[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschichtungsmasse für die Rückseite fotografischer Trägermaterialien
für lichtempfindliche Schichten und ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Das Trägermaterial
kann ein kunststoffbeschichtetes Papier oder eine Kunststoffolie sein. Die Rückseite
ist jeweils die Oberfläche des Trägermaterials, die der später das Bild tragenden
Vorderseite gegenüberliegt.
[0002] Als Träger für lichtempfindliche Schichten, insbesondere für die Farbfotografie,
werden üblicherweise Kunststoffolien verwendet oder Papiere, die auf ihren Oberflächen,
d.h. Vorderseite und Rückseite, mit Polyolefinschichten überzogen sind. Diese Beschichtung
erfolgt vorzugsweise durch Schmelzextrusionsverfahren unter Verwendung von Polyolefin.
Ein solcher fotografischer Träger ist beispielsweise beschrieben in US-PS 3 411 908.
[0003] Die Polyolefine können Polyethylene sein wie LDPE, LLDPE, HDPE, oder Polypropylen
oder Gemische dieser Komponenten. Sie haben als Schichtbildner viele Vorteile, aber
auch Eigenschaften, die im Rahmen der Herstellung oder der weiteren Behandlung solcher
Papiere nachteilig sind. Abgesehen von den Haftungsproblemen zwischen der Polyolefinoberfläche
und den lichtempfindlichen Emulsionen, die durch zusätzliche Maßnahmen und Mittel
behebbar sind, müssen Polyolefinschichten im Laufe der Herstellung und der Verarbeitung
derartiger fotografischer Papiere bestimmte Eigenschaften erfüllen, bzw. es müssen
teilweise Eigenschaften, die die Polyolefine besitzen, unterdrückt oder überbrückt
werden.
[0004] So ist es z.B. notwendig, daß die zu entwickelnden fotografischen Materialien auf
der Rückseite der Träger durch Beschreiben oder Bedrucken gekennzeichnet und dadurch
bestimmten Auftraggebern und Kunden zugeordnet werden können. Eine aus Polyolefin
bestehende, den Papierkern abdichtende hydrophobe Beschichtung läßt sich aber nur
bedingt beschriften oder kennzeichnen. Es sind spezielle Maßnahmen und Mittel erforderlich,
damit eine generelle Bedruck- oder Beschreibbarkeit bei der maschinellen Verarbeitung
des fotografischen Materials gewährleistet wird.
[0005] Es ist ferner erforderlich, daß das mit lichtempfindlichen Emulsionen beschichtete
fotografische Material beim Entwicklungsprozeß aus den verschiedenen Behandlungsbädern
keine Schmutzteilchen auf seiner Oberfläche anlagert ("tarstain"), welche sich in
gealterten fotografischen Behandlungsbädern durch Oxidations- und Kondensationsvorgänge
im Laufe der Zeit bilden.
[0006] Neben einer solchen partiellen Schmutzteilchenaufnahme an der Oberfläche ("tar-stain")
kann auch eine vollflächige Absorption von Entwicklerlösung auf der Oberfläche des
Trägermaterials auftreten, die so intensiv ist, daß sie beim weiteren Durchlauf durch
die Behandlungsbäder nicht mehr vollständig reversibel ist. Dieser absorbierte Entwickler,
bzw. die absorbierte Entwicklerkomponente oxidiert an der Luft und führt zu einer
mehr oder weniger starken vollflächigen Gelbfärbung der Oberfläche.
[0007] Weiterhin muß verhindert werden, daß die Entwicklerlösungen oder -bäder durch die
Mittel verunreinigt werden, die Beschreibbarkeit, Bedruckbarkeit und dgl. wünschenswerte
Eigenschaften bewirken. Das bedeutet, die Rückseitenschicht muß abrieb- und bäderfest
sein.
