[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von dünnen Decken auf
Bodenflächen, insbesondere Verkehrsflächen, bei welchem Verfahren das aus einem Bindemittel
und mineralischem Zuschlagstoff bestehende Deckenmaterial entweder im Zuge des Aufbringens
von Bindemittel und Zuschlagstoff auf der Bodenfläche selbst gebildet wird, indem
das Bindemittel in fortschreitender Arbeitsweise flüssig auf die Bodenfläche aufgetragen,
insbesondere aufgesprüht, wird und lose zugeführter mineralischer Zuschlagstoff gleichfalls
in fortschreitender Arbeitsweise auf die Bodenfläche aufgestreut wird, oder der lose
zugeführte mineralische Zuschlagstoff maschinell mit Bindemittel unmittelbar vor dem
Aufbringen auf die Bodenfläche zur Bildung einer Schlämme vermengt wird und diese
Schlämme in fortschreitender Arbeitsweise maschinell auf die Bodenfläche zur Bildung
der Decke aufgebracht wird.
[0002] Verfahren vorgenannter Art sind bekannt und werden häufig zur Behebung von Verschleiß-
und Alterungserscheinungen an der Oberfläche von Asphaltdecken und gegebenenfalls
auch zur Herstellung von dünnen Asphaltdecken auf hinreichend festen Unterlagen angewendet.
Es gibt dabei (siehe z.B. Veröffentlichung RVS 8.06.24 der Forschungsgesellschaft
für das Verkehrs- und Straßenwesen, Wien) Verfahren, bei denen auf die Bodenflächen,
welche mit einer Decke versehen werden sollen, heißflüssiges Bitumen aufgetragen wird,
wonach auf die solcherart mit Bitumen überdeckten Bodenflächen der Zuschlagstoff aufgestreut
wird; gegebenenfalls wird dabei der aufgestreute Zuschlagstoff noch überwalzt; der
Zuschlagstoff bindet sich mit dem Bindemittel und es tritt im Zuge der Abkühlung des
Bitumens eine Verfestigung der so gebildeten Decke ein. Bei ähnlichen bekannten Verfahren,
welche ebenso wie die vorerwähnten Verfahren oft als "Oberflächenbehandlung" bezeichnet
werden, wird auf die mit einer dünnen Decke zu versehende Bodenfläche eine flüssige
Bitumenemulsion kalt, d.h. mit Umgebungstemperatur, aufgebracht, und es wird die solcherart
mit Bitumen versehene Bodenfläche mit dem zur Bildung der Decke vorgesehenen mineralischen
Zuschlagstoff (korn gestufter Split bzw. Sand und gegebenenfalls Gesteinsmehl oder
Zement) bestreut. Kurze Zeit nach dem Bestreuen bricht die Bitumenemulsion und es
erlangt damit das zuvor emulgiert gewesene Bitumen die zur Verbindung des lose aufgestreuten
Zuschlagstoffes erforderliche Bindekraft. Es wird auch bei diesem Verfahren der aufgestreute
Zuschlagstoff nach dem Aufstreuen oft leicht überwalzt. Bei einem weiteren bekannten
Verfahren zur Herstellung von dünnen Decken auf Bodenflächen (welches Verfahren oft
als "Schlämme-Verfahren" oder "SlurrySeal-Verfahren" bezeichnet wird) wird der mineralische
Zuschlagstoff in einer fahrbaren Maschine, die mit einer Mischvorrichtung versehen
ist, fortlaufend mit Bitumenemulsion zur Bildung einer Schlämme vermengt, und es wird
diese Schlämme fortlaufend auf die mit einer Decke zu versehende Bodenfläche aufgebracht;
auch in diesem Fall bricht die kalt zur Anwendung kommende Bitumenemulsion kurze Zeit
nach dem Kontakt mit dem Zuschlagstoff und verleiht damit dem Zuschlagstoff die erforderliche
Bindung, wobei getrachtet wird, so zu arbeiten, daß das Brechen der Bitumenemulsion
stattfindet, nachdem die Schlämme auf die Bodenfläche aufgebracht worden ist.
[0003] Dünne Decken, wie sie bei den vorgenannten Vorgangsweisen gebildet werden und welche
meist eine Schichtdicke von etwa 10 mm oder weniger haben, unterscheiden sich hinsichtlich
Struktur und Eigenschaften sowie hinsichtlich der Herstellung deutlich von Decken,
welche aus einem aus Bindemittel und Zuschlag bestehenden Mischgut gebildet sind,
das in teigartiger oder krümeliger Form auf die Bodenfläche aufgebracht und auf dieser
verteilt und, meist mit einer vibrierenden Bohle, verdichtet wird. Eine solche aus
Mischgut gebildete Decke hat eine wesentlich größere Schichtdicke als die hier in
Rede stehenden dünnen Decken und weist einen wesentlich größeren Widerstand gegen
Verformung unter dem Einfluß von Lasten auf; es erfordert aber die Mischgutdecke einen
hohen Materialaufwand und Energieaufwand, und die Herstellung der Mischgutdecke geht
langsam vor sich, dies insbesondere dann, wenn eine Mischgutdecke unter Verwendung
von durch Aufbruch oder Abfräsen alter Decken gewonnenem Material als Zuschlagstoff
hergestellt wird.
[0004] Die dünnen Decken können in schneller Arbeitsweise mit vergleichsweise geringem Aufwand
an Material und Energie hergestellt werden. Es ergeben sich aber bei den oben angeführten
Verfahren zur Herstellung der hier in Rede stehenden dünnen Decken von der Zufuhr
des Zuschlagstoffes her Schwierigkeiten, welche die prinzipiell gesehen mögliche Leistung
bei der Herstellung der Decken beeinträchtigen und meist auch zu Ungleichmäßigkeiten
im Aufbau der Decken Anlaß geben. Bei den beiden vorerwähnten Verfahrensarten, bei
denen zunächst heißflüssiges Bitumen oder kalte Bitumenemulsion auf die mit einer
Decke zu versehende Bodenfläche aufgebracht wird, muß das Bestreuen des Bitumens mit
dem Zuschlagstoff erfolgen, bevor die Räder der das Bestreuen ausführenden Arbeitsmaschinen
oder Fahrzeuge mit der bereits mit Bitumen versehenen Bodenfläche in Berührung kommen.
