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EP 0 495 358 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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22.07.1992 Patentblatt 1992/30 |
(22) |
Anmeldetag: 04.01.1992 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL |
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Priorität: |
17.01.1991 DE 4101260
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Anmelder: Ruhrgas Aktiengesellschaft |
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D-45117 Essen (DE) |
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Erfinder: |
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- Jannemann, Theo, Dipl.-Phys.
W-4270 Dorsten (DE)
- Berg, Hans
W-4390 Gladbeck (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Stellorgan für die zweistufige Leistungsregelung von Gas-Gebläsebrenner |
(57) Das Stellorgan wird von einem dem Brenner vorgeschalteten Mischer gebildet, der eine
Kammer (1) enthält, in die eine Luftzufuhr (2) und eine Brenngaszufuhr (3) einmünden
und von der Mischlöcher (5) einer als Lochmischer ausgebildeten Kammerwand (4) zum
Gemischaustritt des Mischers führen. Die Kammer enthält ein gegenüber der gelochten
Kammerwand verstellbares Drosselorgan (9), das von einer die Mischlöcher der gelochten
Kammerwand freigebenden Vollaststellung in eine Teillaststellung verstellbar ist,
in der die Mischlöcher der gelochten Kammerwand von dem Drosselorgan teilweise abgedeckt
sind bis auf einen vorbestimmten kleineren Durchlaßquerschnitt, der von Drosselöffnungen
(10) des Drosselorgans bestimmt wird. Ein zusammen mit dem Drosselorgan verstellbares
Absperrorgan (14) verschließt in der Teillaststellung des Drosselorgans einen Zusatzgasmengenaustritt
(8) einer die Einmündung der Gaszufuhr in die Kammer bildenden Gasdüse (6).
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Stellorgan für die zweistufige Leistungsregelung von Gas-Gebläsebrennern,
wobei dem Brenner ein Mischer mit einer Kammer vorgeschaltet ist, in die eine Luftzufuhr
und eine Brenngaszufuhr zur Gemischbildung in der Kammer einmünden und von der mehrere
Mischlöcher in einer als Lochmischer ausgebildeten Kammerwand zum Gemischaustritt
des Mischers führen.
[0002] Beispielsweise für leistungsstärkere Gasheizkessel von Gebäude-Warmwasserheizungsanlagen
werden Gebläsebrenner angewendet, bei denen zum Unterschied von atmosphärischen Gasbrennern,
deren mit einem Stellglied in der Gaszufuhr regelbare Flamme in einem zur Umgebung
des Gasheizgerätes offenen Verbrennungsraum gebildet wird und sich die Verbrennungsluft
von selbst aus der Umgebung des Gasheizgerätes ansaugt, die Verbrennung in einer geschlossenen
Brennkammer stattfindet und die für die Verbrennung benötigte Verbrennungsluft gebläseunterstützt
gefördert und der Flammenbildung zugeführt wird. Hierfür sind vormischende Gebläsebrenner
bekannt, bei denen die von dem Brennergebläse geförderte Verbrennungsluft vor der
Flammenbildung mit dem Gas zusammengeführt und vermischt wird. Beispielsweise aus
der DE-OS 35 26 608 oder der DE-OS 36 11 909 sind Regelvorrichtungen bekannt, mit
denen durch Veränderung eines Luftregelquerschnitts und eines Gasregelquerschnitts
die Menge wie auch das Mischungsverhältnis eines aus der Regelvorrichtung weiterströmenden
Gemisches aus Gas und Luft modulierend geregelt werden kann. Derartige Regelvorrichtungen
sind für Gasheizkessel von gewöhnlichen Gebäudezentralheizungsanlagen, deren Nennwärmeleistung
nur etwa im Bereich von 10 bis 40 kW liegt, zu aufwendig und zu kostspielig. Bei solchen
oder ähnlichen Gasheizgeräten mit einem Gebläsebrenner hat man sich bisher in der
Praxis meist damit begnügt, durch Einschalten und Ausschalten des Gebläsebrenners
im Intervallbetrieb die Wärmeerzeugungsleistung der Brennerfeuerung dem z. B. klimabedingten
Wärmebedarf anzupassen. Diese einstufige Leistungsregelung hat allerdings verschiedene
Nachteile. In den Abschaltphasen des Intervallbetriebes, die meistenteils länger sind
als die Einschaltphasen, entstehen die Bereitschaftsverluste. Es kommt zu einer Abkühlung
der von der Brennerfeuerung beaufschlagten, bei einem Heizkessel für Zentralheizungsanlagen
wassergekühlten Kesselheizflächen, und bei den häufigen Einschaltvorgängen des Intervallbetriebes
kommen die Heizgase der Brennerfeuerung mit abgekühlten Kesselheizflächen in Berührung
und können nachteilige Kondensationserscheinungen an den Kesselheizflächen vorkommen.
