[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Trennen von bei der
Reißkonvertierung oder dgl. von Chemiefaserkabeln endlos hergestellten und jeweils
in Vorratsbehältern (Kannen, Containern) abzulegenden Faserbändern.
[0002] Reißkonvertiermaschinen verarbeiten Chemiefaserkabel (bestehend aus endlosen Filamenten
mit einem Längengewicht von ca. 1 bis 10 dtex und einem Gesamtlängengewicht von ca.
50 bis 200 ktex) durch stufenweise Überdehnung zu sogenannten Faserbändern (bestehend
aus Fasern einer mittleren Länge von ca. 75 bis 130 mm und einer maximalen Länge bis
zu ca. 270 mm). Die Faserbänder haben ein Längengewicht von ca. 20 bis 60 ktex. Die
durch die Reißkonvertierung hergestellten Faserbänder werden in Vorratsbehältern in
Form von Kannen oder Containern abgelegt, wobei zur optimalen Ausnutzung des Kannen-
bzw. Containervolumens Verlegeeinrichtungen eingesetzt werden, so daß das Faserband
gleichmäßig die Kanne bzw. den Container ausfüllt. Wenn eine Kanne oder ein Container
gefüllt ist, wenn also eine vorgewählte, gemessene Anzahl laufender Bandmeter abgelegt
ist, erfolgt programmgemäß ein Austausch des vollen Vorratsbehälters gegen einen leeren.
Beim Wechsel der Kanne bzw. des Containers ist dabei sicherzustellen, daß das endlos
von der Reißkonvertiermaschine abgelegt Faserband getrennt wird, wobei zweckmäßigerweise
das Ende des in der vollen Kanne bzw. dem Container abgelegten Faserbandes leicht
greifbar über den Rand abgelegt wird, was die manuelle oder automatisierte Handhabung
des Kanneninhalts in der folgenden Verarbeitungsstufe erleichtert. Das andere Ende
bzw. der Anfang des in der leeren Kanne bzw. in dem leeren Container abgelegten Faserbandes
wird entweder ebenfalls über den Rand oder aber auf dem Behälterboden abgelegt. Die
Bandtrennung beim Wechsel der Kanne bzw. des Containers ist erforderlich, um zu vermeiden,
daß sich das Band unkontrolliert um die sich drehende Kanne oder andere Maschinenteile
wickelt und Prozeßstörungen und Abfall verursacht.
[0003] Die Bandtrennung erfolgt entweder manuell oder aber maschinell. Die maschinelle Bandtrennung
entlastet das Bedienungspersonal und vermeidet Maschinenstillstandszeiten infolge
Maschinenstop und nachfolgendes Warten auf den manuellen Eingriff einer Bedienungsperson.
Die maschinelle Bandtrennvorrichtung ist dabei im Bereich der Kannen- bzw. Containerwechselvorrichtung
angeordnet, da bei einem Kannen- oder Containerwechsel das Problem der Trennung des
abzulegenden Faserbandes auftritt.
[0004] Eine maschinelle Trennvorrichtung für Faserbänder ist aus der DE-PS 34 09 825 bekannt.
Die Bandtrennvorrichtung ist dabei zwischen der vollen Kanne und der nachfolgenden,
zu befüllenden leeren Kanne im Überbrückungsbereich des über die Ränder der Kannen
verlaufenden Faserbandes angeordnet und besteht aus zwei Klemmschienenpaaren, zwischen
denen das zu trennende Faserband festgeklemmt und derart gedehnt wird, daß das Faserband
reißt. Zu diesem Zweck sind oberhalb der Kannenränder zwei horizontale Klemmschienen
angeordnet, die jeweils das eine Klemmschienenteil der beiden Klemmschienenpaare bilden.
Die beiden anderen Klemmschienen der beiden Klemmschienenpaare befinden sich in der
Ausgangsstellung im Bodenbereich und werden für den Trennvorgang derart hochgefahren,
daß sie das die beiden Kannen überbrückende Faserband mitnehmen und schließlich an
zwei Punkten festklemmen.
[0005] Die bekannte Bandtrennvorrichtung erfüllt zuverlässig die ihr gestellten Aufgaben.
