[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen handbetätigbaren Niederspannungs-Leistungsschalter
mit von aussen erkennbaren EIN-, AUS- und TRIP-Stellungen, mit einem durch eine Ausschaltfeder
belasteten, während einer Ausschaltbewegung und in den AUS- und TRIP-Stellungen auf
ein bewegliches Kontaktstück wirkenden Ausschalthebel, der sich in der EIN-Stellung
des Schutzschalters auf einer ortsfest gelagerten, durch einen thermischen und/oder
durch einen dynamischen Ueberstromauslöser lösbaren Ausschaltklinke abstützt.
[0002] Aus der CH-A-662210 ist ein Niederspannungs-Leistungsschalter der eingangs erwähnten
Art bekannt. Dieser Schalter wird als Motorschutzschalter eingesetzt. Die nach einer
Kurzschlussauslösung stattfindende Trennung zwischen dem Festkontaktstück und dem
beweglichen Kontaktstück erfolgt im allgemeinen bei Motorschutzschaltern verhältnismässig
langsam, so dass ein Motorschutzschalter nicht als Kurzschlusstrombegrenzer verwendet
werden kann. Bei einem Leistungsschalter mit kurzschlusstrombegrenzenden Eigenschaften
ist eine sehr rasche Trennung der Kontaktstücke erforderlich, um den Schaltlichtbogen
noch während dem ersten Anstieg des Kurzschlusstromes, vor Erreichen des ersten Maximalwertes
zünden zu können.
[0003] Aus der US-A-3935409 ist ein strombegrenzender Niederspannungs-Leistungsschalter
bekannt. Bei diesem Schalter werden bei einer auf eine Ueberstromauslösung folgenden
Kontakttrennung sowohl das bewegliche Kontaktstück, als auch alle zur Betätigung des
beweglichen Kontaktstückes dienenden Teile des mechanischen Antriebes durch eine Ausschaltfeder
beschleunigt. Die beträchtliche zu beschleunigende Masse und die Reibungswiderstände
der bewegten Teile sind dabei für eine verhältnismässig langsame Kontakttrennung verantwortlich.
Um im Falle eines Kurzschlusses eine ausreichend schnelle Kontaktöffnung zu erreichen,
wird bei dieser Anordnung das Gegenkontaktstück zum beweglichen Kontaktstück auch
beweglich gelagert und durch die durch einen Eisenring verstärkte elektromagnetische
Wirkung des Kurzschlusstromes vom beweglichen Kontaktstück wegbewegt. Durch diese
Massnahme ist die Kontaktöffnung dieses Leistungsschalters zwar beschleunigt aber
stromabhängig. Eine stromabhängige Kontaktöffnungszeit ist für einen schnellschaltenden
Leistungsschalter insbesondere bei der Unterbrechung relativ kleiner Kurzschlusströme
nachteilig, weil die Lichtbogenzeit sich über den ersten Stromnulldurchgang erstrecken
kann. Die nachgeschalteten, nicht für Kurzschlusstromunterbrechung ausgebildeten Unterbrecher
öffnen und schliessen aber zeitabhängig und nicht stromabhängig. Somit sind in einer
solchen Schaltanordnung Betriebsstörungen nicht auszuschliessen. Ausserden muss dieser
Leistungsschalter gegen die Ausschaltfeder des beweglichen Kontaktstückes von Hand
direkt eingeschaltet werden. Dabei nähern sich die getrennten Kontaktstücke von der
Betätigungsgeschwindigkeit der Bedienungsperson abhängig, wobei am Ende der Einschaltbewegung
noch die Verklinkungen der beiden federbelasteten Gegenkontaktstücke gelöst werden
müssen. Es ist schwierig das gleichzeitige Schliessen der beiden Gegenkontaktstücke
zu erreichen. Deshalb sind Vorzündungen mindestens zu einem der Gegenkontaktstücke
kaum vermeidbar. Dies ist aber insbesondere dann nachteilig, wenn auf einen verhältnismässig
hohen Strom eingeschaltet wird. Der Kontaktabbrand kann dabei bedeutend und auf die
beiden Gegenkontaktstücke ungleichmässig verteilt sein. Ein übermässiger Kontaktabbrand
verkürzt die Lebensdauer des Leistungsschalters. Ein ungleichmässiger Kontaktabbrand
kann die Schalteigenschaften des Leistungsschalters unerwünschterweise verändern.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Niederspannungs-Leistungsschalter
der eingangs erwähnten Gattung vorzuschlagen, der bei jeder Grösse des zu unterbrechenden
Stromes eine Kontakttrennung während dem ersten Anstieg des Kurzschlussstromes, vor
Erreichen des ersten Maximalwertes und zwar jedesmal im wesentlichen im gleichen Zeitbereich
durchführt und eine sprunghafte, von der Betätigungsgeschwindigkeit der Bedienungsperson
unabhängige Einschaltung des Leistungsschalters ermöglicht.