Ungünstig beim Intervallbetrieb ist weiterhin, daß gerade bei dem häufigen Einschalten
bzw. Anfahren der Brennerfeuerung die Schadstoffemission in den Abgasen der Brennerfeuerung
größer ist als beim Dauerbetrieb der Brennerfeuerung.
[0003] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein möglichst einfaches und preisgünstiges
Stellorgan zu schaffen, mit dem durch eine gleichzeitige Verstellung von Luft und
Brenngas bei möglichst gleichbleibendem Mischungsverhältnis ein vormischender Gebläsebrenner
zweistufig in seiner Leistung betrieben und geregelt werden kann.
[0004] Ausgehend von einem in der einleitenden Gattungsbezeichnung erwähnten sogenannten
Lochmischer, wie er z. B. in dem DE-GM 86 05 654 beschrieben wird, wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß durch ein mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 ausgebildetes
Stellorgan gelöst.
[0005] Auf diese Weise wird der herkömmliche Lochmischer mit einfachen und billigen Mitteln
zu einem Stellorgan ergänzt, mit dem bei einem niedrigeren Wärmebedarf die Brennerfeuerung
von Vollastbetrieb auf einen vorbestimmten Teillastbetrieb zurückgefahren werden kann,
um dadurch die beim Intervallbetrieb der einstufigen Leistungsregelung nachteiligen
Einschalt- und Ausschaltvorgänge in der Häufigkeit zu verringern und die Dauer der
Einschaltphasen gegenüber der Dauer der Ausschaltphasen zu verlängern. Durch eine
einfache Veränderung der den Mischer zum Gebläsebrenner verlassenden Gemischmenge
wird eine gemeinsame Verstellung der gebläseunterstützt dem Mischer zugeführten Luft
und des mit üblichem Leitungsdruck dem Mischer zuströmenden Gases bewirkt und auf
einfachste Weise eine zweistufige Leistungsregelung des Gebläsebrenners ermöglicht.
Hierbei wird berücksichtigt, daß der Leitungsdruck, mit dem das Gas normalerweise
einem Gas-Gebläsebrenner zuströmt, erheblich höher ist als der von dem Gebläse des
Gebläsebrenners üblicherweise erzeugte Luftdruck, und wird also mit der erfindungsgemäßen
Ausbildung des Stellorgans erreicht, daß die in der Teillaststellung des Stellorgans
stattfindende Drosselung der austretenden Gemischmenge, die sich wegen der unterschiedlichen
Verhältnisse in der Luftzufuhr und in der Brenngaszufuhr hauptsächlich auf die in
die Kammer einströmende Luftmenge auswirkt, nicht zu einer Verschlechterung des gewünschten
Mischungsverhältnisses von Luft und Gas führt, sondern daß durch eine geeignete Kalibrierung
der Gasdüsenbohrung und durch die in der Teillaststellung des Stellorgans gleichzeitig
erfolgende Absperrung des Zusatzgasmengenaustrittes der Gasdüse auch die in die Kammer
einströmende Gasmenge so reduziert wird, daß auch in der Teillaststellung ein Gemisch
mit dem gewünschten, z. B. gegenüber der Vollaststellung im wesentlichen unveränderten
Mischungsverhältnis entsteht.
