[0001] Die Erfindung betrifft eine Ausstellvorrichtung, insbesondere Öffnungsbegrenzungsvorrichtung
für den Flügel eines Fensters, einer Tür od. dgl., mit einem Ausstellarm, dem einerends
ein Lagerstück und anderenends ein Gleitstück zugeordnet ist, das mit einem Druckstück
zusammenwirkt und das Lagerstück außerhalb der Bewegungsachse des Flügels ortsfest
in einem C-förmigen Nutkanal des einen Rahmens und das Gleitstück längsverschiebbar
in einem C-förmigen Nutkanal des anderen Rahmens gelagert ist, in dem ein Anschlagstück
zur Begrenzung des Verschiebewegs des Gleitstücks angeordnet ist, wobei das Gleitstück
mit Gleitflanschen an der Unterseite der die Öffnungsweite des C-förmigen Nutkanals
begrenzenden, die Nutkanalseitenwände überragenden Querstege anliegt und das Druckstück
auf der Oberseite dieser Querstege aufliegt und Druckstück und Gleitstück unter Einklemmung
der Querstege zur Erzielung einer Bremswirkung bei der Verschiebebewegung miteinander
verspannt sind und das Gleitstück mittels eines Bundbolzens unlösbar am Ausstellarm
angelenkt ist.
[0002] Eine derartige, unter der Bezeichnung GEZE F 700 bekannte Vorrichtung dient zumeist
als Begrenzung für die Drehöffnungsweite des Flügels und ist dabei in der Regel im
unteren horizontalen Falz des Fensters oder der Tür verdeckt angeordnet. Das Lagerstück
befindet sich in einem C-förmigen Nutkanal des Festrahmens in größerem Abstand von
der Flügeldrehachse und das Gleitstück mit einem zugeordneten Anschlagstück ist in
einem gegenüberliegenden C-förmigen Nutkanal des Flügels gelagert. Durch eine entsprechende
Anordnung des ortsfesten Lagerstücks und/oder des Anschlagstücks kann die gewünschte
Öffnungsweite des Flügels eingestellt werden.
[0003] Zur Schonung des Fensters und seines Beschlags ist es üblich, das Gleitstück mit
einer Bremseinrichtung zu versehen, um ein hartes Anschlagen des Flügels in seiner
Endöffnungslage möglichst zu vermeiden, insbesondere bei Einwirkung von unvorhergesehenen
Naturkräften auf einen teilgeöffneten Flügel. Die Bremseinrichtung weist beim GEZE
F 700 ein zwischen Gleitstück und Ausstellarm angeordnetes, kreiszylindrisches Druckstück
aus elastischem Material auf, das unlösbar auf dem Gleitstück und Ausstellarm verbindenden
Bundbolzen gelagert ist. In montiertem Zustand befindet sich das Gleitstück innerhalb
des C-förmigen Nutkanals und das Druckstück außerhalb dieses Kanals. Unter Deformation
des Druckstücks sind dabei die die Öffnungsweite des C-förmigen Nutkanals begrenzenden
Querstege zwischen Gleitstück und Druckstück eingeklemmt, so daß bei einer Flügeldrehbewegung
diese Bewegung abgebremst wird.
[0004] Bei dem Einbau der Ausstellvorrichtung wird in den an der Flügelecke geöffneten C-förmigen
Nutkanal das Gleitstück eingeschoben, bis das unter Vorspannung zwischen Ausstellarm
und Gleitstück stehende Druckstück an der geöffneten Stirnseite der Querstege zum
Anschlag kommt. Nunmehr ist das Druckstück derart zu verformen, daß die Querstege
zwischen Gleitstück und Druckstück gelangen können. Dies erfordert in der Praxis ein
sehr sorgfältiges und zeitaufwendiges Vorgehen, wobei noch die Gefahr besteht, daß
durch die scharfen Kanten des geöffneten Nutkanals das Druckstück beschädigt werden
kann. Die durch die Bremseinrichtung ausgeübte Bremskraft ist konstant und wird im
wesentlichen von der durch die Stärke der Querstege vorgegebenen Kompression bestimmt.
