(19)
(11) EP 0 495 159 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.07.1992  Patentblatt  1992/30

(21) Anmeldenummer: 91117900.0

(22) Anmeldetag:  21.10.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F17D 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 25.10.1990 DE 4033961

(71) Anmelder: Wedemann, Ernst
D-21033 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Wedemann, Ernst
    D-21033 Hamburg (DE)

(74) Vertreter: Heldt, Gert, Dr. Dipl.-Ing. 
Neuer Wall 59 III
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Molchbares Rohrleitungssystem


    (57) Vorrichtung zum Transport mindestens eines fließfähigen Materials, die mindestens einen Einlaß, mindestens einen Auslaß sowie mindestens eine den Einlaß mit dem Auslaß verbindende Transportleitung aufweist. Mindestens zwei jeweils einer Materialstation (4) zugeordnete Anschlüsse sind wahlweise über eine Anschlußkupplung (7) an die die molchbar ausgebildete Transportleitung (1) ankoppelbar angeordnet. Die Transportleitung (1) kann mindestens bereichsweise aus im Bereich von Kuppelelementen (11) miteinander verbindbaren Segmenten (12) ausgebildet sein.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport mindestens eines fließfähigen Materials, die mindestens einen Einlaß, mindestens einen Auslaß sowie mindestens eine den Einlaß mit dem Auslaß verbindende Transportleitung aufweist.

    [0002] Derartige Vorrichtungen werden beispielsweise verwendet, um im industriellen Bereich eine Vielzahl von Materialquellen und Materialaufnahmen miteinander zu verbinden. Ein derartiges Erfordernis liegt insbesondere im Bereich der Chemie-, Pharmazie- und Nahrungsmittelproduktion vor. Darüber hinaus ist eine Anwendung bei der Erstellung von Tankanlagen oder in Betrieben mit einer Farbenproduktion gegeben. Durch die Transportleitung können fließfähige Materialien unterschiedlicher Konsistenz transportiert werden. Insbesondere können flüssige, staubförmige oder granulatartige Materialien durch die Transportleitung gefördert werden.

    [0003] Es sind dazu in der Regel eine Vielzahl von Rohrleitungen vorhanden, die mit einem erheblichen finanziellen Aufwand installiert werden müssen und durch ihr nicht unerhebliches Bauvolumen eine kompakte Ausführung der Anlage sowie eine gute Zugänglichkeit von einzelnen Anlagenbestandteilen beeinträchtigen. Obwohl oftmals zu einem bestimmten Zeitpunkt durch nur jeweils eine dieser Rohrleitungen Material gefördert wird, ist dennoch eine umfassende Rohrinstallation erforderlich.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der einleitend genannten Art so zu verbessern, daß der Installationsaufwand vermindert wird.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens zwei jeweils einer Materialstation zugeordnete Anschlüsse wahlweise über eine Anschlußkupplung an die molchbar ausgebildete Transportleitung ankoppelbar angeordnet sind.

    [0006] Durch die wahlweise Ankopplung der Materialstationen an die molchbare Transportleitung ist es möglich, nacheinander unterschiedliche Materialien durch eine gemeinsame Transportleitung zu fördern. Der Aufwand an erforderlicher Installation kann hierdurch erheblich herabgesetzt werden. Eine Vermischung eines aktuell zu fördernden Materials mit einem zuvor geförderten Material kann dadurch verhindert werden, daß vor einem Wechsel der an die Transportleitung angeschlossenen Materialstation die Transportleitung gemolcht wird. Hierbei wird eine als Rohrmolch ausgebildete Reinigungsvorrichtung von einem Druckmedium, beispielsweise Luft, durch die Transportleitung hindurchgedrückt und säubert dabei einen Innenraum der Transportleitung von anhaftenden Materialrückständen.

