[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum gefestigten Formen von Haaren.
[0002] Es ist allgemein bekannt, unter Anwendung geeigneter Mittel bzw. Flüssigkeiten Naturkrausen
zu strecken, gekrauste Haare auf eine gewünschte Wellengrösse zu entkrausen und auch
glatte Haare in Wellen unterschiedlicher Wellengrössen zu legen, d.h. Dauerwellen
zu erzeugen.
[0003] Die bisher bekannten Verfahren bedingen einen relativ grossen Zeitaufwand, bedingt
unter anderem durch die Tatsache, dass die zur Wärmebehandlung in eine vorgegebene
Behandlungsform gelegten Haare, bzw. Haarsträhnen in stark unterschiedlicher Weise
Luftströmen ausgesetzt werden, so dass keine gleichmässige Beaufschlagung der Haare
in Längsrichtung derselben gesehen auftritt, mit der Folge, dass die Zeitdauer durch
die am langsamsten trocknenden Abschnitte der Haare bestimmt wird. Umgekehrt werden
diejenigen Abschnitte der Haare, die zuerst trocknen, durch die weitergeführte Zufuhr
der heissen Luftströme sehr nachteiligt beeinflusst. Da mit stark aufgeheizter Luft
getrocknet werden muss (Trockenhaube 60°C, Fön 130°C), ergibt sich ein Austrocknen
der Kopfhaut und der Haare. Diese Nachteile sind insbesondere erkennbar, wenn man
sich vergegenwärtigt, dass die Haarsträhnen, z.B. zur Herstellung von Dauerwellen,
auf Wickel aufgewickelt werden, wobei die Haarspitzenbereiche im untersten Teil des
Wickels liegen und durch die darüber liegenden Haarschichten gegen die zugeführte
Heissluft abgeschirmt werden. Dadurch ist auch der Grösser der erzeugten Locken eine
Grenze gesetzt.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, ein Verfahren zum gefestigten Formen von Haaren
zu schaffen, welches schneller, einfacher und für die Haare schonender ist als bisherige
Verfahren, und mittels dem grössere als bisher je erzielte natürliche Locken hergestellt
werden können.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass die das Dauerwellenmittel enthaltenden Haare derart gleichförmig durch Warmluftströme
beaufschlagt werden, dass grössere Locken als bisher erzielt werden können.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von einer lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnung näher erläutert.
[0007] Die einzige Figur zeigt rein schematisch eine beispielsweise dargestellte Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
[0008] Bei der nachfolgenden beispielsweisen Beschreibung wird davon ausgegangen, dass Dauerwellen
erzeugt werden sollen. Das Haar, das gegebenenfalls gewaschen worden ist, wird strähnenweise
in eine Behandlungsform gelegt, die von der endgültigen Form der Haare abhängt. Danach
wird ein Dauerwellenmittel aufgetragen. Zum Herstellen von Dauerwellen werden die
Haare zur Form eines Hohlzylinders gewickelt, wobei, je nachdem ob grössere oder kleinere
Wellen gebildet werden sollen, der Durchmesser des Hohlzylinders grösser oder kleiner
gewählt wird. Darauf werden die mit dem Dauerwellenmittel versehenen Haare durch Warmluftstrahlen
belüftet und insbesondere derart, dass die Haare vom Haarspitzenbereich bis zum Haaransatzbereich
von der Warmluft beaufschlagt wird. Die Temperatur der Warmluft beträgt maximal 45°C,
vorteilhaft 40-42°C, um ein Austrocknen einzelner Haarabschnitte oder auch der Kopfhaut
zu verhindern. Die Zeitdauer dieser Belüftung beträgt 5-20 Minuten.
[0009] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Belüftens mit insbesondere einem Träger für
die darauf zu wickelnden Haare zeigt die Zeichnungsfigur. Der Träger weist einen mittleren
Abschnitt 1 in Form eines Hohlzylinders auf, auf welchem die Haare aufgewickelt werden.
Dieser Hohlzylinder 1 weist in seiner Mantelwand Durchtrittslöcher 2 auf. Der Hohlzylinder
1 ist beidseitig durch Abschlussflansche 3,4 abgeschlossen. In dieser Ausführung sind
beide Abschlussflansche 3,4 als Hohlkörper ausgebildet, obwohl zur Durchführung des
Verfahrens nur einer, z.B. der links angeordnete, ein Hohlkörper sein kann. In der
jeweiligen gegen den Mantel des Hohlzylinders 1 gerichteten Seitenwand 5 bzw. 6 der
hohlen Abschlussflansche 3,4 sind weitere Durchtrittslöcher 7 bzw. 8 für die Warmluft
ausgebildet. Dieser Träger ist weiter, über einen flexiblen Luftzufuhrschlauch 9 mit
einem Gerät 10 zur Erzeugung der Warmluft verbunden. Offensichtlich werden mehrere
solcher Träger pro Person verwendet, die an einem gemeinsamen Gerät 10 angeschlossen
sind und der Durchmesser des Hohlzylinders und gegebenenfalls seine Umfangsform hängen
von der gewünschten Form der herzustellenden Dauerwellen ab.
