[0001] Die Erfindung geht aus von einem Rundfunkempfänger mit einer Einrichtung zur Decodierung
von Radio-Daten-Signalen nach der Gattung des Hauptanspruchs.
[0002] Bei bekannten Rundfunkempfängern mit einer Einrichtung zur Decodierung von Radio-Daten-Signalen
- im folgenden RDS-Empfänger genannt -, insbesondere Autoradios, wird von Zeit zu
Zeit geprüft, ob Programm-Identifikations-Codes - im folgenden PI-Codes genannt -
von einer probehalber empfangenen alternativen Frequenz denjenigen der jeweils empfangenen
Frequenz entsprechen. Damit läßt sich selbsttätig eine Umschaltung auf alternative
Frequenzen unter Beibehaltung des jeweils empfangenen Programms erzielen. Bei den
bekannten RDS-Empfängern benötigt diese Prüfung eine Zeit von 150 ms bis 300 ms, was
zu störenden Knackgeräuschen führt, weil solange kein Audiosignal aus der empfangenen
Frequenz zur Verfügung steht.
[0003] Diese Zeit ist dadurch gegeben, daß nach dem Einschwingen des Frequenz-Phasen-Regelkreises
(PLL) auf die alternative Empfangsfrequenz zunächst die Bitsynchronisierung des Radio-Daten-Signals,
die Block- und Gruppensynchronisation und nachfolgend ein Einlesen des gesamten Radio-Daten-Signals
in einen Mikrocomputer erfolgen muß, um anschließend in einem Vergleich festzustellen,
ob in dem Radio-Daten-Signal der gleiche Programm-Identifikations-Code enthalten ist.
[0004] Diese Knackgeräusche bzw. störenden Pausen werden zwar bei der Anwendung von zwei
Empfangsteilen vermieden. Dieses bedeutet jedoch einen wesentlich größeren technischen
Aufwand und führt außerdem zu einer geringeren Empfindlichkeit wegen der Aufteilung
des Antennensignals auf zwei Eingangsstufen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem RDS-Empfänger die Prüfung alternativer
Frequenzen auf das Vorhandensein eines Programm-Identifikations-Codes derart zu ermöglichen,
daß der Empfang des jeweils eingestellten Senders nicht beeinträchtigt wird.
[0006] Der erfindungsgemäße Rundfunkempfänger mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
weist den Vorteil auf, daß trotz eines geringen Aufwandes für nur ein Empfangsteil
und der damit guten Ausnutzung des Antennensignals eine Prüfung des Programm-Identifikations-Codes
bei alternativen Frequenzen ohne die zuvor beschriebenen Störungen möglich ist. Die
bei dem erfindungsgemäßen Rundfunkempfänger zur Prüfung benötigten Unterbrechungen
des Empfangs dauern etwa 20 ms bis 30 ms und werden nicht als störend empfunden. Die
Gesamtzeit aller bei dem erfindungsgemäßen Rundfunkempfänger zur Prüfung benötigten
Unterbrechungen kann größer als die Unterbrechung bei dem bekannten Rundfunkempfänger
sein, jedoch werden die kurzen Unterbrechungen so auf die Gesamtzeit verteilt, daß
sie nicht störend in Erscheinung treten.
[0007] Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß ferner Datenproben, die eine
RDS-Datenbitfolge beinhalten, aus verschiedenen Gruppen zu übereinstimmenden Zeitpunkten
innerhalb der Gruppen des Radio-Daten-Signals entnommen werden. Hierbei wird ausgenutzt,
daß der Programm-Identifiaktions-Code in jeder Gruppe des Radio-Daten-Signals vorhanden
ist. Sind die gemäß dieser Weiterbildung entnommenen Datenproben verschieden, so handelt
es sich entweder nicht um Teile des Programm-Identifiaktions-Codes oder es liegt bei
mindestens einer der Datenproben ein Übertragungsfehler vor. Damit kann eine weitere
zeitraubende Prüfung vermieden werden.
