[0001] Die Erfindung betrifft eine Rotationskolbenmaschine mit in einem gemeinsamen Gehäuse
eingeschlossenen, um feststehend angeordnete Achsen drehbaren Läufern, wobei Flächen
des äusseren Umfangs mindestens eines der Läufer ihre Umlaufbewegung um eine der Achsen
mit dichtspaltbildendem Abstand entlang mindestens einer zylindrischen Innenfläche
des Gehäuses ausführen.
[0002] Der Wirkungsgrad derartiger Maschinen, z.B. um ein gasförmiges Medium zu komprimieren,
wird zu einem erheblichen Teil durch die Qualität der Abdichtung der Läufer gegenüber
dem umschliessenden Gehäuse bestimmt. Um enge Dichtspalte zu erzielen, müssen das
Gehäuse, die Läufer und ihre Lagerungen mit hoher Genauigkeit hergestellt und montiert
werden, so dass sich entsprechend hohe Herstellungskosten ergeben.
[0003] Wesentlich erschwerend kommt hinzu, dass die Läufer unter dem Einfluss der Fliehkraft
und der Betriebstemperatur eine grösseren Durchmesser annehmen, und das das Gehäuse
eine Wärmeverzug erleidet.
[0004] Die Dichtspaltbemessung nach dem Stand der Technik zielt darauf ab, dass bei höchster
Drehzahl und ungünstigster Temperaturverteilung an allen Stellen ein Restspalt verbleibt,
der gerade notwendig ist, um die Gefahr eines grossflächigen Kontakts und ein daraus
folgendes Festfressen der Läufer bei den auftretenden sehr hohen Geschwindigkeiten
von beispielsweise 40 m/s und mehr, mit Sicherheit zu vermeiden
[0005] Die sehr hohen Schwierigkeiten, einerseits die Massänderungen bzw. die Verzüge zu
erfassen und zu berücksichtigen, und andererseits die Notwendigkeit eines unter allen
Bedingungen verbleibenden Restspaltes, führen in der Praxis zu Dichtspalten, die weiter
sind als unbedingt notwendig ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Maschine der genannten Art die
Abdichtung der Umfangsfläche eine Läufers gegenüber der Gehäuseinnenfläche so zu verbessern,
dass die Maschine mit verhältnismässig geringem Aufwand herstellbar ist, dass die
geringstmögliche Dichtspaltweite realisiert wird und dass die Gefahr des Festfressens
des Läufers beseitigt wird.
[0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss dadurch, dass an der Innenfläche
des Gehäuses mindestens eine aus dem Gehäusematerial herausgeformte, rippenartige
Erhebung vorgesehen ist, so dass zwischen dieser Erhebung und der Umfangsfläche des
Läufers ein Dichtspalt entsteht, und dass dieser Dichtspalt vor der erstmaligen Inbetriebnahme
der Maschine enger ausgeführt ist, als es für eine berührungsfreien Betrieb im gesamten
Drehzahl- und Temperaturbereich möglich wäre.
[0008] Im Betrieb nähert sich die Umfangsfläche des Läufes mit zunehmender Drehzahl und
Läufertemperatur der Spitze der rippenartigen Erhebung und trägt schliesslich durch
Verschleiss, bzw. durch Einlaufen von ihr Material ab. Die rippenartige Erhebung nimmt
somit erst beim Einlaufen der Maschine ihre endgültige Form und Höhe an. Auf diese
Weise ist sichergestellt, dass die rippenartige Erhebung an keiner Stelle niedriger
ausfällt, als dies für den freien Lauf des Läufers unbedingt notwendig ist.
[0009] Aufgrund der sehr eng begrenzten, der Umfangsfläche des Läufers zugekehrten Fläche
der rippenartigen Erhebung ergibt sich beim Einlaufen nur ein geringer Materialabtrag
mit dementsprechend geringem Energieumsatz, so dass die Gefahr eines Festfressens
des Läufers im Gehäuse vermieden wird.
[0010] Auch sind die Genauigkeitsanforderungen an die Maschinenteile bei der erfindungsgemässen
Lösung nicht allzu hoch, da es lediglich darauf ankommt, dass es zumindest bei einem
der vorkommenden Betriebszustände zur Berührung zwischen der Umfangsfläche des Läufers
und der rippenartigen Erhebung kommt.
[0011] In Anwendung der Erfindung ist zu empfehlen, mehrere dichtspaltbildende, rippenartige
Erhebungen an der zylindrischen Innenfläche des Gehäuses vorzusehen, vorzugsweise
in unmittelbarer Nähe der Steuerkanten.
