[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum vorübergehenden Speichern und dosierten
Einspeisen von im Freiraum einer Tankanlage befindlichen, flüchtigen Kraftstoffbestandteilen
in das Ansaugrohr einer Brennkraftmaschine, bei der eine Leitung zwischen dem Freiraum
und dem Ansaugrohr vorgesehen ist, wobei die Leitung ein Absorptionselement enthält
und durch ein dem Absorptionselement nachgeschaltetes, signalbetätigbares Servoventil
verschließbar ist, wobei das Servoventil eine Durchlässigkeit aufweist, die durch
einen ihm vorgeschalteten Unterdruckversteller veränderbar und durch das Signal eines
Betriebsdaten der Verbrennungskraftmaschine erfassenden Diagnoseblocks ansteuerbar
ist.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist aus der DE-OS 39 09 887 bekannt. Darin wird ein Verfahren
für die Überprüfung der Ansteuerbarkeit eines Tankentlüftungsventils beschrieben,
über das eine mit Kraftstoffdämpfen beladene Zusatzluftmenge dem Ansaugbereich einer
Brennkraftmaschine zuführbar ist. Für die Durchführung dieses Verfahrens werden Größen
im Bereich des Tankentlüftungsventils gemessen, wie z.B. der Druck, der Massendurchfluß
oder der Volumenstrom flüchtiger Kraftstoffbestandteile durch eine Leitung. Es ist
vorgesehen, daß in Bewegungsrichtung der flüchtigen Kraftstoffbestandteile sowohl
vor als auch hinter dem Tankentlüftungsventil ein Sensor angeordnet ist, der jeweils
signalleitend mit einem Diagnoseblock verbunden ist. Die in den Mikroprozessor eingehenden
Daten werden vorzugsweise durch Differenzbildung ausgewertet. Unregelmäßigkeiten die
die Steuerbarkeit des Tankentlüftungsventils betreffen, werden bei Überschreitung
einer vorgegebenen Toleranz auf einem Anzeigegerät sichtbar gemacht.
[0003] Dabei ist allerdings zu beachten, daß die Überwachung der Ansteuerbarkeit des Tankentlüftungsventils
nur durch eine, in wirtschaftlicher Hinsicht wenig befriedigende und anfällige Sensorik
ermöglicht wird, die neben bereits bestehenden Systembauelementen zur Anwendung gelangt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art derart weiterzuentwickeln, daß keine kostenaufwendige und anfällige Sensorik verwendet,
sondern weitestgehend auf vorhandene Signale zurückgegriffen wird bzw. durch einfache
Modifikation vorhandener Systembauelemente eine Überwachung durchführbar ist, und
somit erhebliche Kosten bei verbesserten Gebrauchseigenschaften eingespart werden
können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art
mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
[0006] Es ist vorgesehen, daß die Leitung, die zwischen dem Freiraum der Tankanlage und
dem Ansaugrohr angeordnet ist, mit einem dem Absorptionselement vorgeschalteten und
Gasströmungen erfassenden ersten Sensor und der Unterdruckversteller mit einem seine
Betätigung anzeigenden, zweiten Sensor versehen ist, daß der erste und der zweite
Sensor signalleitend mit dem Diagnoseblock verbunden sind und daß die beiden Signale
der Sensoren in dem Diagnoseblock mit dem das Servoventil ansteuernden Signal verglichen
und zur Fehlerdiagnose verwendet werden.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht die Überwachung des dosierten Einspeisens
flüchtiger Kraftstoffbestandteile in das Ansaugrohr einer Brennkraftmaschine. Die
Grundbestandteile der Vorrichtung sind aus der DE-PS 38 02 664 bekannt und werden
bei der vorliegenden Erfindung im wesentlichen durch folgende Bestandteile ergänzt.
In einem Diagnoseblock, der signalleitend sowohl mit der Vorrichtung als auch mit
der Brennkraftmaschine verbunden ist, laufen die Daten, die zur Ermittlung des Soll-Wertes
der flüchtigen Bestandteile durch die Leitung in die Brennkraftmaschine benötigt werden,
zusammen. Dies sind insbesondere Daten, die den Lastzustand der Brennkraftmaschine
beschreiben, wie beispielsweise die Stellung der Drosselklappe oder einer vergleichbaren
Einrichtung und die Drehzahl der Brennkraftmaschine. Die Ist-Werte, die ebenfalls
dem Diagnoseblock zugeführt werden, stammen von einem Unterdruckversteller der mit
einem integrierten Schaltelement versehen ist, das seine Öffnungsposition beschreibt.
Das zweite Eingangssignal, das den Ist-Wert beschreibt, besteht aus einer Ventileinheit
mit integriertem elektrischen Kontakt, das vorzugsweise als Tankentlüftungsventil
ausgebildet ist. Durch den Unterdruckversteller mit Schaltelement wird das Druckniveau
in der Zuleitung zur Brennkraftmaschine zwischen dem Absorptionselement und dem Saugrohranschluß
der Brennkraftmaschine ermittelt. Die Bauteile der vorliegenden Erfindung und Ihre
Funktionsweise werden nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
weiter erläutert.