[0008] Im Sinne der Erfindung können auch durch eine entsprechende zeitliche Staffelung
der Umschaltungen alle zum RDS-Signal gehörenden Bits empfangen und in einen Mikrocomputer
eingeschrieben werden. Für die Auswertung steht dann zwar der vollständige Code einschließlich
der Prüfbits zur Verfügung. Es sind jedoch unabhängig davon, ob der gesuchte Programm-Identifiaktions-Code
vorhanden ist, viele Datenproben erforderlich. Bei der im folgenden angegebenen Weiterbildung
stellt es sich jedoch bereits nach möglicherweise sehr wenigen Datenproben heraus,
daß mit der alternativen Frequenz der gesuchte Programm-Identifiaktions-Code nicht
übertragen wird.
[0009] Diese Weiterbildung besteht darin,
- daß bereits nach der Entnahme einer ersten Datenprobe geprüft wird, ob die in der
Datenprobe enthaltene Bitfolge in dem gespeicherten Programm-Identifikations-Code
enthalten ist,
- daß zutreffendenfalls aus einer der folgenden Gruppen des Radio-Daten-Signals eine
zeitlich der ersten Datenprobe benachbarte Datenprobe entnommen wird,
- daß geprüft wird, ob die aus der ersten und der weiteren Datenprobe gewonnene Bitfolge
im gespeicherten Programm-Identifikations-Code enthalten ist,
- daß zutreffendenfalls weitere zeitlich verschobene Datenprobeentnahmen bis zur Prüfung
des gesamten Programm-Identifikation-Codes erfolgen,
- daß nach einer Feststellung, daß die jeweilige Bitfolge in dem gespeicherten Programm-Identifikations-Code
nicht enthalten ist, weitere Datenprobenentnahmen mit vorgegebenem zeitlichen Versatz
erfolgen und die Bitfolge jeweils erneut mit dem gespeicherten Programm-Identifiaktions-Code
verglichen wird und
- daß dieser Vorgang bis zu einer vorgegebenen Zeitgrenze wiederholt wird und nach Überschreitung
der Zeitgrenze die Programm-Identifiaktions-Codes der empfangenen und der alternativen
Frequenz als ungleich gelten.
[0010] Durch die in weiteren Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind weitere vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Erfindung möglich.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels,
- Fig. 2
- ein Zeitdiagramm zur Erläuterung der Funktion des ersten Ausführungsbeispiels,
- Fig. 3
- ein Zeitdiagramm zur Erläuterung der Funktion eines zweiten Ausführungsbeispiels,
- Fig. 4
- ein Blockschaltbild des zweiten Ausführungsbeispiels und
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung des Radio-Daten-Signals.
[0012] Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0013] Bei dem Rundfunkempfänger nach Fig. 1 wird das von der Antenne 1 empfangene Signal
zunächst einer selektiven Vorstufe 2 zugeführt und gelangt verstärkt zur Mischstufe
3. Die Abstimmung erfolgt mit Hilfe eines Frequenz-Phasen-Regelkreises (PLL), der
aus einem steuerbaren Oszillator 4, einem programmierbaren Frequenzteiler 5, einem
Frequenz-Phasen-Komparator 6 und einem Tiefpaß 7 besteht. Dem Frequenz-Phasen-Komparator
6 wird bei 8 eine quarzstabile Referenzfrequenz zugeführt. Der Aufbau und die Wirkung
eines Frequenz-Phasen-Regelkreises ist an sich bekannt und braucht daher im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung nicht genauer erläutert zu werden. Über einen Steuereingang
9 des programmierbaren Frequenzteilers 5 kann die Frequenz des steuerbaren Oszillators
4 vorgegeben werden. Die Abstimmung der selektiven Vorstufe 2 erfolgt mit der dem
steuerbaren Oszillator 4 zugeführten Steuerspannung.
[0014] Das Ausgangssignal der Mischstufe wird über einen ZF-Verstärker 10 zum FM-Demodulator
11 geleitet, an dessen Ausgang ein Multiplexsignal (MPX) zur Verfügung steht, das
neben der Audioinformation das Radio-Daten-Signal enthält. In einem Stereo-Decoder
12 werden die beiden Audiosignale L und R erzeugt, die über den NF-Stereo-Verstärker
13 den Lautsprechern 14, 15 zugeführt werden. Ein RDS-Decoder 16 leitet aus dem Multiplexsignal
das Radio-Daten-Signal ab.