Eine Anpassung an unterschiedliche Gewichte, Formate und dergleichen der Flügel ist
nicht möglich.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Ausstellvorrichtung, insbesondere
Öffnungsbegrenzungsvorrichtung, zu schaffen, bei welcher eine Einstellung der Bremskraft
bei leichter Zugänglichkeit der Einstellmittel ermöglicht ist und dies bei gleichzeitiger
Vereinfachung des Einbaus der Vorrichtung in den zugeordneten C-förmigen Nutkanal.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß das Druckstück außerhalb der Anlenkstelle
Ausstellarm/Gleitstück dem Gleitstück zugeordnet und mit dem Gleitstück über einen
nachgiebigen Verbindungssteg verbunden ist, der sich an dem vom Anschlagstück abgewandten
Ende des Gleitstücks befindet und Gleitstück und Druckstück mittels mindestens einer
der Einstellung der Bremskraft dienenden Spannschraube miteinander verbunden sind.
[0007] Das Druckstück ist damit von seiner bisherigen ortsfesten Anordnung am Bundbolzen
des Ausstellarms befreit. Dennoch ist es durch seinen Verbindungssteg mit dem Gleitstück
weiterhin verbunden, und zwar nunmehr beweglich verbunden durch die Biegbarkeit des
Verbindungsstegs. Diese Bewegbarkeit des Druckstücks ermöglicht es, beim Einschieben
des Gleitstücks in den zugehörigen C-förmigen Nutkanal das Druckstück, wenn es in
den Bereich der an der Fensterecke angeordneten Öffnung des C-förmigen Nutkanals gelangt,
leicht abzuheben, wodurch das Druckstück aus dem Bereich der Querstege gehoben ist
und damit das weitere Einschieben des Gleitstücks unbehindert durch das Druckstück
erfolgen kann. Da das Druckstück am vom Anschlagstück abgewandten Ende des Gleitstücks
durch den Verbindungssteg angelenkt ist, ist das eventuell erforderliche Abheben des
Druckstücks erst dann notwendig, wenn das Gleitstück schon vollständig in dem Nutkanal
untergebracht und damit sicher geführt ist. Anschließend ist das Druckstück wieder
in Richtung auf das Gleitstück umzuklappen, bis es zur Auflage auf der Oberseite der
Querstege gelangt. Mittels einer Gleitstück und Druckstück durchdringenden Spannschraube
wird die auf die Querstege des C-förmigen Nutkanals wirkende Bremskraft auf das gewünschte
Maß eingestellt. Je nach Anzugsmoment der Spannschraube kann die Bremskraft an die
jeweils vorliegenden Bedingungen eingestellt und auch später nachgestellt werden.
Da das Druckstück mit dem vom Anschlagstück abgewandten Teil des Gleitstücks zusammenwirkt,
bleibt das Druckstück außerhalb des Bewegungsbereichs des Ausstellarms und damit die
Spannschraube insofern frei zugänglich. Die Anordnung des Druckstücks außerhalb des
Anlenkbereichs des Ausstellarms am Gleitstück erlaubt eine freie Verlängerung in Richtung
von der Flügelbewegungsachse weg, so daß auch das Druckstück als langgestrecktes Bauteil
ausgebildet werden kann. Selbstverständlich können auch mehrere Spannschrauben benutzt
werden.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] In zweckmäßiger Weise sind Gleitstück, Druckstück und Verbindungssteg materialeinheitlich
ausgebildet und bestehen aus einem thermoplastischen Kunststoff, wodurch bereits werkseitig
der Zusammenbau der Vorrichtung erleichtert ist, da Gleitstück und Druckstück stets
zusammenhängend und in richtiger Kombination vorliegen und fehlende Teile bzw. Fehlmontagen
damit ausgeschlossen sind.