Dies wird bei den bisher gebräuchlichen Verfahren dieser Art so gelöst, daß der Zuschlagstoff
entweder mit einer verhältnismäßig groß dimensionierten Arbeitsmaschine aufgebracht
wird, welche eine Sprüheinrichtung für das Bitumen bzw. die Bitumenemulsion aufweist
und unmittelbar danach, noch vor dem, in Arbeitsrichtung gesehen, darauffolgenden
Räderpaar, eine Streueinrichtung für den Zuschlagstoff, der einem großdimensionierten
Bunker, der sich auf der Arbeitsmaschine befindet, entnommen wird. Dieser Bunker der
Arbeitsmaschine wird mit einer in der Arbeitsmaschine vorgesehenen Fördervorrichtung
vom, in Arbeitsrichtung gesehen, hinteren Ende dieser Arbeitsmaschine her beladen,
wobei jeder derartige Beladungsvorgang verhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nimmt,
was eine entsprechend lange Unterbrechung der Herstellung der Decke verursacht, und
es hat diese Beladung auch den Nachteil, daß der Zuschlagstoff vom zubringenden LKW
nach hinten abgekippt werden muß, was in der Regel ein vorheriges Reversieren der
den Zuschlagstoff zubringenden Fahrzeuge erfordert. Man hat auch schon die erwähnten
Verfahren so durchgeführt, daß man mit einer an einem Kesselfahrzeug angebrachten
Sprühein richtung auf mit einer dünnen Decke zu versehende Bodenflächen, insbesondere
Straßen, Bitumen bzw. Bitumenemulsion aufgebracht hat und diese Bitumenschicht darauffolgend
von einem mit einer Streuvorrichtung versehenen Lastkraftwagen aus mit dem Zuschlagstoff
bestreut hat, was den Nachteil hat, daß alle zur Zufuhr des Zuschlagstoffes eingesetzten
Fahrzeuge mit Streuvorrichtungen versehen sein müssen, da ja ein Umladen des Zuschlagstoffes
von einem Lastkraftwagen auf einen anderen Lastkraftwagen praktisch nicht in Betracht
kommt. Auch das Streuen des Zuschlagstoffes von einem rückwärtsfahrenden Lastkraftwagen
aus erfordert in der Regel ein Reversieren der Lastkraftwagen, was oft eine erhebliche
Erschwernis der Anlieferung des Zuschlagstoffes mit sich bringt. Unterbrechungen im
Herstellungsvorgang, wie sie sich zum Beispiel unvermeidbar ergeben, wenn der Vorratsbunker
für den Zuschlagstoff, der an der vorgenannten Arbeitsmaschine vorgesehen ist, beladen
werden muß, oder wie sie sich auch beim Rangieren aufeinanderfolgend zum Einsatz kommender
Lastkraftwagen, von denen der Zuschlagstoff abgestreut wird, ergeben können, führen
zu Ungleichmäßigkeiten im Aufbau der hergestellten Decken, z.B. zu Überfettungen,
welche Ungleichmäßigkeiten zweifellos nachteilig sind. Überdies verursacht jeder Stillstand,
der sich bei der Herstellung der Decken ergibt, eine entsprechende Minderung der Leistung,
welche Minderung beträchtliche Ausmaße annehmen kann. Es verlangt auch die Notwendigkeit,
daß der angelieferte Zuschlagstoff im Zuge des Herstellungsablaufes der auf Bodenflächen
herzustellenden Decken zu bestimmten, im vorhinein nicht genau fixierbaren Zeitpunkten
zur Verfügung steht, den Einsatz einer erhöhten Anzahl von Transportfahrzeugen, von
denen immer einige in Wartestellung zur Verfügung stehen müssen, was eine sehr nachteilige
zusätzliche Kostenbelastung ergibt und unter Umständen auch die Verkehrsverhältnisse
nachteilig beeinflußt. Bei jener vorstehend erwähnten Ausbildung eines Verfahrens
eingangs erwähnter Art, bei der eine Bitumenemulsion mit dem Zuschlagstoff zur Bildung
einer Schlämme vermengt wird und dann diese Schlämme auf die Bodenfläche zur Bildung
der Decke aufgebracht wird, ergibt sich zu den vorstehend genannten Nachteilen, beim
Auftreten von Unterbrechungen des Herstellungsablaufes noch der weitere Nachteil,
daß Reste der Schlämme, welche in der Mischeinrichtung oder am Weg von dieser zur
Bodenfläche bei einer solchen Betriebsunterbrechung zurückbleiben, händisch aus der
Arbeitsmaschine entfernt werden müssen und kaum mehr verwendbar sind, da die Bitumenemulsion
wie erwähnt kurze Zeit nach dem in Berührung kommen mit dem Zuschlagstoff bricht.
[0005] Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren eingangs erwähnter Art
zu schaffen, bei dem Nachteile, wie sie vorstehend erörtert sind, behoben sind und
welches auf einfache Weise das Erzielen eines weitgehend ungestörten Betriebsablaufes
bei der Herstellung der dünnen Decken erreichen läßt und in Verbindung damit auch
eine Erhöhung der praktisch erzielbaren Leistung ermöglicht.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren eingangs erwähnter Art ist dadurch gekennzeichnet,
daß der lose zugeführte Zuschlagstoff vor dem Aufbringen der Decke auf der mit der
Decke zu versehenden Bodenfläche oder neben dieser vorgelegt wird und daß dieser vorgelegte
Zuschlagstoff beim Aufbringen der Decke vom Boden aufgenommen und dem Aufstreuen auf
die mit der Decke zu versehende Bodenfläche oder dem Vermengen mit Bindemittel, insbesondere
mit Bitumenemulsion, zur Bildung einer Schlämme, die auf die Bodenfläche aufgebracht
wird, zugeführt wird. Durch diese Ausbildung eines Verfahrens eingangs erwähnter Art
kann der vorstehend angeführten Zielsetzung gut entsprochen werden, wobei gegenüber
den bisher geübten Vorgangsweisen sowohl hinsichtlich der erzielbaren Leistung als
auch hinsichtlich einer weitgehenden Vermeidung von durch Unterbrechungen des Herstellungsablaufes
verursachten Ungleichförmigkeiten in den hergestellten Decken die bisherigen Nachteile
vermeidbar sind und auch wesentliche Vereinfachungen und Ersparnisse bei der Anlieferung
des Zuschlagstoffes erzielbar sind, und bei der Herstellung von Decken auf Verkehrsflächen
geringere Beeinträchtigungen des Verkehrs als bisher verursacht werden; es ergibt
sich auch die Möglichkeit, die Decken mit wesentlich kleineren und damit beweglicheren
Arbeitsmaschinen als bisher rationell und fortlaufend, praktisch unterbrechungsfrei,
herzustellen, so daß solche maschinell hergestellte Decken auch dort vorgesehen werden
können, wo dies bisher aus Platzgründen nicht möglich war. Da der lose zugeführte
und vorgelegte Zuschlagstoff beim Aufnehmen vom Boden ohne weitere Behandlung dem
Aufstreuen oder der Bildung einer Schlämme zugeführt wird, kann zum einen sehr schnell
gearbeitet werden und können zum anderen klein und wendig ausgebildete Arbeitsmaschinen
eingesetzt werden. Selbst bei einem Mitführen einer für eine große Fläche ausreichenden
Bindemittelmenge auf der Arbeitsmaschine kann diese, verglichen mit bisherigen Maschinen,
auf denen auch der Zuschlagstoff mitgeführt wird, wesentlich kleiner und leichter
ausgebildet sein, da ja das Bindemittel nur einen geringen Teil des Deckenmaterials
darstellt.
[0007] Das beim erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehene Vorlegen des lose zugeführten Zuschlagstoffes
kann auf verhältnismäßig einfache Weise mit Transportfahrzeugen, wie z.B. auch Lastkraftwagen,
durchgeführt werden, wobei man gegebenenfalls, um eine gezieltes Placieren und Dosieren
des Zuschlagstoffes vom fahrenden Transportfahrzeug weg zu erleichtern, einfache Schüttvorrichtungen
verwenden kann. Es ist für das Aufnehmen des vorgelegten Zuschlagstoffes eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorteilhaft, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß
der lose zugeführte Zuschlagstoff in Form eines im wesentlichen fortlaufenden Schüttkegels
auf der mit einer Decke zu versehenden Bodenfläche oder neben dieser vorgelegt wird.
Es kann auf diese Weise beim Aufnehmen des vorgelegten Zuschlagstoffes ohne besondere
Vorkehrungen ein kontinuierlicher Materialfluß erzielt werden, der unmittelbar einen
gleichförmigen Zufluß des Zuschlagstoffes zur Streueinrichtung oder Mischeinrichtung
ergibt.
[0008] Es ist bei der Herstellung von Decken hier in Rede stehender Art oft erwünscht, einen
Zuschlagstoff einzusetzen, der Anteile mehrerer Korngrößenbereiche enthält, dahingehend,
daß überall oder an bestimmten Stellen der Decke Material mit kleinerer Korngröße
zwischen den Körnern größerer Korngröße zu liegen kommen. Um eine solche Kornverteilung
zu erzielen, ist es günstig, die sich in der Korngröße unterscheidenden Komponenten
des Zuschlagstoffes entweder getrennt voneinander auf die mit Bindemittel versehene
Fläche zu streuen oder die Komponenten getrennt voneinander einer für beide Komponenten
gemeinsamen Streuvorrichtung zuzuführen, damit bis zur Streuvorrichtung hin keine
Veränderungen der Mengenverhältnisse durch Entmischungsvorgänge auftreten. Man hat
bei einer solchen Vorgangsweise also zwei oder mehr Komponenten des Zuschlagstoffes
bis zum Streuen getrennt voneinander zur Verfügung; hiezu kann man beim erfindungsgemäßen
Verfahren die einzelnen Komponenten des lose zugeführten Zuschlagstoffes getrennt
voneinander vorlegen und aufnehmen. Es ergibt sich aber eine hinsichtlich des Arbeitsablaufes
vorteilhaftere Lösung, wenn man vorsieht, daß als Zuschlagstoff ein korngrößengestuftes
Material bzw. ein Materialkonvolut, welches Anteile mehrerer Korngrößenbereiche enthält,
vorgelegt wird, daß der vorgelegte Zuschlagstoff nach dem Aufnehmen einer Korngrößenklassierung
unterworfen wird und die bei dieser Klassierung erhaltenen, sich in der Korngröße
unterscheidenden Zuschlagstoffkomponenten getrennt voneinander auf die mit Bindemittel
versehene Bodenfläche gestreut werden oder getrennt voneinander einem gemeinsamen
Streuvorgang zugeführt werden. Es ist dabei auch günstig, wenn man vorsieht, daß die
Zuschlagstoffkomponenten getrennt voneinander unmittelbar nacheinander gestreut werden.
