[0001] Die Erfindung betrifft eine Wasserzapfarmatur, insbesondere für Wasch- und/oder Spültische,
mit einem an das Versorgungsleitungsnetz anschließbaren Gehäuse und einem als herausziehbare
Schlauchbrause ausgebildeten Wasserauslaß, wobei zur Verhinderung eines Rücksaugens
von Brauchwasser über die Schlauchbrause in dem Armaturengehäuse eine Belüftungseinrichtung
mit wenigstens einem Verschlußglied vorgesehen ist.
Derartige Einrichtungen sind aus den Druckschriften DE 36 03 503 Al und DE 38 05 462
Al bekannt. Bei diesen in einem Nebenkanal angeordneten Belüftungseinrichtungen ist
es erforderlich, in den Zulaufleitungen oder der Mischwasserleitung besondere Drosseln
oder Rückschlagventile vorzusehen, um eine Drosselung des Luftvolumenstroms beim Rücksaugvorgang
zu erreichen.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebene
Armatur zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Auslaßkanal über ein erstes
Verschlußglied der Belüftungseinrichtung geführt ist, wobei das Verschlußglied axial
bewegbar zwischen zwei, jeweils Durchtrittsöffnungen umschließenden Ventilsitzen angeordnet
und vom ausfließenden Wasser axial angeströmt ist, während die Abströmung des Wassers
radial zwischen den beiden Ventilsitzen aus der Belüftungseinrichtung erfolgt und
über die untere Durchtrittsöffnung die Verbindung zur Atmosphäre herstellbar ist.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 5 angegeben.
[0003] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die bei
den vorbekannten Belüftungseinrichtungen erforderlichen zusätzlichen Drosseln oder
Rückschlagventile zur Minderung des Luftstromvolumens beim Rücksaugen entfallen können,
da eine derartige Drosselung mit der vorgeschlagenen Einrichtung zusätzlich erreicht
wird.
Außerdem wird mit der erfindungsgemäßen Ausbildung erreicht, daß die Belüftungseinrichtung
völlig verdeckt in der Wasserzapfarmatur angeordnet werden kann und somit für den
Benutzer unsichtbar ist.
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine Einloch-Spültischbatterie im Längsschnitt;
- Figur 2
- einen Teil der Spültischbatterie gemäß Figur 1 im Längsschnitt in vergrößerter Darstellung
beim Wasserzapfvorgang;
- Figur 3
- den Mischbatterieteil gemäß Figur 2 beim Belüftungsvorgang.
[0005] Die in Figur 1 gezeigte Auslaufarmatur in Form einer Spültischmischbatterie ist mit
einem Armaturengehäuse 1 versehen, welches einen rohrförmigen Befestigungssockel 11
aufweist, mit dem sie durch eine Öffnung im Spültisch hindurchgeführt und mit Hilfe
von Befestigungsmitteln 110 an dem Spültisch befestigt werden kann. An dem oberhalb
des Spültisches verbliebenen Bereich des Armaturengehäuses 1 ist eine schwenkbare
Brauseschlauchführung 14 angeordnet, während an der oberen Stirnseite eine Mischventilkartusche
6 befestigt ist, die mit einem in zwei Freiheitsgraden bewegbaren Betätigungsgriff
61 zur Einstellung der Wassertemperatur und zur Regelung der abgegebenen Mischwassermenge
versehen ist. Die Zuführung von Kalt- und Warmwasser erfolgt über die Kaltwasserleitung
2 und die Warmwasserleitung 3, die durch den rohrförmigen Befestigungssockel 11 in
das Armaturengehäuse 1 hineingeführt und über Kanäle der Mischventilkartusche 6 zugeleitet
sind. Das erzeugte Mischwasser wird über eine Mischwasserabflußbohrung 13, einem Auslaßkanal
12 und einem Schlauch 41 einer Schlauchbrause 4 zugeführt, die einerseits als Stationärauslauf
in die Brauseschlauchführung 14 eingesteckt und andererseits als herausziehbare Schlauchbrause
benutzt werden kann.
In der gestuften Mischwasserabflußbohrung 13 des Armaturengehäuses 1 ist eine Belüftungseinrichtung
5, die in einem etwa zylindrischen Gehäuse 50 angeordnet ist, vorgesehen. Die in dem
Gehäuse 50 zusammengefaßte Belüftungseinrichtung 5 kann somit als Baueinheit in die
Mischwasserabflußbohrung 13 eingesetzt und entnommen werden. Zur Axialsicherung liegt
die Belüftungseinrichtung 5 einerseits an der Schulter in der gestuften Mischwasserabflußbohrung
13 und andererseits - nach dem Aufsetzen - an der Mischventilkartusche 6 an.
Die Belüftungseinrichtung 5 besteht, wie es insbesondere aus den Figuren 2 und 3 zu
entnehmen ist, aus zwei lotrecht übereinander angeordneten Verschlußgliedern 51,52,
wobei das erste Verschlußglied 51 zwischen zwei Ventilsitzen 53,53a axial beweglich
angeordnet ist. Die beiden Verschlußglieder 51,52 sind als Kugeln ausgebildet, wobei
das zweite Verschlußglied 52 lediglich mit einem dritten Ventilsitz 53b zusammenwirkt
und zur Verhinderung eines Austretens von Tropfwasser dient. Alle drei Ventilsitze
umschließen Durchtrittsöffnungen 54, 54a,54b. Das erste kugelförmige Verschlußglied
51 wird durch die Schwerkraft auf den Ventilsitz 53a und das zweite kugelförmige Verschlußglied
52 durch die Schwerkraft auf den Ventilsitz 53b gedrückt. In dieser Position wird
somit ein Belüftungskanal 56, der mit der Atmosphäre in Verbindung steht, durch beide
Verschlußglieder 51,52 abgesperrt. Zwischen den beiden Ventilsitzen 53 und 53a sind
in der Wandung des Gehäuses 50 Ablaufkanäle 55a ausgebildet, die mit dem Auslaßkanal
12 in dem Armaturengehäuse 1 verbunden sind. An dem Auslaßkanal 12 ist stromabwärts
der Schlauch 41 für die Schlauchbrause 4 angeschlossen. Der Belüftungskanal 56 führt
in das Innere des Armaturengehäuses 1 zu der Brauseschlauchführung 14 und dem rohrförmigen
Befestigungssockel 11, wie es insbesondere aus Figur 1 zu entnehmen ist, so daß über
die Brauseschlauchführung 14 und dem Befestigungssockel 11 die Verbindung zur Atmosphäre
hergestellt ist.