[0015] Zur Steuerung des programmierbaren Frequenzteilers 5, also zur Abstimmung des Empfängers,
zur Auswertung des Radio-Daten-Signals und für weitere Funktionen ist ein Mikrocomputer
17 vorgesehen. Dieser verfügt über zwei Eingänge 18, 19 für das Radio-Daten-Signal.
An zwei Ausgängen 20, 21 steht jeweils ein vom Mikrocomputer berechnetes Teilerverhältnis
für den programmierbaren Frequenzteiler 5 an. Zwei gleichsinnig steuerbare Umschalter
22, 23 verbinden den Eingang 9 des programmierbaren Frequenzteilers 5 wahlweise mit
einem der Ausgänge 20 oder 21 und den Ausgang des RDS-Decoders 16 mit einem der Eingänge
18 oder 19 des Mikrocomputers 17. Die Umschalter werden praktisch mit dem Mikrocomputer
selbst per Software realisiert, so daß jeweils nur ein Ein- und Ausgang notwendig
ist.
[0016] Ein weiterer Ausgang 24 des Mikrocomputers 17 führt ein Signal zur Steuerung der
Umschalter 22, 23. Ferner ist ein Ausgang 25 des Mikrocomputers 17 mit einem Steuereingang
des NF-Stereo-Verstärkers 13 zum Zwecke einer Stummschaltung verbunden. Weitere Ausgänge
26 und Eingänge 27 des Mikrocomputers sind lediglich angedeutet und dienen beispielsweise
zur Ausgabe der Radio-Daten an eine Anzeigevorrichtung oder zum Eingeben von Bedieninformationen.
Ein für den Mikrocomputer vorgesehenes Programm bewirkt die Steuerung, insbesondere
die Umschaltung der Frequenzen bezüglich der Zeitpunkte und der Dauer und die im folgenden
beschriebene Auswertung der Datenproben.
[0017] Beim normalen Empfang eines Senders - gehörte Frequenz GF - befinden sich die Umschalter
22, 23 in der gezeichneten linken Stellung. Vom Mikrocomputer 17 wird der programmierbare
Frequenzteiler 5 entsprechend der GF eingestellt. Der RDS-Decoder 16 liefert das Radio-Daten-Signal
an den Mikrocomputer über den Eingang 18, der es in geeigneter Weise auswertet, beispielsweise
zur Anzeige von Daten auf einer Anzeigevorrichtung. Bei der Suche nach einer alternativen
Frequenz AF, mit welcher der gleiche PI-Code wie mit der Frequenz GF gesendet wird,
schaltet der Mikrocomputer 17 die Umschalter 22, 23 in die rechte Stellung (Zeitpunkt
t1 in Fig. 2). Über den Ausgang 21 und den Umschalter 22 wird der programmierbare
Frequenzteiler 5 nunmehr auf das Teilerverhältnis für die alternative Frequenz AF
gesetzt. Bis zum Zeitpunkt t2 erfolgt das Einschwingen der PLL auf die Frequenz AF.
Danach erfolgt eine Bitsynchronisation im RDS-Decoder 16, die bis zum Zeitpunkt t3
dauert. Vom Zeitpunkt t3 an sendet der RDS-Decoder 16 Radio-Daten-Signale über den
Umschalter 23 und den Eingang 19 an den Mikrocomputer 17.
[0018] Beim Zeitpunkt t4 schaltet der Mikrocomputer die Umschalter wieder in die linke Stellung,
so daß der programmierbare Frequenzteiler 5 wieder zum Empfang der Frequenz GF eingestellt
wird. Nach Ablauf der Einstellzeit der PLL wird ab dem Zeitpunkt t5 wieder die Frequenz
GF empfangen.