[0009] Es ist weiter im Sinne des Einhaltens eines vorgewählten Kornaufbaues der herzustellenden
Decke vorteilhaft, daß der vorgelegte Zuschlagstoff beim Aufnehmen durch Abkehren
und/oder Absaugen vollständig von der Bodenfläche, auf die die Decke aufgebracht wird,
entfernt wird.
[0010] Eine andere vorteilhafte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuschlagstoff beim Aufnehmen direkt in einen flachen Mischkasten aufgenommen
wird, der direkt über die mit einer Decke zu versehende Bodenfläche bewegt wird, der
Zuschlagstoff in diesem flachen Misch kasten mit Bindemittel, insbesondere mit Bitumenemulsion,
zu einer Schlämme vermengt und über die Breite des Mischkastens verteilt wird und
die Schlämme mit dem Mischkasten auf die mit der Decke zu versehende Bodenfläche aufgetragen
wird. Diese Variante hat den Vorteil, daß mit einer sehr einfach gebauten Einrichtung
zur Herstellung der Decke gearbeitet werden kann, wobei eine hiefür ausgebildete Einrichtung
auch baulich klein und damit leicht beweglich ausgeführt werden kann, so daß dünne
Decken hier in Rede stehender Art problemlos auch bei beschränkten Platzverhältnissen,
wie dies z.B. auf Gehsteigen, kleineren Abstellplätzen oder auch in Hallen oder dergl.
der Fall ist, gebildet werden können. Es ist bei dieser Variante günstig, wenn ein
Mischkasten verwendet wird, der nach unten offen ist. Es kann auf diese Weise in Verbindung
mit dem Mischvorgang, der im Mischkasten abläuft, eine sehr gute Benetzung der Bodenfläche
mit dem Bindemittel, insbesondere Bitumenemulsion, erzielt werden und weiter auch
ein gutes Ausfüllen von Vertiefungen, die auf der Bodenfläche vorliegen, mit dem die
Decke bildenden Material. Es kann auch auf einfache Weise eine im wesentlichen glatte
bzw. ebene Oberfläche der gebildeten Decke erzielt werden, indem man vorsieht, daß
die mit dem Mischkasten aufgetragene Schlämme mit einer am Mischkasten vorgesehenen
Kante oder einem Lineal od. dergl. egalisiert wird.
[0011] Die Erfindung bezieht sich auch auf fahrbare Einrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Eine solche Einrichtung weist eine Fördervorrichtung zur Aufnahme des
Zuschlagstoffes in die Einrichtung sowie weiter entweder eine Vorrichtung zum Aufbringen
von Bindemittel auf die mit einer Decke zu versehende Fläche und eine Streuvorrichtung
zum Aufbringen des Zuschlagstoffes auf diese Fläche oder eine Mischvorrichtung zum
Vermengen von Zuschlagstoff und Bindemittel, insbesondere Bitumenemulsion, zu einer
Schlämme auf, und es ist diese erfindungsgemäße Einrichtung dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördervorrichtung zur Aufnahme von auf die mit einer Decke zu versehende Bodenfläche
oder neben dieser vorgelegtem Zuschlagstoff seitlich versetzbar, in der Arbeits fahrrichtung
der Einrichtung gesehen, an der Einrichtung nach vorne weisend oder seitlich neben
der Einrichtung angeordnet ist. Es kann so ein einfacher Arbeitsablauf beim Vorlegen
des Zuschlagstoffes und auch beim Aufnehmen des Zuschlagstoffes erzielt werden, da
auf diese Weise die Fördervorrichtung ohne die Fahrtrichtung der die Decke herstellenden
Arbeitsmaschine ändern zu müssen, seitlichen Schwankungen oder Versetzungen der Spur
des vorgelegten Zuschlagstoffes zu folgen vermag. Eine baulich einfache und hinsichtlich
einer weitgehend vollständigen Aufnahme des vorgelegten Zuschlagstoffes sehr gut wirkende
erfindungsgemäße Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Fördervorrichtung
in an sich bekannter Weise ein mit Querrippen, Schaufeln oder dergl. ausgestattetes
Förderband aufweist, welches in den Aufnahmebereich der Fördervorrichtung geführt
ist, wobei das unten liegende Leertrum des Förderbandes vor der Umlenkung in das oben
liegende Fördertrum parallel zur Bodenfläche in geringer Höhe über dieser geführt
ist, und daß ergänzend zu den Querrippen, Schaufeln oder dergl. elastische Kehrleisten
vorgesehen sind, welche gleichfalls am Förderband oder an den Schaufeln selbst angeordnet
sind und vor der Umlenkung des Förderbandes über den Boden streichen.
[0012] Eine sehr gute Aufnahmewirkung haben Kehreinrichtungen und Saugeinrichtungen. Demgemäß
ist es vorteilhaft, im Aufnahmebereich der Fördervorrichtung eine Kehreinrichtung
und/oder eine Saugeinrichtung vorzusehen, welche vorgelegte Zuschlagstoffe aufnimmt,
wobei die Kehreinrichtung und/oder Saugeinrichtung die Aufnahme des vorgelegten Zuschlagstoffes
zur Gänze ausführen kann oder auch zur Aufnahme von Resten vorgesehen sein kann, welche
beim Aufnehmen des vorgelegten Zuschlagstoffes mit Schaufeln oder dergl. zurückgeblieben
sind.
[0013] Eine erfindungsgemäße Einrichtung, welche zum Erzielen einer vorgewählten Verteilung
mehrerer Anteile des Zuschlagstoffes, welche verschiedene Korngrößen haben, vorteilhaft
ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung eine Korngrößenklassiereinrichtung
für den aufgenommenen Zu schlagstoff und an die Korngrößenklassiereinrichtung anschließend
für die einzelnen von der Korngrößenklassiereinrichtung kommenden Fraktionen des Zuschlagstoffes
getrennte zu getrennten Streueinrichtungen oder zu einer gemeinsamen Streueinrichtung
führende Transporteinrichtungen aufweist. Eine vorteilhafte Weiterbildung dieser erfindungsgemäßen
Einrichtung, welche eine bereichsweise verschiedene Verteilung der Anteile des Zuschlagstoffes
ermöglicht, wie dies z.B. beim Auffüllen von Spurrillen vorteilhaft ist, ist dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine der Transporteinrichtungen mehrere zu über die
Arbeitsbreite der Streueinrichtung verteilt liegenden Stellen führende Transportwege
aufweist.
[0014] Eine andere vorteilhafte Einrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung einen flachen, auf der mit einer Decke
zu versehenden Bodenfläche aufsitzenden zum Aufbringen der Decke bewegbaren Mischkasten
aufweist, der mit einer Zufuhreinrichtung für Bindemittel, insbesondere Bitumenemulsion,
versehen ist und in dem maschinell angetriebene Mischwerkzeuge vorgesehen sind und
der zur Aufnahme des auf der mit der Decke zu versehenden Bodenfläche vorgelegten
Zuschlagstoffes an der in Arbeitsvorschubrichtung gesehen vorderen Seite offen ist
und weiter nach unten zu mindestens eine Öffnung zum Aufbringen der aus dem Zuschlagstoff
und dem Bindemittel, insbesondere Bitumenemulsion, gebildeten Schlämme auf die mit
der Decke zu versehende Bodenfläche aufweist. Diese Ausführungsform kann besonders
einfach und kompakt gebaut werden und demgemäß auch bei beschränkten Platzverhältnissen
zum Einsatz kommen. Es ist bei dieser Ausführungsform der Einrichtung vorteilhaft,
wenn man vorsieht, daß der Kasten unten durchgehend offen ist. Es ergibt sich eine
baulich sehr einfache Ausbildung, welche eine gute Arbeitsleistung der Einrichtung
erzielen läßt, wenn man vorsieht, daß als Mischwerkzeuge im Kasten zwei oder mehr
Förderschnecken, deren Achsen quer zur Arbeitsvorschubrichtung verlaufen und die den
Zuschlagstoff und das Bindemittel, insbesondere Bitumen emulsion, mischen und verteilen,
vorgesehen sind. Es ist weiter günstig, und ermöglicht auch eine bereichsweise hinsichtlich
der Bindemittelmenge variierende Zusammensetzung des Deckenmaterials, wie dies vor
allem bei Reparaturarbeiten oft gewünscht ist, wenn man vorsieht, daß zum Einbringen
des Bindemittels, insbesondere Bitumenemulsion, ein Verteilungsleitungssystem mit
mehreren über die Breite des Kastens verteilt angeordneten Auslässen oder Düsen vorgesehen
ist.