[0008] Eine andere Forderung für derartige fotografische Trägermaterialien ist eine gute
Haftungsfähigkeit für Klebebänder, die zur Befestigung der in Rollen vorliegenden
fotografischen Papierstreifen aneinander dienen. Die Verklebungen dürfen sich beim
Entwicklungsprozeß während des Durchgangs durch die wässrigen Badflüssigkeiten nicht
lösen.
[0009] Schließlich soll bei all dem noch eine elektrostatische Aufladung der Trägermaterialien
verhindert werden, um beim Durchgang des kunststoffbeschichteten fotografischen Trägermaterials
oder einer Kunststoffolie durch die Emulsionsgießmaschine bzw. durch die Entwicklungsmaschinen
Verblitzungen zu vermeiden, die zur Unbrauchbarkeit der lichtempfindlichen Emulsion
bzw. zur Zerstörung des zu entwickelnden latenten Bildes führen würden.
[0010] Als neue Anforderung ist die Bedruckbarkeit mit Thermodruckern hinzugekommen. Thermodrucker
übertragen Druckfarben in kurzen Zeitspannen bei hohen Temperaturen.
[0011] Zusammenfassend soll eine Rückseitenschicht den Trägermaterialien für lichtempfindliche
Schichten die Eigenschaften Beschreibbarkeit, Bedruckbarkeit, Klebebandhafung, Abriebfestigkeit,
Antistatik und Thermobedruckbarkeit verleihen, dabei aber keine fotografischen Behandlungsbäderverunreinigen
und weder eine schmutzaufnahme durch teerartige Oxidationsprodukte aus dem fotografischen
Entwickler noch eine Verfärbung der Oberfläche durch oxydierte Entwicklerkomponenten
zulassen.
[0012] Es ist bekannt, daß die hier beschriebenen Anforderungen an eine Rückseitenschicht
unterschiedliche Maßnahmen erfordern, und es war bisher schwierig, sie insgesamt zu
verwirklichen, weil die zur Lösung angebotenen Maßnahmen und Mittel einander oft widersprechen.
[0013] So ist aus der Europäischen Offenlegungsschrift Nr. 0 160 912 bekannt, ein mit Polyethylen
beschichtetes fotografisches Material auf seiner Rückseite mit einer antistatischen
Schicht zu versehen, die aus einem Natrium-Magnesium-Silikat, einem Natriumpolystyrolsulfonat
und bestimmten Bernsteinsäurehalbestern besteht. Diese Schicht soll die elektrostatische
Aufladung verhindern und außerdem das Material gegen Schmutzaufnahme schützen. Diese
Schicht zeigt jedoch eine schlechte Klebebandhaftung, eine geringe Bäderfestigkeit
und unbefriedigende Thermobedruckbarkeit.
[0014] In DE-OS 3 700 183 wird ein fotografisches Trägermaterial mit einer Rückseitenschicht
beschrieben, die ein brauchbarer Kompromiß von verschiedenen guten Eigenschaften ist.
Sie weist gute Antistatik, gute Bedruckbarkeit, mittlere bis gute Abrieb- und Bäderfestigkeit,
geringe bis mittlere Schmutzaufnahme und gute Klebebandhaftung auf. Die Schmutzaufnahme
("tar-stain") in verschiedenen anderen oxidierten fotografischen Entwicklern ist jedoch
zu hoch, und die Thermobedruckbarkeit ist unbefriedigend.
[0015] EP-OS 312 638 beschreibt ein fotografisches Trägermaterial für lichtempfindliche
Schichten mit einer ähnlichen Rückseitenschicht wie DE-OS 3 700 183.
Sie liefert gute Ergebnisse in den antistatischen Eigenschaften, der Klebebandhaftung,
der Bedruckbarkeit und der Abrieb- und Bäderfestigkeit und zeigt geringen "tar-stain"
und geringe Verfärbung der Oberfläche durch oxidierte Entwicklerkomponenten. Hinzu
kommt eine gute Bleistiftbeschreibbarkeit. Hinsichtlich der Thermobedruckbarkeit ist
diese Rückseitenschicht jedoch schlecht.
