(19)
(11) EP 0 497 729 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.08.1992  Patentblatt  1992/32

(21) Anmeldenummer: 92810020.5

(22) Anmeldetag:  14.01.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 19/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 14.01.1991 CH 79/91

(71) Anmelder: Artacho, Francisco
CH-5032 Rohr AG (CH)

(72) Erfinder:
  • Artacho, Francisco
    CH-5032 Rohr AG (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Trageinheit als palettartige Unterlage aus Metall zum Transportieren, Lagern und Heben von Gütern


    (57) Die Trageinheit wird durch Verbinden eines ebenen Oberbleches (3) eines gewellten Metallstreifens (1) sowie eines ebenen Unterbleches (2) zu einer steiffesten Platte. Die Verbindung der drei Bleche (1, 2, 3) kann durch Schweissen, Nieten oder Kleben erfolgen.
    Die Längsholme (4) erhöhen die Längsstabilität in einer richtung (X) der Trageinheit und ermöglichen gleichzeitig die Lastaufnahme durch Stapler und dgl. Die Längsholme (4) können so ausgebildet werden, dass man massgerechte Normalpaletten (z.B. Europaletten) erhält.
    An den Längsholmen (4) angebrachte Laufrollen ergeben eine selbstfahrende Unerlage für Kassetten, selbstfahrende Transporteinheiten, Rollpaletten, selbstfahrende Unerlagen sowie Rollböden.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trageinheit für Güter zu derem Transportieren und Lagern, die sich für den Einsatz in der Produktion in Lagerhäusern in der Spedition und zum Transport eignet.

    [0002] Zum Transportieren, Lagern und Heben von Gütern ist es bekannt, dass Normpaletten aus Holz, Masspaletten aus Holz, Metall und Kunststoff, Rollkassetten und Rollpaletten als Metallprofil-Schweisskonstruktion oder aus einer Kombination Holz/Kunstoff/Metall verwendet werden.

    [0003] Die heute bekannten Transportunterlagen sind entweder nicht verschleissfest oder zu aufwendig in der Konstruktion und damit entsprechend teuer.

    [0004] Oft können die Massanforderungen und Toleranzen der Transportunterlagen bei den vorhandenen Belastungen mit den heute bekannten Konstruktionen nicht eingehalten werden.

    [0005] Sie werden überbelastet, was zu grossem Verschleiss führt, oder müssen mit teuren und aufwendigen Materialien sehr kostspielig produziert werden. Die immer häufigeren automatischen Anwendungen im Bereich der Lagerung, Produktion und Transport erhöhen die Anforderungen an solche Tragsysteme mehr und mehr.

    [0006] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Trageinheit der eingangs genannten Art von geringer Bauhöhe und mit grosser Stabilität und hohen Verschleisseigenschaften zu schaffen, die zudem auf einfache und kostengünstige Weise hergestellt werden kann.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.

    [0008] Die Trageinheit wird durch die geschickte Anordnung und Verbindung eines gewellten Metallbandes mit einem Ober- und/oder Unterblech zu einer in sich stabilen, ebenen Platte ausgeformt, die bei geringer Bauhöhe eine grosse Stabilität aufweist und mit verhältnismässig geringem material- und kostenmässigem Aufwand hergestellt wer- den kann.

    [0009] Durch einen voll automatisierten Herstellungsprozess kann der Stückpreis minimiert werden. Das Metallbad kann in grossen Mengen direkt von den Walzwerken zu günstigen Bedingungen bezogen werden.

    [0010] Im Herstellungsprozess kann ein Korrosionsschutz aufgebracht werden, womit eine grosse Lebensdauer gewährleistet wäre.

    [0011] Durch die unterschiedliche Wahl von Höhen-, Längen- und Dickenverhältnissen können die Trageinheiten jeweils den gestellten Anforderungen angepasst werden.