[0010] Es ist nun ersichtlich, dass die auf dem Mangel des Hohlzylinders 1 unmittelbar aufliegenden
Haarsitzenbereiche der darauf gewickelten Haare direkt den aus den Durchtrittslöchern
2 austretenden Warmluftströmen ausgesetzt sind und weiter die bei den aufgewickelten
Haaren zuäusserst liegenden Haaransatzbereiche den aus der Durchtrittslöchern 7,8
austretenden Warmluftströmen ausgesetzt sind, womit eine mindestens annähernd gleichförmige
Beaufschlagung entlang der gesamten Längsausdehnung der Haare erreicht ist.
[0011] Bei einer weiteren Ausführung des Trägers sind keine Durchtrittslöcher in der Mantelwand
vorhanden. Bei entsprechender Dimensionierung der Längsausdehnung und/oder des Querschnittes
des Trägers, und auch im Falle verhältnismässig kurzer Haare würden Durchtrittslöcher
in der Mantelwand ein zu starkes Austrocknen verursachen. Damit sind entsprechend
im Träger lediglich in mindestens einem der Abschlussflansche Durchtrittslöcher vorhanden,
aus denen parallel zur Längsachse des hohlzylindrischen Trägers gerichtete Luftströme
austreten.
[0012] Zurückkehrend nun zum Verfahren, wird das Dauerwellenmittel nach der Warmluftbehandlung
aus den Haaren mittels Wasser ausgespült und ein Neutralisierungsmittel aufgetragen.
Falls notwendig, bzw. erwünscht, werden danach die Haare mehr oder weniger stark getrocknet
und danach die Träger abgewickelt.
[0013] Wie eingangs festgestellt worden ist, ist dieses Verfahren schneller, einfacher und
schonender als jegliche bisherige Verfahren.
[0014] Weiter können in Ausübung dieses Verfahrens, wie in praktischen Versuchen festgestellt
worden ist, Dauerwellen mit viel grösseren Locken herstellen, als dies bisher möglich
gewesen ist, bzw. als möglich gehalten worden ist.
1. Verfahren zum gefestigten Umformen von Haaren, dadurch gekennzeichnet, dass die Haare
in eine von der erwünschten, endgültigen Form abhängige Behandlungsform gelegt werden,
und ein Dauerwellenmittel auf die Haare aufgetragen wird, und danach die Haare durch
Warmluftströme belüftet werden, welche die Haare mindestens annähernd gleichförmig
vom Haarspitzenbereich bis zum Haaransatzbereich beaufschlagen, und dass danach das
Dauerwellenmittel ausgespült wird und die Haare zum Einnehmen der erwünschten, endgültigen
Form freigegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haare während einer Zeitdauer
von 5-20 Minuten mit Warmluft mit einer Temperatur von maximal 45°C belüftet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausspülen des Dauerwellenmittels
durch Wasser erfolgt, ein Neutralisierungsmittel aufgetragen und danach die Haare
getrocknet und zum Einnehmen der erwünschten, endgültigen Form freigegeben werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die erwünschte endgültige
Form der Haare Dauerwellen sind, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der Behandlungsform
die Haare strähnenweise in die Form eines Hohlzylinders gerollt werden, dass die Belüftung
durch mehrere Luftströme erfolgt, von welchen eine erste Anzahl vom Innenraum des
Hohlzylinders in radialer Richtung nach aussen verläuft und eine zweite Anzahl in
Mantellinienrichtung entlang der Aussenfläche des Hohlzylinders verläuft.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Satz als Hohlkörper ausgebildete Träger zur jeweiligen
Aufnahme einer um denselben gewickelten Haarsträhne, wobei jeder Träger die Form eines
bei beiden Enden einen Abschlussflansch aufweisenden Hohlzylinders aufweist und in
der Mantelwand des Hohlzylinders und in der gegen den Mantel des Hohlzylinders gerichteten
Seitenwand mindestens eines und zu diesem Zweck als Hohlkörper ausgebildeten Abschlussflansches
Durchtrittslöcher für die Warmluft ausgebildet sind, und durch ein Gerät zur Erzeugung
eines Warmluftstromes, mit welchem jeder Träger über einen Luftzufuhrschlauch in Verbindung
steht.