[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verriegelungsvorrichtung für eine Schachtaufzugtüre
mit mindestens einem Türblatt, an welchem ein Türblattriegel angeordnet ist, der in
eine an einem weiteren Türblatt bzw. einer Schließkante angebrachte Aufnahme eingreift.
Derartige bekannte Vorrichtungen verhindern ein unbefugtes Öffnen der Aufzugtüren,
beispielsweise wenn die Kabine in den Bereichen zwischen einzelnen Etagen steht. Als
nachteilig erweist es sich, daß das oder die Türblätter, insbesondere an einem vom
Türblattriegel weit entfernten Türblattende trotz der Verriegelung immer noch beträchtlich
aufgespreizt werden können. Weiterhin entfällt bei einem defekten Türblattriegel die
Verriegelung der Aufzugtüre völlig.
[0002] Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, daß die Verriegelung der Aufzugtüre auch bei gewaltsamen Öffnungsversuchen
oder einem defekten Türblattriegel gewährleistet ist.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein zweiter Türblattriegel vorgeschlagen,
welcher am Türblatt in senkrechtem Abstand vom ersten Türblattriegel angeordnet und
mit diesem über ein Kopplungsglied bewegungsmäßig verbunden ist. Bei geschlossener
Türe sind nun das bzw. die Türblätter an zwei Stellen verriegelt. Dies erschwert ein
Aufspreizen der Türe in erheblichem Maße. Durch die bewegungsmäßige Kopplung der beiden
Türblattriegel genügt ein Antrieb für einen Türblattriegel, um beide zu bewegen. Somit
kann der Gegenstand der vorliegenden Erfindung problemlos anstelle von bereits bekannten
Verriegelungsvorrichtungen angebracht werden. Auch bei einer ungenügenden Verriegelung
durch einen defekten Türblattriegel oder eine defekte Aufnahme bleibt die Aufzugtüre
aufgrund des zweiten Türblattriegels immer noch geschlossen.
[0004] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß der eine
Türblattriegel am Türblattoberteil und der andere am Türblattunterteil angeordnet
sind. Damit kann Aufspreizversuchen an den Türblattenden besonders erfolgreich begegnet
werden. Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Türblattriegel als Hakenriegel
ausgebildet und am Türblatt schwenkbar gelagert sind und das weitere Türblatt bzw.
die Schließkante hintergreifen. Durch diese konstruktive Gestaltung des Türblattriegels
kann die Verriegelung der Aufzugtüre in einfacher aber wirksamer Weise erfolgen.
[0005] Bei einem Ausfall des Antriebs eines Türblattriegels oder bei einem Ausfall des Koppelgliedes
muß die Aufzugtüre trotzdem noch verriegelt sein. Deshalb sieht eine weitere Ausgestaltung
der Erfindung vor, daß jeder Türblattriegel in Verriegelungsrichtung federbelastet
ist, so daß letztere bei Ausfall eines der vorgenannten Teile automatisch in ihre
verriegelte Stellung schwenken. Damit die Türe im Notfall auch von außen geöffnet
werden kann, sieht eine weitere zweckmäßige Maßnahme vor, daß an der Innenseite des
Türblattes ein Betätigungsglied für die Türblattriegel zur Notentriegelung vorgesehen
ist. Um eine Verletzung von Personen beim Ein- und Aussteigen in bzw. aus dem Aufzug
zu vermeiden, ist es weiterhin sehr vorteilhaft, daß zumindest der am Türblattunterteil
angeordnete Türblattriegel in seiner unwirksamen Endstellung vollständig vom Türblatt
verdeckt ist. Der Türblattriegel ragt also in der genannten Endstellung nicht über
das Türblatt hinaus.
[0006] Weiterhin besteht zwischen dem oberen Türblattriegel und dem den unteren Türblattriegel
betätigenden Koppelglied ein Freilauf. Dieser bewirkt, daß nur Riegelbewegungen, die
vom oberen Türblattriegel ausgehen, auf den unteren Türblattriegel übertragen werden,
umgekehrt jedoch Riegelbewegungen, die vom unteren Türblattriegel herrühren, den oberen
in seiner Stellung nicht beeinflussen. Somit wird dem Fall vorgebeugt, daß durch ein
unzulässiges Entriegeln des unteren Türblattriegels von außen her gleichzeitig auch
der obere Riegel entriegelt wird und die Tür somit geöffnet werden könnte.
[0007] Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es stellen dar:
- Fig. 1
- Eine Ansicht einer Aufzugtüre mit einem Türblatt in verriegelter Stellung,
- Fig. 2
- eine Darstellung nach Fig. 1 in der Offenstellung.
[0008] Die Aufzugtüre besteht aus einem Türblatt 1, welches mittels zweier Aufhängevorrichtungen
2 mit Rollen 3 und Gegenrollen 4 an einer Führung 5 verschiebbar gelagert ist. Am
Türblatt 1 ist eine Verriegelungsvorrichtung 6 angeordnet, welche mit einer an einer
Seitenwand 7 des Aufzugs angebrachten Schließkante 8 zusammenwirkt.