[0005] Die gestellte Aufgabe ist durch die Kombination der folgenden Merkmale gelöst:
a). zwischen der Ausschaltklinke und der thermischen und/oder dynamischen Ueberstromauslöser
ein für die Bewegung der Ausschaltklinke in die Auslösestellung vorgesehener, schwenkbarer
Uebertragungshebel angeordnet ist,
b). für die Handbetätigung eine die von aussen erkennbaren drei stabilen EIN-, AUS
und TRIP-Stellungen aufweisenden Betätigungswelle vorgesehen ist,
c). auf der Betätigungswelle zwei miteinander mittels Querbolzen beabstandet verbundene,
in Ausschaltrichtung federbelastete Schwenkscheiben schwenkbar gelagert sind,
d). die beiden Schwenkscheiben Rastnasen aufweisen, auf welchen sich der Uebertragungshebel
in der EIN-Stellung abstützt, wobei nach einer thermischen oder dynamischen Auslösung
durch die Schwenkbewegung des Uebertragungshebels einerseits die Ausschaltklinke entklinkt
und anderseits die Abstützung der Schwenkscheiben freigegeben wird, wonach der Ausschalthebel
das bewegliche Kontaktstück in die AUS-Stellung bringt und die Schwenkscheiben die
Betätigungswelle in die TRIP-Stellung mitnemen, wobei eine federbelastete, auf der
Betätigungswelle schwenkbar angebrachte Einschaltklinke das bewegliche Kontaktstück
in der AUS-Stellung sperrt,
e). im Randbereich der Schwenkscheiben, zwischen den beiden Schwenkscheiben, auf einem
ersten Verbindungsbolzen eine an einem in Ausschaltrichtung vor dem Verbindungsbolzen
liegenden Arm eine Stützfläche und am anderen, in Ausschaltrichtung nach dem Verbindungsbolzen
liegenden Arm einen seitlich vorstehenden Stützstift tragende Wippe schwenkbar gelagert
ist und auf einem zweiten, in Ausschaltrichtung vor der Wippe liegenden Verbindungsbolzen
ein federbelastetes, bei einer Einschaltbewegung durch einen ortsfesten Anschlag lösbares,
die Wippe in den EIN- und TRIP-Stellungen in der ausgelösten und in der AUS-Stellung
über die Stützfläche, in der verklinkten Stellung haltendes Wippen-Sperrglied schwenkbar
gelagert ist, wobei der Stützstift die Ausschaltklinke in der TRIP-Stellung des Schutzschalters
in der ausgeklinkten Stellung hält,
f). auf der Betätigungswelle eine einen radial vorstehenden Fortsatz aufweisende Kurvenscheibe
verdrehungsfest befestigt ist, wobei der Fortsatz bei einer von Hand durchgeführten
Ausschaltbewegung den den Stützstift tragenden Arm der Wippe so weit radial nach innen
schwenkt, bis der andere Arm der Wippe den Uebertragungshebel von den Schwenkscheiben
wegschwenkt und so sowohl die Verrastung zwischen den Schwenkscheiben und dem Uebertragungshebel
als auch die Ausschalklinke löst,
g). die Betätigungswelle einen radialen mit einem axial vorstehenden Mitnehmerstift
versehenen Nocken aufweist, wobei der Nocken mit der Einschaltklinke in Schleppverbindung
steht und am Ende einer Einschaltbewegung durch Schwenken der Einschaltklinke das
durch eine Einschaltfeder belastete bewegliche Kontaktstück entklinkt und in der EIN-Stellung
die Einschaltklinke in der entklinkten Stellung hält, wobei der Nocken bei einer von
Hand durchgeführten Ausschaltbewegung die Wippe und das Wippensperrglied in die verklinkte
Stellung zurückkippt,
h). zwischen den beiden Schwenkscheiben ein Mitnehmerbolzen vorhanden ist, der bei
einer Einschaltbewegung den Ausschalthebel mitnimmt und so die Ausschaltfeder spannt.