[0019] Geht man von einer Begrenzung der durch die Prüfung bedingten Unterbrechungen des
Empfangs der Frequenz GF auf 20 ms bis 30 ms aus und berücksichtigt man ferner eine
Einstellzeit der PLL von circa 3 ms bis 7 ms und eine Dauer der Bitsynchronisation
von mindestens 10 ms, so können während des Zeitraums zwischen t3 und t4 etwa 4 Bit
bis 8 Bit empfangen werden. Die Dauer der Bitsynchronisation kann wegen eines schwachen
oder gestörten Empfangssignals größer sein, so daß dann die Anzahl der Bits an der
unteren Grenze liegt. Die jeweils bei einer Umschaltung auf die Frequenz AF empfangenen
Datenbits werden im folgenden Datenprobe genannt. Je weniger Bits bei einer Datenprobe
empfangen werden, desto mehr Datenproben müssen entnommen werden, um zu einem Ergebnis
zu kommen.
[0020] Bevor weitere Einzelheiten der Prüfung erläutert werden, wird anhand von Fig. 5 der
Aufbau des Radio-Daten-Signals erläutert. Das größte Element der Radio-Daten wird
Gruppe genannt und besteht aus 104 Bits, die mit einer Frequenz von 1187,5 Bits pro
Sekunde gesendet werden. Jeweils eine Gruppe besteht aus vier Blöcken mit jeweils
26 Bits. Davon gehören 16 Bits zu einem Informationswort und 10 Bits zu einem Prüfwort.
Weitere Einzelheiten zum Radio-Daten-Signal sowie dessen Decodierung sind beispielsweise
beschrieben in der Druckschrift Tech. 324 - E "Specifications of the Radio Data System
RDS for VHF/FM Sound Broadcasting", März 1964, herausgegeben vom Technical Center
of the European Broadcasting Union, Brüssel.
[0021] Für die Erläuterung der Erfindung ist von Bedeutung, daß sich einige Informationen
von Gruppe zu Gruppe ändern, während andere einschließlich des PI-Codes von Gruppe
zu Gruppe wiederholt werden. Wird also genau 87,579 ms nach einer ersten Datenprobe
eine weitere Datenprobe entnommen und sind die Datenproben nicht identisch (Bedingung
1), so wird daraus geschlossen, daß die Datenprobe nicht Teil eines PI-Codes ist oder
daß mindestens eine der Datenprobe mit einem Übertragungsfehler behaftet ist. In beiden
Fällen ist eine weitere Auswertung der empfangenen Datenproben nicht sinnvoll. Es
sind vielmehr zeitlich versetzt neue Datenproben zu nehmen.
[0022] Unabhängig davon kann jedoch mit dem Empfang einer ersten Datenprobe bereits mit
einer Prüfung begonnen werden, ob die Datenprobe mit einem Teil des PI-Codes der Frequenz
GF übereinstimmt (Bedingung 2).
[0023] Vor einer Weiterverwendung der Datenprobe müssen beide Bedingungen erfüllt sein.
Wenn eine der beiden Bedingungen nicht erfüllt ist, wird nach jeder Datenprobe ausgehend
von der zeitlichen Lage der ersten Datenprobe der Lesezeitraum für die folgende Datenprobe
um ein Datenbit (842,1 µs) bzw. ein Vielfaches davon nach einer Seite zeitlich verschoben.
Wegen der schnelleren Prüfbarkeit und weil die Erfüllung der Bedingung 2 unmittelbar
aufeinanderfolgend öfter vorkommen kann, wird die Datenprobe zu diesem Zweck verwendet,
das heißt die Bedingung 2 sollte zuerst erfüllt sein.
[0024] Die Größe des Versatzes des Lesezeitraums ist von der Anzahl der gelesenen Bits der
Datenprobe abhängig und wird solange fortgesetzt, bis die Bedingung 2 erfüllt ist
oder eine vorgegebene Zeitgrenze erreicht ist. Wird die Prüfung ohne Erfüllung der
Bedingung 2 beendet, so gilt, daß der PI-Code in der Frequenz AF nicht mit demjenigen
in der Frequenz GF übereinstimmt. Wird jedoch die Erfüllung der Bedingung 2 festgestellt,
wird geprüft, ob auch die Bedingung 1 erfüllt ist. Da jedoch kein vollständiger Block
des Radio-Daten-Signals empfangen wird, kann die an sich bei der Decodierung des Radio-Daten-Signals
vorgesehene Fehlerermittlung und Fehlerkorrektur nicht benutzt werden. Im Rahmen der
Erfindung wird daher die Bedingung 1 sooft geprüft, bis eine ausreichende Sicherheit
besteht und die Datenprobe weiterverwendet werden kann.