[0015] Die Erfindung wird nun nachstehend anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die
Zeichnung weiter erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine bekannte Einrichtung zur Herstellung von dünnen Decken aus einem Bindemittel
und mineralischem Zuschlagstoff in Seitenansicht;
Fig. 2 gleichfalls in Seitenansicht ein Variante einer solchen Einrichtung, welche
mit einer Mischvorrichtung zur Bildung einer Schlämme aus Bitumenemulsion und Zuschlagstoff
versehen ist;
Fig. 3 eine schematische Draufsichtsdarstellung zur Erläuterung einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 4 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung in Seitenansicht;
Fig. 5 diese Einrichtung in Draufsicht;
Fig. 6 eine Variante einer solchen Einrichtung, welche mit einer Mischeinrichtung
zur Bildung einer Schlämme versehen ist, in Seitenansicht;
Fig. 7 eine Ausführungsform einer Fördervorrichtung, welche bei einer erfindungsgemäßen
Einrichtung vorgesehen ist;
Fig. 8 eine andere Ausführungsform einer solchen Fördervorrichtung;
Fig. 9 einen Teil einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung, welche
mit einer Korngrößenklassiereinrichtung für den Zuschlagstoff und mit zwei Streuvorrichtungen
versehen ist, in Seitenansicht;
Fig. 10 einen Teil einer erfindungsgemäßen Einrichtung, welche mit einer Korngrößenklassiereinrichtung
für den Zuschlagstoff und einer Streuvorrichtung versehen ist, in Draufsicht;
Fig. 11 ein Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung, welche einen auf
der mit einer Decke zu versehenden Bodenfläche aufsitzenden, bewegbaren Mischkasten
aufweist, in Draufsicht; und
Fig. 12 diese Einrichtung im Schnitt nach der Linie 12-12 in Fig. 11.
[0016] Die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung 1 zur Herstellung von dünnen Decken 2, welche
aus einem Bindemittel und mineralischem Zuschlagstoff bestehen, auf einer Bodenfläche
3, insbesondere einer Verkehrsfläche, z.B. einer Straße, ist als selbstfahrende Arbeitsmaschine
ausgebildet, welche von der Antriebseinheit 4 in der durch den Pfeil 5 bezeichneten
Arbeitsfahrrichtung über die Bodenfläche 3 bewegt wird, wobei im Zuge dieser Bewegung
auf der Bodenfläche 3 eine dünne Decke hergestellt wird. Die Einrichtung 1 ist mit
einem Vorratsbehälter 6 für Bindemittel, im speziellen eine Bitumenemulsion, versehen,
welches Bindemittel einer gleichfalls an der Einrichtung 1 vorgesehenen Sprüheinrichtung
7 zugeführt wird, mit der das Bindemittel beim Betrieb der Einrichtung auf die Bodenfläche
3 aufgetragen wird. Die Einrichtung 1 weist weiter einen verhältnismäßig groß dimensionierten
Vorratsbehälter 8 zur Aufnahme des zur Bildung der Decke vorgesehenen mineralischen
Zuschlagstoffes (Split, Sand und dergl.) auf. Der Zuschlagstoff wird mit einer Streuvorrichtung
9 unmittelbar nach dem Aufbringen des Bindemittels auf die mit dem Bindemittel versehene
Bodenfläche gestreut, und zwar vor den nächstfolgenden Rädern 10 der Einrichtung,
so daß diese Räder 10 nicht unmittelbar mit der mit Bindemittel versehenen Bodenfläche
in Berührung kommen. Am hinteren Ende der Einrichtung 1 ist eine Reihe nebeneinander
angeordneter Walzen 11 vorgesehen, mit denen der aufgestreute Zuschlagstoff zur Vergleichmäßigung
der Oberfläche und zur Verbesserung des Kontaktes mit dem Bindemittel und mit der
Bodenfläche niedergedrückt wird. Zum Beladen des Vorratsbehälters 8 mit Zuschlagstoff
ist eine Fördervorrichtung 12 vorgesehen, die aus einem Förderband 14 und einer Aufnahmewanne
15 besteht. Während der Arbeitsfahrt der Einrichtung 1, in der die Sprüheinrichtung
7 und die Streuvorrichtung 9 in Betrieb sind, befindet sich die Fördervorrichtung
12 in Ruhestellung, in der sie, wie in Fig. 1 dargestellt, in den Vorratsbehälter
8 an dessen Oberseite eingeschoben ist. Um den Zuschlagstoff in den Vorratsbehälter
8 zu füllen, muß die Arbeit der Einrichtung 1 unterbrochen werden, es wird die Fördervorrichtung
12 in die in Fig. 1 strichliert dargestellte Stellung ausgefahren, in der sich die
Aufnahmewanne 15 in Bodennähe befindet, der Zuschlagstoff wird von den zur Anlieferung
dienenden Lastkraftwagen 16 in die Aufnahmewanne 15 geleert und mit dem Förderband
14 der Fördervorrichtung in den Vorratsbehälter 8 gefüllt. Dieser Füllvorgang erfordert,
daß die den Zuschlagstoff zubringenden Lastkraftwagen in Rückwärtsfahrt an die Fördervorrichtung
heranfahren und daß dabei zum Ableeren des Zuschlagstoffes in die Aufnahmewanne 15
eine bestimmte Stellung des Lastkraftwagens in bezug auf die Aufnahmewanne genau eingehalten
wird, und diese beiden Erfordernisse stellen eine wesentliche Erschwernis beim Füllen
des Vorratsbehälters 8 dar; die durch den Füllvorgang des Vorratsbehälters erzwungene
Unterbrechung des Arbeitsvorganges der Einrichtung 1 führt zu Ungleichmäßigkeiten
im Aufbau bzw. in der Zusammensetzung der hergestellten Decke an diesen Unterbrechungsstellen,
weil ja an jeder Unterbrechungsstelle das Aufsprühen des Bindemittels und das Streuen
des Zuschlagstoffes mit einer gewissen Überlappung mit dem Ende des vorhergehend gebildeten
Deckenabschnittes neu gestartet werden muß; es kommt dabei meist zu sogenannten Überfettungen,
d.h. Zonen, an denen zuviel Bindemittel vorliegt, was hinsichtlich der erforderlichen
Griffigkeit der Decke nachteilig ist; um möglichst wenig derartige Unterbrechungsstellen
zu verursachen, ist der Vorratsbehälter 8 verhältnismäßig groß, damit der darin gespeicherte
Zuschlagstoff wenigstens für eine Arbeitsstrecke von 100 bis 200 m, besser mehr, ausreicht;
dadurch ergibt sich eine beträchtliche Größe bzw. Länge der Einrichtung 1, was die
Einsatzmöglichkeiten in unerwünschter Weise einschränkt; weiter folgt aus dem Vorsehen
eines großen Vorratsbehälters für den Zuschlagstoff, daß der Füllvorgang verhältnismäßig
viel Zeit in Anspruch nimmt, z.B. eine halbe bis eine Stunde und mehr, und daß mehrere
Lastkraftwagen, mit denen der Zuschlagstoff antransportiert wird, für jeden solchen
Füllvorgang bereitstehen müssen, so daß verhältnismäßig viele Transportfahrzeuge durch
unvermeidliche Stehzeiten unwirtschaftlich eingesetzt werden müssen.