[0006] Dieser Niederspannungs-Leistungsschalter ist in der Lage eine sehr schnelle Trennung
zwischen dem beweglichen Kontaktstück und den Festkontaktstücken durchzuführen, weil
der Ueberstromauslöser direkt auf den Uebertragungshebel wirkt, wobei der Uebertragungshebel
einerseits die Ausschaltklinke entklinkt und anderseits die Abstützung der in Ausschaltrichtung
federbelasteten Schwenkscheiben freigibt. Durch diese Massnahmen erreicht man, dass
nach einer Ueberstromauslösung zwei voneinander entkoppelte mechanische Systeme voneinander
getrennt beschleunigt werden. Das erste System besteht aus dem Uebertragungshebel,
aus der Ausschaltklinke, aus dem Ausschalhebel mit der Ausschaltfeder. Dieses System
wirkt sehr schnell auf das bewegliche Kontaktstück. Das zweite, alle anderen Teile
des mechanischen Antriebes enthaltende System wird getrennt vom ersten System durch
die in Ausschaltrichtung federbelasteten Schwenkscheiben beschleunigt. Dieser Leistungsschalter
weist kurzschlusstrombegrenzende Eigenschaften auf. Die Einschaltung des Leistungsschalters
erfolgt unabhängig von der Bedienungsgeschwindigkeit der Bedienungsperson durch Freigabe
des beweglichen, durch die Einschaltfeder beaufschlagten Kontaktstückes mittels der
Einschaltklinke.
[0007] Vorteilhafterweise ist an der Kurvenscheibe ein nach einer Ueberstromauslösung bei
der Rückstellbewegung der Betätigungswelle in die AUS-Stellung den Uebertragungshebel
und einen daran anstehenden Auslösestössel zurückstossender Rückstellnocken angebracht.
Mit Hilfe des Rückstellnockens kann der durch einen Ueberstromauslösung verschobene
Auslösestössel über den Uebertragungshebel einfach in die Ruhelage zurückgestellt
werden.
[0008] Im folgenden wird anhand der beiliegenden Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig.1 und 7
- die schematische Darstellung eines Schutzschalters in der AUS-Stellung,
- Fig.2 und 8
- in einer Zwischenstellung beim Einschalten,
- Fig.3 und 9
- in der EIN-Stellung,
- Fig.4 und 10
- in einer Zwischenstellung beim Ausschalten von Hand,
- Fig.5 und 11
- in der TRIP-Stellung,
- Fig.6 und 12
- in einer Zwischenstellung bei der Schaltbewegung aus der TRIP-Stellung in die AUS-Stellung,
- Fig.13
- eine Betätigungswelle von der Seite her gesehen,
- Fig.14
- in Achsrichtung gesehen,
- Fig.15
- eine Schwenkplatte,
- Fig.16
- eine Einschaltklinke
- Fig.17
- eine Wippe in Achsrichtung ihrer Lagerung gesehen,
- Fig.18
- von der Seite her gesehen,
- Fig.19
- ein Wippen-Sperrglied von der Seite her und
- Fig.20
- in Achsrichtung seiner Lagerung gesehen,
- Fig.21
- eine Kurvenscheibe von vorne,
- Fig.22
- von der Seite und
- Fig.23
- von hinten.
[0009] In den Figuren 1 bis 12 ist insbesondere der mechanische Antrieb eines handbetätigbaren
Niederspannungs-Leistungsschalters in verschiedenen Schaltstellungen und Zwischenstellungen
schematisch dargestellt, wobei bestimmte Teile des Antriebes entweder schraffiert
oder auffallend dick ausgezogen sind, um den Bewegungsablauf dieser Teile während
den Schaltbewegungen besser veranschaulichen zu können. In diesen Figuren sind deshalb
auch die Konturen mehrerer, in verschiedenen Ebenen hintereinander liegender Teile
übereinander gezeichnet. Die Figuren 13 bis 23 zeigen einige Teile des Antriebes für
sich allein in einem anderen Masstab, in Vergrösserung.
[0010] Der handbetätigbare Niederspannungs-Leistungsschalter ist mit zwei Festkontaktstücken
1 und mit einem beweglichen Kontaktstück 2 ausgerüstet. Auf das bewegliche Kontaktstück
2 wirkt eine nur schematisch angedeutete Einschaltfeder 3. Dieses bewegliche Kontaktstück
2 ist mit einem durch den mechanischen Antrieb betätigbaren Schaltbalken 4 starr verbunden.
