[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Höhenverstellung von Walzen, insbesondere
übereinander angeordneten Walzen in Superkalandern und Glättwerken.
[0002] Dabei ist es beispielsweise notwendig, möglichst schnell vor dem Ausbau einer beschädigen
Walze den Abstand zu den benachbarten Walzen zu vergrößern und nach dem Einbau einer
mitunter auch im Durchmesser von der ausgebauten abweichenden Walze einen vorgegebenen
Walzenabstand zu erreichen. Häufig kommen hierfür beidseitig angeordnete Hängespindeln
zur Anwendung, die zur Einstellung des Walzenabstandes Stellmuttern aufweisen. Diese
u.a. in der DE-OS 24 23 504 beschriebene Lösung erfordert relativ viel Kraft und Zeit.
[0003] Eine in der DE-OS 18 11 214 beschriebene Spalteinstelleinrichtung besteht aus zwischen
je zwei aufeinanderfolgenden Walzenlagergehäusen angeordneten hydraulischen oder mechanischen
Kuppelelementen, die sich beim Zusammenfahren der Walzendurch Sperrmittel selbsttätig
auf den Achsabstand einstellen und beim Anheben der Walzen selbsttätig um das Maß
der einstellbaren Spalthöhe verlängern. Allerdings ist die Realisiserung dieses Vorschlages
mit einem erhöhten Aufwand verbunden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine unkomplizierte Vorrichtung zur Höhenverstellung
von übereinander angeordneten Walzen zu schaffen, die es erlaubt, die Walzenabstände
einfach und schnell zu vergrößern sowie selbst nach dem Wechsel einer sich im Durchmesser
unterscheidenden Walze wieder herzustellen.
[0005] Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe durch die im Anspruch 1 beschriebene Vorrichtung
gelöst, wobei die Unteransprüche besondere Ausführungsarten enthalten. Dabei gewährleistet
die aus wenigen Teilen bestehende Vorrichtung das schnelle und einfache Vergrößern
des Walzenabstandes dadurch, daß beim Absenken der der untersten Walze zugeordneten
Hubeinheiten oder dem Anheben der Gewindespindeln über die entsprechenden Hubeinheiten
die oberhalb des zu vergrößernden Walzenabstandes liegenden Walzen in ihrer Bewegung
entlang der Gewindespindeln in Richtung der Gewichtskraft gesperrt und die darunterliegenden,
soweit es erforderlich ist, freigegeben werden. Dies ist über das den minimalen Abstand
zwischen Mutter und Gehäuse bestimmende Schaltstück erreichbar. Ermöglicht der minimale
Abstand das Ineinandergreifen der Verzahnungen, so wird eine Bewegung in der entsprechenden
Richtung verhindert.
[0006] Der ursprüngliche Walzenabstand wird auch nach dem Einbau einer sich im Durchmesser
unterscheidenden Walze dadurch erreicht, daß die Walzen über die Hubeinheiten der
untersten Walze angehoben oder über die Gewindespindeln abgesenkt werden,wobei die
Stellung des Schaltstückes das Ineinandergreifen der Verzahnungen ermöglicht. Zur
damit verbundenen Sperrung der Bewegung der Walzen kommt es, wenn die Hubeinheiten
der untersten Walze nach Erreichen einer bestimmten Höhe geringfügig abgesenkt oder
die Gewindespindeln geringfügig angehoben werden.
[0007] Nachfolgend soll die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
In der beigefügten Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des Walzengestells mit einer Ausführungsform der Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung einer anderen Ausführungsform und
- Fig. 3
- einen Teilschnitt des Schaltstückes 14.
[0008] Beiden Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, daß die übereinander angeordneten Walzen
1 in Lagergehäusen 2 gelagert sind, die über je einen Führungsschlitten 3 sowie eine
Gleitführung 4 in der Höhe verschiebbar mit dem Walzengestell 5 verbunden sind. Zusätzlich
kann an den Lagergehäusen 2 der obersten Walze 1 je ein in Richtung der Gewichtskraft
der Walzen 1 wirkendes und an dem Walzengestell 5 befestigtes Hubelement 17 angreifen.
[0009] Wichtig ist dabei, daß die Verbindung zwischen jedem Führungsschlitten 3 und dem
Walzengestell 5 über eine Gewindespindel 7 mit Mutter 8 ohne Selbsthemmung sowie ein
die Mutter 8 und teilweise die Gewindespindel 7 umschließendes und darauf axial verschiebbares
Gehäuse 9 erfolgt. Zur Verhinderung einer Drehbewegung der Mutter 8 bei Belastung
in Richtung der Walzengewichte besitzt diese an der Stirnfläche 10 eine Verzahnung
11, die entgegen der axialen Verschieberichtung 12 der Mutter 8 bei Belastung durch
das Walzengewicht liegt. Das Gehäuse 9 weist dabei an der Innenfläche gegenüber der
verzahnten Stirnfläche 10 der Mutter 8 ebenfalls eine Verzahnung 13 und ein bewegbares
Schaltstück 14 auf. Dieses Schaltstück 14 legt den minimalen Abstand zwischen der
Mutter 8 und dem Gehäuse 9 fest und kann die Form eines um die Gewindespindel 7 angeordneten
und darauf verschiebbaren Ringes haben. Dabei sollte das Schaltstück 14 mit Hilfe
einer üblichen Verstelleinrichtung um die Gewindespindel 7 definiert drehbar und die
betreffende Innenfläche des Gehäuses 9 sowie die gegenüberliegende Stirnfläche 15
des ringförmigen Schaltstückes 14 derart gestaltet sein, daß das Schaltstück 14 durch
Drehung in eine über die umgebende Seitenfläche des Gehäuses 9 überstehende Höhe gebracht
werden kann, die einerseits zur Freigabe der Drehbewegung der Mutter 8 mindestens
so groß wie die überstehenden Verzahnungen 11 und 13 der Stirnfläche 10 der Mutter
8 und der Innenfläche des Gehäuses 9 zusammen ist oder andererseits das Ineinandergreifen
der Verzahnungen 11 und 13 und damit die Sperrung der Mutter 8 bei Belastung in Richtung
der Gewichtskraft der Walzen 1 ermöglicht. Dies setzt voraus, daß der Abstand zwischen
beiden Stirnflächen 10 der Mutter 8 und den Innenflächen des Gehäuses 9 mindestens
der überstehenden Höhe beider Verzahnungen 11 und 13 zusammen entspricht.
