[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Rückführung eines Fadenendes nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine Ummantelung für eine Spinndüse zum Andocken
einer solchen Vorrichtung.
[0002] Es ist aus dem japanischen Gebrauchsmuster 62-46666 bekannt, ein Andockelement vorzusehen
mit einer Blasdüse und einem Transportrollenpaar. Die Blasdüse besitzt einen Führungsbereich
und einen Fadenduktus mit einem Blaselement, das hin und her beweglich auf den Führungsbereich
einwirkend ausgebildet ist. Dieser Fadenduktus ist einseitig offen und bildet mit
dem Führungsbereich einen geschlossenen Kanal in Längsrichtung. Das Blaselement führt
über einen Kanal unter einem Winkel von ungefähr 45° in den Längskanal der Blasdüse.
Es ist nun ein wesentlicher Nachteil der obengenannten Blasdüse, dass die Saugwirkung
zu gering ist, um das Fadenende zuverlässig durch eine Spinndüse mit einem Längskanal
geringeren Durchmessers durchzuführen.
[0003] Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, ein solches Rückführelement anzugeben,
dass eine ausgezeichnete Saugwirkung auf das Fadenende hat und gleichzeitig das Fadenende
zuverlässig durch einen engen und langen Spinndüsenkanal durchzuführen, auch wenn
die Spinndüse zweiteilig ausgebildet ist aus einer Injektordüse und einer Dralldüse.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Ummantelung einer Spinndüse anzugeben,
die für eine erfindungsgemässe Vorrichtung nach Anspruch 1 zum Andocken besonders
ausgebildet ist.
[0006] Es ist ein wesentlicher Vorteil der Erfindung, dass nunmehr die Blasluft axial in
die Spinndüse eingeblasen werden kann. Ein weiterer Vorteil entsteht dadurch, dass
eine grössere Saugwirkung auf das Fadenende ausgeübt wird, so dass das Fadenende zuverlässig
in den Andockkörper eingesogen wird. Der axiale Blasluftstrom gewährleistet ebenfalls,
dass das Fadenende zuverlässig und schnell durch die gesamte Spinndüse hindurchgeführt
wird.
[0007] Weitere Vorteile der Erfindung folgen aus der nachstehenden Beschreibung. Dort wird
die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Beispieles näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine prinzipielle Anordnung eines erfindungsgemässen Andockelementes mit einer Spinndüse
in der Vorbereitungsphase zum Andocken,
- Fig. 2
- dieselbe Anordnung wie in Fig. 1 im angedockten Zustand,
- Fig. 3
- die Lufteinblasdüse in verschiedenen Ansichten, und
- Fig. 4
- eine Obenansicht des angedockten Andockkörpers in der Ummantelung der Spinndüse.
[0008] In Fig. 1 ist ein Andockkörper 1 schematisch dargestellt mit einer Spinndüse 2, die
aus einer Injektordüse 3 und einer Dralldüse 4 besteht. Eine nur teilweise dargestellte
Ummantelung 5 ummantelt die Spinndüse nach oben erstreckend. In dieser Ummantelung
5 sind Luftabsaugkanäle vorgesehen, die hier nicht weiter dargestellt sind. Der Andockkörper
1 ist zusammen mit einem Speicher 21 auf einem an sich bekannten Bedienungswagen zur
Wartung der Spinnstellen einer Spinnmaschine befestigt, und besteht aus einem Gehäuse
6, auf dem eine Luftblasdüse 7 unterhalb einem Transportrollenpaar 8 angeordnet ist.
Eine der Transportrollen 8 ist über einer Antriebswelle 10 und einer Kupplung 11 mit
einem Antriebsmotor 12 verbunden. Die andere Transportrolle 8 ist federnd gegen die
eine angepresst angeordnet und lässt sich davon wegklappen. Ein bloss schematisch
dargestellter Fadenführer 9 ist oberhalb der Transportrollen 8 angeordnet. Das gesamte
Gehäuse ist auf Führungsrollen 13 auf einem Schienenelement 14 längsbeweglich. Das
Schienenelement 14 ist in üblicher Weise auf dem nicht-dargestellten Gestell des Bedienungswagen
befestigt. In der Figur am rechten Ende des Schienenelementes 14, ist eine nach unten
abgestufte Kulisse 15 vorgesehen, deren Funktion in bezug auf Fig. 2 beschrieben wird.