Auf den Schaltbalken 4 wirkt während einer Ausschaltbewegung und in den AUS- und TRIP-Stellungen
(Figuren 1, 5, 6, 7, 11, 12) ein um die Achse 41 schwenkbar gelagerter Ausschalthebel
5, der durch eine Ausschaltfeder 6 belastet ist. In der EIN-Stellung und am Beginn
einer Ausschaltbewegung (Figuren 3, 4, 9, 10) des Leistungsschalters stützt sich der
Ausschalthebel 5 auf eine im Gehäuse 7 um die Achse 42 schwenkbar gelagerte Ausschaltklinke
8. Ein nicht dargestellter, thermischer und dynamischer Ueberstromauslöser wirkt auf
einen Ausschaltstössel 9, der bei einer durch einen Ueberstrom bedingten thermischen
oder dynamischen Auslösung einen im Gehäuse 7 um die Achse 43 schwenkbar gelagerten
Uebertragungshebel 10 aus der Ruhelage schwenkt. Der andere Hebelarm dieses Uebertragungshebels
10 schwenkt seinerseits die Ausschaltklinke 8 aus der Ruhelage und entklinkt dadurch
den Ausschalthebel 5.
[0011] Für die Handbetätigung des Schutzschalters ist eine um 90° schwenkbar gelagerte,
mit einem nicht dargestellten Betätigungshandgriff versehene Betätigungswelle 11 vorgesehen.
In den Figuren 1 bis 12 befindet sich die AUS-Stellung der Betätigungswelle 11 (Fig.1,
7) in ihrer in Gegenuhrzeigersinn liegenden Endstellung und die EIN-Stellung (Fig.3,
9) in ihrer Endstellung in Uhrzeigersinn. In der TRIP-Stellung (Fig.5, 11) liegt die
Betätigungswelle 11 zwischen diesen beiden Endstellungen. Die Lage des Betätigungshandgriffes
lässt dabei von aussen erkennen, in welcher Stellung sich der Schutzschalter befindet.
Die Betätigungswelle 11 ist in den Figuren 13 und 14 von der Seite und in Achsrichtung,
allein dargestellt. Auf dieser Betätigungswelle 11 sind an den Stellen 12 und 13 zwei
Schwenkscheiben 14 schwenkbar gelagert. Die an der Stelle 13 gelagerte Schwenkscheibe
14 ist in der Figur 15 allein dargestellt. Die an der Stelle 12 gelagerte Schwenkscheibe
weist die gleichen Konturen auf wie die Schwenkscheibe 14 in Fig.15. Diese beiden,
an den Stellen 12 und 13 auf der Betätigungswelle 11 gelagerten Schwenkscheiben 14
sind durch in die Bohrungen 16, 17, 16 eingesetzte, nicht näher dargestellte Querbolzen
miteinander starr verbunden und zugleich beabstandet. Die miteinander verbundenen
Schwenkscheiben 14 sind in Ausschaltrichtung, in den Figuren 1 bis 12 in Gegenuhrzeigersinn
federbelastet. Die beiden Schwenkscheiben 14 weisen Rastnasen 19 auf, auf welchen
sich der Uebertragungshebel 10 in der EIN-Stellung des Schutzschalters (Fig.3, 9)
abstützt. Nach einer thermischen oder dynamischen Auslösung des Schutzschalters wird
der Uebertragungshebel 10 von den Schwenkscheiben 14 weggeschwenkt, worauf sich die
Schwenkscheiben 14 aufgrund der Federwirkung in Ausschaltrichtung, in Gegenuhrzeigersinn
bewegen.
[0012] Im Randbereich der Schwenkscheiben 14 ist auf einem in die Bohrungen 18 eingesetzten
ersten Verbindungsbolzen eine in den Figuren 17 und 18 aus der Richtung der Schwenkachse
und von der Seite her dargestellte Wippe 20 schwenkbar gelagert. Am einen von diesem
Verbindungsbolzen in Ausschaltrichtung oder in Gegenuhrzeigersinn liegenden Arm der
Wippe 20 ist eine Stützfläche 27 vorgesehen. Am anderen, von der Lagerung der Wippe
20 in Einschaltrichtung oder in Uhrzeigersinn liegenden Arm der Wippe 20 ist ein seitlich
der Wippe 20 vorstehender Stützstift 23 angeordnet. Auf einem zweiten, in die Bohrungen
17 der Schwenkscheiben 14 eingesetzten Verbindungsbolzen ist ein in Uhrzeigersinn
federbelastetes Wippen-Sperrglied 24 schwenkbar gelagert. Dieses Wippen-Sperrglied
24 ist in den Figuren 19 und 20 von der Seite her und in der Achsrichtung seiner Lagerung
dargestellt. Die auf das Wippen-Sperrglied 24 wirkende Feder ist aus Gründen der besseren
Uebersichtlichkeit nicht dargestellt, es handelt sich um eine auf den Fortsatz 25
aufgewickelten, auf dem Wippen-Sperrglied 24 und auf der Schwenkscheibe 14 abgestützte
Schenkelfeder. Die Sperrfläche 26 des Wippen-Sperrgliedes 24 liegt in der AUS-Stellung
des Schutzschalters (Fig.1, 7) an der Stützfläche 27 der Wippe 20. Der seitlich vorstehende
Fortsatz 29 des Wippen-Sperrgliedes 24 stösst bei einer in Fig.2 und 8 gezeigten Einschaltbewegung
des Schutzschalters an einem ortsfesten Anschlag 30 an, wonach das Wippen-Sperrglied
24 in Gegenuhrzeigersinn gekippt wird und die Sperrungen freigegeben werden.