    [0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Transportleitung aus Segmenten ausgebildet ist. Diese segmentartige Ausbildung ermöglicht es, eine variable Längenanpassung an eine jeweils zu überbrückende Förderstrecke vorzunehmen. Im Bereich einer anzuschließenden Materialstation werden zwei aneinandergrenzende Segmente der Transportleitung voneinander getrennt und an das in Richtung einer vorgesehenen Förderung weisende Segment die Anschlußkupplung angeschlossen. Nach einer Beendigung des Fördervorganges und der Reinigung der Transportleitung kann die Anschlußkupplung wieder abgetrennt und die Segmente zusammengefügt werden. Zu einem Anschluß einer anderen Materialstation wird dieser Vorgang in einem dieser Materialstation zugewandten Bereich der Transportleitung wiederholt.

    [0008] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Segmente in einer Führung verschieblich angeordnet. Die verschiebliche Anordnung ermöglicht zum einen ein Entfernen nicht benötigter Segmente aus dem Anschlußbereich der Materialstation, um ggf. erforderliche Arbeiten nicht zu behindern. Darüber hinaus ist es durch die verschieblichen Segmente möglich, bei einer mindestens bereichsweise flexibel ausgebildeten Transportleitung kontinuierliche Längenanpassungen vorzunehmen.

    [0009] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Transportleitung mit einem Molchsender bzw. einem Molchfänger verbunden. Der Molchsender ermöglicht es, in einfacher Weise einen Rohrmolch in die Transportleitung einzuleiten. Der Molchsender weist dazu eine Molchkammer auf, in die der Molch eingesetzt werden kann. Im Bereich eines der Transportleitung abgewandten Endes des Molchsenders ist ein Druckanschluß vorgesehen, über den beispielsweise Druckluft in den Molchsender eingeleitet werden kann, um den Rohrmolch durch die Transportleitung hindurchzutreiben. Nach einem Durchlaufen der Transportleitung gelangt der Rohrmolch in den Bereich des Molchfängers, in den die aus dem Bereich der Transportleitung entfernten Verunreinigungen hineingetragen werden. Im Bereich eines der Transportleitung abgewandten Endes ist der Molchfänger mit einer Druckentlastung versehen, durch die vor dem Rohrmolch hergeschobene Luft- und Gasanteile entweichen können, um den Aufbau eines Überdruckes vor dem Rohrmolch und damit eine Behinderung seiner Vorwärtsbewegung zu vermeiden.

    [0010] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind der Molchsender und der Molchfänger als eine integrierte Molchaufnahme ausgebildet, die sowohl ein Senden als auch ein Empfangen des Molches ermöglicht. Darüber hinaus ist es auch möglich, den Molch als einen Trennmolch auszubilden, der im Bereich seiner Enden bei einem Durchlauf durch die Transportleitung mit unterschiedlichen Materialien in Verbindung steht und sowohl eine Säuberung des Rohres als auch eine gleichzeitige Materialtrennung vornimmt.

    [0011] Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise veranschaulicht sind.

    [0012] In den Zeichnungen zeigen:
    Fig. 1:
    eine Prinzipskizze einer farbverarbeitenden Anlage, die mit einem molchbaren Rohrleitungssystem versehen ist,
    Fig. 2:
    eine prinzipielle Darstellung eines Molchsenders,
    Fig. 3:
    eine prinzipielle Darstellung eines Molchfängers,
    Fig. 4:
    eine prinzipielle Darstellung eines molchbaren T-Stückes,
    Fig. 5:
    eine Seitenansicht eines anderen molchbaren T-Stückes,
    Fig. 6:
    einen Querschnitt durch ein molchbares T-Stück,
    Fig. 7:
    eine prinzipielle Darstellung einer molchbaren Rohrweiche,
    Fig. 8:
    eine andere Positionierung der Rohrweiche nach Figur 7,
    Fig. 9:
    eine weitere Positionierung der Rohrweiche nach Figur 7,
    Fig. 1o:
    einen Längsschnitt durch ein molchbares T-Stück mit einem Sperrelement,
    Fig. 11:
    eine perspektivische Darstellung einer die Transportleitung halternden Führung,
    Fig. 12:
    eine Seitenansicht einer anderen die Transportleitung halternden Führung,
    Fig. 13:
    eine Prinzipdarstellung eines mit molchbaren Rohrweichen versehenen Rohrleitungssystems,
    Fig. 14:
    einen Längsschnitt durch eine einen Rohrmolch führende Transportleitung mit Molchortung,
    Fig. 15:
    einen Längsschnitt durch eine Transportleitung mit einer anderen Molchortung,
    Fig. 16:
    einen Längsschnitt durch ein Rohrleitungssystem mit verschwenkbarer Zuführung und integrierter Molchaufnahme,
    Fig. 17:
    eine vergrößerte Darstellung eines Längsschnittes durch eine integrierte Molchaufnahme,
    Fig. 18:
    eine prinzipielle Darstellung eines Rohrleitungssystems mit verfahrbarer Pumpe und
    Fig. 19:
    eine Seitenansicht einer zwischen zwei Behälterreihen angeordneten verfahrbaren Pumpe.