Allerdings benötigt die Bandtrennvorrichtung einen hohen Raumbedarf in vertikaler
Richtung, der häufig einen Deckendurchbruch erfordert. Zudem ist die Breite der Trennvorrichtung
mindestens so groß, daß die Kannen durch die Trennvorrichtung hindurch transportiert
werden können. Die große und zwangsläufig offene Konstruktion der bekannten Bandtrennvorrichtung
hat darüber hinaus ein Bedienungssicherheitsrisiko zur Folge, da die Bedienungspersonen
in den laufenden Bandtrennvorgang eingreifen können, wobei Verletzungen nicht ausgeschlossen
werden können. Die Funktionssicherheit ist beeinträchtigt, wenn beispielsweise die
verschiebbaren Gegenkegel im rauhen Produktionsbetrieb beschädigt werden und klemmen.
Schließlich ist die hohe Dauer des Bandtrennvorganges bedingt durch den langen Verfahrweg
und die geringe Geschwindigkeit des Kettenantriebs für die Klemmschienen.
[0006] Die aus dem DE-GM 77 34 175 bekannte automatische Faserbandtrennvorrichtung ist ebenfalls
zwischen der durch eine Verschiebeeinrichtung für die Kannen aus der Ablegestellung
verschobenen vollen Kanne und der in die Ablagestellung verschobene zu befüllende
leere Kanne im Überbrückungsbereich des über die Ränder der Kannen verlaufenden Faserbandes
angeordnet.
[0007] Davon ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein einfacheres Trennverfahren sowie eine einfachere Trennvorrichtung für
in Vorratsbehältern (Kannen, Container) abzulegenden Faserbändern zu schaffen, wobei
insbesondere die Trennvorrichtung kleiner bauen soll.
[0008] Als technische
Lösung wird mit der Erfindung verfahrensmäßig vorgeschlagen, daß der Trennvorgang des Faserbandes
unmittelbar nach Verlassen der letzten Station zur Herstellung des Faserbandes durchgeführt
wird.
[0009] Im Gegensatz zu den bekannten Trennvorgängen, bei denen die Trennung zwischen der
befüllten Kanne und der nachfolgenden, leeren Kanne erfolgt, erfolgt erfindungsgemäß
der Trennvorgang unmittelbar nach Verlassen der letzten Station zur Herstellung des
Faserbandes, also beispielsweise nach der Dämpfvorrichtung oder nach dem Kühltransportband.
Dadurch vereinfacht sich der Trennvorgang, da das Faserband genau an der Stelle getrennt
werden kann, wo es der jeweiligen Kanne oder dem jeweiligen Container zugeführt wird,
ohne daß beispielsweise das Faserband über zwei Kannen geführt werden muß, um es dann
im Zwischenbereich zu durchtrennen. Man macht sich dabei den Umstand zunutze, daß
auf ein Ablegen des Faserbandendes über den Rand beim Beginn der Befüllung der leeren
Kanne bzw. des leeren Containers in der Regel verzichtet werden kann. Der Trennvorgang
schließt sich somit unmittelbar an den Befüllvorgang an, ohne daß zum Trennen des
Faserbandes die gerade gefüllte Kanne bzw. der gerade gefüllte Container verschoben
werden muß.
[0010] Vorzugsweise wird der Trennvorgang im wesentlichen vor sowie unterhalb der letzten
Station zur Herstellung des Faserbandes durchgeführt. Da das Faserband in der Regel
über eine Dämpfvorrichtung oder über ein Kühltransportband abgegeben wird, erfolgt
in dieser Weiterbildung der Trennvorgang unmittelbar in dem Bereich, wo das gedämpfte
bzw. gekühlte Faserband nach Verlassen des Transportbandes nach unten fällt.
[0011] In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Faserband
geführt auf einen bestimmten Raumbereich begrenzt. Diese enge Begrenzung des Faserbandes
hat den Vorteil, daß dieses für den Trennvorgang jederzeit auf einem eng begrenzten
Raum zur Verfügung steht, d. h. jederzeit in einer definierten Position zur Verfügung
steht.
[0012] In einer weiteren Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß in der letzten Station zur
Herstellung des Faserbandes kurz vor dem Trennvorgang die Transportgeschwindigkeit
für das Faserband kurzfristig erhöht wird. Dadurch wird sichergestellt, daß keine
Bandschlingen auftreten. Aus diesem Grunde wird kurz vor der Stillsetzung beispielsweise
des Kühltransportbandes der Reißkonvertiermaschine das Kühltransportband kurzfristig
(beispielsweise für zehn Sekunden) mit einer erhöhten, beispielsweise verdoppelten
Liefergeschwindigkeit betrieben.
