[0001] Die Erfindung betrifft eine zweischalige ständerlose Montagewand unter Verwendung
von Gipskartonplatten.
[0002] Montagewände aus Gipskartonplatten in nichttragender Bauweise mit Ständern, die als
Einfachständer oder Doppelständer aus vorgefertigten Metallprofilen oder Kanthölzern
montiert werden, sind ansich bekannt. Die Einfachständerwand besteht aus in einer
Ebene angeordneten Unterkonstruktion, in der Dämmstoffe und dergleichen enthalten
sein können, die beiderseitig mit Gipskartonplatten beplankt ist.
[0003] Bei Doppelständerwänden werden zwei im Abstand stehende getrennte Ständerreihen aufgebaut,
an denen die Beplankung befestigt wird.
[0004] Die Ständerkonstruktion bzw. die Unterkonstruktion kann aus Feinstahlblechen geformt
sein, die einzelnen Metallprofile müssen miteinander fest verbunden werden und die
Befestigung der Beplankung erfolgt bei solchen Stahlblechprofilen durch Verschraubung.
[0005] Besteht die Unterkonstruktion ebenfalls aus Holz, ist ebenfalls eine relativ aufwendige
Befestigung der Ständer an einer Schwelle auf dem Fußboden und einem Rähm unter der
Decke. Die Befestigung der Gipskartonplatten an dieser Unterkonstruktion, deren Teile
noch miteinander verbunden werden müssen, erfolgt durch Nageln.
[0006] (Böker, Trockenbaupraxis mit Gipskartonplattensystemen, Verlagsgesellschaft Rudolf
Müller GmbH, Köln Braunsfeld 1983). Diese Errichtung der Unterkonstruktion mit den
verschiedenen Teilen aus Blechprofilen oder aus Kantholz ist natürlich ein zusätzlicher
Aufwand, der Zeit und Arbeit erfordert und an dem die Gipskartonplatten je nach Ausgestaltung
der Unterkonstruktion wieder in unterschiedlicher Weise befestigt werden müssen.
[0007] Um diese Nachteile des Aufbaus der Montagewand zu beseitigen, ist es bekannt, (DE-PE
28 23 216) eine Montagewand ständerlos auszugestalten, bei der zwei zueinander parallele
durch Anschlußleisten und Distanzelemente auf Abstand gehaltene Wandschalen entsprechend
ihrem Randbereich an den Anschlußleisten befestigbar sind, die innenseitig an Wand
und Decke befestigt und dem Boden zugeordnet sind, bei der jede der beiden Wandschalen
aus schmalen, in einer Ebene angeordneten gegeneinanderstoßenden raumhohen Schalen
besteht, wobei benachbarte Schalenelemente in dem Stoßstellenbereich jeweils ein entsprechendes
Teil des einen Schalenelementes und ein entsprechend des benachbarten Schalenelementes
einander überlappen, daß auch die in dem Boden angeordnete Anschlußleiste im Boden
befestigbar ist. Das Distanzelement ist in jedem Stoßstellenbereich von mindestens
zwei im Abstand übereinander angeordneten Distanzhölzer gebildet. Außerdem ist jedes
Schalenelement im Stoßstellenbereich an den Distanzhölzern zusätzlich zu einer Schraubung,
Nagelung oder Klammerung mittels Kleben befestigt.
[0008] Obwohl bei dieser Ausgestaltung Ständer im eigentlichen Sinne nicht vorhanden sind,
ist es doch erforderlich, die Schalenelemente jeweils gegeneinander derart zu befestigen,
daß an jeder Längstkante eine Stufe entsteht, in die wiederum die Stufe der benachbarten
Ebene der ausgestalteten Beplankung eingreift. Zur Aussteifung dieser Wand sind dann
Distanzelemente im Nahtbereich eingefügt.