[0012] Eine rippenartige Erhebung kann auf einfache Weise durch Kaltumformung hergestellt
werden, indem eine Rille durch Einprägen mittels eines schneidenförmigen Stempels
oder durch Einwalzen mittels einer im Querschnitt spitzwinkeligen Rolle an der Gehäuseinnenfläche
ausgebildet wird, so dass sie durch plastische Materialverdrängung als ein- oder beidseitiger
Randwulst der Rille entsteht.
[0013] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig.1 einen Längsschnitt durch eine innenachsige Drehkolbenmaschine in der Ebene,
in der die Drehachsen ihrer Läufer liegen,
Fig.2 einen Querschnitt durch die Drehkolbenmaschine nach Fig.1,
Fig.3 einen vergrösserten Ausschnitt im Bereich III der Fig.2,
Fig.4 den Ausschnitt wie in Fig.3, jedoch im Zustand grösster Annäherung der Umfangsfläche
des Aussenläufers an die Innenfläche des Gehäuses,
Fig.5 den Ausschnitt wie in Fig. 3 und 4 im Zustand durchschnittlicher Annäherung
der Umfangsfläche des Aussenläufers an die Innenfläche des Gehäuses,
Fig.6 die in die Ebene abgewickelte zylindrische Innenfläche des Gehäuses,
Fig.7 eine vereinfachte Darstellung eines Werkzeuges zur Herstellung eines Paares
von rippenartigen Erhebungen in Arbeitsposition,
Fig.8 eine vereinfachte Darstellung eines Werkzeuges zur Herstellung einer rippenartigen
Erhebung in Arbeitsposition und
Fig.9 eine vereinfachte Darstellung eines Werkzeugpaares zur Herstellung einer rippenartigen
Erhebung in Arbeitsposition.
[0015] Die in Fig.1 und 2 dargestellte innenachsige Drehkolbenmaschine, z.B. für die Kompression
gasförmiger Medien, ist in ihrer Funktionsweise durch die DE-B-34 32 915 (US-A-4,714,
417) bekannt. Ihr Innenläufer 1 und Aussenläufer 2 drehen sich um die relativ zum
Maschinengehäuse 3 feststehend angeordneten Achsen 4,5, so dass sich die Umfangsflächen
beider Läufer 1,2 auf Kreisbahnen bewegen, wie die Phasenbilder der Fig.3 der genannten
Patentschrift zeigen. Für die Abdichtung zwischen dem Saugraum 6 und dem Druckraum
7 bewegen sich dabei die entsprechend einer Kreiszylinderfläche geformten Umfangsflächen
8,9,10 des Aussenläufers 2 in konstantem, dichtspaltbildendem, geringen Abstand entlang
wechselnder Bereiche der kreiszylindrischen Innenfläche 14 Gehäuses 3.
[0016] Für die Verbesserung der Abdichtung sind in bestimmten Bereichen der zylindrischen
Innenfläche 14 des Gehäuses 3 die erfindungswesentlichen rippenartigen Erhebungen
11,16 vorgesehen. Sie sind aufgrund des Darstellungsmasstabes in Fig.1 und 2 nicht
sichtbar.
[0017] Fig.3 zeigt einen vergrösserten Ausschnitt aus Fig.2 im Bereich des Spaltes zwischen
der Umfangsfläche 9 des Aussenläufers 2 und der Innenfläche 14 des Gehäuses 3 mit
zwei der erfindungsgemässen, rippenartigen Erhebungen 11 beidseits einer eingewalzten
Rille 12 im Neuzustand der Maschine. Die Erhebungen 11, bzw. die Rille 12 laufen über
die gesamte, in Fig.1 dargestellte axiale Erstreckung des Aussenläufers 2.
[0018] Fig.4 zeigt den gleichen vergrösserten Ausschnitt wie Fig.3, jedoch im Zustand grösster
Annäherung, infolge Fliehkraft und Wärmedehnung, der Umfangsfläche 9 des Aussenläufers
2 an die Innenfläche 14 des Gehäuses 3 bzw. an die rippenartigen Erhebungen 11. Die
gestrichelten Linien 13 veranschaulichen das bis zum Erreichen des dargestellten Zustandes
durch Verschleiss abgetragene, sehr kleine Materialvolumen.
[0019] Fig.5 zeigt wiederum den gleichen vergrösserten Ausschnitt wie Fig.3, jedoch im Zustand
durchschnittlicher Annäherung der Umfangsfläche 9 des Aussenläufers 2 an die Erhebung
11. Der Dichtspalt zwischen der Umfangsfläche 9 und den Erhebungen 11 ist nicht weiter
als es für den Freilauf des Aussenläufers 2 im Gehäuse 3 unter Berücksichtigung aller
Betriebszustände unbedingt erforderlich ist. Die Weite des Dichtspaltes ist also die
kleinstmögliche.