[0006] In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stellorgans
dargestellt.
[0007] Das Stellorgan wird von einem sogenannten Lochmischer gebildet, der einem nicht dargestellten
Gebläsebrenner vorgeschaltet ist und eine Kammer 1 enthält, in die eine Luftzufuhr
2 und eine Brenngaszufuhr 3 einmünden. In der Kammer 1 findet eine Gemischbildung
der gebläseunterstützt der Kammer 1 zuströmenden Verbrennungsluft und des durch üblichen
Leitungsdruck zuströmenden Brenngases statt. Die Kammer 1 besitzt eine Kammerwand
4, die mit einer Mehrzahl von kreisförmig angeordneten Mischlöchern 5 ausgebildet
ist. Die Mischlöcher 5 bewirken eine innige Durchmischung des in der Kammer 1 entstehenden
Gas-Luft-Gemisches und führen dieses mit vorbestimmter Luftüberschußzahl überstöchiometrisch
vorgemischte Gemisch zum Gemischaustritt des Mischers bzw. zum Brennerkopf des Gas-Gebläsebrenners.
Die Einmündung der Brenngaszufuhr 3 ist von einer Gasdüse 6 gebildet, die mehrere
Düsenbohrungen 7 besitzt, die ständig in die Kammer 1 offen ausmünden. Zusätzlich
besitzt die Gasdüse 6 einen Zusatzgasmengenaustritt 8. Die Kammer 1 enthält ein als
Scheibe ausgebildetes Drosselorgan 9, das gegenüber der gelochten Kammerwand 4 verstellbar
ist, und zwar durch kolbenartiges Anheben und Absenken in einem zylinderartigen Teil
der Kammer 1. Die Drosselscheibe 9 besitzt Drosselöffnungen 10, die im Querschnitt
kleiner sind als die Mischlöcher 5 der Kammerwand 4. In der angehobenen Vollaststellung
gibt die Drosselscheibe 9 die Mischlöcher 5 der Kammerwand 4 frei. In der auf die
Kammerwand 4 aufgesetzten Teillaststellung verschließt die Drosselscheibe 9 den Querschnitt
der Mischlöcher 5 bis auf den kleineren Querschnitt ihrer Drosselöffnungen 10. Zur
Vermeidung eines unnötigen Drosseleffektes in der angehobenen Vollaststellung besitzt
die Drosselscheibe 9 zusätzlich eine größere Mittelöffnung 11, durch die die Gasdüse
6 hindurchragt, oder auch noch zwischen den Drosselöffnungen 10 liegende öffnungen
12. Diese zusätzliche Durchlaßöffnungen 11 und 12 werden in der auf die Kammerwand
4 aufgesetzten Teillaststellung der Drosselscheibe 9 von außerhalb der Mischlöcher
5 liegenden geschlossenen Bereichen der Kammerwand 4 verschlossen. Das Anheben der
Drosselscheibe 9 in die Vollaststellung erfolgt in einfacher Weise durch Einschalten
eines elektrischen Hubmagneten 13, das Absenken der Drosselscheibe 9 in die Teillaststellung
für die zweistufige Leistungsregelung des Gas-Gebläsebrenners erfolgt beim Ausschalten
des Hubmagneten 13 durch die Kraft einer Druckfeder 14. Mit der Drosselscheibe 9 ist
ein Stempel 14 gekuppelt, der zusammen mit der Drosselscheibe 9 anhebbar und absenkbar
ist und als Absperrorgan mit der Gasdüse 6 zusammenwirkt. Der Zusatzgasmengenaustritt
8 der Gasdüse 6 der in der angehobenen Vollaststellung der Drosselscheibe 9 offen
ist und zusammen mit den Düsenbohrungen 7 eine Gasmenge austreten läßt, die mit der
in die Kammer 1 einströmenden Luft das Gemisch mit dem gewünschten Mischungsverhältnis
ergibt, wird in der auf die Kammerwand 4 aufgesetzten Teillaststellung der Drosselscheibe
9 durch den Stempel 14 verschlossen. Dadurch kann von dem Gas, dessen Strömungsdruck
in der Gaszufuhr 3 in der Praxis üblicherweise größer ist als der Luftdruck des Gebläsebrenners
in der Luftzufuhr 2, nur durch die Düsenbohrungen 7 eine gedrosselte Gasmenge in die
Kammer 1 einströmen. Bei entsprechender Kalibrierung der Düsenauslässe 7 und 8 ergibt
die in der Teillaststellung der Drosselscheibe 9 in die Kammer 1 einströmende gedrosselte
Gasmenge mit derjenigen reduzierten Luftmenge, die bei der Teillaststellung der Drosselscheibe
9 infolge des gedrosselten Gemischaustrittes aus der Kammer 1 nur noch gebläseunterstützt
durch die Luftzufuhr 2 in die Kammer 1 einströmt, wieder ein Gemisch mit dem gewünschten
Mischungsverhältnis.