    [0013] Eine Vorrichtung zum Transport mindestens eines fließfähigen Materials besteht im wesentlichen aus einer Transportleitung (1), die mit Einlässen (2) sowie Auslässen (3) versehen ist. Über die Transportleitung (1) können wahlweise Materialstationen (4) miteinander verbunden werden. Die Materialstationen (4) sind als das zu transportierende Material in die Transportleitung (1) einspeisende Materialquellen (5) sowie das transportierte Material aufnehmende Materialaufnahmen (6) ausgebildet. Die Materialstationen (4) können über Anschlußkupplungen (7) an die Transportleitung (1) angeschlossen werden. Insbesondere ist daran gedacht, die Anschlußkupplungen (7) als Rohrbögen (8) auszubilden, die im Bereich ihrer Enden (9,1o) mit Kuppelelementen (11) versehen sind, die einen Anschluß sowohl an die Transportleitung (1) als auch an die Materialstation (4) ermöglichen. Eine zeitsparende Montage kann durch Schnellkupplungen ermöglicht werden. Es ist jedoch auch möglich, andere Kuppelelemente, beispielsweise Verschraubungen, vorzusehen.

    [0014] Die Transportleitung (1) besteht aus Segmenten (12), die im Bereich ihrer einander zugewandten Enden jeweils Kuppelelemente (11) aufweisen. Nach einer Trennung von zwei Segmenten (12) stehen im Bereich der Enden der Segmente (12) Kuppelelemente (11) zur Verbindung mit den Anschlußkupplungen (7) zur Verfügung. Die Segmente (12) sind mit Aufhängungen (13) verschieblich in einer Führung (14) gelagert. Insbesondere ist daran gedacht, die Führung (14) als eine Schiene (15) auszubilden, in die die Aufhängung (13) mit Rollen (16) eingreift. Die verschiebliche Lagerung der Segmente (12) ermöglicht eine bedarfsabhängige Positionierung und somit eine flexible Handhabung des Rohrleitungssystems.

    [0015] Alternativ oder ergänzend zu den bedarfsabhängig konfektionierbaren Rohrbögen (8) können auch stationäre Anschlußkupplungen (7) vorgesehen sein, die im wesentlichen jeweils aus einem Ventil (17) sowie einem der Transportleitung (1) zugewandten Anschlußstutzen (18) ausgebildet sind, der im Bereich eines molchbaren T-Stückes (19) in die Transportleitung (1) einmündet. Eine Verzweigung oder Zusammenführung von Segmenten (12) erfolgt im Bereich von Rohrweichen (2o) und Rohrverzweigungen (21). Im Bereich der Rohrverzweigungen (21) erfolgt eine Teilung eines einströmenden Materialstromes in zwei Teilströme oder eine Zusammenführung von zwei Teilströmen zu einem Summenstrom. Im Bereich der Rohrweichen (2o) können wahlweise zwei von drei Anschlüssen (22,23,24) durch ein Verbindungselement (25) ineinander übergeleitet werden. Das Verbindungselement (25) weist eine geschwungen ausgebildete Durchlaßausnehmung (26) auf und ist in einem Gehäuse (27) rotationsfähig gelagert.