[0013] Auf der Betätigungswelle 11 ist eine einen radial vorstehenden Fortsatz 22 aufweisende
Kurvenscheibe 21 verdrehungsfest befestigt. Diese Kurvenscheibe 21 ist in den Figuren
21, 22 und 23 von drei Seiten in einem anderen Masstab dargestellt. Der Fortsatz 22
kommt bei einer von Hand durchgeführten Ausschaltbewegung mit dem Stützstift 23 in
Eingriff und schwenkt den den Stützstift 23 tragenden Arm der Wippe 20 so weit radial
nach innen, bis der andere Arm der Wippe 20 den Uebertragungshebel 10 von den Rastnasen
19 der Schwenkscheiben 14 wegdrückt. Auf dieser Weise wird einerseits die Verrastung
zwischen den Schwenkscheiben 14 und dem Uebertragungshebel 10 und anderseits die Ausschaltklinke
8 gelöst.
[0014] Die Betätigungswelle 11 ist mit einem radialen Nocken 31 versehen, der einen axial
vorstehenden Mitnehmerstift 32 trägt. Der Mitnehmerstift 32 ragt im zusammengebauten
Schutzschalter durch den kreisbogenförmigen Durchbruch 15 der an der Stelle 13 der
Betätigungswelle 11 gelagerten Schwenkscheibe 14 hindurch und steht unter der Wirkung
einer nicht dargestellten Feder. Ueber den Anschlag 33 wird die in Fig.16 allein gezeichnete
Einschaltklinke 34 mit dem Nocken 31 in Schleppverbindung gesetzt. Die Einschaltklinke
34 ist nämlich mit ihrer Bohrung 35 auf die Betätigungswelle 11 im Bereich 12 zwischen
der Schwenkscheibe 14 und dem Nocken 31 schwenkbar aufgeschoben. Die Einschaltklinke
34 ist in den in Figuren 1 bis 12 gezeigten Anordnungen in Gegenuhrzeigersinn durch
eine nicht dargestellte Feder belastet.
[0015] Zwischen den beiden Schwenkscheiben 14 ist ein in den Bohrungen 16 der Schwenkscheiben
14 befestigter Mitnehmerbolzen 37 vorhanden, der bei einer Einschaltbewegung des Schutzschalters
den Ausschalthebel 5 an der Fläche 38 mitnimmt und so die Ausschaltfeder 6 spannt.
[0016] Die Funktionsweise des handbetätigbaren Schutzschalters wird im folgenden anhand
der einzelnen Schaltzustandsänderungen beschrieben.
VON HAND EINSCHALTEN - (AUS - EIN)
[0017] In den Figuren 1 und 7 ist der Schutzschalter in der AUS-Stellung dargestellt. In
Fig.1 sind die Wippe 20 mit gestrichelten Linien, das Wippen-Sperrglied 24 mit Zweipunkt-Strich
Linien und die Betätigungswelle 11 mit Einpunkt-Strich Linien schraffiert. In den
weiteren Figuren 2 bis 6 bleibt diese Schraffur erhalten. In Fig.7 sind die Konturen
der Schwenkscheibe 14 mit durchgehender, dicker Linie gezeichnet. Die Kurvenscheibe
21 wurde dabei schraffiert und die Konturen eines damit einteiligen Rückstellnockens
39 mit gestrichelter Linie auffallend dick ausgezogen. In den Figuren 8 bis 12 ist
diese Darstellung gleichbleibend. In der in den Figuren 1 und 7 dargestellten AUS-Stellung
ist die Ausschaltfeder 6 entspannt und der Ausschalthebel 5 steht am Schaltbalken
4 an. Die Einschaltklinke 34 verrastet den Schaltbalken 4 in der AUS-Stellung. Die
Betätigungswelle 11 befindet sich in ihrer in Gegenuhrzeigersinn liegenden Endstellung,
was von aussen an der Lage des an der Betätigungswelle 11 befestigten Betätigungshandgriffes
als AUS-Stellung erkannt werden kann.