[0016] Alle beschriebenen Lösungen erweisen sich jedoch in neuerer Zeit als unzureichend,
weil infolge einer ständig intensiver werdenden Nutzung der Entwicklerkapazitäten
die Topfzeiten (Wechselzyklus) der fotografischen Bäder länger werden und vermehrt
teerartige und stark gefärbte Oxidationsprodukte in den fotografischen Entwicklungsbädern
entstehen. Infolgedessen werden an die fotografischen Trägermaterialien immer höhere
Ansprüche, insbesondere im Hinblick auf "tar-stain" und Oberflächenverfärbung gestellt.
[0017] Eine weitere Forderung an die Rückseiten fotografischer Trägermaterialien besteht
darin, sie mit Thermodruckern bedruckbar zu machen; dabei wird die Druckfarbe in kurzen
Zeitspannen bei hohen Temperaturen übertragen.
[0018] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Beschichtungsmassen für Rückseitenschichten von
Trägermaterialien für lichtempfindliche Schichten zur Verfügung zu stellen, die auch
nach dem Durchlauf durch stark gealterte fotografische Behandlungsbäder deutlich geringere
Verschmutzung durch teerartige Oxidationsprodukte aus den fotografischen Entwicklerbädern
zeigen ("tar-stain"), deutlich geringere Verfärbung durch auf der Oberfläche absorbierte
oxidierende Entwicklerkomponenten aufweisen, als es dem derzeitigen Stand der Technik
entspricht und die mit Thermodruckern bedruckbar sind. Dabei ist es eine Grundbedingung,
daß die Schichten gegenüber dem Stand der Technik keine Verschlechterung in den anderen
beschriebenen Eigenschaften aufweisen.
[0019] Diese Aufgabe wird durch eine wässrige Beschichtungsmasse gelöst, die die folgenden
Bestandteile enthält:
eine kolloidale aluminiummodifizierte Kieselsäure,
ein Alkalisalz einer organischen Polysäure,
ein polyfunktionelles Aziridin und
eine Kunststoffdispersion, welche
einen Restmonomergehalt von < 200 ppm aufweist,
> 50 Mol.-% harte Monomere im Polymer besitzt,
freie Carboxylgruppen im Polymer enthält und
als getrockneter Film eine Grenzflächenspannung von > 50 dyn/cm hat.
[0020] Diese Grundrezeptur kann jedoch durch weitere Zusätze ergänzt werden, um vorhandene
Eigenschaften zu verstärken oder andersartige Eigenschaften zu erzeugen. Solche Zusätze
können sein, eine Kieselsäure von > 2 µm Teilchengröße, optische Aufheller, Nuancierfarbstoffe,
Mattierungsmittel organischer oder anorganischer Art, Weißpigmente, Netzmittel und
ähnliches.
[0021] Ein Zusatz von Kieselsäure von > 2 µm Teilchengröße fördert beispielsweise die Beschreibbarkeit
mit Bleistiften.
[0022] Die einzelnen Bestandteile in der wässrigen Beschichtungmasse liegen in den folgenden
Mengen vor:
Kunststoffdispersion
als 50 Gew.-%ige wässrige Dispersion 3 - 7,0 Gew.-%
Aluminiummodifizierte kolloidale Kieselsäure
als 30 Gew.-%ige wässrige Dispersion 2,5 - 9,0 Gew.-%
Alkalisalz einer organischen Polysäure
als 30 Gew.-%ige wässerige Lösung 0,5 - 4,0 Gew.-%
Polyfunktionelles Aziridin
als 50 Gew.%-ige alkoholische Lösung 0,2 - 1,5 Gew.-%
Rest = Wasser
[0023] In der getrockneten Schicht resultieren dann etwa die folgenden Mengen:
| Kunststoffpolymer |
30 - 70 Gew.-% |
| Aluminiummodifizierte Kieselsäure |
16 - 64 Gew.-% |
| Alkalisalz einer organischen Polysäure |
3 - 25 Gew.-% |
| Polyfunktionelles Aziridin |
2 - 16 Gew.-% |
[0024] Das Polymer der Kunststoffdispersion setzt sich zusammen aus einer oder mehreren
der Monomeren Styrol, Butadien, Acrylester, Methacrylester, Vinylacetat, Vinylchlorid,
Maleinsäureester, Olefin, Acryltril, kombiniert mit Monomeren mit freier Carboxylgruppe.
