[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entfernen von Lackschichten und
Reinigen großflächiger Objekte, wie Verkehrsflugzeuge, Autobusse, Last- oder Personenkraftwagen
usw., mit einer an einem Manipulator angebrachten und damit um ein Objekt verfahrbaren
Sprühvorrichtung, deren rotierende Sprünköpfe mit Reinigungsflüssigkeit von einer
Hochdruckquelle versorgt werden.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE - 35 30 100 Al bekannt. Die dort beschriebene
Vorrichtung besteht aus einem Portalträger oder einem Roboter, welche die Sprüvorrichtung
tragen und auf das Objekt ausrichten. Die rotierenden Düsen der Sprühvorrichtung werden
mit Hochdruckflüssigkeit, insbesondere Wasser im Bereich von 400 bis 700 bar versorgt
und sind daher in der Lage, eine hohe Flächendeckung beim Reinigen mit Abständen bis
zu 1,5 m zum Objekt zu erreichen. Solche Reinigungsmaßnahmen sind aber nur für dickwandige
Objekte, wie Schiffe anwendbar. Dünnwandige Objekte, wie Verkehrsflugzeuge, Autobusse
oder Personenkraftwagen würden beim Entfernen der Lackschichten mit Hochdruckflüssigkeit
bei unkontrollierten Abständen entweder unvollständig gereinigt oder beschädigt werden
und deshalb ist die bekannte Vorrichtung dafür nicht einsetzbar.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, bei welcher
die Sprühvorrichtung in der Lage ist, geringe definierte Abstände zum Objekt für ein
störungs- und beschädigungsfreies Entfernen von Lackschichten bei hinreichendem Hochdruck
der Flüssigkeit einzuhalten. Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß die Sprühvorrichtung aus mindestens drei nebeneinander angeordneten Sprühblöcken
mit jeweils zwei Sprühköpfen besteht, daß die äußeren Sprühblöcke auf beweglichen,
dem Objekt nachfahrbaren Schwenkvorrichtungen angebracht sind und daß zwischen den
Sprühköpfen der Sprühblöcke jeweils ein den Abstand zum Objekt erfassender Sensor
angeordnet ist, dessen Signale einer Steuervorrichtung zur Abstandsnachführung der
Sprühköpfe zugeführt sind.
[0004] Die erfindungsmeäße Maßnahme erlaubt es, Lackschichten auch von dünnwandigen Objekten
vollständig und ohne Störungen zu entfernen, da die verstellbaren Düsenblöcke und
die Sensoren auch bei gekrümmten Wandflächen und Rundungen definierte Abstände zum
Objekt einzuhalten gestatten.
[0005] Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Ansprüche
2 bis 11 zu entnehmen.
[0006] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht einer am Ausleger eines Manipulators angebrachten Sprühvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine an einem Ausleger angebrachte Sprühvorrichtung in eingefahrener Stellung und
- Fig. 4
- die Sprühvorrichtung nach Fig. 3 in ausgefahrener Stellung.
[0007] In den Darstellungen nach Fig. 1 und 2 ist ein Manipulator 10 zu sehen, dessen Basis
11 auf einer nicht näher abgebildeten Fahreinheit wahlweise in Richtung der Pfeile
12, 13 verfahrbar ist. An der Basis 11 ist ein Ausleger 14 angebracht, der auch längenveränderbar
ausgebildet sein kann. Dieser Ausleger 14 kann in seiner Höhe durch Schwenken mit
einem Nickgetriebe 15 verstellt werden. Je nach Ansteuerung des Nickgetriebes 15 sind
daher Schwenkbewegungen des Auslegers 14 mit entsprechendem Winkel möglich. An der
Spitze des Auslegers 14 ist ein Armdrehgetriebe 16 angebracht, dessen Ausgangsglied
ein Kopfnickgetriebe 17 trägt. Dieses Kopfnickgetriebe 17 trägt seinerseits ein Kopfschwenkgetriebe
18, dessen Ausgangsglied ein scherenartig aus- und einfahrbares Gestänge 19 ist. An
diesem Gestänge 19 ist eine Sprühvorrichtung 20 angebracht, die in Fig. 3 und 4 näher
abgebildet ist.
[0008] Wie die Darstellungen nach Fig. 3 und 4 zeigen, besteht eine Sprühvorrichtung 20
aus jeweils drei Sprühblöcken 21, 22 23 mit jeweils zwei Sprühköpfen 24. Die Sprühvorrichtung
20 ist am Ende des scherenartigen Gestänges 19 angebracht und kann somit in ihrer
Position zum angedeuteten Objekt 25 verstellt werden. Aus Fig. 4 ist darüber hinaus
zu erkennen, daß der obere Sprühblock 21 und der untere Sprühblock 23 jeweils mit
einer aus Hebeln bestehenden Schwenkvorrichtung 26, 27 mit einem nicht näher dargestellten
Stellglied an das abgerundete Objekt 25 herangeschwenkt werden kann. Zwischen den
Sprühköpfen 24 jedes Sprühblocks 21, 22, 23 ist jeweils ein angedeuteter Sensor 28
vorgesehen, z.B. ein Laser-Entfernungsmesser, mit dem der jeweilige Abstand zum Objekt
25 erfaßbar ist. Das den Abstand repräsentierende Signal dieser Sensoren 28 wird einer
Steuereinrichtung 30 zur Abstandsnachführung der Sprühköpfe 24 zugeführt. Diese Steuereinrichtung
ist in Fig. 1 als Steuerschrank angedeutet. Die Sensoren 28 werden mit einer nicht
näher dargestellten Luftdüse ständig freigeblasen, so daß stets ein störungsfreies
Erfassen des Abstandes gewährleistet werden kann.
