[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln, insbesondere Bleichen, Waschen,
Färben, Abkochen, Entschlichten, Mercerisieren oder dergleichen, einer Textilware,
mit mindestens einem Applikationsbehälter, in dem die zu behandelnde Ware über eine
Mehrzahl von Walzen geführt und der Einwirkung einer Flotte ausgesetzt wird, wenigstens
einem in dem Applikationsbehälter benachbart der Bahn der Ware angeordneten Applikator,
der mindestens einen Einlaß für die auf die Ware aufzubringende Flotte, eine Einrichtung
zum Zuführen thermischer Energie zur Bildung eines Aerosols der Flotte und mindestens
eine Auslaßeinrichtung zum Aufbringen des Aerosols unter hohem Druck auf die an dem
Applikator vorbeigeführte Textilware aufweist, und mindestens einem Dämpfer zur Dampfbehandlung
der mit der Flotte beaufschlagten Textilware, der im Anschluß an eine Schleuse räumlich
getrennt von dem/den den/die Applikator(en) aufnehmenden Applikationsbehälter(n) angeordnet
ist, wobei der/die Applikationsbehälter(n) mit einer Einrichtung zum Dampfspülen versehen
ist/sindden Merkmalen des Oberbegriffes von Patentanspruch 1.
[0002] Bei derartigen bekannten Vorrichtungen wird die Flotte, die auf die Textilware aufgebracht
werden soll, in einem Flüssigkeitsbad angemischt. Je nach dem erforderlichen Verfahren
sind für dieses Flüssigkeitsbad Volumina zwischen ca. 50 l und ca. 1000 l vorgesehen.
Das Flüssigkeitsbad besteht dabei aus einer homogenen Mischung verschiedener Einzelkomponenten,
also den geeigneten Chemikalien und in der Regel auch Wasser.
[0003] Soll die Rezeptur gewechselt werden, müssen diese Bäder abgelassen und mit der neuen
Rezeptur gefüllt werden. Das Ablassen geschieht unter Schwerkrafteinfluß mit einem
geringen Volumenstrom, was daher insbesondere für große Volumina eine lange Ablaufzeit
bedeutet. Diese Zeit fällt als Produktionszeit aus, verhindert die optimale Auslastung
der Anlage und erhöht die Produktionskosten. Auch die in den Kanal gelassenen Chemikalien
sind für weitere Verwendungszwecke verloren und tragen zu Kostenerhöhungen bei.
[0004] Immer mehr ist auch zu berücksichtigen, daß durch die abgelassenen Chemikalien eine
nicht zu vernachlässigende Belastung der Umwelt auftritt. Bei den bekannten Vorrichtungen
wird daher ein oftmaliger Wechsel der Rezeptur möglichst zu vermeiden sein. Dies kann
erreicht werden, indem man möglichst viele unterschiedliche Warenartikel mit einer
Rezeptur behandelt. Dann sind allerdings Anpassungen für Warenartikel, die möglicherweise
weniger Chemikalieneinsatz verlangen, nicht realisierbar. Darüber hinaus verlangt
diese Vorgehensweise einen organisatorischen Aufwand in den Textilbetrieben hinsichtlich
des Sammelns von Artikeln mit gleicher Rezeptur, was im allgemeinen eine Planung über
mehrere Tage erfordert. Abgesehen von der notwendigen Lagerbildung mit entsprechender
Kapitalbindung bedeutet dies eine geringe Flexibilität in der Produktion. Das schnelle
Eingehen auf Kundenwünsche ist damit nicht möglich.