Für die Längsbewegung ist ein Kolben 16 in einem langen Zylinder 17 vorgesehen, der
eine Stange 18 hin und her bewegen lässt. Die Stange 18 ist über eine Gelenkverbindung
19 mit dem Gehäuse 6 verbunden. Somit lässt sich das Gehäuse auf den Transportrollen
13 hin und her bewegen. Es versteht sich, dass aber auch andere Antriebe für das fahrbare
Gehäuse 6 vorgesehen sein können. Das Fadenende des strichpunktiert dargestellten
Fadens 20 wird nun von einer nicht dargestellten Aufspuleinheit mit einer Saugdüse
gesucht und über den mit einem Haken versehenen Fadenführer 9 zwischen die Transportrollen
8 eingeführt und vor dem Eingang der Luftblasdüse 7 gebracht. Die Spule wird in bekannter
Weise mit einer Reibwalze zurückgedreht, wobei der Fadenüberschuss in dem Speicher
21 gespeichert wird. Sobald nun das Fadenende zwischen den abgehobenen Transportrollen
8 hindurchgeführt worden ist, werden die Rollen 8 zueinandergebracht und klemmen so
das Fadenende ein. Nun wird das Gehäuse 6 in die Andockposition gefahren, die aus
Fig. 2 ersichtlich ist. Bei der Bewegung von der Einfädelposition (Fig. 1) zu der
Andockposition (Fig. 2) liegt das Gehäuse in einem leichten schrägen Winkel zum Schienenelement
14 auf, so dass die Blasdüse und die Transportrollen 8 zunächst etwas oberhalb der
Spinndüse in der Ummantelung 5 eintreffen. Sobald jedoch die Kulisse 15 von der vorderen
Transportrolle 13 erreicht wird, setzt die Luftblasdüse 7 plan auf die Spinndüse 2
auf, so dass eine perfekte Dichtung durch das Eigengewicht des Andockkörpers erreicht
wird. Es versteht sich, dass die Kulisse 15 auch so ausgebildet sein kann, dass die
vordere Führungsrolle 13 ständig vom Schienenelement 14 geführt ist.
[0009] Fig. 3 zeigt nun die Luftblasdüse 7 in weiteren Einzelheiten. In Fig. 3d ist die
Luftblasdüse 7 im Längsschnitt dargestellt und sind die verschiedenen Ansichten der
Luftblasdüse 7 angegeben, wobei Fig. 3a die Ansicht in Richtung A darstellt (Obenansicht),
Fig 3b die Ansicht in Richtung B (Untenansicht) und Fig. 3c die Ansicht in Richtung
C (Seitenansicht) darstellt. Die Luftblasdüse 7 weist nun einen Schlitz oder eine
schlitzförmige Ausnehmung 22 auf, die von oben mit einem labyrinthartigen Druckluftkanal
23 verbunden ist. Dazu sind senkrecht zueinander angebrachte Bohrungen im Körper der
Luftblasdüse 7 gebildet, die mit einem Stift 24a oder 24b jeweils abgeschlossen sind,
sodass ein durchgehender Kanal 23 entsteht. Der Schlitz 22 ist innen mit einer kreiszylinderförmigen
Wandung 25 versehen und nach oben hin längs der Spinnachse sacklochartig ausgebildet.
Der Druckluftkanal 23 ist über einer Blasöffnung 26 geringeren Durchmessers mit dem
Schlitz 22 verbunden. Die Blasöffnung 26 und die kreiszylinderförmige Wandung 25 sind
genau in der Spinnachse 27 gebildet. Seitlich dieser Blasöffnung 26 ist ein trichterförmiger
Einlauf 28 vorgesehen, dessen Trichterachse einen spitzen Winkel 30 mit der Spinnachse
bildet. Dieser Winkel 30 liegt im Bereich von 15° - 45°, vorzugsweise um 30°. Unterhalb
der Lufteinblasdüse 7 ist im Bereich des Schlitzes 22 eine grössere Ausnehmung 31
vorgesehen, die mit einer Nut 32, welche schmaler und weniger breit als die Ausnehmung
31 gebildet ist, verbunden ist. Wie aus den Fig. 3a und 3b ersichtlich, ist die dem
Schlitz 22 zugeordnete Seite 33 prismatisch oder zylinderförmig abgerundet. Insbesondere
kann die zugeordnete Seite 33 Teil eines Prismas mit der Grundfläche eines regelmässigen
n-Ecks (z.B. 6-Ecks) bilden. Im dargestellten Beispiel hat die zugeordnete Seite 33
die Form eines Kreiszylinders. Die Ausnehmung 31 und die Nut 32 verhindern nun, dass
ein Luftpolster zwischen der Lufteinblasdüse 7 und der Spinndüse 2, auf dem die Luftblasdüse
7 aufgesetzt worden ist, entstehen kann. Die Nut 32 ist ferner so gering gestaltet,
dass nur wenig Luft entweichen kann und der grösste Teil der Blasluft durch die Spinndüse
geführt wird. Am Ende der Nut 32 ist ein fest angeordnetes Messer 34 oder auch bloss
eine scharfe Kante an der Luftblasdüse 7 vorgesehen, um das Fadenende abzuschneiden.
[0010] Der genaue Funktionsablauf des Rückführens ist nun wie folgt: Das Fadenende wird,
wie oben beschrieben, zwischen die Transportrollen eingefädelt, wobei das Fadenende
in die Nut 32 geführt und mittels des Messers 34 oder der scharfen Kante abgeschnitten
wird. Das gesamte Gehäuse wird in die Andockposition gefahren (Fig. 2). Dann wird
die Druckluft der Luftblasdüse eingeschaltet, so dass das Fadenende in die Düse eingeblasen
wird. Daraufhin werden die Transportwalzen mittels des Antriebsmotors 12 in Gegenrichtung
zurückgedreht, so dass das Fadenende nun in die Spinndüse 2 hineingeführt wird. Sobald
das Fadenende auf der anderen Seite der Spinndüse 2 erfasst worden ist - wie bspw.
in dem schweizerischen Patentgesuch 04 550/89 beschrieben - wird die Druckluft der
Luftblasdüse abgeschaltet und werden die Transportrollen 8 voneinander wegbewegt,
so dass der Andockkörper 1 weggefahren werden kann in die Einfädelposition.