[0009] Für die Sprühköpfe 24 können Köpfe eingesetzt werden, welche aus der DE 35 30 100
Al bekannt sind. Solche Sprühköpfe können durch entsprechende Winkelstellung der Düsen
mit Autorotation aufgrund der zugeführten Hochdruckflüssigkeit rotieren, d.h. auf
einen Fremdantrieb kann verzichtet werden.
[0010] Außerdem können die Sprühblöcke 21, 22, 23 mit einer Schutzhaube versehen werden,
um den im Betrieb entstehenden Flüssigkeitsnebel zurückzuhalten. An den Schutzhauben
der äußeren Sprühblöcke 21, 23 können darüber hinaus Sicherheitsrollen 29 angebracht
sein, die beim Berühren des Objektes 25 ein Signal auslösen. Dieses Signal wird der
Steuereinrichtung 30 zugeführt, welche daraufhin eine Annäherungsbewegung an das Objekt
25 und die Flüssigkeitszufuhr zu den Sprühköpfen 24 abschaltet. Die Positionen der
Sprühköpfe 24 zum Objekt 25, des die Sprühvorrichtung 20 tragenden Auslegers 14 und
die den Manipulator 10 tragende Verfahreinheit werden darüber hinaus ständig erfaßt
und in einer Speichereinheit der Steuereinrichtung 30 zur optimalen Abstandshaltung
der Sprühvorrichtung 20 gespeichert.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann am Kopf des Auslegers 14 ständig dem Objekt
nachgeführt werden. Die Sprühvorrichtung 20 kann dabei entlang einem Objekt 25 verfahren,
am Kopf des Auslegers 14 gedreht werden und dadurch stets eine optimale Position zum
Objekt 25, auch bei gekrümmter Form und Abrundungen einnehmen. Das die Sprühvorrichtung
20 tragende Gestänge 19 ist dabei in der Lage, Abstandsänderungen mit einer Meßfolgestrecke
in der Größenordnung eines Meters durchzuführen. Größere Abstandsänderungen können
durch Verfahren des Manipulators 10 ausgeglichen werden.
[0012] Beim Betrieb der Vorrichtung lassen sich Lackschichten auch von dünnwandigen Objekten,
ohne ein Objekt zu beschädigen, durch exakte Abstandseinhaltung der mit Hochdruckflüssigkeit
über eine Druckleitung 31 versorgbaren Sprühvorrichtung 20 entfernen.
1. Vorrichtung zum Entfernen von Lackschichten und Reinigen großglächiger Objekte wie
Verkehrsflugzeuge, Autobusse, Last- oder Personenkraftwagen usw., mit einer an einem
Manipulator angebrachten und damit um ein Objekt verfahrbaren Sprühvorrichtung, deren
rotierende Sprühköpfe mit Reinigungsflüssigkeit von einer Hochdruckquelle versorgt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühvorrichtung (20) aus mindestens drei nebeneinander angeordneten Sprühblöcken
(21, 22, 23) mit jeweils zwei Sprühköpfen (24) besteht, daß die äußeren Sprühblöcke
(21, 23) auf beweglichen, dem Objekt (25) nachfahrbaren Schwenkvorrichtungen (26,
27) angebracht sind und daß zwischen den Sprühköpfen (24) der Sprühblöcke (21, 22,
23) jeweils ein den Abstand zum Objekt (25) erfassender Sensor (28) angeordnet ist,
deren Signale einer Steuervorrichtung (30) zur Abstandsnachführung der Sprühköpfe
(24) zugeführt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsdüsen in den Sprühköpfen (24) unter einem betimmten Winkel zur Erzeugung
einer Autorotation angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkvorrichtungen (26) der äußeren Sprünblöcke (21, 23) eine mit einem
Stellglied verstellbare Hebelvorrichtung sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die drei Sprühblöcke (21, 22, 23) der Sprühvorrichtung (20) mit einem Gestänge
(19) am Kopf (18) eines Manipulatorauslegers (14) angebracht sind und daß das Gestänge
(19) eine Längeneinstellung und der Kopf (18) ein Nicken und Drehen der Sprühvorrichtung
erlaubt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die Sensoren (28) zur Abstandserfassung der Sprühköpfe (24) Laserentfernungsmesser
eingesetzt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren (28) mit einer Luftdüse zum störungsfreien Erfassen des Abstandes
ständig freigeblasen werden.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß den Sprühblöcken (21, 22, 23) eine Schutzhaube zur Rückhaltung des beim Betrieb
entstehenden Flüssigkeitsnebels zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzhauben der äußeren Sprühblöcke (21, 23) je eine Sicherheitsrolle (29)
aufweisen, die beim Berühren des Objektes (25) ein Signal zum Abschalten einer Annäherungsbewegung
und zum Abschalten der Flüssigkeitszufuhr auslöst.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der den Ausleger (14) tragende Manipulator (10) auf einer in Längsrichtung am
Objekt (25) verfahrbaren Fahreinheit angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahreinheit mit dem Ausleger (14) zur Abstandshaltung der Sprühvorrichtung
(20) in Richtung auf das Objekt (25) versetzbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionen der Sprühköpfe (24) zum Objekt (25), des die Sprühvorrichtung
(20) tragenden Auslegers (14) und die den Manipulator (10) tragende Verfahreinheit
ständig erfaßt und einer Speichereinheit der Steuervorrichtung (30) zur optimalen
Abstandhaltung der Sprühvorrichtung (20) zugeleitet sind.