[0010] Dabei ist es günstig, das Gleitstück, Druckstück und Verbindungssteg als Spritzgußteil
aus POM auszubilden.
[0011] Es ist vorteilhaft, das Gleitstück mit einem bis außerhalb des C-förmigen Nutkanals
sich erstreckenden Rücken zu versehen und daß dieser Rücken vom im Querschnitt U-förmigen
Druckstück formschlüssig umgeben ist, da dabei das Gleitstück eine Zentrierung für
das Druckstück bildet und die genaue Zuordnung des Druckstücks zum Gleitstück erleichtert
ist.
[0012] Um eine eventuelle Behinderung beim Einschieben des Gleitstücks in den C-förmigen
Nutkanal durch den Verbindungssteg auszuschließen, ist die Breite des Verbindungsstegs
kleiner als die Öffnungsweite des C-förmigen Nutkanals. Der Verbindungssteg kann dabei
ein durchgehend ausgebildetes Filmscharnier sein.
[0013] Der Verbindungssteg kann auch aus zwei schmalen Bändern bestehen, die sich vom Rücken
des Gleitstücks ausgehend erstrecken bis zu den Schenkeln des U-förmigen Druckstücks,
wodurch neben einer Materialersparnis eine größere Bewegungsfreiheit des Druckstücks
gegenüber dem Gleitstück gegeben ist. Auch kann dabei der Außenabstand der beiden
Bänder größer sein als die Öffnungsweite zwischen den Querstegen des C-förmigen Nutkanals,
da nunmehr infolge ihrer Bandform die Verbindungsstege in Richtung aufeinander ausweichen
können. Selbstverständlich kann der Verbindungssteg auch derart am Gleitstück angeordnet
sein, daß er sich außerhalb des C-förmigen Nutkanals befindet.
[0014] Bevorzugt wird die Anwendung einer selbstschneidenden Spannschraube, wobei die Aufnahmeausnehung
im Gleitstück unrund ausgebildet ist und einen kleineren Querschnitt aufweist wie
der Gewindedurchmesser der Spannschraube, so daß die Spannschraube selbsthemmend im
Gleitstück gehalten ist und die eingestellte Bremskraft sich nicht durch ein Lockern
der Spannschraube verringert.
[0015] Damit die Spannschraube auch bereits vor dem Einbau der Vorrichtung am Fenster oder
der Tür nicht verloren gehen kann, ist es günstig, daß die Spannschraube unverlierbar
am Druckstück gehalten ist.
[0016] Eine solche Sicherung der Spannschraube kann dadurch gebildet werden, daß die Durchgangsbohrung
für die Spannschraube im Druckstück mit einem Verengungskragen versehen ist, dessen
Durchmesser dem Kerndurchmesser der Spannschraube entspricht, was besonders vorteilhaft
ist, wenn das Druckstück aus einem elastischen Kunststoff besteht, da dann die Spannschraube
in die Durchgangsbohrung eingedrückt werden kann unter elastischer Deformation des
Verengungskragens, der dann, wenn die Endzuordnung der Spannschraube zum Druckstück
erreicht ist, in eine an das Gewindeende angrenzende Eindrehung des Schaftes der Spannschraube
oder in dessen Gewindeauslauf einklipsen kann.
[0017] Zur Erzielung einer gleichmäßigen Kraftverteilung ist die Spannschraube längsmittig
zum Druckstück angeordnet.
[0018] In bevorzugter Ausgestaltung ist das Lagerstück und/oder das Anschlagstück mittels
Klemmschrauben im C-förmigen Nutkanal befestigt, so daß auch nachträglich noch Verstellungen
der Flügelöffnungsweite möglich sind durch Versetzen von Lagerstück und/oder Anschlagstück,
und dies, ohne daß dazu eine nachträgliche Bearbeitung des Fensters oder der Tür erforderlich
ist.