[0013] Schließlich wird in einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei für
den Trennvorgang das Faserband zwischen zwei Klemmpunkten festgeklemmt wird, vorgeschlagen,
daß das Faserband nacheinander an den beiden Klemmpunkten festgeklemmt wird. Dies
unterscheidet sich von den bekannten Verfahren, bei denen die Festklemmung an den
beiden Klemmpunkten synchron erfolgt.
[0014] Als technische
Lösung wird mit der Erfindung vorrichtungsmäßig vorgeschlagen, daß die Trennvorrichtung
unmittelbar der letzten Station zur Herstellung des Faserbandes nachgeordnet ist.
[0015] Durch diese Anordnung der Trennvorrichtung unmittelbar im Anschluß an die letzte
Station zur Herstellung des Faserbandes läßt sich die Trennvorrichtung einfach und
kompakt mit hoher Bedienungssicherheit und mit kurzer Dauer des Trennvorganges herstellen.
Insbesondere ist es nicht notwendig, mit der Trennvorrichtung auf die Abmessung der
Kannengrößen Rücksicht zu nehmen, da die Trennvorrichtung außerhalb des Verfahrweges
der Kannen angeordnet werden kann.
[0016] Vorzugsweise ist die Trennvorrichtung an der Unterseite der letzten Station zur Herstellung
des Faserbandes, insbesondere an der Unterseite eines Kühltransportbandes und/oder
einer Dämpfeinrichtung derart angeordnet, daß der Trennvorgang im wesentlichen vor
sowie unterhalb dieser letzten Station durchführbar ist. Durch diese Anordnung der
Trennvorrichtung benötigt sie keinen zusätzlichen Platz, da unterhalb des Kühltransportbandes
bzw. der Dämpfeinrichtung genügend Platz für die Anordnung einer Zusatzeinrichtung,
also der Trennvorrichtung vorhanden ist. Diese Anordnung bringt weiterhin den Vorteil
mit sich, daß das Faserband genau in dem Bereich getrennt werden kann, wo es die letzte
Herstellungsstation verläßt.
[0017] In einer bevorzugten Weiterbildung ist eine Führung für das Faserband vorgesehen,
die dieses auf einen bestimmten Raumbereich begrenzt. Vorzugsweise ist die Führung
eine Öffnung in einem Gestell oder in einem Gestellteil der Trennvorrichtung, durch
die hindurch das Faserband begrenzt geführt ist. Diese enge Begrenzung des Faserbandes
hat den Vorteil, daß das Faserband jederzeit in einer definierten Position zur Verfügung
steht, so daß die Trennelemente entsprechend klein ausgebildet werden können.
[0018] Ausgehend von einer Trennvorrichtung mit zwei Klemmschienenpaaren, zwischen denen
zwei Klemmstellen definierend das zu trennende Faserband festklemmbar ist und wobei
das Faserband zwischen den beiden Klemmstellen bis zum Abreißen dehnbar ist, wird
in einer Weiterbildung der Trennvorrichtung vorgeschlagen, daß die beiden Klemmschienenpaare
übereinander angeordnet sind und daß die jeweiligen Klemmschienen der beiden Klemmschienenpaare
jeweils im wesentlichen in einer horizontalen Ebene liegen und in dieser Ebene relativ
zueinander bewegbar sind. Da somit die Trenneinrichtung in einer horizontalen Ebene
liegt und die Trennelemente in dieser horizontalen Ebene betätigt werden, baut die
Trennvorrichtung sehr niedrig und kann somit problemlos beispielsweise unterhalb eines
Kühltransportbandes angeordnet werden. Irgendwelche Probleme hinsichtlich der Raumhöhe
bestehen dadurch nicht. Zum Abreißen des zwischen den beiden Klemmschienenpaaren festgeklemmten
Faserbandes können diese Klemmschienenpaare voneinander wegbewegt werden, so daß durch
die Vergrößerung des Abstandes die Dehngrenze überschritten wird und das Faserband
abreißt. Stattdessen ist es auch möglich, zwischen den beiden Klemmschienenpaaren
eine Messer anzuordnen.