[0018] Jetzt wird die Betätigungswelle 11 mittels des Betätigungshandgriffes in Uhrzeigersinn
gedreht, bis der mechanische Antrieb die in den Figuren 2 und 8 dargestellte Stellung
erreicht. Die Betätigungswelle steht in dieser Stellung an der Grenze des Kippens
der Teile der Wippe 20 und des Wippensperrgliedes 24, wonach es kein Zurück mehr gibt.
Wie man aus dem Vergleich der Figuren 1 und 2 sowie 7 und 8 feststellen kann, hat
der Nocken 31 der Betätigungswelle 11 die Wippe 20 und somit auch die beiden Schwenkscheiben
14 in Uhrzeigersinn mitgenommen. Der zwischen den Schwenkscheiben 14 befestigte Mitnehmerbolzen
37 hat den Ausschalthebel 5 an der Fläche 38 angegriffen und auch mitgenommen, wodurch
die Ausschaltfeder 6 gespannt wurde. Die in Gegenuhrzeigersinn federbelastete Ausschaltklinke
8 steht bereits unter dem Ausschalthebel 5 und der Uebertragungshebel 10 bereits vor
der Rastnase 19. Der Fortsatz 29 des Wippen-Sperrgliedes 24 steht gerade am ortsfesten
Anschlag 30 an. Beim Weiterdrehen der Betätigungswelle 11 in Uhrzeigersinn wird das
Wippen-Sperrglied 24 in Gegenuhrzeigersinn gekippt, wodurch die Sperrung der Wippe
20 aufgehoben wird. Nach Aufhebung der Sperrung der Wippe 20 kann die Betätigungswelle
11 weitergedreht werden, wobei die Wippe 20 die in den Figuren 3 und 9 dargestellte
Stellung annimmt. Der radiale Nocken 31 stösst am Anschlag 33 der Einschaltklinke
34 an und schwenkt diese in Uhrzeigersinn vom Schaltbalken 4 weg. In diesem Moment
kann die Einschaltfeder 3 wirksam werden und bringt das nicht mehr verklinkte bewegliche
Kontaktstück 2 mit den Festkontaktstücken 1 in Eingriff. Die Figuren 3 und 9 zeigen
diesen eingeschalteten Zustand des Schutzschalters.
VON HAND AUSSCHALTEN - (EIN - AUS)
[0019] Um den Schutzschalter von Hand auszuschalten, wird die Betätigungswelle 11 in Gegenuhrzeigersinn
gedreht. Der radiale Nocken 31 wird dabei bis zum Erreichen der in den Figuren 4 und
10 dargestellten Zwischenstellung unter der Wippe 20 gedreht. Die Einschaltklinke
34 dreht sich auf Wirkung der sie belastenden Feder in Gegenuhrzeigersinn, sobald
der Nocken 31 und der Anschlag 33 der Einschaltklinke 34 geschwenkt werden. Die Einschaltklinke
34 steht am Schaltbalken 4 an, wie es in den Figuren 4 und 10 gezeigt ist. Beim Weiterdrehen
der Betätigungswelle 11 schwenkt der radiale Nocken 31 die Wippe 20 in Uhrzeigersinn.
Der an der Kurvenscheibe 21 angeformte Fortsatz 22 greift dabei am Stützstift 23 an
und schwenkt die Wippe 20 in Uhrzeigersinn so weit, bis der andere Arm der Wippe 20
den Uebertragungshebel 10 von den Rastnasen 19 der Schwenkscheiben 14 wegdrückt, wodurch
einerseits die federbelasteten Schwenkscheiben 14 freigegeben werden und anderseits
aber zur gleichen Zeit auch die Ausschaltklinke 8 geschwenkt und somit die Verklinkung
des Ausschalthebels 5 entklinkt wird. Der Ausschalthebel 5 stösst den Schaltbalken
4 und das bewegliche Kontaktstück 2 in die AUS-Stellung. Das federbelastete Wippen-Sperrglied
24 kann, nachdem die Ecken der Wippe 20 und des Wippen-Sperrgliedes 24 am Ende der
Schwenkbewegung der Wippe 20 ausser Eingriff gekommen sind, in Gegenuhrzeigersinn
in die Ruhestellung kippen. Die beiden Schwenkscheiben 14 erreichen die in den Figuren
1 und 7 gezeigte AUS-Stellung auf Wirkung einer sie in Gegenuhrzeigersinn belastenden
Feder. Die Einschaltklinke 34 sperrt in der AUS-Stellung den Schaltbalken 4 und hält
das bewegliche Kontaktstück 2 in der AUS-Stellung. Die Figuren 1 und 7 zeigen den
Schutzschalter in der AUS-Stellung.