[0019] Zur weiteren Erleichterung des Einbaus bzw. Ausbaus der Vorrichtung an Fenster oder
Tür ist der Ausstellarm lösbar am Lagerstück angeordnet.
[0020] Dabei ist es ganz besonders günstig, daß das Lagerstück mit einem Bolzen versehen
ist, der an seinem freien Ende eine Nase zum Übergreifen des Ausstellarms aufweist,
daß der Ausstellarm eine dem Querschnitt des Bolzens im Bereich der Nase angepaßte
Aufnahmeöffnung aufweist und daß der Bolzen schwergängig verdrehbar am Lagerbock gelagert
ist, so daß das Aus- und Einhängen des Ausstellarms bei jeder beliebigen Zuordnung
zum Lagerstück erfolgen kann. Nach dem Überschieben des Ausstellarmendes auf den Bolzen
des Lagerstücks, bei Deckungsgleichheit von Bolzen mit Nase und Aufnahmeöffnung, wird
der Bolzen verdreht, so daß die Nase des Bolzens die vom Lagerstück abgewandte Breitseite
des Ausstellarms übergreift, und zwar derart, daß sie bei jeder möglichen Öffnungsweite
des Flügels nunmehr außerhalb einer Aushängemöglichkeit liegt.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und nachfolgend näher
erläutert:
- Fig. 1
- zeigt eine Draufsicht auf die Ausstellvorrichtung bei Enddrehöffnungsstellung des
Flügels eines Fensters, wobei die Profile für den Flügelrahmen und den Festrahmen
in ihrer Zuordnung zu dieser Vorrichtung dargestellt sind,
- Fig. 2
- bildet einen Vertikalschnitt durch ein mit der Ausstellvorrichtung versehenes Fenster
bei Schließstellung des Flügels und im Bereich der beiden unteren, horizontalen Schenkel
der Rahmen und
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Ausstellvorrichtung.
[0022] Die aus einer Aluminiumlegierung hergestellten Strangpreßprofile für den Festrahmen
1 und den Flügelrahmen 2 eines Fensters sind an den Falzflächen jeweils mit einem
C-förmigen Nutkanal 3, 4 zur Aufnahme von Beschlagteilen ausgerüstet. Beide Nutkanäle
3, 4 sind in Richtung zum anderen Rahmen 1, 2 geöffnet, wobei die Öffnungsweite durch
die Nutkanalseitenwände 5 überragende Querstege 6 begrenzt ist.
[0023] Damit der Flügelrahmen 2 nicht an einer das Fenster umgebenden Laibung anschlagen
kann, ist das Fenster mit einer Vorrichtung versehen, durch welche die maximale Drehöffnungsbewegung
des Flügelrahmens 2 auf 90° begrenzt wird.
[0024] Diese Drehöffnungsbegrenzungsvorrichtung besteht aus einem Ausstellarm 7, der einerends
mit einem Lagerstück 8 und anderenends mit einem Gleitstück 9 verbunden ist, das wiederum
ein Druckstück 10 aufweist. Das Gleitstück 9 wirkt mit einem Anschlagstück 11 zusammen.
[0025] Das Lagerstück 8 ist im Abstand vom vertikalen Festrahmenholm und damit im Abstand
von der Drehachse des Flügelrahmens 2 auf die Querstege 6 des C-förmigen Nutkanals
3 aufgesetzt, wobei eine Klemmnase 12 den dem Innenraum zugewendeten Quersteg 6 untergreift.
Gleichzeitig wirken zwei vom Innenraum aus zugängliche Klemmschrauben 13 gegen die
der Klemmnase 12 gegenüberliegende Nutkanalseitenwand 5, so daß das Lagerstück 8 am
Festrahmen 1 ortsfest fixiert ist. Mit dem Lagerstück 8 ist ein Bolzen 14 schwergängig
vernietet, der an seinem freien Ende eine Nase 15 trägt, die parallel zum Lagerstück
8 ausgerichtet ist und zur Erleichterung ihrer Betätigung mit einem Innensechskant
als Betätigungsausnehmung 16 versehen ist.