[0019] In einer Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß ein Klemmschienenpaar, vorzugsweise
das untere Klemmschienenpaar, aus einer feststehenden Klemmschiene sowie aus einer
dazu in der im wesentlichen horizontalen Ebene verschwenkbaren Klemmschiene besteht,
wobei die beiden Klemmschienen scherenartig schließ- und öffenbar sind. Dies stellt
eine einfache Möglichkeit zum Festklemmen des Faserbandes durch das Klemmschienenpaar
dar.
[0020] In einer Weiterbildung hiervon ist die verschwenkbare Klemmschiene vorzugsweise am
vorderen Ende eines Kolbens einer vorzugsweise pneumatisch betätigbaren Zylinder/Kolben-Einheit
verschwenkbar angelenkt sowie in einer Drehführung verschiebbar gelagert. Dadurch
läßt sich auf technisch einfache Weise eine Verschwenkbewegung der einen Klemmschiene
des Klemmschienenpaares bewerkstelligen.
[0021] In einer Weiterbildung hiervon ist das hintere Ende der Zylinder/Kolben-Einheit an
einem gestellfesten Drehgelenk angeordnet und die Verschwenkverbindung zwischen dem
Kolben und der Klemmschiene ist bezüglich des Gestells zumindest teilweise zwangsgeführt.
Dadurch läßt sich eine optimale Kinematik zum Verschwenken der Klemmschiene realisieren.
[0022] Eine weitere Weiterbildung der Trennvorrichtung schlägt vor, daß ein Klemmschienenpaar,
vorzugsweise das obere Klemmschienenpaar, aus einer feststehenden Klemmschiene sowie
aus einer im wesentlichen horizontal sowie dazu parallel verschiebbaren Klemmschiene
besteht. Durch diese Ausbildung des Klemmschienenpaares läßt sich das Faserband sicher
dazwischen festklemmen und anschließend trennen.
[0023] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die verschiebbare Klemmschiene durch die
Vorderkante einer verschiebbaren Klemmplatte gebildet. Eine derartige Klemmplatte
läßt sich sehr einfach und sicher führen.
[0024] Zum Verschieben der Klemmschiene ist vorteilhafterweise eine vorzugsweise pneumatisch
betätigbare Zylinder/Kolben-Einheit vorgesehen.
[0025] In einer bevorzugten Weiterbildung der Klemmschienen ist zwischen diesen die Führung
für das Faserband gebildet. Dadurch wird auf technisch einfache Weise der eng begrenzte
Raum definiert, in der das Faserband jederzeit in einer definierten Position zur Verfügung
steht.
[0026] In einer bevorzugten Weiterbildung ist das Klemmschienenpaar an einer vorzugsweise
mittels einer pneumatischen Zylinder/Kolben-Einheit betätigbaren, schlittenartigen
Verfahreinheit derart angeordnet, daß das Klemmschienenpaar bezüglich zum anderen
Klemmschienenpaar zum Dehnen des zwischen den beiden Klemmpunkten festgeklemmten Faserbandes
bewegbar ist. Auf diese Weise läßt sich konstruktiv sehr einfach der Dehnvorgang und
damit der Trennvorgang realisieren.
[0027] In einer bevorzugten Weiterbildung ist am vorderen Ende der schlittenartigen Verfahreinheit
an seitlichen Streben die eine Klemmschiene angeordnet, wobei die beiden Klemmschienen
sowie die Streben zwischen sich die Öffnung zur Führung des Faserbandes definieren.
[0028] Die zuvor beschriebenen beiden konstruktiven Ausführungsformen von Klemmschienenpaaren
können in jeder beliebigen Kombination miteinander zur Bildung der Trennvorrichtung
angeordnet werden. So ist es beispielsweise auch denkbar, die eine Ausführungsform
für beide Klemmschienenpaare vorzusehen.
[0029] Schließlich wird in einer Weiterbildung die Verwendung einer Rundumverkleidung insbesondere
aus Blech vorgeschlagen. Diese schützt zuverlässig vor einem manuellen Eingriff, so
daß die Bediensicherheit der Trennvorrichtung gewährleistet ist.
[0030] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Trennvorrichtung für ein Faserband
wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des hinteren Bereiches einer Reißkonvertiermaschine mit einer Ablegevorrichtung
zum Ablegen des Faserbandes in Kannen sowie einer Trennvorrichtung für das Faserband;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Anlage in Fig 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Trennvorrichtung in der Ruheposition;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung in Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Trennvorrichtung in der Unterklemmposition;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung in Fig. 5;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht der Trennvorrichtung in der Oberklemmposition;
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung in Fig. 7;
- Fig. 9
- eine Seitenansicht der Trennvorrichtung in der Trennposition;
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung in Fig. 9.
