[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Bodenbelag für Tennisplätze, insbesondere
für unbedachte Aussenplätze, der über einer vorzugsweise frostsicheren Fundationsschicht
und über einer darauf angeordneten Planieschicht aus gebrochenem Material wie Kies
oder dgl. aufgebracht ist. Auch wenn der erfindungsgemässe Bodenbelag besonders gut
für unbedachte Aussenplätze geeignet ist, kann er aber auch ohne weiteres in einer
Halle oder bei bedachten Aussenplätzen Anwendung finden.
[0002] Tennisplätze können bezüglich des Bodenbelags, der unter den Oberbegriff des Anspruchs
1 fällt, verschieden aufgebaut werden; bekannt sind u.a. Sandplätze, Hartplätze und
Plätze mit textilem Bodenbelag.
[0003] Sandplätze bieten unbestritten einen sehr guten Spielkomfort und sind in Hallen und
im Freien anwendbar, sind jedoch bezüglich der Wartung und Pflege aufwendig. Hartplätze
sind ebenfalls in Hallen und im Freien realisierbar, lassen aber bezüglich des Spielkomforts
zu wünschen übrig, da die Fussgelenke des Tennisspielers hart beansprucht werden;
dafür sind Pflege und Wartung nur mit einem minimalen Aufwand verbunden. Textile Tennisplatzbeläge
verbinden die Vorteile der Sand- und Hartplätze in weitgehendem Mass, d.h. sie sind
angenehm für den Spieler und benötigen wenig Pflege und Wartung; andererseits sind
bisher nur Tennisplatz-Bodenbeläge mit textiler Oberfläche bekannt geworden, die sich
vorzugsweise für den Gebrauch in einer gedeckten Halle eignen.
[0004] Der Grund ist darin zu sehen, dass der textile Oberflächenbelag auf einer elastischen
Tragschicht aufgebracht werden muss, die im allgemeinen aus Gummi besteht, um den
Spielern den erwarteten Spielkomfort bieten zu können. Diese Gummitragschicht ist
aber wasserundurchlässig mit der Folge, dass sich nach einem Regenschauer Pfützen
auf dem Belag bilden, die erst durch Verdunstung wieder verschwinden. Dadurch dauert
es geraume Zeit, bis ein derartiger Bodenbelag, nach einem Regenschauer, wieder bespielbar
ist.
[0005] Als bewährte Gummitragschicht hat sich ein Belag erwiesen, der vorzugsweise auf einer
Planie-Schicht aus gebrochenem Material wie Kies oder dgl. aufgebracht wird und der
aus Gummigranulat-Partikeln oder dgl. besteht, welche durch ein Bindemittel zusammengehalten
sind. Der Nachteil dabei ist, dass die Granulat-Partikel im Bindemittel eingeschlossen
sind, so dass die Gummitragschicht wasserundurchlässig wird. Ausserdem wurde der textile
Oberflächenbelag bisher üblicherweise vollflächig mit der Gummigranulat-Tragschicht
verklebt.
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Bodenbelag für Tennisplätze
zu schaffen, der die Vorteile von Sandplätzen (hinsichtlich Spielkomfort) und Hartplätzen
(hinsichtlich Wartungsarmut) in sich vereint und der problemlos auch auf unbedachten
Tennisplätzen verwendet werden kann, die gelegentlich Regenschauern unterworfen sind,
wobei erreicht werden soll, dass der Tennisplatz nach einem Regenschauer schnell abtrocknet
und bald wieder bespielbar ist.
[0007] Gemäss der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Bodenbelag für Tennisplätze der
gattungsgemässen Art durch die Kombination der folgenden Merkmale gelöst:
- auf der Planieschicht ist eine wasserdurchlässige Tragschicht aufgebracht, welche
lose gebundenen Gummigranulat-Partikeln oder dgl. aufweist;
- auf der Tragschicht ist ein wasserdurchlässiger textiler Belag aus einer synthetischen
Faser mit inhomogener Oberflächenstruktur aufgebracht;
- der textile Belag ist über seine gesamte Flächenausdehnung an ausgewählten Stellen,
aber nicht vollflächig, mit der Tragschicht verklebt.
wobei die Gummigranulat-Partikel (6) oder dgl. der Tragschicht (5) durch Bitumen
miteinander verbunden sind.
[0008] Dadurch ist erreicht, dass sich auf dem Bodenbelag ansammelndes Regenwasser durch
die textile Schicht und die Gummitragschicht hindurch in die Planieschicht abfliessen
kann, wo es einen Weg zur Drainage findet. Damit trocknet der Tennisplatz-Bodenbelag
nach einem Regenschauer sehr schnell ab und der Platz ist rasch wieder für weiteres
Spielen verfügbar.
[0009] Als leicht verfügbares und billiges Bindemittel für die Gummigranulat-Partikel kann
vorzugsweise Bitumen verwendet werden; ein Material, dass bezüglich seiner elastischen
Eigenschaften sehr gut mit dem Gummi des Granulats harmoniert.
[0010] Gemäss der Erfindung sind die Gummigranulat-Partikel lose miteinander verbunden,
also vorzugsweise nicht vollflächig, sondern nur an einzelnen Punkten, um den ungehinderten
Abfluss des darauf gelangenden Wassers zu gewährleisten. Dabei sollte darauf geachtet
werden, dass nur ein Teil der Oberfläche der Gummigranulat-Partikel mit dem Bindemittel,
z.B. Bitumen, beaufschlagt ist.
[0011] In diesem Zusammenhang ist es auch vorteilhaft, den textilen Belag z.B. punktweise,
raupenartig, mäanderartig oder rasterartig mit der Tragschicht zu verkleben, damit
ein Durch- bzw. Abflussmöglichkeit für auf den textilen Oberflächenbelag gelangendes
Wasser gegeben ist.