[0026] Der Ausstellarm 7 trägt am lagerstückseitigen Ende eine Aufnahmeöffnung 17, deren
Querschnitt dem Querschnitt des Bolzens 14 im Bereich der Nase 15 entspricht. Am flügelseitigen
Ende des Ausstellarms 7 befindet sich ein Bundbolzen 18, mit dem das Gleitstück 9
unlösbar am Ausstellarm 7 angelenkt ist.
[0027] Dieses Gleitstück 9 ist gemäß Fig. 2 im C-förmigen Nutkanal 4 des Flügelrahmens 2
gelagert, wobei seine Gleitflansche 19 die Unterseite der Querstege 6 untergreifen.
Es weist einen Rücken 20 auf, der die Oberseite der Querstege 6 deutlich überragt
und damit im wesentlichen eine Hutform besitzt. Das Gleitstück 9 ist langgestreckt
ausgebildet. An seinem von dem Anschlagstück 11 abgewandten Ende 21 ist ein Verbindungssteg
22 in Form von zwei vom Rücken 20 ausgehenden schmalen Bändern angeformt, welche mit
dem Druckstück 10 verbunden sind, und zwar mit dessen Schenkeln 23. Der Verbindungssteg
22 befindet sich außerhalb des Nutkanals 4 des Flügelrahmens 2.
[0028] Das ebenfalls langgestreckt ausgebildete Druckstück 10 weist im wesentlichen einen
U-förmigen Querschnitt auf und umfaßt in montiertem Zustand den Rücken 20 des Gleitstücks
9 und liegt dabei mit seinen freien Schenkeln 23 auf der Oberseite der Querstege 6
auf.
[0029] Längsmittig des Druckstücks 10 ist es mit einer als Senkloch ausgebildeten Durchgangsbohrung
24 ausgerüstet, die an ihrem dem Gleitstück 9 zugewandten Ende einen Verengerungskragen
25 aufweist.
[0030] Korrespondierend mit der Durchgangsbohrung 24 des Druckstücks 10 weist das Gleitstück
9 eine Aufnahmeausnehmung 26 auf, die unrund ausgebildet ist.
[0031] Bereits werkseitig ist in die Durchgangsbohrung 24 des Druckstücks 10 eine Spannschraube
27 mit selbstschneidendem Gewinde 28 eingedrückt. Diese ist am Druckstück 10 drehbar,
aber unverlierbar gehalten, da der Verengungskragen 25 in eine Ringnut 29 am Ende
des Gewindes 28 der Spannschraube 27 eingerastet ist. Der werkseitige Auslieferungszustand
der Ausstellvorrichtung ist in Fig. 3 dargestellt.
[0032] Der Einbau der Vorrichtung am Fenster kann wie folgt durchgeführt werden:
Zuerst wird am Festrahmen 1 das Lagerstück 8 in seiner vorgesehenen Lage auf die Querstege
6 aufgesetzt und mittels der Klemmschrauben 13 am C-förmigen Nutkanal 3 fixiert.
[0033] Flügelseitig wird, miteinander oder zeitlich hintereinander, sowohl das Gleitstück
9 als auch das Anschlagstück 11 von der Flügelecke ausgehend in den dort geöffneten
C-förmigen Nutkanal 4 eingeschoben. Dabei bilden Ausstellarm 7, Gleitstück 9 und Druckstück
10 mit der Spannschraube 27 eine zusammenhängende Baueinheit. Wenn das Gleitstück
9 bereits nahezu völlig in den C-förmigen Nutkanal 4 eingetreten ist, ist nur vorsichtshalber
darauf zu achten, daß das mittels des Verbindungsstegs 22 an das Gleitstück 9 angehängte
Druckstück 10 nicht am zur Öffnung des Nutkanals 4 abgeschrägten Ende der Querstege
6 verhaken kann, wobei dann diese Stellung von Hand ohne Schwierigkeit aufgehoben
werden kann. Eine solche Gefahr ist jedoch sehr gering, da durch die Biegsamkeit des
Verbindungsstegs 22 das Druckstück 10 leicht ausweichen kann, so daß der Einschiebevorgang
für das Gleitstück 9 nicht unterbrochen werden muß.