[0017] Die vorerwähnten, sich beim Zubringen des Zuschlagstoffes ergebenden Nachteile liegen
im wesentlichen auch beim Einsatz der in Fig. 2 dargestellten Variante der Einrichtung
nach Fig. 1 vor, bei welcher Variante eine Mischvorrichtung 17 vorgesehen ist, in
der Bitumenemulsion und Zuschlagstoff zur Bildung einer Schlämme vermengt werden,
welche Schlämme auf die Bodenfläche 3 aufgebracht wird. Es ergibt sich bei dieser
Einrichtung außer den vorgenannten Nachteilen noch der weitere Nachteil, daß bei Unterbrechungen
des Arbeitsablaufes die aus Bindemittel und Zuschlagstoff bestehende Schlämme nicht
zur Gänze ausgebracht wird, und die in der Mischvorrichtung zurückbleibenden Reste
dort im Zuge der Betriebsunterbrechung erhärten können, so daß die Notwendigkeit besteht,
diese Reste möglichst rasch aus der Mischvorrichtung zu entfernen, was einen beträchtlichen
Aufwand an mühevoller Handarbeit mit sich bringt.
[0018] Beim erfindungsgemäßen Verfahren, dessen Ablauf beispielhaft in Fig. 3 in Draufsicht
schematisch dargestellt ist, kann zur Herstellung einer Decke auf einer Bodenfläche
3 fortlaufend gearbeitet werden, ohne daß sich die Notwendigkeit ergibt, die Arbeit
zum Bereitstellen des für die Decke erforderlichen Zuschlagstoffes zu unterbrechen.
Hinsichtlich des Mitführens des Bindemittels auf maschinellen Einrichtungen bzw. Arbeitsmaschinen,
die zur Herstellung von Decken auf Bodenflächen dienen, ergeben sich in der Praxis
keine größeren Probleme, weil der Anteil des Bindemittels am Deckenmaterial meist
gering ist und nur selten über 10% liegt.
[0019] Es wird beim erfindungsgemäßen Verfahren der lose zugeführte Zuschlagstoff 21 vor
dem Aufbringen der Decke auf der mit der Decke zu versehenden Bodenfläche 3 oder neben
dieser Bodenfläche vorgelegt. Dies kann z.B. sehr einfach mit Lastkraftwagen 16, die
mit einer einfachen Schüttvorrichtung 22 ausgestattet sind, welche vorzugsweise einen
in Querrichtung verstellbaren Ausleger 23 hat, vorgenommen werden. Diese Vorlegevorgang
kann in normaler Vorwärtsfahrt des betreffenden, den Zuschlagstoff zubringenden Transportfahrzeuges
bzw. Lastkraftwagens vorgenommen werden, ohne daß die Notwendigkeit einer eng begrenzten
zeitlichen Festlegung für die Durchführung dieses Vorganges besteht, und es können
demgemäß die für das Zubringen des Zuschlagstoffes eingesetzten Fahrzeuge wirtschaftlich
ausgenützt werden.
[0020] Durch entsprechende Wahl der Stellung des Auslegers 23 kann das Vorlegen des Zuschlagstoffes
21 mehr im Zentrum a jenes Bereiches der Bodenfläche 3, auf den eine Decke aufgebracht
werden soll, oder am Rand b dieser Bodenfläche, oder in einem Bereich c neben dieser
Bodenfläche fortlaufend in einer Menge erfolgen, die der Menge des Zuschlagstoffes
entspricht, welche im betreffenden Abschnitt der Bodenfläche für die dort herzustellende
Decke benötigt wird. Das Vorlegen des Zuschlagstoffes, der für die Herstellung von
Decken auf Verkehrsflächen bestimmt ist, kann in der Regel vorgenommen werden, ohne
die betreffenden Verkehrsflächen für den Verkehr zu sperren, und es wird in der Regel
auch durch den vorgelegten Zuschlagstoff allenfalls die Leistungsfähigkeit einer Verkehrsfläche
bzw. Straße gemindert, jedoch keine Sperre derselben erforderlich; dies gilt insbesondere
dann, wenn der Zuschlagstoff neben der mit einer Decke zu versehenden Verkehrsfläche
oder am Rand derselben vorgelegt wird, aber es kann selbst dann, wenn den Zuschlagstoff
etwa in der Mitte der herzustellenden Decke vorgelegt wird, der Verkehr meist in eingeschränkter
Form aufrechterhalten werden.
[0021] Der vorgelegte Zuschlagstoff wird dann beim Herstellen der Decke 2 aufgenommen und
auf die mit Bindemittel versehene Bodenfläche aufgestreut, oder mit Bindemittel zu
einer Schlämme vermengt und diese Schlämme wird dann auf die Bodenfläche 3 zur Bildung
der Decke 2 aufgetragen. Man kann dazu z.B. Arbeitsmaschinen 1 verwenden, welche den
in den Fig. 1 und 2 dargestellten ähnlich sind, und welche ergänzend zum fortlaufenden
Aufnehmen des vorgelegten Zuschlages von der Bodenfläche 3 bzw. von einer neben dieser
Bodenfläche gelegenen Stelle ausgebildet sind. Man kann hiezu z.B. an einer solchen
Arbeitsmaschine 1 eine im Arbeitsgang der Maschine in den Bodenbereich führende Fördervorrichtung
24 vorsehen, die den vorgelegten Zuschlagstoff fortlaufend vom Boden aufnimmt. Durch
das fortlaufende Aufnehmen des vorgelegten Zuschlagstoffes erübrigt sich das Vorsehen
eines großen Speichers für den Zuschlagstoff an der die Decke 2 herstellenden Einrichtung
bzw. Arbeitsmaschine und es kann der die Decke 2 herstellende Arbeitsvorgang über
lange Strecken hinweg fortlaufend durchgeführt werden, so daß die nachteiligen Anschlußstellen,
an denen eine abweichende Zusammensetzung oder Struktur der Decke entsteht, in Wegfall
kommen und durch die fortlaufende Arbeitsweise auch eine wesentlich größere Leistung
bei der Herstellung der Decke 2 erzielt werden kann. Wird der Zuschlagstoff in dem
mit einer Decke 2 zu versehenden Bereich der Bodenfläche 3 vorgelegt, ist er an einer
in Arbeitsfahrrichtung 5 gesehen vor dem Aufbringen des Bindemittels gelegenen Stelle
von der Bodenfläche 3 möglichst vollständig aufzunehmen; wird hingegen der Zuschlagstoff
in einem neben der Bodenfläche 3 befindlichen Bereich c vorgelegt, kann das Aufnehmen
des vorgelegten Zuschlagstoffes auch von einer an der Einrichtung bzw. Arbeitsmaschine
1 in Arbeitsfahrrichtung 5 weiter rückwärts gelegenen Stelle vorgenommen werden, da
ja in diesem Fall das Vorlegen des Zuschlagstoffes in einer vom Aufbringen des Bindemittels
nicht berührten Zone stattfindet.
[0022] Es ist günstig, wenn der Zuschlagstoff 21 in Form eines im wesentlichen fortlaufenden
Schüttkegels vorgelegt wird, da auf diese Weise beim nachfolgenden fortlaufenden Aufnehmen
des Zuschlagstoffes auf einfache Weise ein gleichmäßiger Materialfluß erzielt werden
kann; es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn man dafür sorgt, daß dieser fortlaufende
Schüttkegel auf die Längeneinheit bezogen überall annähernd die gleiche Materialmenge
enthält. Es ist aber auch möglich, den Zuschlagstoff in Form einer Reihe aufeinanderfolgender
Haufen vorzulegen; es kann ohne besondere Schwierigkeiten eine Vergleichmäßigung des
Materialflusses auf dem Weg vom Aufnehmen des Zuschlagstoffes bis zum Aufstreuen oder
Vermengen desselben mit Bindemittel herbeigeführt werden; es liegt z.B. in der Streuvorrichtung
selbst eine gewisse Menge an Zuschlagstoff vor, welche Schwankungen der Zubringung
ausgleicht.
[0023] Beim erfindungsgemäßen Verfahren können verschiedene Bindemittel angewendet werden.