[0005] Aus der EP-A-0 362 591 ist es bekannt, benachbart der Bahn der Ware einen Applikator
anzuordnen, der einen Einlaß für die auf die Ware aufzubringende Flotte, eine Einrichtung
zum Zuführen thermischer Energie zur Bildung eines Aerosols der Flotte und eine Auslaßeinrichtung
zum Aufbringen des Aerosols unter hohem Druck auf die an dem Applikator vorbeigeführte
Textilware aufweist, ferner einen Dämpfer zur Dampfbehandlung der mit der Flotte beaufschlagten
Textilware, welcher im Anschluß an eine Schleuse räumlich getrennt von dem den/die
Applikator(en) aufnehmenden Behälter angeordnet ist, wobei der den/die Applikator(en)
aufnehmende Behälter mit einer Einrichtung zum Dampspülen versehen ist. Die über die
Applikatoren aufgebrachte Flotte wird unmittelbar auf der Textilware aktiviert, so
daß ein genaues Aufbringen vorgenommen werden kann, wodurch die erforderliche Menge
an Flotte gering gehalten werden kann. Somit sind hinsichtlich des Aufbringens der
Chemikalien Maßnahmen getroffen, um mit einem möglichst geringen Volumen an Flotte
die Behandlung der Textilwaren vornehmen zu können. Jedoch wird beim Herstellen der
Mixturen nach wie vor mit großen Mengen gearbeitet, die wegen des erforderlichen Beschickens
der zu den Applikatoren führenden Rohrleitungen erforderlich sind.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die bekannte Vorrichtung so auszugestalten,
daß das bei einem Rezepturwechsel auszutauschende Volumen möglichst gering gehalten
wird, wobei die erforderlichen Zeiten für den Rezepturwechsel verkürzt werden sollen.
[0007] Diese Aufgabe wird von einer Vorrichtung der eingangs genannten Gattung gelöst, welche
dadurch gekennzeichnet ist, daß dem/den Applikator(en) unmittelbar eine Einrichtung
zum Vermischen einer Anzahl von Einzelkomponenten
der auf die Ware aufzubringenden Flotte in einstellbarer Zusammensetzung vorgeschaltet
ist, wobei das Volumen der (n-1)-ten Mischstrecke der Einrichtung kleiner oder gleich
dem Volumen der nachgeschalteten Leitungen zu dem/den Applikator(en) ist. Dabei kann
vorgesehen sein, daß die Einrichtung zum Vermischen der Einzelkomponenten wenigstens
ein Mischrohr mit einer Verwirbelungsvorrichtung umfaßt, dessen Volumen jeweils eine
Mischstrecke definiert.
[0008] Die Erfindung schlägt auch vor, daß wenigstens zwei der Einzelkomponenten vor einem
Mischrohr in einer Leitung zusanmengeführt sind.
[0009] Weiterhin kann vorgesehen sein, daß wenigstens eine der einzumischenden Einzelkomponenten
direkt dem Mischrohr zugeführt ist.
[0010] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
zum Vermischen der Einzelkomponenten Mischrohre unterschiedlicher Mischgüte umfaßt.
[0011] Die Erfindung schlägt weiterhin vor, daß zur Minimierung des Gesamtvolumens der Einrichtung
zum Vermischen der Einzelkomponenten Mischrohre mit jeweils minimal ausgelegtem Volumen
verwendet sind.
[0012] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung
der Einzelkomponenten von einer Durchflußsteuerung regelbar ist, über die eine der
Anzahl der Einzelkomponenten entsprechende Anzahl von Pumpen betreibbar ist.
[0013] Ferner kann nach der Erfindung vorgesehen sein, daß der Leitungsdruck mindestens
einer Komponente dazu ausreicht, den/die Applikator(en) zu betreiben.
[0014] Erfindungsgemäß ist dem/den Applikator(en) unmittelbar eine Einrichtung zum Vermischen
einer Anzahl (n) von Einzelkomponenten der auf die Ware aufzubringenden Flotte in
einstellbarer Zusammensetzung vorgeschaltet, wobei das Volumen der (n-1)-ten Mischstrecke
der Einrichtung kleiner oder gleich dem Volumen der nachgestalteten Leitungen zu dem/den
Applikator(en) ist. Die Applikatoren, die sich über die gesamte Warenbreite erstrecken,
befinden sich auf beiden Seiten der Textilware und werden durch Abzweigungen von einer
gemeinsamen Rohrleitung aus versorgt. Vor deren Auftrennen wird erfindungsgemäß die
Mischung der Chemikalien in einem möglichst kleinen Volumen durchgeführt. Es hat sich
ergeben, daß das bei einem Rezepturwechsel auszutauschende Flottenvolumen bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Größenordnung von ca. 5 l liegt, also mindestens
um einen Faktor 10 unter dem Wert für klassische Technologien.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung umfaßt die Einrichtung zum Vermischen
der Einzelkomponenten wenigstens ein Mischrohr mit einer Verwirbelungsvorrichtung,
dessen Volumen jeweils eine Mischstrecke definiert. Mischrohre als solche sind bekannt.