[0011] Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist die Ummantelung 5 gleichförmig ausgebildet wie die
radiale Seite der Luftblasdüse 7, d.h. sie ist ebenfalls prismatisch ausgebildet oder
mit einer kreiszylinderförmigen Abrundung 33 versehen. Dies gewährleistet, dass die
Lufteinblasdüse eindeutig und formschlüssig bezüglich der Spinndüse 2 positioniert
wird, und gleichzeitig die Saugwirkung des Blasluftstroms so wenig wie möglich verringert
wird.
Bezeichnungsliste
[0012]
- 1
- Andockkörper
- 2
- Falschdrall-Düsenspinneinheit
- 3
- Injektordüse
- 4
- Dralldüse
- 5
- Ummantelung
- 6
- Gehäuse
- 7
- Lufteinblasdüse
- 8
- Rollenpaar, Transportrollen
- 9
- Fadenführer
- 10
- Antriebswelle
- 11
- Kupplung
- 12
- Antriebsmotor
- 13
- Führungsrollen
- 14
- Schienenelement
- 15
- Abstufung, Kulisse
- 16
- Kolben
- 17
- Zylinder
- 18
- Stange
- 19
- Gelenkverbindung
- 20
- Faden
- 21
- Fadenspeicher
- 22
- Schlitz
- 23
- Druckluftkanal
- 24a,24b
- Stift
- 25
- kreiszylinderförmige Wandung
- 26
- Blasöffnung
- 27
- Spinnachse
- 28
- trichterförmiger Einlauf
- 29
- Trichterachse
- 30
- spitzer Winkel
- 31
- Ausnehmung
- 32
- Nut
- 33
- kreiszylinderförmige Abrundung
1. Vorrichtung zur Rückführung eines Fadenendes von einer Aufspuleinheit durch eine Spinndüse
(2) einer Falschdrall-Luftspinneinheit, die einen Andockkörper (1) mit einer Luftblasdüse
(7) zur Bildung eines Luftstromes in Gegenrichtung in der Spinndüse (2) und einem
Rollenpaar (8) zur Rückdrehung des Fadens (20) durch die Spinndüse (2) sowie eine
Einrichtung zum Verschieben des Andockkörpers (1) umfasst, dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftblasdüse (7) eine nach einer radialen Seite offene schlitzförmige Ausnehmung
(22) aufweist, deren innere Wandung (25) in Längsrichtung teilweise kreiszylinderförmig
und im angedockten Zustand mit der Längsbohrung der Spinndüse (2) fluchtend ausgebildet
ist, und dass ein Druckluftkanal (23) derart in die Ausnehmung (22) mündet, dass der
eingeblasene Luftstrom axial mit der Spinndüse (2) ausgerichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Andockkörper (1) auf
der radialen Seite (33) mit der schlitzförmigen Ausnehmung (22) aussen prismatisch
oder zylinderförmig ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der kreiszylinderförmige Teil der Ausnehmung (22) nach oben, gesehen in Fadenlaufrichtung,
sacklochartig ausgebildet ist, und dass der Druckluftkanal (23) in dieses sacklochartige
Ende der Ausnehmung (22) mündet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein trichterförmiger Einlauf
(28) in die Ausnehmung vorgesehen ist, dessen Achse (29) einen spitzen Winkel (30)
mit der Achse (27) der Ausnehmung (22) bildet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Unterseite des Andockkörpers (1) mit einer Nut (32) ausgebildet ist, die vom Auslauf
der Ausnehmung (22) bis zum Rand des Andockkörpers (1) verläuft.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung zum Verschieben des Andockkörpers (1) Führungsrollen (8) mit einem
auf dem Gestell des Bedienungswagens angeordneten Schienenelement (14) aufweist, so
dass der Andockkörper (1) quer zur Fadenlaufrichtung längsbeweglich in den angedockten
Zustand bringbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung mittels
eines hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagten Kolbens (16) längsbeweglich ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungsrollen (8) derart am Andockkörper (1) drehbar befestigt sind, dass der
Andockkörper (1) in einer leicht schrägen Lage auf dem Schienenelement (14) längsbeweglich
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schienenelement (14)
auf dem der Spinndüse (2) zugewandten Ende (15) leicht abgestuft ist, so dass der
Andockkörper im angedockten Zustand plan auf der Spinndüse (2) aufliegt.
10. Ummantelung (5) für mindestens eine Spinndüse (2) einer Falschdrall-Luftspinneinheit
und zum Andocken einer Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass sie sich oberhalb der Spinndüse erstreckt und in diesem oberen
Bereich gleichförmig der radialen Seite (33) der Luftblasdüse (7) des Andockkörpers
(1) umschliessend ausgebildet ist.