Besonders ist der Einsatz von Bitumenemulsion, welche kalt, d.h. im wesentlichen bei
Umgebungstemperatur, angewendet wird, und welche kurze Zeit nachdem sie mit dem Zuschlagstoff
in Berührung gekommen ist bricht und damit ihre Bindekraft entfaltet, in Betracht
gezogen. Es kann aber auch heißflüssiges Bitumen Verwendung finden. Desgleichen kann,
wenn das Bindemittel mit dem Zuschlagstoff vermengt und dieses Gemenge auf die mit
einer Decke zu versehende Bodenfläche aufgetragen wird, Zement als Bindemittel eingesetzt
werden. Auch Bindemittel auf Basis von Kunststoffen können beim erfindungsgemäßen
Verfahren Verwendung finden.
[0024] Bei der in Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung
1 ist analog wie bei der Einrichtung nach Fig. 1 eine Antriebseinheit 4 vorgesehen
sowie ein Vorratsbehälter 6 für das auf der Einrichtung mitgeführte Bindemittel, wobei
insbesondere Bitumenemulsion in Betracht gezogen ist. Es ist bei dieser Einrichtung
eine in Arbeitsfahrrichtung 5 gesehen nach vorne weisende Fördervorrichtung 24 vorgesehen,
deren Aufnahmeseite auf dem Niveau der mit einer Decke zu versehenden Bodenfläche
3 angeordnet ist. Die Fördervorrichtung 24 nimmt im Zuge der Arbeitsbewegung der Einrichtung
in Arbeitsfahrrichtung 5 den auf die Bodenfläche 3 vorgelegten Zuschlagstoff 21 auf
und leitet ihn an die Streuvorrichtung 9 weiter. In Arbeitsfahrrichtung 5 gesehen
ist vor der Streuvorrichtung 9 eine Sprüheinrichtung 7 für das Bindemittel angeordnet.
Eine Reihe von Walzen 11 dient zum Egalisieren und Andrücken des aufgestreuten Zuschlagstoffes.
Die den Zuschlagstoff aufnehmende Fördervorrichtung 24 ist an ihrem zur Aufnahme des
Zuschlagstoffes ausgebildeten Ende seitlich versetzbar ausgeführt, so daß der Zuschlagstoff
von verschiedenen Stellen, welche auf der Bodenfläche 3 selbst oder neben dieser liegen
können, aufgenommen werden kann.
[0025] Bei der in Fig. 6 dargestellten Einrichtung, welche hinsichtlich der Aufnahme des
vorgelegten Zuschlagstoffes ähnlich wie die in Fig. 4 und 5 dargestellte Einrichtung
ausgebildet ist, ist eine Mischvorrichtung 17 vorgesehen, in der der mit der Fördervorrichtung
24 zugebrachte Zuschlagstoff 21 mit Bitumenemulsion zu einer Schlämme vermengt wird,
wonach diese Schlämme sogleich auf die mit einer Decke 2 zu versehende Bodenfläche
3 aufgebracht wird.
[0026] Bei der in Fig. 7 dargestellten Fördervorrichtung 24 ist ein Förderband 27 vorgesehen,
welches mit Schaufeln 28 ausgestattet ist, in denen der Zuschlagstoff 21 gefördert
wird. Es ist bei dieser Ausführungsform das Förderband 27 bis in den Aufnahmebereich
der Vorrichtung geführt, so daß die Schaufeln 28 den auf die Bodenfläche 3 vorgelegten
Zuschlagstoff 21 unmittelbar aufnehmen. An den Schaufeln 28 sind elastische Kehrleisten
29 angebracht, welche Reste des Zuschlagstoffes, die nicht unmittelbar von den Schaufeln
28 aufgenommen worden sind, auf der Bodenfläche 3 in Arbeitsfahrrichtung 5 nach vorne
kehren, so daß sie wieder in den Aufnahmebereich kommen und schließlich von den Schaufeln
28 des Förderbandes 27 erfaßt werden. Das unten liegende Leertrum 27a des Förderbandes
27 ist dabei vor der Umlenkung an der Walze 26, an der das oben liegende Fördertrum
27b beginnt, parallel zur Bodenfläche 3 in geringer Höhe über dieser geführt, so daß
die Kehrleisten 29 über den Boden streichen. Die Kehrleisten 29 können alternativ
zur Anbringung auf den Schaufeln 28 auch unmittelbar am Förderband 27 befestigt sein.
Desweiteren kann man das Förderband anstelle mit Schaufeln mit Querrippen oder dergl.
ausstatten.
[0027] Bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform einer Fördervorrichtung 24 ist im
Aufnahmebereich eine Förderwalze 30 vorgesehen, welche an ihrem Umfang mit Schaufeln
31 ver sehen ist, welche den vorgelegten Zuschlagstoff aufnehmen und an das Förderband
27 weiterleiten. Gewünschtenfalls kann dabei das Förderband 27 mit Schaufeln oder
Querrippen 32 versehen sein. Man kann auch anstelle der Förderwalze 30 andere die
Aufnahme und den Einzug des vorgelegten Zuschlagstoffes bewirkende Mittel vorsehen,
z.B. Förderschnecken. Desgleichen kann man im Aufnahmebereich eine Kehreinrichtung
oder eine Saugeinrichtung 25 vorsehen, welche ergänzend zu mechanischen Einzugseinrichtungen
für den Zuschlagstoff arbeiten, und Reste des Zuschlagstoffes, die von den mechanischen
Einzugseinrichtungen nicht erfaßt worden sind, aufnehmen, oder die für die Aufnahme
des gesamten Zuschlagstoffes und zur Weiterleitung an eine mit einem Förderband oder
dergl. versehene Fördervorrichtung vorgesehen sind. Eine solche Saugeinrichtung 25
kann auch die Förderung des Zuschlagstoffes bis zu einer Streuvorrichtung oder einer
Mischvorrichtung ausführen.
[0028] Soll bei der Herstellung einer dünnen Decke der Zuschlagstoff aus Anteilen mehrerer
Korngrößenbereiche bestehen, wobei die Körner mit der kleineren Korngröße in der fertigen
Decke einigermaßen gleichmäßig verteilt zwischen Körnern größerer Korngröße zu liegen
kommen, sieht man vorteilhaft eine getrennte Führung der den verschiedenen Korngrößenbereichen
des Zuschlagstoffes entsprechenden Anteile bis zum Streuen oder bis zum Vermengen
mit dem Bindemittel vor. So kann der nachteilige Einfluß von Entmischungsvorgängen,
welche beim Transport, beim Vorlegen und beim Aufnehmen des Zuschlagstoffes auftreten
können, weitgehend ausgeschaltet werden. Man kann dabei so vorgehen, daß man die Anteile
der verschiedenen Korngrößenbereiche getrennt voneinander vorlegt, und mit getrennten
Fördervorrichtungen vom Boden aufnimmt, und getrennt dem Streuen oder dem Vermengen
mit Bindemittel zuführt. Es ist aber hinsichtlich des Vorlegens des Zuschlagstoffes
und hinsichtlich des Aufnehmens desselben vom Boden günstiger, wenn man die Anteile
des Zuschlagstoffes zu einem Materialkonvolut vereinigt gemeinsam vorlegt und gemeinsam
aufnimmt, und den Zuschlagstoff nach dem Aufnehmen einer Korngrößenklassierung unterwirft,
und die bei dieser Klassierung erhaltenen Zuschlagstoffkomponenten getrennt voneinander
zum Aufstreuvorgang oder zum Vermengen mit dem Bindemittel führt. Die in den Fig.
9 und 10 dargestellten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Einrichtung 1 sind
für diese Vorgangsweise ausgebildet. Bei der in Fig. 9 dargestellten Einrichtung wird
der Zuschlagstoff 21, der Anteile von mehreren Korngrößenbereichen enthält, von der
Fördervorrichtung 24 einer Korngrößenklassiereinrichtung 33 zugeführt, welche das
ankommende Materialkonvolut des Zuschlagstoffes in zwei Fraktionen aufteilt, welche
Fraktionen über getrennte Transporteinrichtungen 34, 35 zu getrennten Streuvorrichtungen
9a, 9b weitergeleitet werden. Die Streuvorrichtungen 9a, 9b sind auf eine Sprüheinrichtung
7 folgend unmittelbar nacheinander angeordnet.