Durch entsprechende Einbauten kann eine Verwirbelung des Flüssigkeitsstromes vorgenommen
werden. Jede denkbare Ausführung eines Mischrohres ist für die Erfindung geeignet,
sofern das Volumen der Mischstrecke nicht größer als das Volumen der nachfolgenden
Leitung zu den Applikatoren ist.
[0016] Für das Einleiten der Einzelkomponenten in das Mischrohr sind verschiedene Möglichkeiten
denkbar. Es können wenigstens zwei der Einzelkomponenten vor einem Mischrohr in einer
Leitung zusammengeführt sein. In der Leitung tritt dann eine Vormischung auf, während
die eigentliche Verwirbelung dann im Mischrohr erfolgt. Auch kann wenigstens eine
der einzumischenden Einzelkomponenten direkt dem Mischrohr zugeführt sein, wobei die
Zuführung am Umfang des Mischrohres vorgenommen werden kann oder auch über ein Stechrohr
in das Volumen des Mischrohres hinein.
[0017] Vorteilhaft umfaßt die Einrichtung zum Vermischen der Einzelkomponenten Mischrohre
unterschiedlicher Mischgüte. Es kann für jedes der Mischrohre eine andere Mischgüte
festgelegt werden, wobei sich Mischgüten zwischen 30 % und 99,9 % als geeignet herausgestellt
haben.
[0018] Weiter vorteilhaft ist es, wenn zur Minimierung des Gesamtvolumens der Einrichtung
zum Vermischen der Einzelkomponenten Mischrohre mit jeweils minimal ausgelegtem Volumen
verwendet sind.
[0019] Die Zuleitung der Einzelkomponenten kann von einer Durchflußsteuerung geregelt werden,
über die eine der Anzahl der Einzelkomponenten entsprechende Anzahl von Pumpen, sofern
nicht bereits ein entsprechender Leitungsdruck der jeweiligen Komponente vorliegt,
betreibbar ist. Die Zumischung wird also über den Durchfluß festgelegt, wobei durch
die Pumpen und/oder den Leitungsdruck ein Zwangsvolumenstrom aufgebracht wird. Dieser
Zwangsvolumenstrom hat weiterhin den Vorteil, daß der Flottenablauf beim Rezepturwechsel
nicht allein durch Schwerkraft geschehen muß. Aufgrund des durch die Pumpen erzwungenen
höheren Volumenstromes ist die für das Ablassen erforderliche Zeit erheblich verkürzt.
[0020] Bei einem Volumen von 5 l und einem Durchfluß von 2 m³/h ergibt sich bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine Zeit für den Rezepturwechsel von ca. 9 Sekunden. Bei bekannten Vorrichtungen
liegen diese Zeiten zwischen 15 und 60 Minuten.
[0021] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden daher auch schnelle Rezepturwechsel
möglich, so daß die im Zusammenhang mit den bekannten Vorrichtungen geschilderten
Schwierigkeiten ausgeräumt sind.
[0022] Im folgenden soll die Erfindung lediglich beispielhaft anhand der beigefügten Zeichnungen
beschrieben werden. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Mischen von drei Einzelkomponenten
mit dem Trägermedium Wasser,
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Mischen einer Vielzahl
von Einzelkomponenten.
[0023] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung, bei der drei Einzelkomponenten K₁, K₂ und K₃ einem Trägermedium Wasser
zugemischt werden können. Das Wasser wird durch eine Zufuhrleitung 5 eingespeist,
wobei durch eine Pumpe 51 ein Volumenstrom erzeugt wird. Das Wasser wird durch einen
Filter 55 geleitet, um Schmutzpartikel auszubringen. Die Steuerung der Wassermenge
erfolgt über einen Durchflußmesser 52, ein Reglerventil 54 und einen Regler 53. Der
Durchflußmesser 52 erfaßt die durchströmende Wassermenge, gibt diesen Wert an den
Regler 53, welcher wiederum ein Regelventil 54 nach der erforderlichen Durchflußmenge
einstellt. Im Anschluß an diese Regelstrecke ist ein Abzweig 56 zur Überprüfung der
Durchflußgenauigkeit vorgesehen. Über ein Ventil 57 kann die Zufuhr von Wasser gesperrt
werden. Bevor irgendeine der Komponenten zugemischt wird, strömt das Wasser durch
ein Schauglas 58 mit Lampe, so daß der Zustand des Wassers überprüft werden kann.