[0010] Zur Justierung der an die Führungsschlitten 3 angelenkten Lagergehäuse 2 befinden
sich unterhalb des Drehpunktes zwischen dem Lagergehäuse 2 und dem Führungsschlitten
3 jeweils ein steuerbares Hubelement 16.
[0011] Kennzeichnend für das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel ist, daß die Führungsschlitten
3 mit dem entsprechenden Gehäuse 9 fest verbunden sind und die Muttern 8 jeweils gemeinsam
auf einer am Walzengestell 5 befestigten Gewindespindel 7 angeordnet sind. Die Höhenverstellung
der Walzen 1 kann somit über eine den Lagergehäusen 2 der untersten Walze 1 zugeordnete
Hubeinheit 6 oder je eine die Höhenverschiebung der Gewindespindeln 7 bewirkende Hubeinheit
6' erfolgen. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Führungsschlitten
3 mit der entsprechenden Gewindespindel 7 sowie das Gehäuse 9 mit dem Walzengestell
5 schwenkbar verbunden. Den Lagergehäusen 2 der untersten Walze 1 ist dabei je eine
Hubeinheit 6 zugeordnet.
1. Vorrichtung zur Höhenverstellung von übereinander angeordneten Walzen, wobei die Walzen
(1) in Lagergehäusen (2) gelagert sind, die über je einen Führungsschlitten (3) sowie
eine Gleitführung (4) in der Höhe verschiebbar mit dem Walzengestell (5) verbunden
sind , dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen jedem Führungsschlitten (3) und dem Walzengestell (5)
über eine Gewindespindel (7) mit Mutter (8) ohne Selbsthemmung sowie ein die Mutter
(8) und teilweise die Gewindespindel (7) umschließendes und darauf axial verschiebbares
Gehäuse (9) erfolgt; die Mutter (8) an der Stirnfläche (10) eine Verzahnung (11) besitzt,
die entgegen der axialen Verschieberichtung (12) der Mutter(8) bei Belastung durch
das Walzengewicht liegt; das Gehäuse (9) an der Innenfläche gegenüber der verzahnten
Stirnfläche (10) der Mutter (8) eine Verzahnung (13) und ein bewegbares Schaltstück
(14) aufweist, welches den minimalen Abstand zwischen Mutter (8) und Gehäuse (9) festlegt
und die Abstände zwischen beiden Stirnflächen (10) der Mutter (8) und der jeweils
gegenüberliegenden Innenfläche des Gehäuses (9) zusammen mindestens der überstehenden
Höhe beider Verzahnungen (11, 13) entsprechen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschlitten (3) mit dem entsprechenden Gehäuse (9) fest verbunden
und die Muttern (8) jeweils gemeinsam auf einer Gewindespindel (7) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindeln (7) am Walzengestell (5) befestigtsind und den Lagergehäusen
(2) deruntersten Walze (1) je eine Hubeinheit (6) zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindeln (7) am Walzengestell (5) mittels je einer Hubeinheit (6')
in der Höhe verschiebbar befestigt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschlitten (3) mit der entsprechenden Gewindespindel (7) sowie das
Gehäuse (9) mit dem Walzengestell (5) drehbar verbunden sind und den Lagergehäusen
(2) der untersten Walze (1) je eine Hubeinheit (6) zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltstück (14) die Form eines um die Gewindespindel (7) angeordneten und
darauf verschiebbaren Ringes hat, mit Hilfe einer Verstelleinrichtung um die Gewindespindel
(7) definiert drehbar ist und die betreffende Innenfläche des Gehäuses (9) sowie die
gegenüberliegende Stirnfläche (15) des ringförmigen Schaltstückes (14) derart gestaltet
sind, daß das Schaltstück (14) durch Drehung in eine, über die umgebende Seitenfläche
des Gehäuses (9) überstehende Höhe gebracht werden kann, die einerseits mindestens
so groß wie die überstehenden Verzahnungen (11, 13) der Stirnfläche (10) der Mutter
(8) und der Innenfläche des Gehäuses (9) zusammen ist und somit das Ineinandergreifen
der Verzahnungen 11 und 13 verhindert oder andererseits das Ineinandergreifen ermöglicht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagergehäuse (2) an die Führungsschlitten (3) angelenkt sind und sich unterhalb
des Drehpunkts zwischen dem Lagergehäuse (2) und dem Führungsschlitten (3) jeweils
ein steuerbares Hubelement (16) befindet.