(19)
(11) EP 0 495 240 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.07.1992  Patentblatt  1992/30

(21) Anmeldenummer: 91122063.0

(22) Anmeldetag:  21.12.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B26D 3/18, B26D 7/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE DK ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 12.01.1991 DE 9100345 U

(71) Anmelder: HERBORT MASCHINENBAU GMBH i.K.
D-38114 Braunschweig (DE)

(72) Erfinder:
  • Borvitz,WolfgangDipl.Ing.
    W-3300 Braunschweig (DE)

(74) Vertreter: Gramm, Werner, Prof., Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Gramm + Lins Theodor-Heuss-Strasse 1
38122 Braunschweig
38122 Braunschweig (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schneidvorrichtung zum Zerschneiden scheibenförmigen Schneidgutes


    (57) Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung zum Zerschneiden scheibenförmigen Schneidgutes, insbesondere von Gemüse- und Erdfruchtscheiben, in Streifen um eine kompakt bauende Schneidvorrichtung zu entwickeln mit der sich scheibenförmiges Schnittgut in Streifen gleichen Querschnitts zerschneiden läßt, wird erfindungsgemäß ein um zwei Riemenscheiben geführter angetriebener Schneidriemen (10), der auf seiner Außenseite mit querliegenden, mit ihrer Schneide (11) nach außen ragenden Messern (12) bestückt ist, und durch eine die zu zerschneidenden Scheiben (4a) in einem spitzen Winkel (α) zum Schneidriemen (10) so in den Bereich seiner umlaufenden Messer (12) (Schneidzone 13) zuführende Vorschubeinrichtung (2,3), daß sich in der Schneidzone (13) mehrere Messer (12) im Schneideingriff befinden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung zum Zerschneiden scheibenförmigen Schneidgutes, insbesondere von Gemüse- und Erdfruchtscheiben, in Streifen.

    [0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kompakt bauende Schneidvorrichtung zu entwickeln, mit der sich scheibenförmiges Schneidgut in Streifen gleichen Querschnitts zerschneiden läßt.

    [0003] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch einen um zwei Riemenscheiben geführten angetriebenen Schneidriemen, der auf seiner Außenseite mit querliegenden, mit ihrer Schneide nach außen ragenden Messern bestückt ist, und durch eine die zu zerschneidenden Scheiben in einem spitzen Winkel zum Schneidriemen so in den Bereich seiner umlaufenden Messer (Schneidzone) zuführende Vorschubeinrichtung, daß sich in der Schneidzone mehrere Messer im Schneideingriff befinden.

    [0004] Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Schneidriemen auf seiner Unterseite als Zahnriemen ausgebildet ist und um Zahnriemenscheiben umläuft. Außerdem kann es vorteilhaft sein, wenn der Schneidriemen einen dicken Rücken aufweist, der mit nach außen offenen Schlitzen versehen ist, in die je ein Messer eingeschoben ist.

    [0005] Zur Erzielung sauberer Trennschnitte ist es vorteilhaft, wenn die Messer des Schneidriemens in der Schneidzone zumindest angenähert senkrecht auf der Zuführebene des Schneidgutes stehen.

    [0006] Mit der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung läßt sich grundsätzlich flaches, also scheiben- oder tafelförmig ausgebildetes Schneidgut in Streifen gleicher Querschnittskonfiguration zerschneiden, beispielsweise zur Herstellung von Schüttmaterial, wobei das Schneidgut aus Kunststoff besteht, oder aber zur Herstellung von Wurststreifen aus Wurstscheiben o. dgl.

    [0007] Ferner kann die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung einem in einem Rotationsgehäuse umlaufenden Rotor nachgeschaltet werden, der das Schneidgut in Drehrichtung mitnimmt und gegen ein stationäres Flachmesser führt, das von dem Schneidgut jeweils eine Scheibe abtrennt, die durch einen in der Wandung des Rotationsgehäuses gebildeten Schnittspalt austritt.