Jede der Komponenten K₁, K₂ und K₃ wird aus einem Behälter 2, 3, 4 einer Regelstrecke
20, 30, 40 zugeführt, die für jede der Komponenten gleich aufgebaut ist. Eine solche
Regelstrecke 20 besteht aus einer Pumpe 21, die die entsprechende Komponente K₁ fördert.
Mittels eines Durchflußmessers 22 wird die geförderte Menge festgestellt. Dieser Wert
wird an einen Regler 23 übergeben, der über einen Frequenzumrichter 24 die Drehzahl
der Pumpe 21 regelt. Die Fördermenge der Einzelkomponenten wird über eine drehzahlgeregelte
Pumpe gesteuert, jedoch ist auch, wie im Zusammenhang mit der Wasserzufuhr geschildert,
die Steuerung über ein geregeltes Ventil möglich.
[0024] Im Anschluß an die Regelstelle 20, 30, 40 ist jeweils ein Filter 25, 35, 45 vorgesehen,
um Schmutzpartikel auf dem Volumenstrom zu entfernen, anschließend wird die Durchflußgenauigkeit
an einem Abzweig 26, 36, 46 überprüft. Die Zufuhr der jeweiligen Komponente kann durch
ein dem Abzweig nachgeschaltetes Ventil 27, 37, 47 blockiert werden, so daß in die
Zufuhrleitung 9 zum Applikator keine Komponente gelangen kann, wenn dies unerwünscht
ist. Die erste Komponente K₁ wird der Leitung 9 an einer Stelle hinter dem Schauglas
58 für die Wasserzufuhr 5 zugeführt. In der Leitung 9 findet so eine teilweise Vormischung
von Komponente K₁ und Wasser statt, bevor diese zusammen in ein Mischrohr 6 gelangen.
Dort findet eine intensive Verwirbelung statt, so daß nach dem Verlassen des Mischrohres
eine homogene Mixtur aus Wasser und Komponente K₁ vorliegt. Diese Mixtur wird durch
ein weiteres Schauglas 61 mit Lampe geführt, wo die Eigenschaften der Mixtur überprüft
werden können. Auf entsprechende Weise erfolgt die Zumischung der Komponenten K₂ und
K₃. Die Komponente K₂ wird der Leitung 9 hinter dem Schauglas 61 zugeführt' so daß
wiederum eine Vormischung mit der bereits hergestellten Mixtur erfolgt, bevor das
Komponentengemisch in ein Mischrohr 7 eintritt. Wiederum kann der Zustand der Mischung
in einem Schauglas 71 mit Lampe überprüft werden. Anschließend wird die Komponente
K₃ zugeführt, wobei die endgültige Mischung in einem Mischrohr 8 stattfindet. Der
Zustand der fertiggestellten Mischung wird im Schauglas 81, wiederum mit Lampe versehen,
überprüft. Unmittelbar daran anschließend wird die fertiggestellte Mixtur dem System
aus Applikatoren 1 zugeführt, das entsprechend der Anfordernisse, die durch die zu
verarbeitende Textilwand vorgegeben sind, ausgelegt ist.
[0025] Die Auslegung der Mischrohre 6, 7, 8 erfolgt unter Berücksichtigung der Erfordernisse
der zu mischenden Einzelkomponenten, d.h., wie viel Aufwand zur Mischung erforderlich
ist, welche Mischgüte angestrebt werden soll usw., wobei deren Volumen so gering wie
möglich gehalten werden soll und nicht das Volumen der nachgeschalteten Leitungen
übersteigt. Vorteilhaft ist es, für die Mischrohre 6 und 7 eine Mischgüte von jeweils
95 % zu wählen, für das Mischrohr 8 eine Mischgüte von 99 %.