[0012] Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes gehen
im übrigen aus den abhängigen Ansprüchen 2-8 hervor.
[0013] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Bodenbelags unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen (nicht maßstabsgetreuen) Teilquerschnitt durch den Bodenbelag samt Unterbau;
und.
- Fig. 2
- einen vergrösserten Teilschnitt durch die wasserdurchlässige Tragschicht.
[0014] Gemäss der Schnittdarstellung in Fig. 1 ist der Bodenbelag für Tennisplätze z.B.
wie folgt aufgebaut:
[0015] Über einer Filtermatte 1 ist eine Fundationsschicht 2 vorgesehen, die vorzugsweise
frostsicher ausgebildet ist. Unterhalb dieser Fundationsschicht 2 ist eine in bekannter
Weise ausgebildete Drainage 3 vorgesehen.
[0016] Die Oberfläche der Fundationsschicht 2 ist mit einer Planie schicht 4 aus gebrochenem
Material versehen, z.B. einer etwa 3-5 cm starken Kiesschicht. Die Planieschicht 4
trägt eine Tragschicht 5, die eine Dicke von etwa 5 cm besitzen kann und die aus lose
gebundenen Gummigranulat-Partikeln besteht. Als Bindemittel, welches die einzelnen
Gummigranulat-Partikel zusammenhält, kann vorzugsweise Bitumen eingesetzt werden.
[0017] Aus der Fig. 2 ist ersichtlich, dass die einzelnen Gummigranulat-Partikel 6 nicht
vollflächig miteinander verbunden sind und auch nicht im bituminösen Bindemittel eingegossen,
sondern nur z.B. punktweise miteinander verbunden sind. Jedenfalls ist es vorteilhaft,
wenn weniger als die Hälfte der Oberfläche der Gummigranulat-Partikel 6 mit Bindemittel
bedeckt sind. Dadurch ist erreicht, dass die Tragschicht 5 die erwünschten, elastischen
Eigenschaften beibehält, dennoch aber vollständig wasserdurchlässig ist. Die Korngrösse
der Gummigranulat-Partikel 6 beträgt zwischen 0.5 und 15 mm, vorzugsweise zwischen
1 und 7.0 mm.
[0018] Auf der Oberfläche der Tragschicht 5 ist ein textiler Bodenbelag 7 aufgebracht und
mit der Tragschicht 5 durch Kleben verbunden. Die Verklebung erfolgt dabei nicht vollflächig,
sondern punktweise, raupenartig, rasterartig oder mäanderartig. Einzelne Verklebungsraupen
sind in Fig. 1 mit 8 bezeichnet. Auch damit ist erreicht, dass die Verklebungsschicht
wasserdurchlässig ist.
[0019] Der textile Bodenbelag 7 kann eine noppenartige Oberflächenstruktur aufweisen, wobei
in die Zwischenräume zwischen den Noppen 9 ein Gummigranulat 10 mit einer Korngrösse
von ca. 0.5-1.5 mm ohne Feinanteil eingestreut ist. Diese Massnahme verbessert den
Spielkomfort weiter.
[0020] Auf diese Weise lässt sich ein dem Regen ausgesetzter Aussenbelag für Tennisplätze
realisieren, der rasch wieder abtrocknet, da das sich auf der Oberfläche ansammelnde
Wasser durch den textilen Bodenbelag 7, durch die Klebstoffschicht 8 und durch die
Tragschicht 5 schnell abfliessen kann. Die Tragschicht 5 ist einfach und billig in
der Herstellung, da als Gummigranulat-Partikel z.B. gemahlene Altreifen verwendet
werden können.
1. Bodenbelag für Tennisplätze, insbesondere für unbedachte Aussenplätze, der über einer
vorzugsweise frostsicheren Fundationsschicht (2) und über einer darauf angeordneten
Planieschicht (4) aus gebrochenem Material wie Kies oder dgl. aufgebracht ist, gekennzeichnet
durch die Kombination folgender Merkmale
- auf der Planieschicht (4) ist eine wasserdurchlässige Tragschicht (5) aufgebracht,
welche lose gebundene Gummigranulat-Partikel (6) oder dgl. aufweist;
- auf der Tragschicht (5) ist ein wasserdurchlässiger textiler Belag (7) aus einer
synthetischen Faser mit inhomogener Oberflächenstruktur aufgebracht;
- der textile Belag (7) ist über seine gesamte Flächenausdehnung an ausgewählten Stellen,
aber nicht vollflächig, mit der Tragschicht (5) verklebt.
wobei die Gummigranulat-Partikel (6) oder dgl. der Tragschicht (5) durch Bitumen
miteinander verbunden sind.
2. Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gummigranulat-Partikel
(6) oder dgl. der Tragschicht (5) nicht vollflächig, sondern punktweise miteinander
verbunden sind.
3. Bodenbelag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel für die Gummigranulat-Partikel
(6) nur an einem Teil der Oberfläche jedes einzelnen Gummigranulat-Partikels (6) haftet.
4. Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschicht (5) eine
Dicke von 2-8 cm, vorzugsweise 4-6 cm aufweist.
5. Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Korngrösse der Gummigranulat-Partikel
(6) 0.5-15 mm, vorzugsweise 1.0-7.0 mm beträgt.
6. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
textile Belag (7) punktweise mit der Tragschicht (5) verklebt ist.
7. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass der textile
Belag (7) raupen-, mäander- oder rasterartig mit der Tragschicht verklebt ist.
8. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
textile Belag (7) mit einer Gummigranulat-Schicht (10) oder dgl. ohne Feinanteil mit
einer Korngrösse von 0.8-1.5 mm bestreut ist.