    [0008] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und werden in Verbindung mit weiteren Vorteilen der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0009] In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
    Figur 1
    einen Ausschnitt einer Schneidvorrichtung in Seitenansicht;
    Figur 2
    in vergrößerter Darstellung im Ausschnitt eine Seitenansicht eines Schneidriemens und
    Figur 3
    einen Querschnitt durch den Schneidriemen gemäß der Schnittlinie III/III in Figur 2.


    [0010] Figur 1 zeigt im linken Bereich einen drehbar in einem Rotationsgehäuse 1 gelagerten, lediglich strichpunktiert angedeuteten Rotor 2, der mit einem Mitnehmer 3 Schneidgut 4 in Richtung des Pfeiles 5 gegen ein gehäusefest angeordnetes Flachmesser 6 führt, das mit einer einen Umfangsabschnitt des Rotationsgehäuses 1 bildenden Klappe 7 einen Schnittspalt 8 definiert.

    [0011] Dem Schnittspalt 8 ist eine Schneidvorrichtung nachgeschaltet, die einen um zwei Zahnriemenscheiben 9 geführten angetriebenen Schneidriemen 10 aufweist, der auf seiner Außenseite mit querliegenden, mit ihrer Schneide 11 nach außen ragenden Messern 12 bestückt ist. Die durch den Rotor 2 mit seinem Mitnehmer 3 gebildete Vorschubeinrichtung schiebt die von dem Flachmesser 6 jeweils von dem Schneidgut 4 abgetrennte Scheibe 4a unter einem spitzen Winkel zum Schneidriemen 10 so in den Bereich seiner umlaufenden Messer 12, daß sich in der dem Schnittspalt 8 unmittelbar nachgeordneten Schneidzone 13 jeweils mehrere Messer 12 im Schneideingriff befinden. Im Bereich dieser Schneidzone 13 ist ein den Schneidriemen 10 abstützender, die Schnittkräfte aufnehmender Stütztisch 14 vorgesehen.

    [0012] Figur 2 läßt erkennen, daß der Schneidriemen 10 auf seiner Unterseite 10a als Zahnriemen ausgebildet ist und einen dicken Rücken 10b aufweist, der mit nach außen offenen Schlitzen versehen ist, in die je ein Messer 12 eingeschoben ist. Diese Schlitze bzw. die in sie eingeschobenen Messer 12 können in der Laufrichtung 15 des Schneidriemens 10 nach vorn um einen Winkel α geneigt sein, der zumindest angenähert dem spitzen Winkel α zwischen der zu zerschneidenden Scheibe 4a und dem Schneidriemen 10 (siehe Figur 1) entspricht.

    [0013] Figur 3 läßt erkennen, daß jedes Messer 12 beidseitig seiner Schneide 11, deren Länge mit 1 bezeichnet ist, je eine abgetreppte Schulter 16 aufweist, über die je ein Spannband 17 geführt ist. Dabei liegen die Schultern 16 etwa innerhalb der Außenfläche des Rückens 10b.

    [0014] Die Messer 12 des Schneidriemens 10 stehen im Bereich der Schneidzone 13 zumindest angenähert senkrecht auf der Zuführebene des Schneidgutes 4 bzw. der Scheibe 4a.

    [0015] Der Schneidriemen 10 wird durch die Zahnriemenscheibe 9 in üblicher Weise gespannt und in Querrichtung geführt. Dabei ist der Schneidriemen 10 so angeordnet, daß die quer zur Ablaufrichtung der Scheiben 4a liegenden Messer 12 in gleicher Richtung und Geschwindigkeit wie das ablaufende Schneidgut laufen, im Bereich der Schneidzone 13 in das Schneidgut 4 bzw. die von diesem abgetrennte Scheibe 4a eindringen und diese Scheibe dadurch weitertransportieren. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß der Eingriff der Messer 12 unmittelbar hinter dem Schnittspalt 8, also unmittelbar nach dem Schneidvorgang am Flachmesser 6 erfolgt, so daß das Schneidgut immer geführt und transportiert wird. Durch Veränderung des Winkels α kann die Anzahl der gleichzeitig schneidenden Messer 12 bestimmt bzw. verändert werden.