[0008] Eine Vorrichtung zum dosierten Einspeisen flüchtiger Kraftstoffbestandteile in das
Ansaugrohr einer Brennkraftmaschine funktioniert beispielsweise wie in der DE-OS 39
09 887 und in der DE-PS 38 02 664 beschrieben. Der Diagnoseblock 14, dem Daten
der Brennkraftmaschine 2 übermittelt werden, ist signalleitend mit einem Unterdruckversteller
12, der dem Servoventil 8 vorgeschaltet ist, verbunden. Der Unterdruckversteller 12
ist mit einem Sensor 13 versehen, und als Schaltelement ausgebildet. Außerdem ist
zwischen dem Freiraum 11 der Tankanlage 10 ein Tankentlüftungsventil 21 angeordnet,
in das ebenfalls ein elektrischer Kontakt zum Steuern der Durchflußmenge flüchtiger
Kraftstoffbestandteile durch die Leitung 3 integriert ist. Durch das Schaltelement
des Unterdruckverstellers 12 wird das Druckniveau zwischen dem Absorptionselement
9 und dem Ansaugrohr 1 der Brennkraftmaschine 2 ermittelt.
[0009] Zur Funktion der Vorrichtung wird folgendes ausgeführt: Die Brennkraftmaschine 2
wird in einem bestimmten Lastzustand betrieben, beispielsweise im Vollastzustand,
im Teillastzustand oder dem Leerlaufzustand. Der Lastzustand wird durch ein Signal
18 an den Diagnoseblock 14 übermittelt. Der Lastzustand kann beispielsweise durch
die Drehzahl oder die Stellung der Drosselklappen ermittelt werden. Außerdem ist der
Diagnoseblock 14 mit einer Steuereinheit 6 verbunden, zur korrekten Betätigung des
Servoventils 8. Die Steuereinheit 6 übermittelt an den Diagnoseblock 14 Informationen
darüber, ob und in welcher Weise das Servoventil 8 angesteuert ist. Sowohl der Lastzustand
der Brennkraftmaschine 2 als auch die Stellung des Servoventils 8 die durch die beiden
Signale 17 und 18 beschrieben werden, zeigen den Sollzustand an. Dieser wird verglichen
mit dem Ist-Zustand, der über das Signal 15 des ersten Sensors 4 im Tankentlüftungsventil
21 und 16 des Unterdruckverstellers 12 in den Diagnoseblock 14 eingegeben wird. Desweiteren
wird das vorhandene Signal 7 der Lamda-Sonde 5 als Ist-Wert zum Logikvergleich herangezogen.
Wird dabei ein willkürlich festgelegter Schwellwert, der die Toleranz zwischen Ist-
und Sollwert beschreibt, überschritten, erfolgt eine Fehleranzeige durch das Ausgangssignal
20 auf einem Instrument 19, das signalleitend mit dem Diagnoseblock 14 verbunden ist.
[0010] Um bei der hier beschriebenen Anordnung eine sichere Überwachung des Unterdruckverstellers
12 zu gewährleisten, wird die Verwendung einer bekannten elektronischen Schaltung
vorgeschlagen, die durch Auswertung des Signales 16 ein Gut- oder Schlechtsignal erzeugen
kann. Als Eingangsgrößen, die hierbei zur Auswertung gelangen können, wären Strom,
Spannung oder Induktivität möglich. Zur Überwachung der Vorrichtung im Bereich zwischen
der Tankanlage 10 und dem Absorptionselement 9, das beispielsweise aus Aktivkohle
besteht, wird ein im geschlossenen Entlüftungssystem der Tankanlage 10 üblicherweise
verwendetes Tankentlüftungsventil 21 dahingehend modifiziert, daß sich das davon ausgehende
Signal 15 vorzugsweise als Öffnung- bzw. Schließsignal ergibt. Erfolgt eine Öffnung
des Tankentlüftungsventils 21, so werden Kraftstoffdämpfe in das Absorptionselement
9 entlüftet und bei ordnungsgemäßer Funktion des Gesamtsystems in das Ansaugrohr 1
der Brennkraftmaschine 2 eingespeist.