[0009] Auch dieser Wandaufbau ist aufwendig und unpraktisch, insbesondere für den Bauherrn
oder den Mann, der derartige Wände als Eigenleistung erreichen will. Aus der Österreichischen
Patentschrift 311 005 ist eine Elementwand bekannt, die aus doppelschaligen Wandelementen
besteht, die in ihren Längsträndern durch Leisten im Abstand gehalten werden und daß
diese in den Plattenrändern einander gegenüberliegende Leisten über die Plattenränder
hinausragen, während der andere Rand eines jeden Wandelementes die Abstandsleisten
zurückgesetzt trägt, sodaß beim Zusammenfügen der Wandelemente die über den Rand hinausragenden
Leisten in die Nuten eingreift, an dem Rand eines Wandelementes, an dem die Leisten
zurückgesetzt angebracht ist. Auch hierbei handelt es sich um raumhohe Elemente und
die an den Wandelementteilen in vertikaler Richtung laufenden Kanthölzer oder Leisten
übernehmen die Funktion von Ständern.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, Wandbauteile für eine Montagewand
in ständerloser Konstruktion zu schaffen, die keine aufwendige Unterkonstruktion erfordert,
jedes Bauteil mühelos von einem Menschen aufgrund seiner Abmessung gehandhabt werden
kann und außerdem nach dem Aufbau der Wand eine glatte weiterverarbeitbare Oberfläche
ohne Schrauben und Nägel aufweist und die durch einfache handwerkliche Maßnahmen allen
Querschnitten einfach anpaßbar sind.
[0011] Erreicht wird das dadurch, daß zwei in ihren Abmessungen identische Gipskartonplattenzuschnitte
deckend übereinander und im Abstand zueinander verbunden sind, indem zwischen den
Gipskartonplattenzuschnitten Distanzelemente fest angeordnet sind, derart, daß die
Distanzelemente an zwei Seitenrändern, die die Schenkel eines Winkels bilden, über
diese beiden Seitenränder eine Feder bildend hinausragen, während die restlichen beiden
Winkel bildenden Seitenränder eine entsprechende Nut bilden. Die Dicke der Distanzelemente
richtet sich nach der Art und Größe der herzustellenden Wand. Die Distanzelemente
sind im einfachsten Falle aus Gipskartonplattenstreifen gebildet bzw. dadurch, daß
ein Streifen zwischen die Gipskartonplattenzuschnitte geklebt ist oder daß zwei oder
mehrere Gipskartonplattenstreifen verbunden sind, z. B. durch Kleben, die dann zwischen
die Gipskartonplattenzuschnitte geklebt sind.
[0012] Anstatt die Distanzelemente aus Gipskartonplattenstreifen zu fertigen, ist es im
Erfolg des erfindungsgemäßen Gedankens auch möglich, die Distanzelemente aus Holzleisten
zu bilden oder aus Blechprofilen bzw. aus U- oder C-Profilen oder aus rechteckrohrförmigen
Profilen.
[0013] Sind die Distanzelemente aus Blechprofilen hergestellt, so können sie länger sein
als die aus Holz oder Gipskartonplattenstreifen bestehenden Distanzelemente, d.h.,
die Feder ist länger als die entsprechende Nut auf der gegenüberliegenden Seite des
Wandbauteiles tief ist. Beim Zusammensetzen der Wandbauteile wird dann das längere
Stück der Feder in den Innenraum des Profiles auf der Seite der Nut hineingesteckt,
bis die Gipskartonplattenzuschnitte wieder mit ihren Schnittflächen an den Rändern
zusammenstoßen. Auf diese Weise wird eine zusätzliche Festigkeit der Wand erreicht.
[0014] Die Verbindung von Nut und Feder und der Distanzelemente miteinander, kann durch
Kleben erfolgen. Es ist aber auch möglich, eine zusätzliche Schraubverbindung anzubringen,
die durch den sich überlappenden Teil der Distanzelemente hindurchgreift.