[0031] In den Fig. 1 und 2 ist in einer Seitenansicht sowie in einer Draufsicht der hintere
Bereich einer Reißkonvertiermaschine 1 dargestellt, auf der endlose Chemiefaserkabel
in Faserbänder 2 umgewandelt werden. Nach Verlassen eines letzten Verzugskopfes 3
wird das Faserband 2 in eine kontinuierliche Dämpfvorrichtung 4 geführt, von wo aus
es über ein Kühltransportband 5 in einen Vorratsbehälter in Form einer Kanne 6 abgelegt
wird. Das Faserband 2 kann auch nach seitlichem Wegschwenken der kontinuierlichen
Dämpfvorrichtung 4 direkt vom letzten Verzugskopf 3 auf das Kühltransportband 5 geführt
werden (nicht dargestellt). Die unter dem Kühltransportband 5 befindliche Kanne 6
wird während des Füllvorganges mittels einer nicht dargestellten Drehvorrichtung langsam
gedreht, so daß ein einwandfreies Befüllen der Kanne 6 gewährleistet ist.
[0032] An der Unterseite des Kühltransportbandes 5 ist eine Trennvorrichtung 7 für das Faserband
2 montiert. In den Fig. 3 bis 10 ist diese Trennvorrichtung 7 in verschiedenen Positionen
vergrößert dargestellt.
[0033] Die Trennvorrichtung 7 besteht aus zwei Klemmschienenpaaren 8,9, nämlich dem oberen
Klemmschienenpaar 8 und dem unteren Klemmschienenpaar 9. Jedes dieser Klemmschienenpaare
8,9 weist Klemmschienen 8',8' ' sowie 9',9'' auf. Jedes der beiden Klemmschienenpaare
8,9 definiert jeweils eine Klemmstelle A,B für das Faserband 2.
[0034] Das untere Klemmschienenpaar 9 weist zunächst die feststehende Klemmschiene 9' auf.
Dieser ist eine verschwenkbare Klemmschiene 9'' zugeordnet. Diese ist am vorderen
Ende eines Kolbens 10 einer Zylinder/Kolben-Einheit 11 über eine Verschwenkverbindung
12 in einer horizontalen Ebene verschwenkbar angeordnet. Das rückseitige Ende der
Zylinder/Kolben-Einheit 11 ist ebenfalls an einem Drehgelenk 13 angelenkt, so daß
die Zylinder/Kolben-Einheit 11 in der horizontalen Ebene verschwenkbar ist. Die Klemmschiene
9'' ist in einer Drehführung 14 gelagert und geführt, wobei diese Drehführung 14 an
einer gestellfesten Halterung 15 in der horizontalen Ebene verschwenkbar gelagert
ist. Die Verschwenkverbindung 12 zwischen dem Kolben 10 und der Klemmschiene 9'' liegt
gleitend auf einem Führungsblech 16 auf.
[0035] Das obere Klemmschienenpaar 8 besteht zunächst aus der feststehenden Klemmschiene
8', welche über zwei seitliche Streben 17 an einer längsverfahrbaren, schlittenartigen
Verfahreinheit 18 in Form eines Abreißwagens angeordnet ist. Diese Verfahreinheit
18 ist mittels einer Zylinder/Kolben-Einheit 19 nach vorne und zurück verfahrbar.
Das rückwärtige Ende dieser Zylinder/Kolben-Einheit 19 ist dabei gestellfest festgelegt,
ebenso wie das Drehgelenk 13 der Zylinder/Kolben-Einheit 11. Die plattenförmige Verfahreinheit
18 ist in gestellfesten Gleitführungen 20 für die Verschiebebewegung geführt.
[0036] Auf der plattenförmigen Verfahreinheit 18 hinwiederum ist eine Klemmplatte 21 ebenfalls
mittels einer Zylinder/Kolben-Einheit 22 in Gleitführungen 23 längsverschiebbar gelagert.
Die Zylinder/Kolben-Einheit 22 ist dabei mit ihrem hinteren Ende im Bereich des hinteren
Randes der Verfahreinheit 18 an dieser befestigt. Die vordere Querkante der Klemmplatte
21 definiert die Klemmschiene 8'' des Klemmschienenpaares 8.