[0025] Falls die wiederholten Unterbrechungen durch diese Prüfung nach jeweils vier Blöcken
störend empfunden werden, können die Prüfabstände auch ein ganzzahlige Vielfaches
der Übertragungsdauer einer Gruppe betragen.
[0026] Sind die Bedingungen 1 und 2 mit einer ausreichenden Sicherheit als erfüllt anzusehen,
steht fest, daß ein Teil des PI-Codes in der Frequenz GF mit der Datenprobe übereinstimmt.
Es ist nun zu prüfen, ob auch der Rest des Codes, zu dem die Datenprobe gehört, mit
dem Rest des PI-Codes der Frequenz GF übereinstimmt. Durch die bisher festgestellte
Koinzidenz ist bereits bekannt, wieviele Bits zeitlich vor und nach der Datenprobe
geprüft werden müssen. Zur Prüfung der restlichen Bits werden daher die Anzahl und
die zeitliche Lage der jeweils noch erforderlichen Datenproben berechnet, die Umschalter
22, 23 (Fig. 1) vom Mikrocomputer 17 entsprechend umgestellt und anschließend ein
Vergleich der empfangenen Datenproben mit dem gespeicherten PI-Code (Bedingung 2)
vorgenommen. Sind diese Bedingung und die obengenannte Bedingung 1 für eine der weiteren
Datenproben nicht erfüllt, wird diese Prüfung beendet und nach einem Bitversatz eine
neue Prüfung begonnen. Erst wenn für alle zusätzlichen Datenproben die Bedingungen
1 und 2 erfüllt sind, gilt die Aussage, daß der PI-Code der alternativen Frequenz
AF mit demjenigen der Frequenz GF übereinstimmt.
[0027] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel, das im übrigen demjenigen nach
Fig. 1 gleicht, ist eine zusätzliche Mischstufe 31, ein zusätzlicher Frequenz-Phasen-Regelkreis
32, ein zusätzlicher Zwischenfrequenzverstärker 33 und ein zusätzlicher Frequenzdemodulator
34 vorgesehen, so daß der Empfänger von der jeweils empfangenen Frequenz GF auf eine
alternative Frequenz AF ohne neues Einschwingen des Frequenz-Phasen-Regelkreises 30
(4 bis 9 in Fig. 1) eingestellt werden kann. Lediglich die selektive Vorstufe 35 wird
auf die alternative Frequenz AF umgeschaltet, was jedoch sehr schnell möglich ist.
Dazu erhält die selektive Vorstufe 35 in Abhängigkeit von der Stellung eines vom Mikrocomputer
17 steuerbaren Umschalters eine Steuerspannung entweder aus dem Frequenz-Phasen-Regelkreis
30 oder über einen Digital/Analog-Wandler 38 vom Mikrocomputer 17.
[0028] Außerdem wird zum Empfang des Radio-Daten-Signals der RDS-Decoder 16 auf den zweiten
Frequenzdemodulator 34 mit Hilfe eines Umschalters 37 umgeschaltet. Beiden Frequenz-Phasen-Regelkreisen
30, 32 wird vom Mikrocomputer 17 je ein Sollwert zugeführt.
[0029] Fig. 3 stellt die zeitlichen Vorgänge beim Empfang einer Datenprobe mit dem Empfänger
nach Fig. 4 dar. Der Übergang von der Frequenz GF zur Frequenz AF sowie umgekehrt,
erfolgt in einer wesentlich kürzeren Zeit als bei dem Empfänger nach Fig. 1. Bei gleicher
Zeit für die Bitsynchronisation steht für den Empfang der Datenprobe aus dem Signal
mit der Frequenz AF eine wesentlich größere Zeit zur Verfügung, was aus Fig. 3 ohne
weiteres ersichtlich ist.