    [0012] Im folgenden wird anhand der Zeichnung der Erfindungsgegenstand näher erläutert. Er zeigt rein schematisch:

    Fig. 1 perspektivisch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Trageinheit,

    Fig. 2 einen Schnitt durch die Trageinheit gemäss Fig. 1 mit einer ersten Art der Wellenform des Metallbandes,

    Fig. 3 in einer Darstellung gemäss Fig. 2 eine andere Art der Wellenform,

    Fig. 4 in einer Darstellung gemäss Fig. 2 eine dritte Art der Wellenform,

    Fig. 5 perspektifisch einen Längsholm mit eingebauten Laufrollen,

    Fig. 6 in Seitenansicht eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemässen Trageinheit, und

    Fig. 7 in Seitenansicht eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Trageinheit.



    [0013] In Fig. 1 ist in perspektivischer Ansicht eine Trageinheit gezeigt, bei welcher ein dünnes, gewelltes Metallband 1 zwischen einem ebenen Unterblech 2 und einem ebenen Oberblech 3 fest eingespannt ist. Längsholme 4 verstärken die Trageinheit in X-Richtung. Sie geben der Trageinheit zusätzlich die Form einer heute bekannten Norm- oder Europalette oder einer Transporteinheit, welche mit handelsüblichen Mitteln wie Staplern, Palettrollern, Rollenbahnen, Kettenförderern, Regalfahrzeugen, Lagergeräten, führerlosen Transportsystemen (FTS) und dgl. transportiert bzw. bewegt werden können.

    [0014] Die Längsholme 4 erstrecken sich im wesentlichen rechtwinklig zur Längserstreckung der Wellen des Metallbandes 1.

    [0015] Diese Längsholme 4 können jede geeignete Form haben und z.B. als Rohre, vorzugsweise Vierkantrohre, oder U-Profile ausgebildet sein. Vorzugsweise bestehen die Längsholme 4 aus Metall.

    [0016] Durch das fachwerkartige Anordnen des gewellten Metallbandes 1 wird eine grosse Stabilität in X-Richtung (die rechtwinklig zur Längserstreckung der Wellen des Metallbandes 1 verläuft) erreicht.

    [0017] Die Stabilität in Y-Richtung ergibt sich jeweils aus den geometrischen Verhältnissen der Höhe A zur Wellenlänge B des Metallbleches 1 (Fig. 2 und 3) im Vergleich zur Auflagenbreite C (Fig. 1) sowie unter Berücksichtigung der Belastung Z (Fig. 1).

    [0018] Wesentlich für die Auslegung der Trageinheit nach den vorstehenden Kriterien ist dabei auch die Belastungsart wie Punktlast, Flächenlast usw., sowie die Lage der Auflagepunkte.

    [0019] Fig.2,3 und 4 zeigen Beispiele der geometrischen Form des wellenartigen Metallbandes 1, wobei die Blechdicke je nach Anwendungszweck und Belastungsart unterschiedliche Masse haben kann.

    [0020] Wesentlich ist die Fixation des Mittelbleches 1 mit dem Unterblech 2 und dem Oberblech 3. Diese Verbindung kann durch Nieten, Schweissen oder Kleben hergestellt werden. Eine Klebeverbindung, die herstellungstechnisch wenig Aufwand verlangt, lässt sich vor allem bei den Ausführungsformen gemäss den Fig. 2 und 4 anwenden.

    [0021] Je nach Anwendungsfall, Material und Produktionsautomation wird auch die Verbindungsart ausgewählt.

    [0022] Fig. 5 zeigt den Längsholm 4 mit eingebauten Laufrädern 5. Diese Laufräder können je nach Belastung aus Kunststoff, Stahl oder Gummi sein. Pro Längsholm 4 werden zwei oder mehrere Laufrollen möglich sein. Die Trageinheit mit Laufrollen (Rollpalette), kann somit als Kassette für Blech, Holzplatten, Filme, Werkzeuge, usw. oder als Lagerpalette für automatisierte Lagersysteme oder als Transportelement für innerbetriebliche wie externe Transporte verwendet werden. Die Rollen 5 werden vorzugsweise an den Längsholm 4 befestigt. Sie können jedoch selbstverständlich auch direkt an die Trageinheit montiert werden, falls kein Längsholm 4 vorhanden ist.