[0037] Die beiden Klemmschienen 8',8'' des oberen Klemmschienenpaares 8 bilden zusammen
mit den beiden seitlichen Streben 17 eine Öffnung 24, durch die hindurch das Faserband
2 von oben nach unten durchgeführt ist.
[0038] Die Funktions- und Arbeitsweise der Trennvorrichtung 7 wird nachfolgend beschrieben:
In den Fig. 3 und 4 ist die Ruheposition der Trennvorrichtung 7 dargestellt. Das von
der Reißkonvertiermaschine 1 abgelieferte Faserband 2 läuft ungehindert durch die
Öffnung 24 im vorderen Teil der Verfahreinheit 18. Diese Ruhestellung wird solange
beibehalten, bis die vorgewählte Meterzahl abgelieferten Faserbandes 2 für eine Kannenfüllung
erreicht ist. Gesteuert von der Reißkonvertiermaschine 1 wird das Kühltransportband
5 gestoppt. Gleichzeitig wird der Bandtrennvorgang eingeleitet. Um sicherzustellen,
daß keine Bandschlingen zwischen die die beiden Klemmstellen A,B definierenden Klemmschienenpaare
8,9 der Bandtrennvorrichtung gelangen, wird zweckmäßig kurz vor der Stillsetzung des
Kühltransportbandes 5 kurzfristig (beispielsweise für 10 Sekunden) das Kühltransportband
5 mit einer erhöhten (beispielsweise verdoppelten) Liefergeschwindigkeit betrieben.
[0039] Der Bandtrennvorgang beginnt mit der Festklemmung des Faserbandes 2 am unteren Klemmschienenpaar
9. Dies ist in Fig. 5 und 6 dargestellt betreffend die sogenannte Unterklemmposition.
Aus der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ruheposition heraus wird die pneumatisch
betätigbare Zylinder/Kolben-Einheit 11 mit Preßluft beaufschlagt. Da die Zylinder/Kolben-Einheit
11 mit ihrem rückseitigen Ende über das Drehgelenk 13 mit dem Gestell 25 verbunden
ist, gleitet bei Ausfahren des Kolbens 10 der Zylinder/Kolben-Einheit 11 die Klemmschiene
9'' durch die Drehführung 14 und wird, da die Verschwenkverbindung 12 in Form eines
Gleitsteines vom Führungsblech 16 gehalten wird, solange in der Drehführung 14 gedreht,
bis die Klemmschiene 9'' fest an der feststehenden Klemmschiene 9' des unteren Klemmschienenpaares
9 anliegt. Dabei wird das Faserband 2 an einer ersten Stelle festgeklemmt, so daß
die Klemmstelle B definiert ist.
[0040] In den Fig. 7 und 8 ist die sogenannte Oberklemmposition dargestellt. Aus der in
Fig. 5 und 6 dargestellten Unterklemmposition heraus wird die pneumatisch betreibbare
Zylinder/Kolben-Einheit 22 mit Preßluft beaufschlagt. Dadurch wird die Klemmplatte
21 mit ihrer vorderen Klemmschiene 8'' nach vorne geschoben, bis sie mit ihrer Frontseite
gegen die Klemmschiene 8' stößt und dabei das Faserband 2 an einer zweiten Klemmstelle
A festklemmt.
[0041] In Fig. 9 und 10 schließlich ist die sogenannte Trennposition dargestellt. Aus der
in Fig. 7 und 8 dargestellten Oberklemmposition heraus wird die ebenfalls pneumatisch
betreibbare Zylinder/Kolben-Einheit 19 mit Preßluft beaufschlagt. Die Verfahreinheit
18 wird daher zusammen mit dem an der Klemmstelle A festgeklemmten Faserband 2 soweit
bewegt, bis das Faserband sicher reißt.
[0042] Anschließend wird durch Zurückfahren der Zylinder/Kolben-Einheiten 11,19 und 22 die
Trennvorrichtung 7 wieder in die in Fig. 3 und 4 dargestellte Ruhestellung gefahren.
Gleichzeitig wird der Kannenwechselvorgang eingeleitet, wie er in Fig. 1 und 2 zu
erkennen ist.
[0043] Für den Kannenwechselvorgang wird eine leere Kanne 6 mittels eines Kannentransportwagens
26 in Richtung 27 transportiert, bis die volle Kanne 6 außerhalb der Kannenwechselvorrichtung
steht und sich die nachgeschobene leere Kanne 6 unter dem Kühltransportband 5 befindet.