Diese Monomere mit freier Carboxylgruppe können beispielsweise sein Maleinsäure, Acryl-
und Methacrylsäure, Crotonsäure, Itaconsäure, Vinylessigsäure und ähnliche.
[0025] Bevorzugt ist ein Copolymer aus den oben genannten Monomeren. Dabei soll > 50 Mol.-%
an harten Komponenten wie Styrol, Methacrylester, Acrylester, Vinylchlorid, Vinylacetat
im Copolymer vorliegen. Dieses sind Komponenten bzw. Monomere, die als Homopolymere
Kugeldruckhärten von > 1000 kg/cm² aufweisen. Das Copolymer muß einen geringen Anteil
an freien Carboxylgruppen für die Vernetzungsreaktion mit polyfunktionellen Aziridinen
aufweisen. Dieser Anteil beträgt vorzugsweise 1 - 5 Mol.-%.
Der Restmonomergehalt soll < 200 ppm betragen.
[0026] Überraschend hat sich herausgestellt, daß Beschichtungsmassen mit ausgewählten Kunststoffdispersionen,
die als getrocknete Filme Grenzflächenspannungen von > 50 dyn/cm aufweisen, allen
geforderten Eigenschaften genügen, während sie mit Kunststoffdispersionen, die als
getrocknete Filme Grenzflächenspannungen von < 50 dyn/cm aufweisen, unbefriedigende
Ergebnisse erzielen.
[0027] Die aluminiummodifizierte Kieselsäure in der Beschichtungsmasse hat als kolloidale
Lösung eine Teilchengröße von 7 - 16 nm, die Modifikation besteht vorzugsweise im
Austausch von wenigen Siliciumatomen durch Aluminiumatome.
[0028] Das Akalisalz einer organischen Polysäure kann sein ein Lithium-, Natrium- oder Kaliumsalz
der Polyacryl- oder Polymethacrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Crotonsäure, Polysulfonsäure
oder von Mischpolymerisaten dieser Verbindungen, sowie von Cellulosederivaten. Bevorzugt
sind die Alkalisalze von Polystyrolsulfonsäure oder von Naphthalinsulfonsäure oder
ein Alkalicellulosesulfat.
[0029] Von den polyfunktionellen Aziridinen sind trifunktionelle Aziridine der folgenden
allgemeinen Formel besonders bevorzugt:
(R₁ = -CH₃ oder -OH; R₂ = - CH₃ oder -OH)
Als Auftragsaggregate für die Beschichtungsmassen eignen sich alle üblichen Systeme.
Die Oberfläche des zu beschichtenden fotografischen Trägermaterials ist vorzugsweise
durch Corona-Entladung vorzubehandeln, um eine bessere Haftung der aufgetragenen Schicht
zu erzielen.
[0030] Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, jedoch nicht einschränken.
Beispiel 1
[0031] Ein Trägermaterial, bestehend aus einem hochgeleimten Basispapier von 175 g/m² Flächengewicht
und 30 g/m² Polyethylen mit 11 Gew.-% Titandioxid auf der Vorderseite und 35 g/m²
Polyethylen auf der Rückseite, wurde auf der Rückseite mit den folgenden Beschichtungsmassen
beschichtet. (Tabelle 1).
[0032] Nach einer Oberflächenbehandlung des Trägermaterials mittels Corona-Entladung wurden
die Beschichtungsmassen mit einem Schöpfwalzensystem auf die zu beschichtende Oberfläche
aufgetragen, mit einer Glattrakel dosiert und im Heißluftkanal bei Lufttemperaturen
von etwa 90°C getrocknet. Die Arbeitsgeschwindigkeit betrug 100 m/min. Das Auftragsgewicht
der getrockneten Schicht war 0,4 g/m² ± 0,2 g/m².

[0033] Die
Grenzflächenspannung wird bestimmt durch Aufstreichen von Testlösungen bekannter Oberflächenspannung auf
die zu prüfende Schicht. Der Wert der Testlösung mit der höchsten Oberflächenspannung,
die mindestens 2 sek lang die zu prüfende Schicht vollflächig benetzt, wird als Grenzflächenspannung
in dyn/cm angegeben.
[0034] Die gefertigten Muster wurden den folgenden Prüfungen unterzogen.:
Oberflächenwiderstand:
[0035] Die Prüfung der antistatischen Eigenschaften erfolgte durch Messung des Oberflächenwiderstandes
mit einer Elektrode nach DIN 53482.
Klebebandhaftung
[0036] Für die Klebebandhaftung wurde ein handelsübliches Klebeband, z.B. 3M-Klebeband 8422
benutzt. Das Klebeband wurde auf die Rückseitenschicht aufgedrückt und mit einem Gewicht
von 3 kg belastet. Anschließend wurde das mit dem Klebeband beklebte Muster in 1,5
cm breite Streifen geschnitten, und das Klebeband in einem Bruchlasttester in einem
Winkel von 180° mit einer Geschwindigkeit von 20 cm/min vom Muster abgezogen. Die
zum Abziehen benötigte Kraft wurde gemessen. Als gut gilt eine Kraft von mehr als
2.0 KNm.
Tar-stain:
[0037] Bei der "tar-stain"-Prüfung (Schmutzaufnahme) wurden verschiedene handelsübliche
Colorentwickler aus Europa, Japan und USA ca. 2 cm hoch in eine offene Schale gefüllt
und eine Woche an der Luft stehen gelassen. Nach dieser Zeit hat sich auf der Oberfläche
eine dunkele teerartige Schicht aus Oxidationsprodukten gebildet. Über diese teerartige
Oberflächenschicht wurde das leicht gewölbt gehaltene zu prüfende Muster gezogen,
so daß ein enger Kontakt des Musters mit dem Teer gewährleistet war. Anschließend
wurde das Muster unter fließendem Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet. Der
haftengebliebene Schmutz wurde als Maß für den "tar-stain" (Schmutzaufnahme) der zu
prüfenden Schicht visuell beurteilt. Befanden sich nur ganz vereinzelte Schmutzteilchen
auf der Oberfläche des Musters, war das Verhalten "gut". Waren keine Schmutzteilchen
auf der Oberfläche, war das Verhalten "sehr gut".
Verfärbung:
[0038] Die Verfärbung der Rückseitenschicht durch den fotografischen Entwicklungsprozeß
wurde nach dem Durchlauf der Muster durch den Entwickler-Automaten und anschließender
Lagerung der Muster für 4 Tage unter Luftzutritt bei Raumtemperatur visuell beurteilt.
Bedruckbarkeit:
[0039] Die Prüfung der Bedruckbarkeit (Druckbild nach Bädereinwirkung) wurde mit handelsüblichen
Färbbändern durchgeführt. Die Muster wurden mit Typenanschlag über die Farbbänder
bedruckt. Zur Prüfung wurden die bedruckten Muster 30 Sekunden lang in einen handelsüblichen
Entwickler getaucht. Danach wurde das Druckbild leicht mit dem Finger überstrichen
und mit Wasser nachgespült. Verwischungen oder Verfärbungen dienten zur visuellen
Beurteilung der Bedruckbarkeit der Muster.
Abrieb- und Bäderfestigkeit:
[0040] Bedruckte Muster (siehe Prüfung der
Bedruckbarkeit) wurden 30 Sekunden lang in einen handelsüblichen Entwickler getraucht und anschließend
mit Wasser abgespült. Die Abrieb- und Bäderfestigkeit wurde durch intensives Reiben
mit dem Finger auf der bedruckten und nassen Oberfläche der Muster ermittelt.

1. Beschichtungsmasse zur Herstellung einer Schicht auf der Rückseite fotografischer
Trägermaterialien, gekennzeichnet durch eine mit Wasser verdünnte Mischung aus den Komponenten:
aluminiummodifizierte kolloidale Kieselsäure,
Alkalisalz einer organischen Polysäure,
polyfunktionelles Aziridin
Kunststoffdispersion, welche
einen Restmonomergehalt von < 200 ppm aufweist,
> 50 Mol-% harte Monomere im Polymer besitzt,
freie Carboxylgruppen im Polymer enthält und
als getrockneter Film eine Grenzflächenspannung von > 50 dyn/cm hat.
2. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß in der Kunststoffdispersion das Polymer 1 - 5 Mol.-% freie Carboxylgruppen enthält.
3. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer der Kunststoffdispersion sich zusammensetzt aus einer oder mehreren
der Monomeren Styrol, Butadien, Acrylester,
Acrylnitril, Methacrylester, Vinylacetat,
Vinylchlorid, Maleinsäureester, Olefin, kombiniert mit Monomeren mit freier Carboxylgruppe.
4. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Carboxylgruppen in das Polymer durch Monomere wie Maleinsäure, Acrylsäure,
Methacrylsäure, Crotonsäure, Vinylessigsäure, Itaconsäure eingebaut sind.
5. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer der Kunststoffdispersion überwiegend aus harten Monomeren aufgebaut
ist, die als Homopolymer Kugeldruckhärten von > 1000 kg/cm² aufweisen.
6. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das polyfunktionelle Aziridin ein trifunktionelles Aziridin ist.
7. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalisalz einer organischen Polysäure ein Alkalisalz der Polystyrolsulfonsäure
oder der Naphthalinsulfonsäure oder ein Alkalicellulosesulfat ist.
8. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Massenanteile der Komponenten die folgenden sind:
Kolloidale aluminiummodifizierte Kieselsäure als
30 Gew.-%ige
Dispersion in Wasser 2,5 - 9 Gew.-%
Alkalisalz einer organischen Polysäure als
30 Gew.-%ige
wässrige Lösung 0,5 - 4 Gew.-%
Kunststoffdispersion als
50 Gew.-%ige
Dispersion in Wasser 3 - 7 Gew.-%
polyfunktionelles Aziridin als
50 % Gew.-%ige
alkoholische Lösung 0,2 - 1,5 Gew.-%
Wasser, gegebenfalls mit Netzmitteln
Rest zu 100 Gew.-%
9. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich Kieselsäure von > 2 µm Teilchengröße enthält.
10. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 und 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich bis zu 2 Gew.-% Feststoff an anderen Hilfsstoffen, wie optischen
Aufhellern, Weißpigmenten, Farbstoffen, Dispergier- und Netzmitteln, Antioxydantien
u.ä. zugesetzt sind.
11. Rückseitenschicht, hergestellt unter Verwendung einer Beschichtung nach Anspruch 1
- 10,
dadurch gekennzeichnet, daß sie nach der Trocknung die folgende Zusammensetzung aufweist:
| Aluminiummodifizierte Kieselsäure |
16 - 64 Gew.-% |
| Alkalisalz einer organischen Polysäure |
3 - 25 Gew.-% |
| Kunststoffpolymer |
30 - 70 Gew.-% |
| polyfunktionelles Aziridin |
2 - 16 Gew.-% |
12. Rückseitenschicht nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstoffpolymer besteht aus einem oder mehreren der Komponenten Styrol,
Butadien, Acrylester, Acrylnitril, Methacrylester, Vinylacetat, Vinylchlorid, Maleinsäureester,
Olefin, kombiniert mit Mononeren mit freier Carboxylgruppe.