    [0016] Zur Ermöglichung einer Verzweigung in eine größere Anzahl von Segmenten (12) ist eine Mehrwegeweiche (28) vorgesehen, die einen Einlaß (29) sowie mehrere Auslässe (3o) aufweist. Es ist aber auch möglich, die Mehrwegeweiche (28) mit einem Auslaß (30) und mehreren Einlässen (29) zu versehen. Im Bereich von Reinigungsanschlüssen (31) weist die Transportleitung (1) Molchaufgaben (32) auf, in deren Bereich Molchsender (33) und Molchfänger (34) angeordnet werden können. Ein Molchsender (33) besteht im wesentlichen aus einer im wesentlichen zylindrisch ausgebildeten Molchkammer (35), die von einem Gehäuse (36) begrenzt ist, das im Bereich seiner der Transportleitung (1) zuwendbaren Ausdehnung mit einer Senderkupplung (37) versehen ist, die eine an die Kuppelelemente (12) angepaßte Ausbildung aufweist. Im Bereich eines der Senderkupplung (37) abgewandten Endes weist das Gehäuse (36) einen Senderdeckel (38) auf, der lösbar mit dem Gehäuse (36) verbunden ist und mit einem Durchlaß (39) sowie einer Druckkupplung (4o) versehen ist. Über die Druckkupplung (4o) kann ein einen Rohrmolch (41) beaufschlagendes Druckmedium in den Molchsender (33) eingeleitet werden. Der Rohrmolch (41) weist mindestens zwei Schabkanten (42) und mindestens eine Ausnehmung (43) auf, in der im Bereich der Transportleitung (1) anhaftende Verunreinigungen gesammelt werden. Im Bereich seiner der Senderkupplung (37) zugewandten Ausdehnung weist das Gehäuse (36) einen Querstutzen (44) auf, der sich mit einer Stutzenlängsachse (45) im wesentlichen senkrecht zu einer Senderlängsachse (46) erstreckt.

    [0017] Der Molchfänger (34) ist im wesentlichen ähnlich dem Molchsender (33) ausgebildet und weist eine von einem Gehäuse (47) begrenzte Molchkammer (48) auf. Die Molchkammer (48) ist mit einer Fängerkupplung (49) sowie einem vom Gehäuse (47) abnehmbaren Fängerdeckel (5o) versehen. Im Bereich des Fängerdeckels (5o) sind ein Durchlaß (51) sowie eine Druckentlastung (52) angeordnet.

    [0018] Im Bereich des molchbaren T-Stückes (19) können Absperrelemente (53) angeordnet sein. Darüber hinaus ist es möglich, zur Vermeidung einer Fehlleitung des Rohrmolches (41) im Bereich einer Abzweigung (54) des T-Stückes (19) ein Leitelement (55) anzuordnen, das beispielsweise stangenförmig ausgebildet ist und sich im wesentlichen quer zu einer Längsrichtung der Abzweigung (54) erstreckt. Ein molchbares T-Stück (19) kann auch eine einem Gehäuseinnenraum (56) zugewandte Siebeinrichtung (57) aufweisen, die mit Ausnehmungen (58) versehen ist, die sowohl einen Durchtritt von zu transportierendem Material ermöglichen als auch eine Fehlleitung des Rohrmolches (41) vermeiden.

    [0019] Die Schiene (15) ist von einer Halterung (59) im Bereich eines Tragelementes (6o) befestigt. Die Aufhängung (13) besteht im wesentlichen aus einem Abstandshalter (65) sowie einer die Transportleitung (1) mindestens bereichsweise umfassenden Schelle (62). Insbesondere ist daran gedacht, den Abstandshalter (61) als Gewindehülse (63) auszubilden, in der eine Gewindestange (64) rotationsfähig geführt ist. Die Gewindestange (64) ist entweder mit den Rollen (16) oder der Schelle (62) verbunden. Es ist auch möglich, die Gewindehülse (63) in einem Teil ihrer Ausdehnung mit einem Rechtsgewinde und in einem anderen Teil ihrer Ausdehnung mit einem Linksgewinde zu versehen und jeweils angepaßt ausgebildete Gewindestangen (64) starr mit der Schelle (62) bzw. den Rollen (16) zu verbinden. Bei einer Rotationsbewegung der Gewindehülse (63) verringern die Gewindestangen (64) in Abhängigkeit von der Drehrichtung der Gewindehülse (63) entweder ihren Abstand zueinander oder sie vergrößern diesen Abstand. Hierdurch ist es in einfacher Weise möglich, eine Anpassung der Montagehöhe der Transportleitung (1) an unterschiedliche Verwendungsanforderungen zu gewährleisten.

    [0020] Bei einer Verlegung der Transportleitungen (1) im Bereich einer Anlage zur Verarbeitung von Farben gemäß Figur 1 kann Material aus Tankbehältern (65) entnommen werden. In Abhängigkeit von der Ankopplung der Tankbehälter (65) erfolgt eine Materialzufuhr in den Bereich eines an die Transportleitung (1) angeschlossenen Rührwerkbehälters (66). Jeder der Rührwerkbehälter (66) ist mit einem Rührwerk (67) sowie einem Antrieb (68) versehen. Zum Anschluß eines anderen Rührwerkbehälters (66) wird die Anschlußkupplung (7) entfernt und die zuvor aufgetrennten Segmente (12) zusammengefügt. Nach einem Auftrennen von Segmenten (12) im Bereich eines anderen Rührwerkbehälters (66) kann eine Materialzufuhr aus dem gleichen Tankbehälter (65) oder nach einer zuvor erfolgten Reinigung der Transportleitung (1) aus einem anderen Tankbehälter (65) erfolgen. Nach einer Beendigung eines Mischvorganges im Bereich der Rührwerkbehälter (66) kann fertiges Produkt über die Ventile (17) und die Anschlußstutzen (18) entnommen werden und über einen Schlauch (69) einer Abfüllanlage (7o) zugeführt werden. Die Abfüllanlage (7o) weist eine Abfülleinheit (71) auf, die Material einem Behälter (72) zuleitet. Über die Mehrwegeweiche (28) kann das fertiggemischte Produkt Verbrauchern (73) zugeführt werden. Darüber hinaus ist es möglich, über eine Pumpe (74) und ein Ventil (75) einen Vorratsbehälter (76) eines Mischers (77) an die Transportleitung (1) anzuschließen.

    [0021] Die Detektion eines Rohrmolches (41) innerhalb der Transportleitung (1) erfolgt mit Hilfe einer Molchortung (79). Bei einer Ausbildung gemäß Figur 14 ist die Molchortung (79) als ein mechanischer Abtaster ausgebildet, der ein in den Innenraum der Transportleitung (1) hineinragendes mechanisches Abtastglied (8o) aufweist. Das Abtastglied (8o) ist als eine federnd gelagerte Kugel ausgebildet, die bei einem Kontakt mit dem Rohrmolch (41) in eine der Transportleitung (1) abgewandte Richtung zurückfedert und über einen Meßwandler (81) ein Meßsignal generiert, das über eine Leitung (82) einer Steuerung zugeführt werden kann. Bei einer Ausführungsform gemäß der Figur 15 ist die Molchortung (79) als ein Magnetschalter (83) ausgebildet, der bei einer Vorbeibewegung des Rohrmolches (41) ein Schaltsignal generiert.