[0015] Zur Gewährleistung eines einwandfreien Ineinandergreifen der Blechprofile, kann das
federbildende Ende entsprechend verjüngt sein, was fertigungsseitig beim Zurichten
der Distanzelemente erfolgen kann. Einen Eckpunkt stellt man z. B. dadurch her, daß
man auf einer schon errichteten Wand ein Kantholz befestigt, beispielsweise mittels
Dübel und Schrauben, und über dieses Kantholz ein erfindungsgemäßes Bauelement mit
seiner Nut aufsetzt.
[0016] Ebenso kann auf dem Boden ein Kantholz befestigt sein, das die Nut der unteren Schicht
der Wand aufnimmt.
[0017] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung an einem Beispiel beschrieben.
[0018] Es stellen dar:
- Fig. 1a
- eine Ansicht,
- Fig. ab
- einen Schnitt,
- Fig. 1c
- eine Draufsicht auf das Wandbauteil,
- Fig. 2a
- eine Ansicht und
- Fig. 2b
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Eckteil.
[0019] Aus Fig. 1a bis 1c ist der grundsätzliche Aufbau des erfindungsgemäßen Wandbauteiles
für eine Montagewand ersichtlich. Dieses Wandbauteil besteht aus zwei gleichgroßen
deckend übereinanderliegenden und im Abstand zueinander befestigten Gipskartonplattenzuschnitten
1 und 2, was vermittels Distanzelementen 3 erfolgt.
[0020] Diese Distanzelemente 3 sind im einfachsten Falle Gipskartonplattenstreifen, beispielsweise
von einer Dicke von 12,5 mm, von denen zwei, wie deutlich aus Fig. 1b bis 1c ersichtlich,
übereinandergelegt und fest miteinander verbunden sind. Die Verbindung entsteht am
einfachsten durch Kleben, was ebenfalls die Verbindung der Distanzelemente mit den
zugekehrten Oberflächen der Gipskartonplattenzuschnitte 1 und 2 betrifft.
Die Anordnung der Distanzelemente 3 wird nun in besonderer Weise vorgenommen, nämlich
derart, daß unter Berücksichtigung von Fig. 1a bis 1c an den einen rechten Winkel
miteinander bildenden Längsträndern der Gipskartonplattenzuschnitte 1 und 2 Federn
4 entstehen, während an den restlichen beiden Seitenrändern Nuten 5 gebildet sind.
[0021] Aus diesem Aufbau des Wandbauteiles ist nun ohne weiteres erkennbar, wie die gesamte
Montagewand errichtet wird, nämlich dadurch, daß die einzelnen Wandbauteile mit ihren
Nuten und Federn zusammengesteckt werden, sowohl in horizontaler als auch in vertikaler
Richtung.
[0022] Die Innenräume zwischen den Distanzelementen 3 können mit einem Dämmstoff ausgefüllt
sein und/oder elektrische Leitungen tragen oder für sich ergebende Zwecke und Umstände
genutzt werden.
[0023] Ist das in Fig. 1a dargestellte Wandbauteil das unterste in einer Wand, so kann in
der unteren horizontal verlaufenden Nut 5 ein Kantholz liegen, das auf dem Boden des
Raumes befestigt ist, in welchem die Montagewand errichtet wird. In Fig. 2a und 2b
ist ein Eckelement nach dem gleichen Prinzip hergestellt, daß ebenfalls Distanzelemente
3 besetzt, die aber nun so zur Plattenoberfläche angeordnet ist, daß die Federn 4
der Distanzelemente 3 gemäß Fig. 1a bis 1c neben den Federn 3', d.h., direkt darüber
in den sich ergebenden Hohlraum eingreifen und damit eine formschlüssige Verbindung
herstellen. Beim Übereinandersetzen von Wandbauteilen gemäß Fig. 1 und Eckelementen
Fig. 2 greift dann die obere horizontale Feder 4 in den Zwischenraum zwischen den
Platten bzw. Gipskartonplattenzuschnitten 1 und 2 am oberen Rand des Eckelementes.
Auch hier kann wieder, wie bereits oben beschrieben, ein Kantholz 7 auf dem Boden
8 befestigt sein, um dieses Eckelement in seiner Lage zu fixieren.