[0011] Durch das aufgezeigte System lassen sich mit Hilfe von logischen Verknüpfungen durch
den Diagnoseblock 14 in der Überwachungselektronik mit den vorliegenden Eingangssignalen
15, 16, 17 und 18 und 27 sicher und reproduzierbar sowohl mögliche Unregelmäßigkeiten/Defekte
an der Vorrichtung zum dosierten Einspeisen von flüchtigen Kraftstoffbestandteilen
feststellen, als auch Fehler im übrigen System. Mit dieser Anordnung wird der Bereich
von der Tankanlage 10 bis zum Ansaugrohr 1 erfaßt und überwacht. Dabei können beispielsweise
Fehler und Defekte am Servoventil 8, Fehlfunktionen im druckbeaufschlagten Unterdruckversteller
12, fehlerhafte Ansteuerung des Servoventils 8, beispielsweise durch abgefallene Kontakte,
Leitungsverschlüsse in der Leitung 3 vor und hinter dem Servoventil 8, fehlerhafte
Leitungsverbindungen, beispielsweise durch Vertauschen der Anschlüsse sowie Leitungsunterbrechungen
festgestellt werden.
[0012] Ein wesentlicher Vorzug der Erfindung liegt darin, daß keine kostenaufwendige und
anfällige Sensorik verwendet wird, sondern weitestgehend auf vorhandene Signale zurückgegriffen
wird bzw. durch einfache Modifikation vorhandener Systembauelemente eine Überwachung
durchgeführt werden kann. Durch Bauelemente die bereits verwendet werden und ihre
Serientauglichkeit bereits unter Beweis gestellt haben, wird die Funktionssicherheit
einer solchen Anlage wesentlich erhöht, so daß sich die Integrationszeiten sowie der
Modifizierungsaufwand für den Anwender des Systems als äußerst gering bezeichnen lassen.
[0013] In Fig. 2 ist der Unterdruckversteller 12, der dem Servoventil 8 vorgeschaltet ist,
dargestellt, der im wesentlichen aus einer elektrisch leitfähigen Membran 12.1 besteht,
die über Kontakte 12.2, 12.3 Informationen über die Stellung der Nadel des Unterdruckverstellventils
22 an den Diagnoseblock 14 weitergibt.
[0014] Eine bessere Signalauflösung ergibt sich allerdings bei Verwendung des in Fig. 3
dargestellten Unterdruckverstellers 12, der dem Servoventils 8 vorgeschaltet und bei
dem ein Hallelement 12.4 zur Anwendung gelangt, wobei die Nadel des Unterdruckverstellventils
22 die Aufnahme für den erforderlichen Permanentmagneten 23 bildet.
[0015] Fig. 4 zeigt ein Tankentlüftungsventil 21, wie es für die erfindungsgemäße Vorrichtung
vorgesehen ist in halbgeschnittener Darstellung. Danach wird ein Ventilteller 21.1
durch eine Feder 26 auf einen Ventilsitz 21.2 gedrückt, an dem eine Elastomerdichtscheibe
mit elektrischem Kontakt
festgelegt ist. Das Tankentlüfntungsventil 21 hat einen elektrischen Kontaktausgang
21.3 ebenso wie der Unterdruckversteller 12 aus den Fig. 2 und 3 und ist, wie in Fig.
1 dargestellt, signalleitend über die Leitung für das Signal 15 mit dem Diagnoseblock
14 verbunden. Der Diagnoseblock 14 erhält so Informationen über den Betriebszustand
des Tankentlüftungsventils 21. Mit der Ziffer 24 ist der Anschluß in Richtung des
Absorptionselementes 9 gemäß Fig. 1 gekennzeichnet, mit der Ziffer 25 die Zuleitung
vom Freiraum 11 der Tankanlage 10. Außerdem ist im Tankentlüftungsventil 21 ein Unterdrucksicherheitsventil
in Form einer Pilzmembran vorgesehen, das bei kritischem Unterdruck den Durchfluß
durch das Tankentlüftungsventil 21 freigibt.
1. Vorrichtung zum vorübergehenden Speichern und dosierten Einspeisen von im Freiraum
einer Tankanlage befindlichen, flüchtigen Kraftstoffbestandteilen in das Ansaugrohr
einer Brennkraftmaschine, bei der eine Leitung zwischen dem Freiraum und dem Ansaugrohr
vorgesehen ist, wobei die Leitung ein Absorptionselement enthält und durch ein dem
Absorptionselement nachgeschaltetes, signalbetätigbares Servoventil verschließbar
ist, wobei das Servoventil eine Durchlässigkeit aufweist, die durch einen ihm vorgeschalteten
Unterdruckversteller veränderbar und durch das Signal eines Betriebsdaten der Verbrennungskraftmaschine
erfassenden Diagnoseblocks ansteuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß-die Leitung
(3) mit einem dem Absorptionselemente (9) vorgeschalteten und Gasströmungen erfassenden
ersten Sensor (4) und der Unterdruckversteller (12) mit einem seine Betätigung anzeigenden
zweiten Sensor (13) versehen ist, daß der erste (4) und der zweite Sensor (13) signalleitend
mit dem Diagnoseblock (14) verbunden sind und daß die beiden Signale (15, 16) der
Sensoren (4, 13) in dem Diagnoseblock (14) mit dem das Servoventil (8) ansteuernden
Signal (17) verglichen und zur Fehlerdiagnose verwendet werden.