    [0016] Durch den sich über die Schneidzone 13 verjüngenden Schneidbereich werden die einzelnen Scheiben 4a von den Messern 12 in Streifen 4b zerschnitten, deren Breite dem lichten Abstand zwischen zwei benachbarten Messern 12 entspricht. Durch Veränderung der Messerteilung auf dem Schneidriemen 10 lassen sich unterschiedliche Schnittbreiten erzielen.

    [0017] Bei der unteren Umlenkung des Schneidriemens 10 öffnen sich die Zwischenräume zwischen den Messern 12 und geben die Streifen 4b frei, die unter Wirkung der auf sie einwirkenden Fliehkraft aus dem Bereich der Messer 12 nach außen gelangen und in Richtung des Pfeiles 18 z. B. einem weiteren Schneidvorgang, beispielsweise einer Rundmesserwelle zugeführt werden.

    [0018] Beim Umlenken des Schneidriemens 10 werden dessen Messer 12 durch Fliehkraft nach außen gedrückt, erfindungsgemäß aber durch die beiden vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt aufweisenden Spannbänder 17 gehalten.

    [0019] Da unmittelbar nach dem Schnitt des Flachmessers 6 eine kontrollierte Bewegung des Schneidgutes bzw. der Scheiben 4a erfolgt, können geometrische Abweichungen betreffend Form und/oder Größe der erzeugten Streifen 4b vermieden werden. Vorteilhaft ist ferner die vergleichsweise geringe Drehzahl der Zahnriemenscheiben 9 bzw. die niedrige Umlaufgeschwindigkeit des Schneidriemens 10, durch die die Austrittsgeschwindigkeit des Schneidgutes 4 aus dem Rotationsgehäuse 1 bestimmt wird. Diese geringe Umlaufgeschwindigkeit ruft nur eine entsprechend verringerte Geräuschemission hervor und führt zu einer Verringerung der Produktzerstörung.


    Ansprüche

    1. Schneidvorrichtung zum Zerschneiden scheibenförmigen Schneidgutes, insbesondere von Gemüse- und Erdfruchtscheiben, in Streifen, gekennzeichnet durch einen um zwei Riemenscheiben geführten angetriebenen Schneidriemen (10), der auf seiner Außenseite mit querliegenden, mit ihrer Schneide (11) nach außen ragenden Messern (12) bestückt ist, und durch eine die zu zerschneidenden Scheiben (4a) in einem spitzen Winkel (α) zum Schneidriemen (10) so in den Bereich seiner umlaufenden Messer (12) (Schneidzone 13) zuführende Vorschubeinrichtung (2,3), daß sich in der Schneidzone (13) mehrere Messer (12) im Schneideingriff befinden.
     
    2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidriemen (10) auf seiner Unterseite (10a) als Zahnriemen ausgebildet ist und um Zahnriemenscheiben (9) umläuft.
     
    3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidriemen (10) einen dicken Rücken (10b) aufweist, der mit nach außen offenen Schlitzen versehen ist, in die je ein Messer (12) eingeschoben ist.
     
    4. Schneidvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (12) von zumindest einem Spannband (17) in den Schlitzen gehalten sind.
     
    5. Schneidvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Messer (12) beidseitig seiner Schneide (11) je eine abgetreppte Schulter (16) aufweist, über die je ein Spannband (17) geführt ist.
     
    6. Schneidvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schultern (16) etwa innerhalb der Außenfläche des Rückens (10b) liegen.
     
    7. Schneidvorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (12) des Schneidriemens (10) in der Schneidzone (13) zumindest angenähert senkrecht auf der Zuführebene des Schneidgutes (4a) stehen.
     
    8. Schneidvorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Schneidzone (13) ein den Schneidriemen (10) abstützender, die Schnittkräfte aufnehmender Stütztisch (14) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht