[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ausrichten und Aufsetzen eines
Verschlußstöpsels auf den Kopf einer Bügelverschlußflasche mit einer kurvengesteuerten
Gabel, deren Zinken den Bügelverschluß seitlich neben dem Verschlußstöpsel erfassen
und ihn aus einer Ausgangsposition seitlich neben dem Flaschenkopf in eine Ausrichtposition
oberhalb des Flaschenkopfes überführen, in der ein angetriebenes, nachgiebig abgestütztes
Ausrichtrad den Stöpsel in seine Aufsetzstellung bringt beziehungsweise hält, bevor
er von der Gabel von dem Flaschenkopf abgesetzt wird.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE 39 23 670 C2) befindet sich das Ausrichtrad
axial über dem Flaschenkopf. Der Verschlußstöpsel wird deshalb unausgerichtet und
ohne Führung in die Ausrichtposition axial über dem Flaschenkopf überführt. Diese
Überführung ist nicht unproblematisch, weil es zu Kollisionen des Stöpsels mit dem
Flaschenkopf kommen kann. Dabei besteht die Gefahr des Absplitterns von Material des
aus Keramik oder Porzellan bestehenden Verschlußstöpsels oder des Flaschenkopfes.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art Vorkehrungen vorzusehen, die eine Kollision des Flaschenstöpsels mit dem Flaschenkopf
ausschließen.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß das Ausrichtrad zum Flaschenkopf seitlich versetzt ist und eine tangential von
seiner Peripherie ausgehende und bis über den Flaschenkopf reichende Gleitführung
für die Stirnseite des Verschlußstöpsels trägt.
[0005] Mit einer solchen Vorrichtung wird eine Kollision des Verschlußstöpsels mit dem Flaschenkopf
sicher verhindert, weil die Ausrichtung des Verschlußstöpsels in angehobener aber
seitlich zum Flaschenkopf versetzter Position erfolgt und aus dieser Position der
Stöpsel unter Aufrechterhaltung der Ausrichtung durch das Zusammenwirken von Gabel
und Gleitführung in die Position axial über dem Flaschenkopf überführt und auf den
Flaschenkopf abgesetzt wird.
[0006] Das kollisionsfreie Überführen des Verschlußstöpsels über den Flaschenkopf kann weiter
dadurch verbessert werden, daß die Gabel federelastisch abgestützt ist und die Gleitführung
des Ausrichtrades in eine Schräglage überführbar ist. Aufgrund dieser Ausgestaltung
der Erfindung erfolgt das Überführen des Verschlußstöpsels aus der Ausrichtposition,
in der der Verschlußstöpsel mit seiner Achse achsparallel zur Flaschenachse sich befindet,
in die Position axial über der Flasche in Schräglage, weil durch Verdrehung des Ausrichtrades
die Gleitführung schräggestellt wird, wobei die federelastisch abgestützte Gabel den
Verschlußstöpsel mit seiner Stirnseite in Anlage an der Gleitführung hält und der
Verschlußstöpsel deshalb ebenfalls schräggestellt wird. Damit der Verschlußstöpsel
nicht in Schräglage auf die Flasche aufgesetzt wird, erfolgt nach Beendigung der Überführung
eine Zurückdrehung des Ausrichtrades derart, daß der Verschlußstöpsel mit seiner Achse
im wesentlichen mit der Flaschenachse fluchtet. In dieser ausgerichteten Stellung
wird dann der Verschlußstöpsel durch gemeinsames Absenken von Ausrichtrad und Gabel
auf die Flasche abgesetzt. Um Höhentoleranzen von Flaschen auszugleichen, kann die
Gleitführung am Ausrichtrad federnd abgestützt sein.
[0007] Um die an dem Ausrichtvorgang beteiligten Elemente vor einer Überlastung zu schützen,
kann nach einer Ausgestaltung der Erfindung das Ausrichtrad über einen Riemen mit
einer Spannrolle, die mit dem Riemen einen Bandspeicher bildet, angetrieben sein.
Im Falle einer Blockierung des Ausrichtrades kann das Antriebsmoment des Antriebes
weiter wirksam sein. Durch die Spannrolle wird es in seiner Größe aber begrenzt.
[0008] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ausrichten
und Aufsetzen eines Verschlußstöpsels auf den Kopf einer Bügelverschlußflasche anhand
einer Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
- Figur 1
- die Vorrichtung in Seitenansicht und teilweise im Axialschnitt,
- Figur 2
- die Vorrichtung gemäß Figur 1 im Ausschnitt in der Funktionsstellung unmittelbar vor
dem Ausrichten des Verschlußstöpsels,
- Figur 3
- die Vorrichtung gemäß Figur 1 im Ausschnitt in der Funktionsstellung während der Ausrichtung
des Verschlußstöpsels,
- Figur 4
- die Vorrichtung gemäß Figur 1 im Ausschnitt in der Funktionsstellung während der Überführung
des Verschlußstöpsels in die Aufsetzposition
und
- Figur 5
- die Vorrichtung gemäß Figur 1 im Ausschnitt in der Funktionsstellung nach Aufsetzen
des Verschlußstöpsels auf den Flaschenkopf.
[0009] Die Vorrichtung kann Teil der aus der DE 39 23 670 C2 bekannten Behandlungsmaschine
für Flaschen 1 mit Bügelverschlüssen 2 sein. In solchen Behandlungsmaschinen werden
die Flaschen 1 einzeln behandelt. Sie werden in ihrer Drehstellung bezüglich ihrer
Bügelverschlüsse 2 ausgerichtet und drehfest gehalten, wenn sie der Vorrichtung zum
Aufsetzen des Verschlußstöpsels 2a der Bügelverschlüsse 2 zugeführt werden.
[0010] Die Vorrichtung zum Ausrichten und Aufsetzen umfaßt eine Gabel 3, die in einem Halter
4 verschwenkbar und gegen die Kraft einer Feder 5 gehalten ist. Der Halter 4 ist am
unteren Ende einer Führungsstange 6 befestigt, die in einer Büchse 7 axial verschieblich
gelagert ist. Die axiale Verschiebung der Stange 6 erfolgt mittels einer Kurvensteuerung,
die hier nicht dargestellt ist, aber aus der erwähnten DE 39 23 670 C2 bekannt ist.
Die Büchse 7 ist ihrerseits verschiebbar auf Schienen 8 gelagert. Die Verstellung
der Büchse 7 erfolgt mittels einer Kurvensteuerung 9 mit einer ebenen Kurve über eine
Welle 10 und Kniehebel 11, wie ebenfalls aus der DE 39 23 670 C2 bekannt ist.
[0011] Die Vorrichtung umfaßt weiter ein Ausrichtrad 12, das in seiner Peripherie Ausnehmungen
12a aufweist, deren Durchmesser größer als der Noppen 2a' des Verschlußstöpsels 2a,
aber kleiner als der Durchmesser der Stirnseite 2a'' des Verschlußstöpsels 2a ist.
Das Ausrichtrad 12 ist in einem Lagerbock 13 drehbar gelagert, der von einer Führungsstange
14 getragen ist. Die Führungsstange 14 ist in einer Büchse 15 axial verschiebbar gelagert
und nachgiebig an einer Feder 17 abgestützt. Das Ausrichtrad 12 wird von einem Zahnriemen
16 angetrieben, der über drei Umlenkrollen 18,18a,18b, eine Spannrolle 19 und ein
Antriebsrad 20 geführt ist. Der Antrieb des Antriebrades 20 wird aus einer Kurvensteuerung
21 mit einer ebenen Kurve über ein Getriebe 22 abgeleitet. Eine weitere Kurvensteuerung
23 mit einer Zylinderkurve in Verbindung mit der Feder 17 steuert die Hubbewegung
der Führungsstange 14 mit dem Ausrichtrad 12.
[0012] Das Ausrichtrad 12 trägt eine verschwenkbar gegen die Kraft einer Feder 12b' an ihm
gelagerte gabelförmige Gleitführung 12b, die tangential von seiner Peripherie ausgeht.
Die Feder 12b' ist schwächer als die Feder 5 ausgelegt, so daß sie bei einer auf sie
über die Gabel 3 und den Stöpsel 2a von der Feder 5 ausgeübten Kraft nachgibt.
[0013] Die beschriebene Vorrichtung zum Ausrichten und Aufsetzen des Verschlußstöpsels 2a
auf den Flaschenkopf arbeitet auf folgende Art und Weise:
[0014] Der kurvengesteuerte Antrieb 21,22 des Ausrichtrades 12 verdreht dieses in die in
Figur 2 dargestellte Position, während die Kurvensteuerung 23 das Ausrichtrad 12 absenkt.
[0015] Der in beliebiger Lage seitlich am Hals der Flasche 1 anliegende Verschlußstöpsel
2 wird von den an ihren Enden als Haken ausgebildeten Zinken der Gabel 3 seitlich
des Verschlußstöpsels 2a an den Armen des Oberbügels 2b erfaßt und in die in Figur
2 dargestellte Position angehoben. Sofern er dabei auf die Peripherie des Ausrichtrades
12 auftrifft, kann dieses wegen der federnden Abstützung des Lagerbockes 13 ausweichen,
wobei die Spannrolle 19 für einen Längenausgleich des Zahnriemens 16 sorgt. In der
angehobenen, seitlich neben dem Flaschenkopf befindlichen Position des Verschlußstöpsels
2a wird das Ausrichtrad 12 entgegen dem Uhrzeigersinn in Drehung versetzt. Dabei gerät
der Noppen 2a' des Verschlußstöpsels 2a in eine der Ausnehmungen 12a des Ausrichtrades
12 und wird vom Ausrichtrad 12 unter Verdrehung des Verschlußstöpsels 2a mitgenommen,
bis daß die Stirnseite 2a'' dem Ausrichtrad 12 zugekehrt ist, wie in Figur 3 dargestellt
ist. Dabei sorgt die Feder 5 für eine gute Anlage. Sofern dagegen sich der Verschlußstöpsel
2a schon im angehobenen Zustand mit seiner Stirnseite an das Ausrichtrad 12 anlegt,
verbleibt der Verschlußstöpsel 2a in dieser Position, wenn das Ausrichtrad 12 verdreht
wird. Aufgrund der kurvengesteuerten Drehbewegung wird das Ausrichtrad 12 in die Drehstellung
der Figur 1 gebracht.
[0016] Um den Verschlußstöpsel über den Flaschenkopf zu überführen, wird zunächst das Ausrichtrad
12 im Uhrzeigersinn verdreht, wie in Figur 4 dargestellt ist. Sowohl bei dieser Verdrehung
als auch bei der anschließenden Überführung des Verschlußstöpsels 2a wird dieser durch
die Feder 5 mit seiner Stirnseite 2a'' in Anlage an der nach hinten ausweichenden
Gleitführung 12b gehalten, so daß er schräggestellt wird und diese Schrägstellung
aufrechterhalten wird. Dadurch wird das kollisionsfreie Überführen des Verschlußstöpsels
2a über den Flaschenkopf erleichtert. Hat der Verschlußstöpsel 2a die Position über
dem Flaschenkopf erreicht, dann wird zunächst das Ausrichtrad entgegen dem Uhrzeigersinn
zurückgedreht, sodaß die Achse des Verschlußstöpsels 2a im wesentlichen mit der Flaschenachse
fluchtet. Dann werden durch die Kurvensteuerung 23 das Ausrichtrad 12 und die Gabel
3 abgesenkt und der Verschlußstöpsel 2a auf dem Flaschenkopf abgesetzt. Auf diese
Art und Weise ist eine exakte Positionierung des Verschlußstöpsels 2a auf dem Flaschenkopf
gewährleistet. Die als Ausgleichsfeder dienende Feder 12b' sorgt dafür, daß auch bei
unterschiedlichen Flaschenhöhen ein vollständiges Absetzen gewährleistet ist.
[0017] Sollte es während der Verdrehung des Ausrichtrades 12 durch den Antrieb 16,20-22
zu einer Blockierung des Ausrichtrades 12 kommen, dann kommt es nicht zu einer Überbelastung
des Antriebes, weil der Zahnriemen 16 mit der Spannrolle 19 als Bandspeicher wirkt.
[0018] Anschließend wird die Gabel 3 völlig aus dem Bereich der Flasche 1 zurückgezogen
und das Ausrichtrad 12 durch das Zusammenwirken der auf die Büchse 15 mit der Führungsstange
14 einwirkenden Feder 24 und der Kurvensteuerung 23 angehoben und durch den Antrieb
16-20-21 in die Ausgangslage zurückgedreht, so daß in der nächsten Station der Flaschenbehandlungsmaschine
der Bügelverschluß 2 gespannt werden kann.
1. Vorrichtung zum Ausrichten und Aufsetzen eines Verschlußstöpsels (2a) auf den Kopf
einer Bügelverschlußflasche (1) mit einer kurvengesteuerten Gabel (3), deren Zinken
den Bügelverschluß (2) seitlich neben dem Verschlußstöpsel (2a) erfassen und ihn aus
einer Ausgangsposition seitlich neben dem Flaschenkopf in eine Ausrichtposition oberhalb
des Flaschenkopfes überführen, in der ein angetriebenes, federelastisch abgestütztes
Ausrichtrad (12) den Verschlußstöpsel (2a) in seine Aufsetzstellung bringt beziehungsweise
hält, bevor er mit Hilfe der Gabel (3) auf den Flaschenkopf abgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausrichtrad (12) in der Ausrichtposition zum Flaschenkopf seitlich versetzt
ist und eine tangential von seiner Peripherie ausgehende und bis über den Flaschenkopf
reichende Gleitführung (12b) für die Stirnseite (2a'') des Verschlußstöpsels (2a)
trägt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gabel (3) federelastisch abgestützt ist und die Gleitführung (12b) des Ausrichtrades
(12) in eine Schräglage überführbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführung (12b) federelastisch abgestützt ist, wobei die Federkraft der
Gleitführung (12b) geringer als die Federkraft der Gabel ist.