[0029] Bei der in Fig. 10 dargestellten Einrichtung, welche ebenso wie die Einrichtung nach
Fig. 9 eine von der Fördervorrichtung 24 mit einem Materialkonvolut des Zuschlagstoffes
beschickte Korngrößenklassiereinrichtung 33 aufweist, werden die in dieser Korngrößenklassiereinrichtung
33 gebildeten Fraktionen über getrennte Transporteinrichtungen 34, 35 einer einzigen
Streuvorrichtung 9 zugeführt. Es kann dadurch einerseits Entmischungseinflüssen entgegengewirkt
werden, und andererseits durch die spezielle Ausbildung der Transporteinrichtungen
34, 35 auch eine vorgewählte, über die Arbeitsbreite der Streuvorrichtung 9 verschiedene
Zusammensetzung des Zuschlagstoffes erzielt werden, weil die Transporteinrichtungen
34, 35 je mehrere Auslässe 36 bzw. 37, die über die Arbeitsbreite verteilt angeordnet
sind, und unabhängig voneinander gesteuert werden können, aufweisen. So kann man z.B.
beim Aufbringen einer dünnen Decke auf eine starke Spurrillen aufweisende Fahrbahn
für das Auffüllen der Spurrillen örtlich eine bestimmte besondere Zusammensetzung
des Zuschlagstoffes vorsehen.
[0030] Man kann die in den Fig. 9 und 10 dargestellten Einrichtungen auch dahingehend abändern,
daß man anstelle der Streuvorrichtungen Mischvorrichtungen vorsieht, in denen der
Zuschlagstoff mit einem Bindemittel zu einer Schlämme vermengt wird, wonach diese
Schlämme auf die mit einer Decke zu versehende Bodenfläche aufgebracht wird.
[0031] Eine besonders einfache Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung, die
für eine spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt ist,
bei der der vorgelegte Zuschlagstoff mechanisch mit einem Bindemittel zu einer Schlämme
vermischt wird, ist in den Fig. 11 und 12 dargestellt. Bei dieser Einrichtung ist
eine flacher Kasten 41 vorgesehen, der auf der Bodenfläche 3, die mit einer Decke
versehen werden soll, aufsitzt, und über diese Bodenfläche analog wie die vorstehend
beschriebenen Einrichtungen zur Herstellung der Decke bewegbar ist. Der Kasten 41
ist zur Aufnahme des auf der mit der Decke zu versehenden Bodenfläche vorgelegten
Zuschlagstoffes 21 an der in Arbeitsvorschubrichtung 5 gesehen vorderen Seite 42 offen,
und es sind in dem Kasten maschinell angetriebene Mischwerkzeuge 43a, 43b vorgesehen,
welche den aufgenommenen Zuschlagstoff 21 mit Bindemittel, welches mit einer Zufuhreinrichtung
44 in den Kasten eingebracht wird, zu einer Schlämme vermengen. Der Kasten 41 hat
nach unten zu mindestens eine Öffnung 45 zum Aufbringen dieser Schlämme auf die mit
einer Decke 2 zu versehende Bodenfläche 3. Bei der in den Fig. 11 und 12 dargestellten
Ausführungsform ist vor der Öffnung 45 eine Bodenwand 46 vorgesehen, was dahingehend
vorteilhaft ist, daß die aus Zuschlagstoff und Bindemittel entstehende Schlämme beim
Mischvorgang intensiv durchgearbeitet werden kann, ohne daß dabeinennenswerte Kräfte
auf die Bodenfläche 3 ausgeübt werden; dies ist z.B. günstig, wenn an der Bodenfläche
3 das diese bildende Material mehr oder minder lose aneinanderliegt und glatt gewalzt
ist. Man kann die Bodenwand 46 aber auch weglassen, so daß eine Ausbildung entsteht,
bei der der Kasten 41 nach unten durchgehend offen ist. Diese Ausbildung hat den Vorteil,
daß der Mischvorgang, bei dem der Zuschlagstoff und das Bindemittel miteinander zu
einer Schlämme vermengt werden, gleichzeitig einen intensiven Kontakt zwischen dem
Bindemittel, bzw. der gebildeten Schlämme einerseits und der Bodenfläche 3, auf die
diese Schlämme aufzubringen ist, andererseits, herstellt.
[0032] Als Mischwerkzeuge sind bei der in den Fig. 11 und 12 dargestellten Einrichtung zwei
Förderschnecken 43a, 43b vorgesehen, deren Achsen quer zur Arbeitsvorschubrichtung
5 verlaufen, und die den Zuschlagstoff und das Bindemittel mischen und verteilen.
Diese Förderschnecken werden von einem Antriebsmotor 47 in Drehung versetzt, wobei
man gewünschtenfalls die Möglichkeit vorsehen kann, die Drehrichtung dieser Förderschnecken
nach Wahl mit einem Getriebe 48 umzuschalten. Gegebenenfalls kann man, insbesondere
zum Verteilen in Querrichtung, weitere Verteilerschnecken 49 oder einen anderen Querverteiler
vorsehen. Auch diese zusätzlichen Mittel zu Querverteilung können vom Antriebsmotor
47 her angetrieben werden.
[0033] Die Zufuhreinrichtung 44 ist vorzugsweise mit einem Verteilungsleitungssystem mit
mehreren über die Breite des Kastens verteilt angeordneten Auslässen oder Düsen zum
Einbringen von flüssigem Bindemittel, insbesondere Bitumenemulsion, versehen. Dies
erleichtert das gleichmäßige und vollständige Umhüllen der Teilchen des Zuschlagstoffes
mit dem Bindemittel. Es ist dabei auch möglich, durch getrennte Steuerung der Auslässe
bzw. Düsen 51 in verschiedenen Bereichen der mit dieser Einrichtung hergestellten
Decke verschieden große Bindemittelmengen einzusetzen, was bei Dickenschwankungen
der herzustellenden Decke, die sich z.B. aus dem Ausfüllen von Spurrillen ergeben,
das Erzielen gleichmäßiger Eigenschaften an der Oberfläche der herzustellenden Decke
erleichtet.
[0034] Die die Decke bildende Schlämme aus Bindemittel und Zuschlagstoff, welche auf die
Bodenfläche 3 aufgebracht wird, kann mit einer an der hinteren Seite 52 des Kastens
vorgesehenen, die Öffnung 45 begrenzenden Kante 53 egalisiert werden; stattdessen
kann man auch ein Lineal oder dergl. an dieser Einrichtung vorsehen.
[0035] Eine Einrichtung, wie sie in den Fig. 11 und 12 dargestellt ist, kann sehr leicht
und kompakt gebaut werden, so daß die Möglichkeit besteht, Decken hier in Rede stehender
Art auch auf verhältnismäßig kleinen und/oder unregelmäßig geformten und/oder schwer
zugänglichen Bodenflächen, welche sich gegebenenfalls auch in Innenräumen, wie z.B.
in Hallen, befinden können, herzustellen. Um eine solche Einrichtung leicht bewegbar
zu machen, wird man in der Regel am Kasten geeignete Laufräder vorsehen. Solche Laufräder
können auch mit einem Antriebsmotor gekuppelt werden, um die Einrichtung selbstfahrend
auszubilden. Man kann aber auch eine solche Einrichtung mit einem geeigneten Zugfahrzeug,
wie z.B. einem kleinen Traktor, oder mittels eines von einer Seilwinde gezogenen Seiles
bewegen. Für das Bindemittel kann man an der Einrichtung einen geeigneten Behälter
vorsehen; man kann aber auch das Bindemittel über eine Schlauchverbindung oder dergl.
der Zufuhreinrichtung 44 von einem an anderer Stelle, z.B. auf einem mitfahrenden
Fahrzeug, untergebrachten Behälter her zuführen, wenn die Einrichtung besonders leicht
und wendig sein soll.