UEBERSTROMAUSLOESUNG - (EIN - TRIP)
[0020] Der eingeschaltete Schutzschalter ist in den Figuren 3 und 9 dargestellt. Bei einer
thermischen oder dynamischen Ueberstromauslösung stösst der Auslösestössel 9 auf den
Uebertragungshebel 10. Durch Schwenkung des Uebertragungshebels 10 in Gegenuhrzeigersinn
wird einerseits die Ausschaltklinke 8 geschwenkt und die durch die Ausschaltklinke
8 bewirkte Verklinkung des Ausschalhebels 5 aufgehoben und anderseits die Verklinkung
der Schwenkscheiben 14 freigegeben, weil der Uebertragungshebel 10 von den Rastnasen
19 der Schwenkscheiben 14 weggeschwenkt wird. Die Aufhebung der Verklinkung des Ausschalthebels
5 über ein verhältnismässig wenig Verzögerung verursachendes Zweihebelsystem erlaubt
eine sehr schnelle Trennung zwischen dem beweglichen Kontaktstück 2 und den Festkontaktstücken
1. Nach Freigabe der Verklinkung der Schwenkscheiben 14 bewegen sich die Schwenkscheiben
14 in die in den Figuren 5 und 11 dargestellte Stellung. Bei dieser Bewegung werden
die durch das Wippen-Sperrglied 24 gesperrte Wippe 20 und das Wippen-Sperrglied 24
selbst in Gegenuhrzeigersinn durch die auf die Schwenkscheiben 14 wirkende Feder mitgenommen,
bis das Wippen-Sperrglied 24 am Ausschalthebel 5 ansteht. In dieser Stellung hält
der Stützstift 23 der Wippe 20 die Ausschaltklinke 8 in der entklinkten Stellung.
Der radiale Nocken 31 der Betätigungswelle 11 hat mit der Wippe 20 keine kraft- oder
formschlüssige Verbindung. Deshalb wird die Betätigungswelle 11 und der daran befestigte
Betätigungshandgriff über den Mitnehmerstift 32 durch das Ende des Durchbruchs 15
in der Schwenkscheibe 14 in die zwischen den EIN- und AUS-Stellungen liegende TRIP-
Stellung mitgenommen. Die Figuren 5 und 11 zeigen den Schutzschalter in der TRIP-Stellung.
RUECKSTELLEN - (TRIP - AUS)
[0021] Um den Schutzschalter nach einer Ueberstromauslösung wieder einschalten zu können,
muss der Schutzschalter zuerst aus der TRIP-Stellung in die AUS-Stellung geführt werden.
Die TRIP-Stellung ist in den Figuren 5 und 11 dargestellt. Aus dieser Stellung wird
die Betätigungswelle 11 in Gegenuhrzeigersinn gedreht, bis die in den Figuren 6 und
12 gezeigte Stellung erreicht ist. Der Rückstellnocken 39 drückt den horizontalen
Arm des Uebertragungshebels 10 und damit den Auslösestössel 9 nach oben. Der Auslösestössel
9 kann nur dann nach oben gestossen werden, wenn der thermische und dynamische Ueberstromauslöser
sich seinerseits bereits in der unausgelösten Stellung befindet. Wenn der Auslösestössel
9 durch Schwenken des Uebertragungshebels 10 in Uhrzeigersinn nach oben geschoben
wird, wird zugleich auch die Wippe 20 über die Ausschaltklinke 8 und über den Stützstift
23 in Uhrzeigersinn zurückgekippt. Durch diese Bewegung der Wippe 20 wird die durch
das Wippen-Sperrglied 24 ausgeübte Sperrung aufgehoben und das Wippen-Sperrglied 24
kippt auf Wirkung der ihn belastenden Feder in Uhrzeigersinn in die Ruhestellung.
Somit ist die in den Figuren 1 und 7 gezeigte AUS-Stellung erreicht.