Anschließend erfolgt die Rückfahrt des Kannentransportwagens 26 in die Ruheposition.
Danach rollen die restlichen beiden leeren Kannen 6 in Richtung 28 nach.
[0044] Das mit der gefüllten Kanne 6 verbundene Ende des Faserbandes 2 fällt über den Rand
dieser vollen Kanne 6. Das Kühltransportband 5 wird gestartet und die nächste, leere
Kanne 6 gefüllt.
[0045] Die Vorteile der Trennvorrichtung 7 betreffen die Einfachheit der Konstruktion, die
kompakte Bauweise, die Bedienungssicherheit, die Funktionssicherheit sowie die kurze
Dauer des Trennvorganges. Die Einfachheit der Konstruktion ist durch die Verwendung
weniger handelsüblicher oder leicht herstellbarer Teile gekennzeichnet. Die kompakte
Bauweise Wird dadurch erreicht, daß das Faserband 2 während der normalen Produktion
nach Verlassen des Kühltransportbandes 5 und vor Eintritt in die Kanne 6 durch eine
Öffnung 24 in der Verfahreinheit 18 geführt wird. Daher steht das Faserband 2 für
einen Trennvorgang jederzeit auf eng begrenztem Raum zur Verfügung. Zusätzliche Hilfsmittel,
um das Faserband 2 in eine für den Trennvorgang günstige Position zu befördern, entfallen
gänzlich. Die kompakte Bauweise der Trennvorrichtung 7 hat eine hohe Bedienungssicherheit
zur Folge. Dabei kann die Trennvorrichtung 7 so kompakt ausgeführt und an der Unterseite
des Kühltransportbandes 5 montiert werden, daß eine einfache Rundumblechverkleidung
vor einem manuellen Eingriff zuverlässig schützt. Die Funktionssicherheit wird wesentlich
durch die Zwangsführung des Faserbandes 2 durch die Öffnung 24 der Verfahreinheit
18 erzielt. Das Faserband 2 steht jederzeit in einer definierten Position zur Verfügung.
Die Trennelemente in Form der beiden Klemmschienenpaare 8,9 sind einfach und robust
gestaltet. Die Dauer des Trennvorganges kann durch die kompakte Gestaltung der Trennvorrichtung
7 erheblich reduziert werden, da die erforderlichen Verfahrwege aufgrund der definierten
Position des zu trennenden Faserbandes 2 kurz ausfallen.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Reißkonvertiermaschine
- 2
- Faserband
- 3
- Verzugskopf
- 4
- Dämpfvorrichtung
- 5
- Kühltransportband
- 6
- Kanne
- 7
- Trennvorrichtung
- 8
- Klemmschienenpaar
- 8'
- Klemmschiene
- 8''
- Klemmschiene
- 9
- Klemmschienenpaar
- 9'
- Klemmschiene
- 9''
- Klemmschiene
- 10
- Kolben
- 11
- Zylinder/Kolben-Einheit
- 12
- Verschwenkverbindung
- 13
- Drehgelenk
- 14
- Drehführung
- 15
- Halterung
- 16
- Führungsblech
- 17
- Strebe
- 18
- Verfahreinheit
- 19
- Zylinder/Kolben-Einheit
- 20
- Gleitführung
- 21
- Klemmplatte
- 22
- Zylinder/Kolben-Einheit
- 23
- Gleitführung
- 24
- Öffnung
- 25
- Gestell
- 26
- Kannentransportwagen
- 27
- Richtung
- 28
- Richtung
- A
- Klemmstelle
- B
- Klemmstelle
1. Verfahren zum Trennen von bei der Reißkonvertierung oder dgl. von Chemiefaserkabeln
endlos hergestellten und in Vorratsbehältern (Kannen, Containern) jeweils mit vorgegebener
Länge abzulegenden Faserbändern,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trennvorgang des Faserbandes unmittelbar nach Verlassen der letzten Station
zur Herstellung des Faserbandes durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trennvorgang im wesentlichen
vor sowie unterhalb der letzten Station zur Herstellung des Faserbandes durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Faserband geführt
auf einen bestimmten Raumbereich begrenzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der letzten
Station zur Herstellung des Faserbandes kurz vor dem Trennvorgang die Transportgeschwindigkeit
für das Faserband kurzfristig erhöht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei für den Trennvorgang das Faserband
zwischen zwei Klemmpunkten festgeklemmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Faserband
nacheinander an den beiden Klemmpunkten festgeklemmt wird.