[0026] Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung, bei der eine Vielzahl von Einzelkomponenten K₁, K₂, ..., K
n zu einer Mixture geeignet zusammengeführt werden. Dabei ist es möglich, daß jede
der Komponenten einen beliebigen Anteil des Volumenstroms übernimmt. Es ist daher
nicht nur möglich, einem Trägermedium - beispielsweise Wasser im Fall der Ausführungsform
nach Fig. 1 - mit dem größten Teil des Volumenstroms jeweils einen kleineren Anteil
von Chemikalien zuzumischen. Da für jede Komponente eine Pumpenförderung vorgesehen
ist, können sie aus Behältern, aus Tanks oder Rohrleitungen zugeführt werden. Die
Anzahl der zu verarbeitenden Einzelkomponenten ist ebenfalls beliebig.
[0027] Auch ist jede Art der Erzeugung eines Volumenstromes bzw. der Regelung des Durchflusses
möglich, um hier keinerlei Einschränkungen ausgesetzt zu sein, wird dieser Teil der
Rohrleitung im folgenden mit "Regelstrecke" R bezeichnet. Im Anschluß an jede Regelstrecke
R ist ein Filter F vorgesehen, der Verunreinigungen aus dem Flüssigkeitsstrom entfernt.
Dieser Filter F kann aber auch entfallen, wenn Flüssigkeiten von vornherein frei von
Verunreinigungen sind oder wenn geringe Verunreinigungen für die Applikatoren 1 problemlos
sind. In der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung entfällt eine solche Filterung für
die Komponente K₅.
[0028] Die Komponente K₁ wird aus einem Behälter der Regelstrecke R zugeführt und nachfolgend
mit Hilfe des Filters F von Verunreinigungen befreit. Diesem Volumenstrom wird ein
durch die Regelstrecke R festgelegter Anteil an Komponente K₂ einer Förderleitung
entnommen. Auch diese Komponente K₂ wird durch ein Filter F geführt und dann auf die
Hauptleitung L gegeben. Die Zuführung kann am Umfang des Rohres der Haupleitung L
eingebracht werden, aber auch über Stechrohre mit beliebigen Eintauchtiefen, so daß
die Zuführung an jeder Stelle des Volumenstromes erfolgen kann. Auf die gleiche Weise
erfolgt die Zuführung einer dritten Komponente K₃ über Regelstrecke R und Filter F.
Sobald die drei Komponenten K₁, K₂, K₃ gemeinsam in der Hauptleitung L vorliegen,
ist ein Mischrohr M vorgesehen, in dem die innige Verwirbelung dieser Komponenten
stattfindet. Es ist also nicht erforderlich, jeweils nach der Zusammenführung zweier
Komponenten ein Mischrohr M vorzusehen, vielmehr kann auch in den Leitungen schon
eine Vormischung erfolgen, bevor die eigentliche innige Vermischung einsetzt.
[0029] Die Komponenten K₂ und K₃ müssen auch nicht nacheinander zugegeben werden, sondern
die Zuführungen können auch auf demselben Umfang (und damit gleichzeitig) der Leitung
von K₁ liegen.
[0030] Es kann auch für einzelne Komponenten eine Vormischung vorgenommen werden, bevor
sie mit weiteren Komponenten zusammengebracht werden. Die Anzahl dieser vorzumischenden
Komponenten ist wiederum beliebig. Bei der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung findet
eines solche Vormischung für die Komponenten K₄, K₅, K₆ und K₇ statt. Die Komponente
K₆ wird einem Behälter entnommen, die Komponente K₇ einer Leitung, wobei beide Komponenten
über die jeweils zugeordnete Regelstrecke R und einen jeder Regelstrecke R nachgeschalteten
Filter F zusammengeführt werden. Unmittelbar anschließend erfolgt eine innige Vermischung
der Komponenten K₆, K₇ in einem Mischrohr M. Diesem Mischrohr M wird direkt die Komponente
K₅ zugeleitet, deren Durchflußmenge wiederum durch die Regelstrecke R festgelegt ist.
Das Einbringen in das Mischrohr M kann wiederum an dessen Umfang oder über ein Stechrohr
erfolgen. Somit erfolgt eine leichte Vormischung der Komponenten K₆ und K₇ in der
Leitung zum Mischrohr M, eine innige Verwirbelung im Mischrohr M unter gleichzeitiger
Zuführung der weiteren Komponente K₅. Am Austritt des Mischrohres M wird die Komponente
K₄ zugeführt, ebenfalls über eine Regelstrecke R gesteuert und durch einen Filter
F geführt. Die gesamte nun vorliegende Mischung wird in ein weiteres Mischrohr M eingespeist
und dort innig verwirbelt, bevor die Gesamtmixtur der Hauptleitung L zugeführt wird.