1. Handbetätigbarer Niederspannungs-Leistungsschalter mit von aussen erkennbaren EIN-,
AUS- und TRIP-Stellungen, mit einem durch eine Ausschaltfeder (6) belasteten, während
einer Ausschaltbewegung und in den AUS- und TRIP-Stellungen auf ein bewegliches Kontaktstück
(2) wirkenden Ausschalthebel (5), der sich in der EIN-Stellung des Schutzschalters
auf einer ortsfest gelagerten, durch einen thermischen und/oder durch einen dynamischen
Ueberstromauslöser lösbaren Ausschaltklinke (8) abstützt,
dadurch gekennzeichnet,
a). dass zwischen der Ausschaltklinke (8) und der thermischen und/oder dynamischen Ueberstromauslöser
ein für die Bewegung der Ausschaltklinke (8) in die Auslösestellung vorgesehener,
schwenkbarer Uebertragungshebel (10) angeordnet ist,
b). dass für die Handbetätigung eine die von aussen erkennbaren drei stabilen EIN-, AUS und
TRIP-Stellungen aufweisenden Betätigungswelle (11) vorgesehen ist,
c). dass auf der Betätigungswelle (11) zwei miteinander mittels Querbolzen beabstandet verbundene,
in Ausschaltrichtung federbelastete Schwenkscheiben (14) schwenkbar gelagert sind,
d). dass die beiden Schwenkscheiben (14) Rastnasen (19) aufweisen, auf welchen sich der Uebertragungshebel
(10) in der EIN-Stellung abstützt, wobei nach einer thermischen oder dynamischen Auslösung
durch die Schwenkbewegung des Uebertragungshebels (10) einerseits die Ausschaltklinke
(8) entklinkt und anderseits die Abstützung der Schwenkscheiben (14) freigegeben wird,
wonach der Ausschalthebel (5) das bewegliche Kontaktstück (2) in die AUS-Stellung
bringt und die Schwenkscheiben (14) die Betätigungswelle (11) in die TRIP-Stellung
mitnemen, wobei eine federbelastete, auf der Betätigungswelle (11) schwenkbar angebrachte
Einschaltklinke (34) das bewegliche Kontaktstück (2) in der AUS-Stellung sperrt,
e). dass im Randbereich der Schwenkscheiben (14), zwischen den beiden Schwenkscheiben (14),
auf einem ersten Verbindungsbolzen eine an einem in Ausschaltrichtung vor dem Verbindungsbolzen
liegenden Arm eine Stützfläche (27) und am anderen, in Ausschaltrichtung nach dem
Verbindungsbolzen liegenden Arm einen seitlich vorstehenden Stützstift (23) tragende
Wippe (20) schwenkbar gelagert ist und auf einem zweiten, in Ausschaltrichtung vor
der Wippe (20) liegenden Verbindungsbolzen ein federbelastetes, bei einer Einschaltbewegung
durch einen ortsfesten Anschlag (30) lösbares, die Wippe (20) in den EIN- und TRIP-Stellungen
in der ausgelösten und in der AUS-Stellung über die Stützfläche (27) in der verklinkten
Stellung haltendes Wippen-Sperrglied (24) schwenkbar gelagert ist, wobei der Stützstift
(23) die Ausschaltklinke (8) in der TRIP-Stellung des Schutzschalters in der ausgeklinkten
Stellung hält,
f). dass auf der Betätigungswelle (11) eine einen radial vorstehenden Fortsatz (22) aufweisende
Kurvenscheibe (21) verdrehungsfest befestigt ist, wobei der Fortsatz (22) bei einer
von Hand durchgeführten Ausschaltbewegung den den Stützstift (23) tragenden Arm der
Wippe (20) so weit radial nach innen schwenkt, bis der andere Arm der Wippe (20) den
Uebertragungshebel (10) von den Schwenkscheiben (14) wegschwenkt und so sowohl die
Verrastung zwischen den Schwenkscheiben (14) und dem Uebertragungshebel (10) als auch
die Ausschaltklinke (8) löst,
g). dass die Betätigungswelle (11) einen radialen mit einem axial vorstehenden Mitnehmerstift
(32) versehenen Nocken (31) aufweist, wobei der Nocken (31) mit der Einschaltklinke
(34) in Schleppverbindung steht und am Ende einer Einschaltbewegung durch Schwenken
der Einschaltklinke (34) das durch eine Einschaltfeder (3) belastete bewegliche Kontaktstück
(2) entklinkt und in der EIN-Stellung die Einschaltklinke (34) in der entklinkten
Stellung hält, wobei der Nocken (31) bei einer von Hand durchgeführten Ausschaltbewegung
die Wippe (20) und das Wippensperrglied (24) in die verklinkte Stellung zurückkippt,
h). dass zwischen den beiden Schwenkscheiben (14) ein Mitnehmerbolzen (37) vorhanden ist,
der bei einer Einschaltbewegung den Ausschalthebel (5) mitnimmt und so die Ausschaltfeder
(6) spannt.
2. Handbetätigbarer Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Kurvenscheibe (21) ein nach einer Ueberstromauslösung bei der Rückstellbewegung
der Betätigungswelle (11) in die AUS-Stellung den Uebertragungshebel (10) und einen
daran anstehenden Auslösestössel (9) zurückstossender Rückstellnocken (39) angebracht
ist.