6. Vorrichtung zum Trennen von bei der Reißkonvertierung oder dgl. von Chemiefaserkabeln
endlos hergestellten und in Vorratsbehältern (Kannen 6; Containern) jeweils mit vorgegebener
Länge abzulegenden Faserbändern (2),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennvorrichtung (7) unmittelbar der letzten Station zur Herstellung des Faserbandes
(2) nachgeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß diese an der Unterseite der
letzten Station zur Herstellung des Faserbandes (2), insbesondere an der Unterseite
eines Kühltransportbandes (5) und/oder einer Dämpfvorrichtung (4) derart angeordnet
ist, daß der Trennungsvorgang im wesentlichen vor sowie unterhalb dieser letzten Station
durchführbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Führung für das
Faserband (2) vorgesehen ist, die dieses auf einen bestimmten Raumbereich begrenzt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung eine Öffnung
in einem Gestell oder einem Gestellteil der Trennvorrichtung (7) ist, durch die hindurch
das Faserband (2) begrenzt geführt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, mit Zwei Klemmschienenpaaren (8,9),
zwischen denen zwei Klemmstellen (A,B) definierend das zu trennende Faserband (2)
festklemmbar ist und wobei das Faserband (2) zwischen den beiden Klemmstellen (A,B)
bis zum Abreißen dehnbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Klemmschienenpaare
(8,9) im wesentlichen übereinander angeordnet sind und daß die jeweiligen Klemmschienen
(8',8'';9',9'') der beiden Klemmschienenpaare (8,9) jeweils im wesentlichen in einer
horizontalen Ebene liegen und in dieser Ebene relativ zueinander bewegbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Klemmschienenpaar (9),
vorzugsweise das untere Klemmschienenpaar (9), aus einer feststehenden Klemmschiene
(9') sowie aus einer dazu in der im wesentlichen horizontalen Ebene verschwenkbaren
Klemmschiene (9'') besteht, wobei die beiden Klemmschienen (9',9'') scherenartig schließ-
und öffenbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die verschwenkbare Klemmschiene
(9'') am vorderen Ende eines Kolbens (10) einer vorzugsweise pneumatisch betätigbaren
Zylinder/Kolben-Einheit (11) verschwenkbar angelenkt sowie in einer Drehführung (14)
verschiebbar gelagert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Ende der Zylinder/Kolben-Einheit
(11) an einem gestellfesten Drehgelenk (13) angeordnet ist und daß die Verschwenkverbindung
(12) zwischen dem Kolben (10) und der Klemmschiene (9'') bezüglich des Gestells (25)
zumindest teilweise zwangsgeführt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Klemmschienenpaar (8),
vorzugsweise das obere Klemmschienenpaar (8), aus einer feststehenden Klemmschiene
(8') sowie aus einer im wesentlichen horizontal sowie dazu parallel verschiebbaren
Klemmschiene (8'') besteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbare Klemmschiene
(8'') durch die Vorderkante einer verschiebbaren Klemmplatte (21) gebildet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschieben
der Klemmschiene (8'') eine vorzugsweise pneumatisch betätigbare Zylinder/Kolben-Einheit
(22) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9 sowie nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Klemmschienen (8',8'') die Führung für das
Faserband (2) gebildet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmschienenpaar
(8) an einer vorzugsweise mittels einer pneumatischen Zylinder/Kolben-Einheit (19)
betätigbaren, schlittenartigen Verfahreinheit (18) derart angeordnet ist, daß das
Klemmschienenpaar (8) bezüglich des anderen Klemmschienenpaares (9) zum Dehnen des
zwischen den beiden Klemmstellen (A,B) festgeklemmten Faserbandes (2) bewegbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 9 sowie nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß am
vorderen Ende der schlittenartigen Verfahreinheit (18) an zwei seitlichen Streben
(17) die eine Klemmschiene (8') angeordnet ist, wobei die beiden Klemmschienen (8',8'')
sowie die Streben (17) zwischen sich die Öffnung (24) zur Führung des Faserbandes
(2) definieren.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 19, gekennzeichnet durch eine Rumdumverkleidung
insbesondere aus Blech.