    [0023] Bei der in Fig. 6 nur teilweise gezeigten Ausführungsform besteht die Trageinheit nur aus der durch das Metallband 1 und Unter- und Oberblech 2, 3 gebildeten Platte. Gegenüber der Ausführungsform gemäss Fig. 1 fehlen somit die Längsholme 4. Dafür können auf der Unterseite der Trageinheit an den quer zu den Wellen des Metallbandes 1 verlaufenden Rändern Laufflächen 6′ für strichpunktiert angedeutete Stützrollen 7 eines nicht näher dargestellten Regals vorgesehen werden.

    [0024] Bei der gezeigten Ausführungsform werden diese Laufflächen 6′ durch einen Schenkel 6a einer U-förmigen Profilschiene 6 gebildet, die eine Stirnseite 9 der Trageinheit überdeckt und quer zu den Wellen des Metallbandes 1 verläuft. Der Steg 6b der Profilschiene 6 bildet eine Lauffläche 6" für eine seitliche Führungsrolle 8 (ebenfalls strichpunktiert angedeutet).

    [0025] Anstelle eines U-Profils könnte für die Profilschiene 6 auch ein L-Profil verwendet werden.

    [0026] Für gewisse Anwendungsfälle (geringe Abmessungen und/oder geringe Belastung) ist es möglich, auf das Unterblech 2 zu verzichten und trotzdem eine genügende Stabilität der Trageinheit zu erhalten. Eine solche Ausführungsform ist in Fig. 7 gezeigt.

    [0027] Falls von der Anwendung einer solchen Trageinheit als Rollpalette her oder zur Erhöhung der Stabilität in X-Richtung (siehe Fig. 1) erwünscht, können auf der Unterseite Längsholme 4 angebracht werden, die direkt mit dem Metallband 1 verbunden sind und sich quer zu den Wellen des Metallbandes 1 erstrecken.

    [0028] Gegebenenfalls können diese Längsholmen 4 mit Laufrollen 5 versehen werden, wie das in Fig. 7 gezeigt ist.

    [0029] Es wäre auch möglich, die in Fig. 7 gezeigte Trageinheit entsprechend der Ausführungsform gemäss Fig. 6 auszubilden, d.h. mit die Seitenkannten abdeckenden L- oder U-förmigen Profilschienen zu versehen.

    [0030] Vorzugsweise werden die gezeigten Trageinheiten für den innerbetrieblichen Transport von Gütern eingesetzt und insbesondere für den Einsatz in Regallagern verwendet.


    Ansprüche

    1. Trageinheit für Güter zu derem Transportieren, und Lagern, dadurch gekennzeichnet, dass ein dünnes gewelltes Metallband (1) auf seiner Oberseite und/oder Unterseite mit einem ebenen Unterblech (2) und/oder einem ebenen Oberblech (3) fest verbunden ist.
     
    2. Trageinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterseite zwei Längsholme (4) angebracht sind.
     
    3. Trageinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie so ausgebildet ist, dass sie in den Abmessungen einer Norm-Palette entspricht.
     
    4. Trageinheit nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass an den Längsholmen (4) zwei oder mehrere Laufrollen (5) angebracht sind.
     
    5. Trageinheit nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass das gewellte Metallband (1) mit dem Unterblech (2) bzw. Oberblech (3) durch Widerstandsschweissen, Verkleben, Vernieten verbunden ist.
     
    6. Trageinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsholmen (4) am nur mit dem Oberblech (3) versehenen gewellten Metallband (1) befestigt sind.
     
    7. Trageinheit nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterseite Laufflächen (6′) für Stützrollen (7) eines Regals vorgesehen sind.
     
    8. Trageinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jede Lauffläche (6′) durch einen Schenkel (6a) einer eine Stirnseite (9) überdeckenden L- oder U-förmigen Profilschiene (6) gebildet ist.
     
    9. Trageinheit nach Anspruch 2 oder 8, dadurch gekennzeichnet, das sich die Längsholme (4) bzw. die Profilschinen (6) quer, vorzugsweise etwa rechtwinklig, zur Längserstreckung der Wellen des gewellten Metallbandes (1) erstrecken.
     
    10. Trageinheit nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie zum Einschieben in ein Lagerregal ausgebildet ist.
     




    Zeichnung