[0020] Fig.6 zeigt einen Blick auf die in die Ebene abgewickelte zylindrische Innenfläche
14 des Gehäuses 3 mit dem Saugraum 6 und dem Druckraum 7. Die jeweiligen Stutzen sind
durch Kreisbögen, die Strömungsrichtung durch Pfeile angedeutet. An der Innenfläche
14 des Gehäuses 3 sind insgesamt fünf Stellen des Umfanges, insbesondere an den Steuerkanten,
Erhebungen 11 bzw. Rillen 12 angebracht, wie in Fig.3 bis 5 im Querschnitt dargestellt
ist. Sie dichten den Saugraum 6 gegenüber dem Druckraum 7 mit geringstmöglicher Spaltweite
ab.
[0021] Die Fig.7,8 und 9 veranschaulichen, wie die dichtspaltbildenden Erhebungen durch
Materialverdrängung entstehen, indem das aus einer oder zwei Rillen herausgequetschte
Material eine wulstartige Aufwölbung der Rillenränder bildet.
[0022] Fig.7 zeigt beispielsweise die Entstehung der in Fig.3 dargestellten Rille 12 mit
den beidseitigen rippenartigen Erhebungen 11 durch Einwalzen mittels einer Rolle 15.
[0023] Fig.8 zeigt die Entstehung einer einzelnen rippenartigen Erhebung 16 an einer Seite
einer Rille 17 durch Einwalzen mit einer schräg angeordneten entsprechend profilierten
Rolle 18.
[0024] Fig.9 zeigt schliesslich die Entstehung einer rippenartigen Erhebung 19 zwischen
zwei Rillen 20, die durch zwei schräggestellte Rollen 21 erzeugt werden.
1. Rotationskolbenmaschine mit in einem gemeinsamen Gehäuse (3) eingeschlossenen, um
feststehend angeordnete Achsen (4,5) drehbaren Läufern (1,2), wobei Flächen (8-10)
des äusseren Umfangs mindestens eines der Läufer (1,2) ihre Umlaufbewegung um eine
der Achsen (4,5) mit dichtspaltbildendem Abstand entlang von Innenflächen 14 des Gehäuses
(3) ausführen, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenfläche (14) des Gehäuses (3)
mindestens eine aus dem Gehäusematerial herausgeformte rippenartige Erhebung (11,16,19)
vorgesehen ist, so dass zwischen dieser Erhebung (11,16,19) und der Umfangsfläche
(8-10) des Läufers (1,2) ein Dichtspalt entsteht, und dass dieser Dichtspalt vor der
erstmaligen Inbetriebnahme der Maschine enger ausgeführt ist, als es für eine berührungsfreien
Betrieb im gesamten Drehzahl- und Temperaturbereich möglich wäre.
2. Rotatioskolbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass parallel und
angrenzend zu der rippenartigen Erhebung (11,16,19) mindestens eine Rille (12,17,20)
vorgesehen ist, die eine Vertiefung der Gehäusefläche bildet.
3. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine
der längsseitigen Begrenzungsflächen der rippenartigen Erhebung (11,16,19) sich absatzlos
in die Rille (12,17,20) hinein fortsetzt.
4. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass neben
den beiden Längsseiten der rippenartigen Erhebung (19) je eine Rille (20) verläuft.
5. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei
zueinander parallel verlaufende rippenartige Erhebungen (11) zwischen sich eine Rille
(12) einschliessen.
6. Rotationskolbenmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Erhebung (11,16,19) und die Rille ((12,17,20) durch Materialverdrängung gebildet
sind, indem die Erhebung zumindest teilweise aus Material besteht, das aus der Rille
verdrängt worden ist.
7. Rotationskolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass je eine rippenartige Erhebung der Gehäuseinnenfläche an den Steuerkanten des
Gehäuses angeordnet ist.
8. Rotationskolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Innenflächen 14) des Gehäuses (3) an der entlang sich eine Umfangsfläche
(8-10) eines Läufers (2) bewegt, in Bewegungsrichtung verteilt mehrere quer zur Bewegungsrichtung
des Läufers (2) verlaufende rippenartige Erhebungen (11,16,19) angeordnet sind. (Fig.6)
9. Rotationskolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Erhebung (11,16,19) eine Höhe von weniger als 0,2 mm gegenüber der Fläche
(14) hat, in der sie als Oberflächenprofilierung vorgesehen ist.