1. Verfahren zur Herstellung von dünnen Decken auf Bodenflächen, insbesondere Verkehrsflächen,
bei welchem Verfahren das aus einem Bindemittel und mineralischem Zuschlagstoff bestehende
Deckenmaterial entweder im Zuge des Aufbringens von Bindemittel und Zuschlagstoff
auf der Bodenfläche selbst gebildet wird, indem das Bindemittel in fortschreitender
Arbeitsweise flüssig auf die Bodenfläche aufgetragen, insbesondere aufgesprüht, wird
und lose zugeführter mineralischer Zuschlagstoff gleichfalls in fortschreitender Arbeitsweise
auf die Bodenfläche aufgestreut wird, oder der lose zugeführte mineralische Zuschlagstoff
maschinell mit Bindemittel unmittelbar vor dem Aufbringen auf die Bodenfläche zur
Bildung einer Schlämme vermengt wird und diese Schlämme in fortschreitender Arbeitsweise
maschinell auf die Bodenfläche zur Bildung der Decke aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der lose zugeführte Zuschlagstoff vor dem Aufbringen der Decke auf der mit der
Decke zu versehenden Bodenfläche oder neben dieser vorgelegt wird und daß dieser vorgelegte
Zuschlagstoff beim Aufbringen der Decke vom Boden aufgenommen und dem Aufstreuen auf
die mit der Decke zu versehende Bodenfläche oder dem Vermengen mit Bindemittel, insbesondere
mit Bitumenemulsion, zur Bildung einer Schlämme, die auf die Bodenfläche aufgebracht
wird, zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lose zugeführte Zuschlagstoff
in Form eines im wesentlichen fortlaufenden Schüttkegels auf der mit einer Decke zu
versehenden Bodenfläche oder neben dieser vorgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Zuschlagstoff ein
korngrößengestuftes Material bzw. ein Materialkonvolut, welches Anteile mehrerer Korngrößenbereiche
enthält, vorgelegt wird, daß der vorgelegte Zuschlagstoff nach dem Aufnehmen einer
Korngrößenklassierung unterworfen wird und die bei dieser Klassierung erhaltenen,
sich in der Korngröße unterscheidenden Zuschlagstoffkomponenten getrennt voneinander
auf die mit Bindemittel versehene Bodenfläche gestreut werden oder getrennt voneinander
einem gemeinsamen Streuvorgang zugeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschlagstoffkomponenten
getrennt voneinander unmittelbar nacheinander gestreut werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgelegte
Zuschlagstoff beim Aufnehmen durch Abkehren und/oder Absaugen vollständig von der
Bodenfläche, auf die die Decke aufgebracht wird, entfernt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschlagstoff beim
Aufnehmen direkt in einen flachen Mischkasten aufgenommen wird, der direkt über die
mit einer Decke zu versehende Bodenfläche bewegt wird, der Zuschlagstoff in diesem
flachen Mischkasten mit Bindemittel, insbesondere mit Bitumenemulsion, zu einer Schlämme
vermengt und über die Breite des Mischkastens verteilt wird und die Schlämme mit dem
Mischkasten auf die mit der Decke zu versehende Bodenfläche aufgetragen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mischkasten verwendet wird,
der nach unten offen ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Mischkasten
aufgetragene Schlämme mit einer am Mischkasten vorgesehenen Kante oder einem Lineal
od. dergl. egalisiert wird.
9. Fahrbare Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, welche Einrichtung
eine Fördervorrichtung zur Aufnahme des Zuschlagstoffes in die Einrichtung sowie weiter
entweder eine Vorrichtung zum Aufbringen von Bindemittel auf die mit einer Decke zu
versehende Bodenfläche und eine Streuvorrichtung zum Aufbringen des Zuschlagstoffes
auf diese Bodenfläche oder eine Mischvorrichtung zum Vermengen von Zuschlagstoff und
Bindemittel, insbesondere Bitumenemulsion, zu einer Schlämme aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördervorrichtung zur Aufnahme von auf die mit einer Decke zu versehende Bodenfläche
oder neben dieser vorgelegten Zuschlagstoff seitlich versetzbar, in der Arbeitsfahrrichtung
der Einrichtung gesehen, an der Einrichtung nach vorne weisend oder seitlich neben
der Einrichtung angeordnet ist.
10. Fahrbare Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, welche Einrichtung
eine Fördervorrichtung zur Aufnahme des Zuschlagstoffes in die Einrichtung sowie weiter
entweder eine Vorrichtung zum Aufbringen von Bindemittel auf die mit einer Decke zu
versehende Bodenfläche und eine Streuvorrichtung zum Aufbringen des Zuschlagstoffes
auf diese Bodenfläche oder eine Mischvorrichtung zum Vermengen von Zuschlagstoff und
Bindemittel, insbesondere Bitumenemulsion, zu einer Schlämme aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördervorrichtung in an sich bekannter Weise ein mit Querrippen, Schaufeln
oder dergl. ausgestattetes Förderband aufweist, welches in den Aufnahmebereich der
Fördervorrichtung geführt ist, wobei das unten liegende Leertrum des Förderbandes
vor der Umlenkung in das oben liegende Fördertrum parallel zur Bodenfläche in geringer
Höhe über dieser geführt ist, und daß ergänzend zu den Querrippen, Schaufeln oder
dergl. elastische Kehrleisten vorgesehen sind, welche gleichfalls am Förderband oder
an den Schaufeln selbst angeordnet sind und vor der Umlenkung des Förderbandes über
den Boden streichen.
11. Fahrbare Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, welche Einrichtung
eine Fördervorrichtung zur Aufnahme des Zuschlagstoffes in die Einrichtung sowie weiter
entweder eine Vorrichtung zum Aufbringen von Bindemittel auf die mit einer Decke zu
versehende Bodenfläche und eine Streuvorrichtung zum Aufbringen des Zuschlagstoffes
auf diese Bodenfläche oder eine Mischvorrichtung zum Vermengen von Zuschlagstoff und
Bindemittel, insbesondere Bitumenemulsion, zu einer Schlämme aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß im Aufnahmebereich der Fördervorrichtung eine Kehreinrichtung und/oder eine Saugeinrichtung
vorgesehen ist, welche vorgelegte Zuschlagstoffe aufnimmt.
12. Fahrbare Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3 welche Einrichtung
eine Fördervorrichtung zur Auf nahme des Zuschlagstoffes in die Einrichtung sowie
weiter eine Vorrichtung zum Aufbringen von Bindemittel auf die mit einer Decke zu
versehende Bodenfläche und eine Streuvorrichtung zum Aufbringen des Zuschlagstoffes
auf diese Bodenfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung eine Korngrößenklassiereinrichtung
für den aufgenommenen Zuschlagstoff und an die Korngrößenklassiereinrichtung anschließend
für die einzelnen von der Korngrößenklassiereinrichtung kommenden Fraktionen des Zuschlagstoffes
getrennte zu getrennten Streueinrichtungen oder zu einer gemeinsamen Streueinrichtung
führende Transporteinrichtungen aufweist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Transporteinrichtungen
mehrere zu über die Arbeitsbreite der Streueinrichtung verteilt liegenden Stellen
führende Transportwege aufweist.
14. Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung einen flachen, auf der mit einer Decke zu versehenden Bodenfläche
aufsitzenden zum Aufbringen der Decke bewegbaren Mischkasten aufweist, der mit einer
Zufuhreinrichtung für Bindemittel, insbesondere Bitumenemulsion, versehen ist und
in dem maschinell angetriebene Mischwerkzeuge vorgesehen sind und der zur Aufnahme
des auf der mit der Decke zu versehenden Bodenfläche vorgelegten Zuschlagstoffes an
der in Arbeitsvorschubrïchtung gesehen vorderen Seite offen ist und weiter nach unten
zu mindestens eine Öffnung zum Aufbringen der aus dem Zuschlagstoff und dem Bindemittel,
insbesondere Bitumenemulsion, gebildeten Schlämme auf die mit der Decke zu versehende
Bodenfläche aufweist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Kasten nach unten durchgehend
offen ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß als Mischwerkzeuge
im Kasten zwei oder mehr Förderschnecken, deren Achsen quer zur Arbeitsvorschubrichtung
verlaufen und die den Zuschlagstoff und das Bindemittel, insbesondere Bitumenemulsion,
mischen und verteilen, vorgesehen sind.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einbringen
des Bindemittels, insbesondere Bitumenemulsion, ein Verteilungsleitungssystem mit
mehreren über die Breite des Kastens verteilt angeordneten Auslässen oder Düsen vorgesehen
ist.