[0034] Nach den Einhängen des Ausstellarms 7 am Lagerstück 8, wobei die Nase 15 des Bolzens
14 mit der Aufnahmeöffnung 17 des Ausstellarms 7 zur Deckung gebracht wird, der Ausstellarm
7 auf den Bolzen 14 aufgeschoben und anschließend derart verdreht wird, daß die eine
Breitseite des Ausstellarms 7 hintergreifende Nase 15 nicht mehr in die entsprechende
Ausnehmung der Aufnahmeöffnung 12 zurückgelangen kann, wird bei teilgeöffnetem Flügelrahmen
2 das Anschlagstück 11 zur Anlage am Gleitstück 9 gebracht und dann der Flügelrahmen
2 in die gewünschte Enddrehöffnungsstellung bewegt, wobei sich Gleitstück 9 und Anschlagstück
11 innerhalb des C-förmigen Nutkanals 4 in Richtung auf die Drehachse des Fensters
zu verschieben.
[0035] Nach Erreichung der gewollten Enddrehöffnungsstellung wird der Flügelrahmen 2 wiederum
etwas in Richtung auf den Festrahmen 1 zurückbewegt. Dabei bleibt das Anschlagstück
11 innerhalb des Nutkanals 4 stehen und kann in dieser Lage durch Betätigung zweier
als Klemmschrauben ausgebildeter Schneidschrauben 30 fixiert werden, die sich in die
Stirnflächen der Querstege 6 einschneiden. Abschließend ist die Bremseinrichtung in
Funktionsstellung zu bringen. Dazu wird das Druckstück 10 aus seiner werkseitigen
Lage gemäß Fig. 3 in Richtung auf den Quersteg 6 des Nutkanals 4 geklappt. Das Druckstück
10 umgreift dabei mit seinen Schenkeln 23 den Rücken 20 des Gleitstücks 9, wird dadurch
zentriert und gelangt zur Auflage auf den Quersteg 6. Durch Betätigung der Spannschraube
27 schneidet sich deren Gewinde 28 in die Aufnahmeausnehmung 26 des Gleitstücks 9
ein, deren Durchmesser kleiner ist als der Kerndurchmesser des Gewindes 28. Um einen
sicheren und selbsthemmenden Halt der Spannschraube 27 zu erhalten, ohne daß zusätzliche
Mittel dazu erforderlich sind, ist es günstig, daß das Gleitstück 9, das Druckstück
10 und der Verbindungssteg 22 als einteiliges und materialeinheitliches Spritzgußteil
aus thermoplastischem Kunststoff besteht.
[0036] Abschließend ist die Spannschraube 27 zu betätigen, um die erforderliche Bremskraft
an die jeweils vorliegenden Bedingungen anzupassen. Die Regulierung der Bremswirkung
ist jederzeit möglich und die Spannschraube 27 unbehindert durch den Ausstellarm 7
zugänglich. Um die Belastung beim Anschlagen des Gleitstücks 9 am Anschlagstück 11
weiter herunterzusetzen, ist das Anschlagstück 11 mit einem Puffer 31 ausgerüstet.