    [0022] Zur Vereinheitlichung der verwendeten Bauelemente können der Molchsender (33) und der Molchfänger (34) als eine integrierte Molchaufnahme (84) ausgebildet sein, die sowohl ein Senden als auch ein Fangen des Rohrmolches (41) ermöglicht. Die integrierte Molchaufnahme (84) besteht im wesentlichen aus einer der Transportleitung (1) zugewandten Aufnahmekupplung (85), die im wesentlichen aus einer Überwurfmutter (86) ausgebildet ist, die ein als Teil der integrierten Molchaufnahme (84) ausgebildetes Gewindestück (87), das mit einem Konus (88) versehen ist, mit der Transportleitung (1) verbindet. Mit einem Gehäuse (89) ist die integrierte Molchaufnahme (84) in eine Führung (9o) eingesetzt, die mit einer Halterung (91) verbunden ist. Das Gehäuse (89) ist mit der Führung (9o) über eine Mutter (93) verbunden. Im Bereich von Übergängen des Gewindestückes (87) zur Transportleitung (1), der Führung (9o) zum Gehäuse (89) sowie der Halterung (91) zu Führung (9o) sind Dichtungen (93) angeordnet. Zwischen dem Gehäuse (89) und der Führung (9o) erstreckt sich darüber hinaus ein Zwischenraum (94). In einem einem Boden (95) der integrierten Molchaufnahme (84) zugewandten Bereich eines Innenraumes (96) ist eine Druckkammer (97) vorgesehen, in die über einen Stutzen (98) Druckluft eingeführt werden, bzw. vor dem Rohrmolch (41) hergeschobene Luft abgelassen werden kann. In einem Übergangsbereich der Druckkammer (97) zum restlichen Bereich des Innenraumes (96) ist ein Ring (99) angeordnet, der einen sich im wesentlichen trichterförmig in Richtung auf die Druckkammer (97) verjüngenden Durchlaß (1oo) begrenzt. Der Durchlaß (1oo) weist eine an die Form eines Molchsenders (1o1) angepaßte Ausbildung auf. Im Bereich des Bodens (95) ist ein Griff (1o2) angeordnet, der ein manuelles Einsetzen der integrierten Molchaufnahme (84) in die Führung (9o) bzw. ein Einsetzen mit Hilfe eines Arbeitsgerätes erleichtert.

    [0023] Mit Segmenten (12) der Transportleitung (1) kann die integrierte Molchaufnahme (84) über verschwenkbare Rohrbögen (8) verbunden werden, die in Abhängigkeit von ihrer jeweiligen Orientierung entweder einen Rohrmolch (41) der integrierten Molchaufnahme (84) zuleiten oder in umgekehrter Richtung einen Rohrmolch (41) der Transportleitung (1) zuführen.

    [0024] Mit Hilfe einer verfahrbaren Pumpe (1o3) ist es in einfacher Weise möglich, unter Verwendung nur eines Pumpaggregrates Material aus einer Vielzahl von Materialquellen (5) zu entnehmen. Es ist in einfacher Weise möglich, die verfahrbare Pumpe (1o3) in einer kurzen Entfernung zu jeweiligen Materialquelle (5) anzuordnen. Als verfahrbare Pumpe (1o3) können beliebige Pumpenkonstruktionen verwendet werden. Insbesondere bei einer Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen ist jedoch eine Membranpumpe vorteilhaft, die darüber hinaus einen wartungsarmen Betrieb ermöglicht. Bei einer Anordnung der verfahrbaren Pumpe im Bereich einer Transportschiene (1o4) zwischen zwei Reihen von Materialquellen (5) kann der Installationsaufwand durch wahlweisen Anschluß an Materialquellen (5) aus der einen oder der anderen Reihe weiter verringert werden. Eine Stabilisierung der verfahrbaren Pumpe (1o3) kann durch Zusatzführungen (1o5) erfolgen. Eine Zuführung von Druckluft zu den vorgesehenen Anschlüssen kann mit Hilfe einer Treibmittelleitung (1o6) erfolgen, die entlang des Tragelementes (6o) oder auf separaten Halterungen verlegt ist.

    [0025] Nach der Förderung eines bestimmten Produktes durch die Transportleitung (1) wird im Bereich einer der Molchaufgaben (32) ein Molchsender (33) und im Bereich einer anderen Molchaufgabe (32) ein Molchfänger (34) angeordnet. Nach einer Druckbeaufschlagung des Molchsenders (33) über die Druckkupplung (4o) wird der Rohrmolch (41) durch die Transportleitung (1) hindurchgedrückt und streift mit seinen Schabkanten (42) an einer Wandung der Transportleitung (1) anhaftende Verunreinigungen ab. Der wesentliche Anteil der Verunreinigungen wird vor dem Rohrmolch (41) hergeschoben und über ein geeignet ausgebildetes Wirbelbett (78) in einem Schwebezustand gehalten. Die erste Schabkante (42) überwindende Verunreinigungen werden im Bereich der Ausnehmungen (43) gesammelt. Darüber hinaus nimmt die Ausnehmung (43) von der zweiten Schabkante (42) abgetrennte Verunreinigungen auf. Die Qualität der Reinigung kann durch weitere nachfolgende Ausnehmungen (43) sowie Schabkanten (42) verbessert werden.