1. Stellorgan für die zweistufige Leistungsregelung von Gas-Gebläsebrennern, wobei dem
Brenner ein Mischer mit einer Kammer vorgeschaltet ist, in die eine Luftzufuhr und
eine Brenngaszufuhr zur Gemischbildung in der Kammer einmünden und von der mehrere
Mischlöcher in einer als Lochmischer ausgebildeten Kammerwand zum Gemischaustritt
des Mischers führen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (1) ein gegenüber der
gelochten Kammerwand (4) verstellbares Drosselorgan (9) enthält, das von einer die
Mischlöcher (5) freigebenden Vollaststellung in eine Teillaststellung verstellbar
ist, in der die Mischlöcher (5) von dem Drosselorgan (9) bis auf einen vorbestimmten
kleineren Durchlaßquerschnitt teilweise abgedeckt sind, daß ferner die Einmündung
der Brenngaszufuhr (3) in die Kammer (1) von einer Gasdüse (6) gebildet ist, die zusätzlich
zu einem bei Vollast- und Teillaststellung des Drosselorgans (9) offenen Düsenauslaß
(7) einen Zusatzgasmengenaustritt (8) besitzt, und daß das Drosselorgan (9) mit einem
zusammen mit dem Drosselorgan verstellbaren Absperrorgan (14) gekuppelt ist, das in
der Teillaststellung des Drosselorgans (9) den Zusatzgasmengenaustritt (8) der Gasdüse
(6) verschließt.
2. Stellorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselorgan (9) aus einer
mit Drosselöffnungen (10) versehenen Scheibe besteht, die mittels eines Stellantriebes,
vorzugsweise mittels eines ein- und ausschaltbaren elektrischen Hubmagneten (13) von
einer von der gelochten Kammerwand (4) angehobenen Stellung auf die Kammerwand aufsetzbar
ist und dabei mit den Drosselöffnungen (10), die im Querschnitt kleiner sind als die
Mischlöcher (5) der Kammerwand (4) die Mischlöcher (5) teilweise verschließt, und
daß die Gasdüse (6) einen in die Hubrichtung der Scheibe (9) weisenden Zusatzgasmengenaustritt
(8) besitzt und mit der Scheibe (9) ein Stempel (14) verbunden ist, der sich in der
auf die Kammerwand (4) aufgesetzten Stellung der Scheibe (9) absperrend auf den Zusatzgasmengenaustritt
(8) der Gasdüse aufsetzt.
3. Stellorgan nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (9) kolbenartig
in der zylinderartigen Kammer (1) verstellbar ist und zusätzlich zu den Drosselöffnungen
(10) Durchlaßöffnungen (11,12) besitzt, die in der auf die Kammerwand (4) aufgesetzten
Stellung der Scheibe (9) von außerhalb der Mischlöcher (5) liegenden geschlossenen
Bereichen der Kammerwand verschlossen sind.