1. Ausstellvorrichtung, insbesondere Öffnungsbegrenzungsvorrichtung für den Flügel eines
Fensters, einer Tür od. dgl., mit einem Ausstellarm 7, dem einerends ein Lagerstück
8 und anderenends ein Gleitstück 9 zugeordnet ist, das mit einem Druckstück 10 zusammenwirkt
und das Lagerstück 8 außerhalb der Bewegungsachse des Flügels ortsfest in einem C-förmigen
Nutkanal 3, 4 des einen Rahmens 1, 2 und das Gleitstück 9 längsverschiebbar in einem
C-förmigen Nutkanal 3, 4 des anderen Rahmens 1, 2 gelagert ist, in dem ein Anschlagstück
11 zur Begrenzung des Verschiebewegs des Gleitstücks 9 angeordnet ist, wobei das Gleitstück
9 mit Gleitflanschen 19 an der Unterseite der die Öffnungsweite des C-förmigen Nutkanals
3, 4 begrenzenden, die Nutkanalseitenwände 5 überragenden Querstege 6 anliegt und
das Druckstück 10 auf der Oberseite dieser Querstege 6 aufliegt und Druckstück 10
und Gleitstück 9 unter Einklemmung der Querstege 6 zur Erzielung einer Bremswirkung
bei der Verschiebebewegung miteinander verspannt sind, und das Gleitstück 9 mittels
eines Bundbolzens 18 unlösbar am Ausstellarm 7 angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckstück (10) außerhalb der Anlenkstelle Ausstellarm (7)/Gleitstück (9)
dem Gleitstück (9) zugeordnet und mit den Gleitstück (9) über einen nachgiebigen Verbindungssteg
(22) verbunden ist, der sich an dem vom Anschlagstück (11) abgewandten Ende (21) des
Gleitstücks (9) befindet und Gleitstück (9) und Druckstück (10) mittels mindestens
einer der Einstellung der Bremskraft dienenden Spannschraube (27) miteinander verbunden
sind.
2. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Gleitstück (9), Druckstück
(10) und Verbindungssteg (22) materialeinheitlich ausgebildet sind und aus einem thermoplastischen
Kunststoff bestehen.
3. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Gleitstück (9), Druckstück
(10) und Verbindungssteg (22) als Spritzgußteil aus POM ausgebildet sind.
4. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gleitstück (9) mit einem bis außerhalb des C-förmigen Nutkanals (3, 4) sich erstreckenden
Rücken (20) versehen ist und daß dieser Rücken (20) vom im Querschnitt U-förmigen
Druckstück (10) formschlüssig umgeben ist.
5. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Breite des Verbindungsstegs (22) kleiner ist als die Öffnungsweite des C-förmigen
Nutkanals (3, 4).
6. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verbindungssteg (22) aus zwei schmalen Bändern besteht, die sich vom Rücken (20)
des Gleitstücks (9) ausgehend erstrecken bis zu den Schenkeln (23) des U-förmigen
Druckstücks (10).
7. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannschraube (27) selbstschneidend und die Aufnahmeausnehmung (26) im Gleitstück
(9) unrund ausgebildet ist und einen kleineren Querschnitt aufweist wie der Durchmesser
des Gewindes (28) der Spannschraube (27).
8. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannschraube (27) unverlierbar am Druckstück (10) gehalten ist.
9. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangsbohrung
(24) für die Spannschraube (27) im Druckstück (10) mit einem Verengungskragen (25)
versehen ist, dessen Durchmesser dem Kerndurchmesser der Spannschraube (27) entspricht.
10. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannschraube (27) längsmittig zum Druckstück (10) angeordnet ist.
11. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lagerstück (8) und/oder das Anschlagstück (11) mittels Klemmschrauben (13) im
C-förmigen Nutkanal (3, 4) befestigt ist.
12. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ausstellarm (7) lösbar am Lagerstück (8) angeordnet ist.
13. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerstück (8)
mit einem Bolzen (14) versehen ist, der an seinem freien Ende eine Nase (15) zum Übergreifen
des Ausstellarms (7) aufweist, daß der Ausstellarm (7) eine dem Querschnitt des Bolzens
(14) im Bereich der Nase (15) angepaßte Aufnahmeöffnung (17) aufweist und daß der
Bolzen (14) schwergängig verdrehbar am Lagerstück (8) gelagert ist.
14. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (14)
mit einer stirnseitigen Betätigungsausnehmung (16) versehen ist.