    [0026] Bei einem molchbaren T-Stück (19) kann entsprechend Fig. 6 ein Anschlußstutzen mit einem Blindstopfen (107) versehen werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Transport mindestens eines fließfähigen Materials, die mindestens einen Einlaß, mindestens einen Auslaß sowie mindestens eine den Einlaß mit dem Auslaß verbindende Transportleitung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei jeweils einer Materialstation (4) zugeordnete Anschlüsse wahlweise über eine Anschlußkupplung (7) an die molchbar ausgebildete Transportleitung (1) ankoppelbar angeordnet sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialstation (4) als eine Material in die Transportleitung (1) einspeisende Materialquelle (5) ausgebildet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialstation (4) als eine Material aus der Transportleitung (1) aufnehmende Materialaufnahme (6) ausgebildet ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportleitung (1) mindestens bereichsweise aus im Bereich von Kuppelelementen (11) miteinander verbindbaren Segmenten (12) ausgebildet ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Segmente (12) verschieblich im Bereich einer Führung (14) gelagert ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (14) als eine Schiene (15) ausgebildet ist, in die das Segment (12) mit mindestens einer Rolle (16) eingreift.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportleitung (1) mindestens bereichsweise aus einem Rohr ausgebildet ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportleitung (1) mindestens bereichsweise aus einem Schlauch ausgebildet ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Segmente (12) im Bereich mindestens einer der Kuppelelemente (11) angepaßt an die Anschlußkupplung (7) ausgebildet ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Anschlußkupplungen (7) als ein mit Kuppelelementen (11) versehener Rohrbogen (8) ausgebildet ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 1o, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Kuppelelemente (11) als eine Schnellkupplung ausgebildet ist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Transportleitung (1) mindestens eine molchbare Rohrverzweigung (21) angeordnet ist, in deren Bereich drei Segmente (12) zusammengeführt sind.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Transportleitung (1) mindestens eine molchbare Rohrweiche (2o) angeordnet ist, in deren Bereich wahlweise eine Verbindung von jeweils zwei von drei Anschlüssen (22,23,24) über ein Verbindungselement (25) vorgesehen ist.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Transportleitung (1) mindestens ein molchbares T-Stück (19) angeordnet ist.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das T-Stück (19) einen Gehäuseinnenraum (56) aufweist, der mindestens bereichsweise von einer Ausnehmungen (58) aufweisenden Siebeinrichtung (57) begrenzt ist.
     
    16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das T-Stück (19) im Bereich einer Abzweigung (54) mit einem einen Rohrmolch (41) leitenden und im wesentlichen stabförmig ausgebildeten Leitelement (55) versehen ist.
     
    17. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Materialstationen (4) in lotrechter Richtung oben mit einer losnehmbaren Anschlußkupplung (7) und im Bereich ihrer in lotrechter Richtung unteren Ausdehnung mit einer stationären Anschlußkupplung (7) versehen ist.
     
    18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die stationäre Anschlußkupplung (7) im wesentlichen aus einem der Materialstation (4) zugewandten Ventil (17) sowie einem der Materialstation (4) abgewandt angeordneten Anschlußstutzen (18) ausgebildet ist.
     
    19. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportleitung (1) im Bereich mindestens eines Reinigungsanschlusses (31) eine die Beaufschlagung mit einem Rohrmolch (41) zulassende Molchaufgabe (32) aufweist.
     
    20. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Molchaufgabe (32) zur Ankopplung eines den Rohrmolch (41) in die Transportleitung (1) einleitenden Molchsenders (33) an den Molchsender (33) angepaßt ausgebildet ist.
     