[0030] Da die Taktfrequenz sowohl bei den Rundfunksendern, welche Radio-Daten-Signale aussenden,
als auch bei den Rundfunkempfängern sehr genau sind, ist es im Rahmen der Erfindung
auch möglich, die ganze Dauer des probeweisen Empfangs, gegebenenfalls sogar mehrere
derartige Zeitabschnitte für die Bitsynchronisierung zu nutzen. Der Bittakt kann dann
anschließend mit Hilfe eines Frequenz-Phasen-Regelkreises oder mit Hilfe des Mikrocomputers
von einem internen Takt abgeleitet und entsprechend der erfolgten Synchronisation
gehalten werden. Beim nächsten Umschalten auf die alternative Frequenz AF steht dann
die ganze Empfangsdauer der alternativen Frequenz zum Lesen der Datenprobe zur Verfügung.
Das Empfangen einer Datenprobe, das nur zu Zwecken der Bitsynchronisation vorgenommen
wird, kann zu geeigneten Zeiten bzw. in geeigneten Zeitabständen erfolgen, wobei die
Dauer einer Gruppe nicht eingehalten zu werden braucht.
[0031] Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, anstelle des PI-Codes des gerade gehörten
Senders als Vergleichswert einen anderen PI-Code zu verwenden. Dadurch ist es beispielsweise
möglich, den PI-Code einer Programmkette einzugeben, die nicht bzw. noch nicht empfangbar
ist. Sobald jedoch der Empfänger in den Sendebereich eines Senders dieser Programmkette
gerät, kann eine automatische Umschaltung erfolgen. Eine deratige Umschaltung kann
jedoch auch an Bedingungen geknüpft werden, wie beispielsweise die Verkehrsfunkkennung
oder Durchsagekennung.
[0032] Eine Prüfung auf diese Kennungen kann bei ungestört empfangener Frequenz GF in einfacher
Weise erfolgen. Da durch die Prüfung des PI-Codes die zeitliche Position des PI-Codes
und damit das gesamte RDS-Zeitraster der alternativen Frequenz AF bekannt ist, kann
vom Mikrocomputer gezielt das TP- und TA-Bit gelesen werden. Aus Sicherheitsgründen
sollte hier ebenfalls das Lesen der entsprechenden Bits mehrfach erfolgen. Außerdem
ist es vorteilhaft, nach dem Erkennen des PI-Codes in der alternativen Frequenz AF
die Bitsynchronisation ausreichend oft zu kontrollieren und bei Bedarf nachzuführen.
1. Rundfunkempfänger mit einer Einrichtung zur Decodierung von Radio-Daten-Signalen,
welche in Gruppen mit jeweils einer vorgegebenen Anzahl von Bits eingeteilt sind und
welche einen Programm-Identifikations-Code enthalten, und mit einer Einrichtung zum
Umschalten von einer empfangenen Frequenz auf eine alternative Frequenz, dadurch gekennzeichnet,
daß durch kurzzeitige Umschaltungen auf die alternative Frequenz mehrere Datenproben
aus verschiedenen Gruppen und zu verschiedenen Zeitpunkten innerhalb der Gruppen des
Radio-Daten-Signals, das mit der alternativen Frequenz empfangen wird, entnommen werden
und daß die Datenproben mit einem gespeicherten Programm-Identifikations-Code verglichen
werden.
2. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ferner Datenproben
aus verschiedenen Gruppen zu übereinstimmenden Zeitpunkten innerhalb der Gruppen des
Radio-Daten-Signals entnommen und auf Gleichheit geprüft werden.
3. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- daß bereits nach der Entnahme einer ersten Datenprobe geprüft wird, ob die in der
Datenprobe enthaltene Bitfolge in dem gespeicherten Programm-Identifikations-Code
enthalten ist,
- daß zutreffendenfalls aus einer der folgenden Gruppen des Radio-Daten-Signals eine
zeitlich der ersten Datenprobe benachbarte Datenprobe entnommen wird,
- daß geprüft wird, ob die aus der ersten und der weiteren Datenprobe gewonnene Bitfolge
im gespeicherten Programm-Identifikations-Code enthalten ist,
- daß zutreffendenfalls weitere zeitlich verschobene Datenprobeentnahmen bis zur Prüfung
des gesamten Programm-Identifikation-Codes erfolgen,
- daß nach einer Feststellung, daß die jeweilige Bitfolge in dem gespeicherten Programm-Identifikations-Code
nicht enthalten ist, weitere Datenprobenentnahmen mit vorgegebenem zeitlichen Versatz
erfolgen und die Bitfolge jeweils erneut mit dem gespeicherten Programm-Identifiaktions-Code
verglichen wird und
- daß dieser Vorgang bis zu einer vorgegebenen Zeitgrenze wiederholt wird und nach
Überschreitung der Zeitgrenze die Programm-Identifiaktions-Codes der empfangenen und
der alternativen Frequenz als ungleich gelten.
4. Rundfunkempfänger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Entnahme weiterer
Datenproben zu unterschiedlichen Zeitpunkten innerhalb der Gruppen mindestens eine
Datenprobe zum gleichen Zeitpunkt innerhalb einer anderen Gruppe entnommen wird und
daß bei Verschiedenheit der ersten Datenprobe und der Datenprobe aus der anderen Gruppe
eine neue Suche begonnen wird.
5. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer oder mehreren
Umschaltungen auf die alternative Frequenz, welche den Datenprobeentnahmen vorangehen,
eine Bitsynchronisation erfolgt und daß das durch die Bitsynchronisation gewonnene
Taktsignal innerhalb des Rundfunkempfängers gehalten und während der Entnahme der
Datenproben nachgeführt wird.
6. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltungen auf
die alternative Frequenz etwa 20 ms bis 30 ms dauern.
7. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gespeicherte Programm-Identifikations-Code
derjenige der jeweils empfangenen Frequenz ist.
8. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gespeicherte Programm-Identifikations-Code
unabhängig von der jeweils empfangenen Frequenz eingebbar ist.
9. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daS bei einer Übereinstimmung
des Programm-Identifikations-Code in der alternativen Frequenz mit dem gespeicherten
Programm-Identifiaktions-Code kurzzeitige Umschaltungen auf die alternative Frequenz
zu Zeitpunkten erfolgen, zu denen vorgegebene Informationen, insbesondere Verkehrsfunkinformationen,
im Radio-Daten-Signal der alternativen Frequenz enthalten sind.
10. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mikrocomputer (17)
mit dem Steuereingang eines programmierbaren Frequenzteilers (5) eines Frequenz-Phasen-Regelkreises
verbunden ist und daß der Ausgang eines RDS-Decoders (16), vorzugsweise über einen
steuerbaren Umschalter (23), wahlweise mit einem von zwei Eingängen des Mikrocomputers
(17) verbindbar ist.
11. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1 mit einer Mischstufe, einem ZF-Verstärker, einem
Frequenz-Phasen-Regelkreis und einem FM-Demodulator, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
für den Empfang der alternativen Frequenz eine weitere Mischstufe (31), ein weiterer
ZF-Verstärker (33), ein weiterer Frequenz-Phasen-Regelkreis (32) und ein weiterer
FM-Demodulator (34) vorgesehen sind, daß die Frequenz-Phasen-Regelkreise (30, 32)
und eine selektive Vorstufe (35) mit Hilfe eines Mikrocomputers (17) abstimmbar sind,
daß vom Mikrocomputer (17) gesteuert wahlweise das Ausgangssignal des FM-Demodulators
(11) oder des weiteren FM-Demodulators (34) einem RDS-Decoder (16) zuführbar sind
und daß der Ausgang des RDS-Decoders (16), vorzugsweise über einen steuerbaren Umschalter
(23), wahlweise mit einem von zwei Eingängen des Mikrocomputers (17) verbindbar ist.
12. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einen andauernden
Empfang der alternativen Frequenz umgeschaltet wird, wenn der mit der alternativen
Frequenz empfangene Programm-Identifiaktions-Code mit dem gespeicherten Programm-Identifiaktions-Code
übereinstimmt.