitlich noch so erweitert, daß Material beim Herstellen
des Profilrohres eingespart werden kann, ohne daß die Statik und damit die Torsionssteifigkeit
des Profilrohres leidet. Die Befestigungsnuten 17 sind dabei derart trapezförmig,
daß sie sich zum Inneren des Profilrohrquerschnittes hin verjüngen. Hierdurch ist
es möglich, Anbauteile der handelsüblichen Art einfach zu befestigen.
[0010] Insgesamt stellt dieses Profilrohr eine kompakte und zweckmässige Bauform für einen
Zugbandzylinder dar. Die Entlastung der für das Zugband nötigen Dichtungen und der
Umlenkrollen und nicht zuletzt des Zugbandes selbst durch die Ausgestaltung eines
verdrehgesicherten Kolbens, in Verbindung mit dem kompakten und alle wesentlichen
Elemente integriert enthaltenden Profilrohr ist, zweckmäßig und einfach aufgebaut.
1. Profilrohr für kolbenstangenlose Arbeitszylinder mit einem sich in Längsrichtung erstreckenden
Zylinderraum und einem darin beweglich geführten mit Zugmitteln verbundenen Kolben
und einem mit dem Zugmittel verbundenen, in einer am Profilrohr angeordneten Gleitführung
geführten Schlitten,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Profilrohr (1) einen geschlossenen einstückigen Querschnitt aufweist, daß
der Zylinderraum (4) einen innerhalb des Profilrohrquerschnittes angeordneten elliptischen
Querschnitt aufweist, daß innerhalb des Profilrohrquerschnittes sich in Längsrichtung
erstreckende Druckmittelführungskanäle (5) angeordnet sind und daß die Gleitführung
(12) an einer der Außenlängsseiten des Profilrohres (1) angeordnet und mit demselben
einstückig verbunden ist.
2. Profilrohr für kolbenstangenlosen Arbeitszylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Profilrohres (1) ein sich in Längsrichtung erstreckender Reservekanal
(7) mit geschlossener Querschnittskontur integriert angeordnet ist.
3. Profilrohr für kolbenstangenlosen Arbeitszylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitführung (12) eine sich in Längsachse erstreckende und bezüglich des Profilrohrquerschnittes
nach außen offene Nut (9) zur Führung des Zugmittels (3) aufweist.
4. Profilrohr für kolbenstangenlosen Arbeitszylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer der Außenseiten des Profilrohres (1) sich in Längsrichtung erstreckende
Nuten (13) angeordnet sind, die mit sich in Längsrichtung erstreckenden Verzahnungen
zur Aufnahme von Schrauben versehen sind.
5. Profilrohr für kolbenstangenlosen Arbeitszylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Außenseiten des Profilrohres (1) sich in Längsrichtung erstreckende, sich
zum Inneren des Profilrohrquerschnittes trapezförmig erweiternde Führungsnuten (14)
zur Aufnahme von Anbauteilen angeordnet sind.
6. Profilrohr für kolbenstangenlosen Arbeitszylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Außenseite des Profilrohres sich in Längsrichtung erstreckende trapezförmige,
sich zum Inneren des Profilrohrquerschnittes verjüngende Befestigungsnuten (17) angeordnet
sind, zur Aufnahme von Anbauteilen.