    21. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2o, dadurch gekennzeichnet, daß der Molchsender (33) eine von einem Gehäuse (36) begrenzte Molchkammer (35) aufweist, die im Bereich ihrer der Transportleitung (1) zuwendbaren Ausdehnung eine Senderkupplung (37) aufweist, die angepaßt an die Molchaufgabe (32) ausgebildet ist.
     
    22. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Molchsender (33) im Bereich seiner der Senderkupplung (37) abgewandten Ausdehnung mit einem losnehmbaren Senderdeckel (38) versehen ist, der einen mit einer Druckkupplung (4o) verbundenen Durchlaß (39) aufweist.
     
    23. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (36) im Bereich seiner der Senderkupplung (37) zugewandten Ausdehnung einen Querstutzen (44) aufweist, der sich mit einer Stutzenlängsachse (45) im wesentlichen senkrecht zu einer Senderlängsachse (46) erstreckt.
     
    24. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Molchaufgabe (32) angepaßt an mindestens einen einen Rohrmolch (41) von der Transportleitung (1) übernehmenden Molchfänger (34) ausgebildet ist.
     
    25. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Molchfänger (24) eine von einem Gehäuse (47) begrenzte Molchkammer (48) aufweist.
     
    26. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (47) im Bereich seiner der Transportleitung (1) zuwendbaren Ausdehnung eine angepaßt an die Molchaufgabe (32) ausgebildete Fängerkupplung (49) aufweist.
     
    27. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (47) im Bereich seiner der Fängerkupplung (49) abgewandten Ausdehnung mit einem losnehmbaren Fängerdeckel (5o) versehen ist, der einen mit einer Druckentlastung (52) verbundenen Durchlaß (51) aufweist.
     
    28. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportleitung (1) einen Innendurchmesser aufweist, der geringfügig kleiner als ein Außendurchmesser des Rohrmolches (41) ausgebildet ist.
     
    29. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die die Transportleitung (1) mit der Führung (14) verbindende Aufhängung (13) mindestens bereichsweise als ein längenvariabler Abstandshalter (61) ausgebildet ist.
     
    30. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Materialstationen (4) als ein Rührwerkbehälter (66) ausgebildet ist.
     
    31. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3o, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Materialstationen (4) als ein Tankbehälter (65) ausgebildet ist.
     
    32. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Materialstationen (4) als eine Abfüllanlage (7o) ausgebildet ist.
     
    33. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Materialstationen (4) als ein Verbraucher (73) ausgebildet ist.
     
    34. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Transportleitung (1) eine mindestens einige von mindestens vier Segmenten (12) wahlweise miteinander verbindende Mehrwegeweiche (28) vorgesehen ist.
     
    35. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Tragelementes (60) eine ein Druckmedium transportierende Treibmittelleitung (1o6) angeordnet ist.
     
    36. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Transportleitung (1) mindestens eine mit mindestens einer der Materialquellen (5) verbindbare verfahrbare Pumpe (1o3) vorgesehen ist.
     
    37. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 36, dadurch gekennzeichnet, daß die verfahrbare Pumpe (1o3) zwischen zwei Reihen von Materialquellen (5) angeordnet ist und wahlweise mit Materialquellen (5) aus jeweils einer der beiden Reihen verbindbar geführt ist.
     
    38. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 37, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens jeweils ein Molchsender (33) und ein Molchfänger (34) als eine integrierte Molchaufnahme (84) ausgebildet sind.
     
    39. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 38, dadurch gekennzeichnet, daß sich im Bereich einer Druckkammer (97) der integrierten Molchaufnahme (84) ein Ring (99) erstreckt, der einen sich im wesentlichen trichterförmig in Richtung auf die Druckkammer (97) verjüngenden und angepaßt an ein Molchende (1o1) des Rohrmolches (41) ausgebildeten Durchlaß (1oo) aufweist.
     
    40. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 39, dadurch gekennzeichnet, daß die integrierte Molchaufnahme (84) über ein verschwenkbar gelagertes Rohr (8) wahlweise mit mindestens zwei Segmenten (12) verbindbar angeordnet ist.
     




    Zeichnung