[0009] Die Verriegelungsvorrichtung 6 weist einen oberen 9 und einen unteren Türblattriegel
10 auf. Der obere Türblattriegel 9 befindet sich am Oberteil 11 des Türblatts 1, während
der untere Türblattriegel 10 am Unterteil 12 desselben angeordnet ist. Beide Türblattriegel
9, 10 sind als Hakenriegel ausgebildet, an Drehpunkten 13, 14 schwenkbar gelagert
und hintergreifen bei geschlossener Aufzugtüre die Schließkante 8. Über ein Koppelglied
15 sind beide Türblattriegel 9, 10 bewegungsmäßig miteinander verbunden. Zwischen
Koppelglied 15 und oberem Türblattriegel 9 befindet sich zusätzlich ein Freilauf 23,
der die Bewegung des oberen Türblattriegels 9 auf den unteren Türblattriegel 10 überträgt,
eine Bewegung des unteren Türblattriegels 10 jedoch nicht auf den oberen Türblattriegel
9 überträgt. Für die beiden Türblattriegel 9, 10 ist zur Notentrieglung ein Betätigungsglied
16 vorgesehen, welches an dem Türblatt 1 angeordnet ist und über ein am oberen Türblattriegel
9 befestigtes Zugglied 17 durch Drehen in Pfeilrichtung 18 entriegelt. Um bei einem
Ausfall des Kopplungsgliedes 15 die Entrieglung trotzdem zu gewährleisten, ist der
untere Türblattriegel 10 in Entriegelungsrichtung 20 federbelastet 22. Wie aus Fig.
2 ersichtlich, kann der untere Türblattriegel 10 so weit verschwenkt werden, daß er
in seiner unwirksamen Endstellung vollständig vom Türblatt 1 verdeckt ist. Beim Ein-
und Aussteigen von Personen in bzw. aus dem Aufzug kann somit niemand an dem unteren
Türblattriegel 10 hängen bleiben, wodurch Verletzungen der Personen oder Beschädigung
von Kleidung vermieden werden.
[0010] Zur Entriegelung der Aufzugtüre wird der obere Türblattriegel 9 mittels eines nicht
näher dargestellten Antriebs in Entriegelungsrichtung 19 verschwenkt. Dadurch erfolgt
über den Freilauf 23 und das Koppelglied 15 gleichzeitig die Entriegelung des unteren
Turblattriegels 10 in Entriegelungsrichtung 20. Zur Verriegelung der Aufzugtüre erfolgt
die Verschwenkung der beiden Türblattriegel 9, 10 entgegen der Entriegelungsrichtung
19, 20. Die Aufzugtüre ist dann an zwei Stellen verriegelt, so daß ein Aufspreizen
des Türblatts 1 erheblich erschwert wird. Bei Ausfall eines Türblattriegels bleibt
die Türe auf Grund des zweiten Türblattriegels immer noch geschlossen. Damit ist eine
recht sichere Verriegelung der Aufzugtüre gewährleistet.
1. Verriegelungsvorrichtung für eine Aufzugtüre mit mindestens einem Türblatt (1), an
welchem ein Türblattriegel (9) angeordnet ist, der in eine an einem weiteren Türblatt
bzw. einer Schließkante (8) angebrachte Aufnahme eingreift, gekennzeichnet durch einen
zweiten Türblattriegel (10), welcher am Türblatt (1) im senkrechten Abstand vom ersten
Türblattriegel (9) angeordnet und mit diesem über ein Koppelglied (15) bewegungsmäßig
verbunden ist.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Türblattriegel
(9) am Türblattoberteil (11) und der andere (10) am Türblattunterteil (12) angeordnet
sind.
3. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche 1 und
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Türblattriegel (9, 10) als Hakenriegel ausgebildet
und am Türblatt (1) schwenkbar (13, 14) gelagert sind und das weitere Türblatt bzw.
die Schließkante (8) hintergreifen.
4. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß durch Gewicht und/oder Federkraft der obere Türblattriegel (9)
in Entriegelungsrichtung und der untere Türblattriegel (10) in Verriegelungsrichtung
federbelastet sind.
5. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Innenseite des Türblattes (1) ein Betätigungsglied (16)
für die Türblattriegel (9, 10) zur Notentriegelung vorgesehen ist.
6. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 2 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der am Türblattunterteil (12) angeordnete
Türblattriegel (10) in seiner unwirksamen Endstellung vollständig vom Türblatt (1)
verdeckt ist.
7. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der obere Türblattriegel (9) über einen in dessen Richtung wirksamen
Freilauf mit dem unteren Türblattriegel (10) insbesondere über das Koppelglied (15)
verbunden ist.