[0024] Obgleich in der Zeichnung die Gipskartonplattenzuschnitte 1 und 2 die äußere Beplankung
des Wandbauelementes bilden, nur einlagig oder mehrschichtig gezeigt sind, so können
sie sich doch auch aus zwei oder mehr Schichten zusammensetzen, je nach der Art der
herzustellenden Montagewand.
[0025] Nachdem der Aufbau des Wandbauteiles zur Herstellung der Montagewand gebildet ist,
soll noch darauf hingewiesen werden, daß die mit einem Teil eine Feder bildende Distanzelemente
sich über die ganze Breite und Länge des Wandbauteiles erstrecken, zwischen den die
Seitenwände bildenden Gipskartonplattenzuschnitte und damit auch die Nut auf der gegenüberliegenden
Seite in ihrer Breite begrenzen, sodaß das Distanzelement vor der vorderen Fläche
der zugeordneten Feder beaufschlagt wird. Es entstehen somit aus einer Anzahl von
Distanzelementen gebildeten horizontal bzw. vertikal, je nach Anordnung der Wand,
verlaufende stahlförmige Träger oder Leisten, die der Wand zusätzlich Stabilität und
Festigkeit verleihen.
[0026] Da bei der Fertigung der Trennwand die einzelnen Wandbauteile vorzugsweise miteinander
verklebt werden, sind natürlich auch die einzelnen Distanzelemente über die Flächen
der Federn und Nuten miteinander verklebt.
[0027] Oben ist darauf hingewiesen, daß die Distanzelemente nicht nur aus Gipskartonplattenstreifen
hergestellt sein können, sondern auch aus Holzleisten bestehen können oder aus Blechprofilen
bzw. aus U- oder C-Profilen oder gar aus rechteckrohrförmigen Stücken können die Federn
bildenden Teile dieser Blechprofile länger sein als die Tiefe der Nut des Wandbauteiles
entspricht, sodaß die hervorstehenden Federn in die Nut begrenzenden Enden des Profiles
hineingreifen, d.h. hineingesteckt sind, indem das Ende der Feder entsprechend verjüngt
ist. Auch hier kann die Verbindung durch Kleben erfolgen oder falls gewünscht, auch
durch Gipskartonplattenschrauben.
1. Zweischalige ständerlose Montagewand unter Verwendung von Gipskartonplatten, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in ihren Abmessungen identische Gipskartonplattenzuschnitte (1 und 2) deckend
übereinander und im Abstand zueinander verbunden sind durch Distanzelemente (3), derart,
daß die Distanzelement (3) an zwei Seitenrändern, die die Schenkel eines Winkels bilden,
eine Feder (4) bilden, während die restlichen beiden einen Winkel bildenden Seitenränder
eine entsprechende Nut (5) aufweisen.
2. Montagewand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gipskartonplattenzuschnitte (1 und 2), die die Seitenflächen des Wandbauelementes
bilden und die Distanzelemente (3) durch Kleben, Nageln oder Schrauben miteinander
verbunden sind.
3. Montagewand nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände bildenden Gipskartonplattenzuschnitte (1 und 2) und die mit
diesen fest verbundenen Distanzelemente (3) aus wenigstens einer Gipskartonplattenschicht
bestehen.
4. Montagewand nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzelemente aus einem oder mehreren miteinander verbundenen Gipskartonplattenstreifen
bestehen oder aus Holzleisten oder aus Blechprofilen.
5. Montagewand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Blechprofilen als Distanzelemente (3), das federbildende
Ende des Blechprofiles länger ist als die gegenüberliegende Nut tief ist und leicht
verjüngt ist, derart, daß dieses Ende in das entsprechende Ende des Distanzelementes
eingreift, welches die Tiefe der Nut begrenzt.
6. Montagewand nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung eines Winkelelementes ein Wandbauteil senkrecht zu den Distanzelementen
(3) stufenförmig geteilt und die beiden Teile zur Bildung unter einem Winkel wieder
verbunden sind.