13. Rückseitenschicht nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsgewicht nach der Trocknung 0,1 - 1,5 g/m² beträgt.
14. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungsmasse für die Rückseite fotografischer
Trägermaterialien,
dadurch gekennzeichnet, daß zunächst Wasser vorgelegt wird, in das die folgenden Komponenten unter ständigem
Rühren in der Reihenfolge eingetragen werden:
1.) Dispersion einer aluminiummodifizierten kolloidalen Kieselsäure,
2.) Kunststoffdispersion mit
einem Restmonomergehalt von < 200 ppm ,
> 50 Mol-% harter Monomere im Polymer,
freien Carboxylgruppen im Polymer und
einer Grenzflächenspannung des getrockneten Films von > 50 dyn/cm.
3.) Wässrige Lösung eines Alkalisalzes einer organischen Polysäure,
4.) Alkoholische Verdünnung eines polyfunktionellen Aziridins,
nach vollständiger Verteilung die Beschichtungsmasse auf die Rückseite eines fotografischen
Trägermaterials aufgetragen und anschließend unter Wärmeeinwirkung getrocknet wird.
15. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungsmasse nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kunststoffdispersion der Gehalt an freien Carboxylgruppen im Polymer
1 - 5 Mol.-% beträgt.
16. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungsmasse nach Anspruch 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer der Kunststoffdispersion sich zusammensetzt aus einer oder mehreren
der Monomeren Styrol, Butadien, Acrylester, Acrylnitril, Methacrylester, Vinylacetat,
Vinylchlorid, Maleinsäureester, Olefin, kombiniert mit Monomeren mit freier Carboxylgruppe.
17. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungsmasse nach Anspruch 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Carboxylgruppen in das Polymer durch Monomere wie Maleinsäure, Acrylsäure,
Methacrylsäure, Crotonsäure, Vinylessigsäure, Itaconsäure eingebaut sind.
18. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungsmasse nach Anspruch 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer der Kunststoffdispersion überwiegend aus harten Monomeren aufgebaut
ist, die als Homopolymer Kugeldruckhärten von > 1000 kg/cm² aufweisen.
19. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungsmasse nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das polyfunktionelle Aziridin ein trifunktionelles Aziridin ist.
20. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungsmasse nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalisalz einer organischen Polysäure ein Alkalisalz der Polystyrolsulfonsäure
oder der Naphthalinsulfonsäure oder ein Alkalicellulosesulfat ist.
21. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungsmasse nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Massenteile der Komponenten die folgenden sind:
Kolloidale aluminiummodifizierte Kieselsäure als
30 Gew.-%ige
Dispersion in Wasser 2,5 - 9 Gew.-%
Alkalisalz einer organischen Polysäure als
30 Gew.-%ige
wässrige Lösung 0,5 - 4 Gew.-%
Kunststoffdispersion als
50 Gew.-%ige
Dispersion in Wasser 3 - 7 Gew.-%
polyfunktionelles Aziridin als
50 Gew.-%ige
alkoholische Lösung 0,2 - 1,5 Gew.-%
Wasser, gegebenenfalls mit Netzmitteln
Rest zu 100 Gew.-%.
22. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungsmasse nach Anspruch 14 und 21, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich Kieselsäure von > 2 µm Teilchengröße enthält.
23. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungsmasse nach Anspruch 14 und 21 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich bis zu 2 Gew.-% Feststoff an anderen Hilfsstoffen, wie optischen Aufhellern,
Weißpigmenten, Farbstoffen, Dispergier- und Netzmitteln, Antioxydantien u.ä. zugesetzt
sind.