Dort erfolgt die Mischung mit dem bereits vorliegenden Komponentengemisch K₁, K₂,
K₃.
[0031] So sind beliebige Ausgestaltungen hinsichtlich Zuführung, Mischung usw. möglich,
wobei jedesmal nur die Bedingung eingehalten werden muß, daß das Volumen der gerade
beaufschlagten Mischstrecke das der nachfolgenden Leitungen nicht überschreiten darf.
[0032] In der Vorrichtung nach Fig. 2 werden schließlich die Komponenten K
n-2 aus einem Behälter und K
n-1 aus einer Leitung über Regelstrecke R und Filter F einem Mischrohr M zugeführt, das
in die Hauptleitung L mündet, dort zu dem bereits vorliegenden Komponentengemisch
gegeben und wiederum in einem Mischrohr M weiterverarbeitet. Abschließend wird die
Komponente K
n aus einem Behälter auf die übliche Weise zugeführt und die endgültige Mischung in
dem letzten Mischrohr M
x durchgeführt. Anschließend erfolgt die Aufgabe der nunmehr hergestellten Mixtur auf
das System der Applikatoren 1.
[0033] Das auszuwechselnde Volumen beträgt je nach Vorrichtung und Prozeß zwischen 1 l und
30 l.
[0034] In den dargestellten Ausführungsformen sind für jede Komponente einzelne Filter vorgesehen.
Es ist aber auch denkbar, einen gemeinsamen Filter in der Hauptleitung nach dem letzten
Mischrohr anzuordnen. Zwar hat dies Kostenvorteile, das auszutauschende Volumen wird
jedoch erhöht, so daß die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung teilweise wieder
aufgegeben würden. Sind einzelne Komponenten (wie zum Beispiel Wasser) in einem Leitungsnetz
mit ausreichendem Druck vorhanden, ist selbstverständlich keine Pumpe notwendig. Der
Regelkreis besteht dann nur aus Durchflußmesser, Regler und Regelventil.
[0035] Die gesamte erfindungsgemäße Vorrichtung ist auf einfachste Weise steuerbar. Das
Auftragen der Chemikalien auf die Warenbahn kann mehrfach zeitlich hintereinander
mit unterschiedlichen Zeitabständen dazwischen vorgenommen werden. Jede dieser Beaufschlagungen
kann mit unterschiedlichen Mischungsverhältnissen derselben oder anderer Chemikalien
durchgeführt werden. Die vorgestellten Einzelkomponentendosierungen ermöglichen eine
hohe Flexibilität des Systems.
[0036] Bei den Reglern, die für die Durchflußregelung der einzelnen Komponenten zuständig
sind, ist vorzugsweise ein elektrischer Sollwerteingang vorhanden, so daß die Sollwerte
einem übergeordneten Computersystem für jede Komponente in Abhängigkeit von Warengewicht,
Fördergeschwindigkeit, Warenbreite und dem gerade anzuwendenden Prozeß geregelt werden
können.
[0037] Aufgrund der geringen Flottenvolumina, die bei Rezepturänderung zu wechseln wären,
und der geringen Rüstzeiten wäre sogar eine artikelweise Rezepturanpassung möglich.
Vorzugsweise werden daher im Computersystem für jede Artikelnummer neben den bereits
genannten Daten Warengewicht, Warenbreite, Warengeschwindigkeit und Flottenauftrag
auch die Rezeptur abgespeichert. Bei Wechsel des Artikels kann dabei schon während
des Laufens der Anlage die Rezeptur mitübernommen werden. Die Steuerung kann dabei
manuell über einen Bediener oder halbautomatisch über einen Barcodeleser oder vollautomatisch,
beispielsweise über an der Anlage befindliche Sensoren, vorgenommen werden. Dabei
kann für eine definierte kurze Zeit bei Artikelwechsel auf einen maximalen Durchfluß
hochgefahren werden, um so die Zeit für das Eintreffen der neuen Rezeptur an den Applikatoren
noch weiter zu verkürzen.
[0038] Insgesamt steht mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine umweltfreundliche und
effizient arbeitende Anlage zum Behandeln von Textilien zur Verfügung.