[0006] Die Einrichtung hat folgende Funktionsweise:
Das in der Mischventilkartusche 6 erzeugte Mischwasser wird über einen Zulaufkanal
55 durch die Durchtrittsöffnung 54 dem ersten Verschlußglied 51 zugeführt und drückt
somit zusätzlich zur Schwerkraft das Verschlußglied 51 auf den Ventilsitz 53a. Das
angeströmte Mischwasser gelangt danach radial über die Ablaufkanäle 55a in den Auslaßkanal
12 und von hier über den Brauseschlauch 41, der Schlauchbrause 4 mit einem Auslaßmundstück
42 ins Freie. Diese normale Betriebssituation ist in Figur 2 mit den Pfeilen angedeutet.
Tritt nun beim Wasserzapfvorgang, z.B. durch einen Defekt, im Versorgungsleitungsnetz
ein Unterdruck bzw. ein Rücksaugen des Wassers auf, so werden die beiden kugelförmigen
Verschlußglieder 51,52 durch Vacuum angehoben und es kann Luft über den Belüftungskanal
56 durch die Durchtrittsöffnungen 54b und 54a einströmen, so daß der Auslaßkanal 12
mit der Atmosphäre in Verbindung steht. Das kugelförmige Verschlußglied 51 legt sich
hierbei an den oberen Ventilsitz 53 an und drosselt bzw. dichtet die Durchtrittsöffnung
54 ab. Es findet somit eine Trennung des Wasserweges von der Mischventilkartusche
6 zur Schlauchbrause 4 statt. Eventuell vorhandene Undichtigkeiten zum Zulaufkanal
55 werden durch den Lufteintritt über die Durchtrittsöffnung 54b abgebaut, so daß
ein Rücksaugen über den Schlauch 41 von der Schlauchbrause 4, die möglicherweise in
Brauch- oder Schmutzwasser liegt, ausgeschlossen wird. Die Trennung der Mischventilkartusche
6 von der Schlauchbrause 4 ist in der Figur 3 dargestellt, wobei die Pfeile die Strömungsrichtungen
anzeigen.
1. Wasserzapfarmatur, insbesondere für Wasch- und/oder Spültische, mit einem an das Versorgungsleitungsnetz
anschließbaren Gehäuse und einem als herausziehbare Schlauchbrause ausgebildeten Wasserauslaß,
wobei zur Verhinderung eines Rücksaugens von Brauchwasser über die Schlauchbrause
in dem Armaturengehäuse eine Belüftungseinrichtung mit wenigstens einem Verschlußglied
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaßkanal (12) über ein erstes Verschlußglied
(51) der Belüftungseinrichtung (5) geführt ist, wobei das Verschlußglied (51) axial
bewegbar zwischen zwei, jeweils Durchtrittsöffnungen (54,54a) umschließenden Ventilsitzen
(53, 53a) angeordnet und vom ausfließenden Wasser axial angeströmt ist, während die
Abströmung des Wassers radial zwischen den beiden Ventilsitzen (53,53a) aus der Belüftungseinrichtung
(5) erfolgt und über die unteren Durchtrittsöffnungen (54a,54b) die Verbindung zur
Atmosphäre herstellbar ist.
2. Wasserzapfarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungseinrichtung
(5) im Armaturengehäuse (1) verdeckt angeordnet und über eine Brauseschlauchführung
(14) des Armaturengehäuses (1) und/oder einem rohrförmigen Befestigungssockel (11)
mit der Atmosphäre verbunden ist.
3. Wasserzapfarmatur nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Belüftungseinrichtung (5) lotrecht in dem Armaturengehäuse (1) angeordnet ist und
dem ersten Verschlußglied (51) in Richtung der Verbindung zur Atmosphäre ein weiteres
Verschlußglied (52) mit einem dritten, eine Durchtrittsöffnung (54b) zur Atmosphäre
aufweisenden Ventilsitz (53b) nachgeschaltet ist, wobei die Verschlußglieder (51,52)
vorzugsweise als Kugeln ausgebildet sind.
4. Wasserzapfarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Belüftungseinrichtung (5) in einem etwa zylindrischen Gehäuse (50) ausgebildet ist,
so daß die Belüftungseinrichtung (5) als Baueinheit in eine Aufnahmebohrung des Armaturengehäuses
(1) mit wenigstens einem Zulauf-, Ablauf- und Belüftungskanal (55,12,56) einsetzbar
ist.
5. Wasserzapfarmatur nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung von Mischwasser
eine an dem Armaturengehäuse (1) befestigbare Mischventilkartusche (6) vorgesehen
ist und die Belüftungseinrichtung (5) in einer vorzugsweise gestuften Mischwasserabflußbohrung
(13) des Armaturengehäuses (1) einsetzbar ist, derart, daß sie nach dem Befestigen
der Mischventilkartusche (6) in der Stecklage gesichert ist.