[0039] Die in der vorstehenden Beschreibung sowie in den Ansprüchen und in der Zeichnung
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
- 1
- Applikator
- 2
- Behälter für Komponente K₁
- 3
- Behälter für Komponente K₂
- 4
- Behälter für Komponente K₃
- 5
- Zufuhrleitung für Wasser
- 6
- Mischrohr
- 7
- Mischrohr
- 8
- Mischrohr
- 20
- Regelstrecke
- 21
- Pumpe
- 22
- Durchflußmesser
- 23
- Regler
- 24
- Frequenzumrichter
- 25
- Filter
- 26
- Abzweig
- 27
- Ventil
- 30
- Regelstrecke
- 35
- Filter
- 36
- Abzweig
- 37
- Ventil
- 40
- Regelstrecke
- 45
- Filter
- 46
- Abzweig
- 47
- Ventil
- 51
- Pumpe
- 52
- Durchflußmesser
- 53
- Regler
- 54
- Regelventil
- 55
- Filter
- 56
- Abzweig
- 57
- Ventil
- 58
- Schauglas
- 61
- Schauglas
- 71
- Schauglas
- 81
- Schauglas
- R
- Regelstrecke
- F
- Filter
- M
- Mischrohr
- L
- Hauptleitung
1. Vorrichtung zum Behandeln, insbesondere Bleichen, Waschen, Färben, Abkochen, Entschlichten,
Mercerisieren oder dergleichen, einer Textilware, mit mindestens einem Applikationsbehälter,
in dem die zu behandelnde Ware über eine Mehrzahl von Walzen geführt und der Einwirkung
einer Flotte ausgesetzt wird, wenigstens einem in dem Applikationsbehälter benachbart
der Bahn der Ware angeordneten Applikator, der mindestens einen Einlaß für die auf
die Ware aufzubringende Flotte, eine Einrichtung zum Zuführen thermischer Energie
zur Bildung eines Aerosols der Flotte und mindestens eine Auslaßeinrichtung zum Aufbringen
des Aerosols unter hohem Druck auf die an dem Applikator vorbeigeführte Textilware
aufweist, und mindestens einem Dämpfer zur Dampfbehandlung der mit der Flotte beaufschlagten
Textilware, der im Anschluß an eine Schleuse räumlich getrennt von dem/den den/die
Applikator(en) aufnehmenden Applikationsbehälter(n) angeordnet ist, wobei der/die
Applikationsbehälter(n) mit einer Einrichtung zum Dampfspülen versehen ist/sind, dadurch
gekennzeichnet, daß dem/den Applikator(en) (1) unmittelbar eine Einrichtung zum Vermischen
einer Anzahl (n) von Einzelkomponenten (K₁, K₂, ... Kn) der auf die Ware aufzubringenden Flotte in einstellbarer Zusammensetzung vorgeschaltet
ist, wobei das Volumen der (n-1)-ten Mischstrecke der Einrichtung (6, 7, 8; M) kleiner
oder gleich dem Volumen der nachgeschalteten Leitungen zu dem/den Applikator(en) (1)
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Vermischen
der Einzelkomponenten (K₁, K₂, ... Kn) wenigstens ein Mischrohr (6, 7, 8; M) mit einer Verwirbelungsvorrichtung umfaßt,
dessen Volumen jeweils eine Mischstrecke definiert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei der Einzelkomponenten
(K₁, K₂, K₃; K₆, K₇; Kn-1) vor einem Mischrohr (M) in einer Leitung zusammengeführt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der einzumischenden
Einzelkomponenten (K₅) direkt dem Mischrohr (M) zugeführt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
zum Vermischen der Einzelkomponenten Mischrohre (6, 7, 8; M) unterschiedlicher Mischgüte
umfaßt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Minimierung
des Gesamtvolumens der Einrichtung zum Vermischen der Einzelkomponenten Mischrohre
mit jeweils minimal ausgelegtem Volumen verwendet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung
der Einzelkomponenten von einer Durchflußsteuerung regelbar ist, über die eine der
Anzahl der Einzelkomponenten entsprechende Anzahl von Pumpen betreibbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitungsdruck mindestens
einer Komponente dazu ausreicht, den/die Applikator(en) (1) zu betreiben.