[0001] Die Erfindung betrifft ein eigenmediumbetätigtes, durch ein bistabiles Magnetventil
gesteuertes Servoventil für flüssige und gasförmige Medien, mit den Merkmalen aus
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Ventil ist bekannt und bespielsweise in der DE-OS 38 22 830 beschrieben.
Der Einsatz von bistabilen Magnetventilen zur Servosteuerung ist in vielfältigen Ausführungen
bekannt und hat den Vorteil, daß mit geringstmöglichem Energieeinsatz gearbeitet werden
kann und beispielsweise ohne Signalaufbereitung eine direkte Ansteuerung aus der Verknüpfungsebene
heraus möglich ist und keine Erwärmung der Magnetspule und des Magnetankers auftreten.
In den meisten Fällen wird die bistabile Wirkungsweise des Magnetventils mit Hilfe
eines Dauermagneten und einer auf diesen abgestimmten Feder erreicht. Es sind auch
Magnetventile bekannt, die ohne Permanentmagnet aufgebaut sind. Die bistabile Wirkungsweise
dieser Ventile wird durch den Einsatz von relativ hartmagnetischen Werkstoffen im
Magnetsystem erreicht. Die Koerzitivfeldstärke dieser hartmagnetischen Werkstoffe
wird für einen kurzen Zeitraum - je nach Polung der Magnetspule - auf den Wert O gebracht
oder verstärkt, so daß der Magnetanker des Magnetventils von der Polfläche entweder
angezogen oder nicht angezogen unter der Wirkung einer Rückholfeder abgestoßen wird.
Im hydraulischen Bereich ist mit dem Wegfall des Dauermagneten ein derartiges Ventil
nicht mehr als Magnetfalle für ferritische Schwebeteilchen im Medium anzusehen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Servoventil der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Bauart so auszubilden, daß bei äußerst einfachem Aufbau
die elektrische Steuerleistung noch weiter herabgesetzt werden kann, so daß zur Ansteuerung
des bistabilen Magnetventils eine aus einer Batterie gespeiste Steuervorrichtung eingesetzt
werden kann.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe geschieht erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Servoventils
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0005] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, im Magnetsystem des bistabilen Magnetventils
weichmagnetische Werkstoffe einzusetzen, zu deren magnetischer Umpolung wegen der
niedrigen Koerzitivfeldstärke Steuerimpulse mit sehr geringer elektrischer Leistung
ausreichen. Mit einer so geringen Koerzitivfeldstärke kann der Magnetanker aber nicht
gegen die Kraft einer Rückholfeder am Magnetpol gehalten werden. Es wurde daher auf
eine Rückholfeder überhaupt verzichtet und das Gewicht des Magnetankers so auf die
Haltekraft abgestimmt, daß dieser, wenn durch den Schließimpuls die Koerzitivfeldstärke
auf O gebracht ist, aufgrund seines Eigengewichtes abfällt. Dies hat zwar zur Folge,
daß die Einbaulage des Ventils innerhalb gewisser Grenzen festgelegt ist, es hat sich
aber gezeigt, daß eine solche Anpassung des Magnetankergewichtes an die Haltekraft
möglich ist, daß die Einbaurichtung des Servoventils mit einem Winkel zwischen der
Längsachse des Magnetsystems und der Vertikalen bis zu 30° möglich ist.
[0006] Die Erfindung umfaßt auch die Betriebsweise des erfindungsgemäßen Servoventils mit
Öffnungs- und Schließimpulsen für das bistabile Magnetventil, bzw. eine elektrische
Steuervorrichtung zur Erzeugung der Öffnungs- und Schließimpulse, an welche das Magnetventil
angeschlossen ist.
[0007] Die Öffnungs- und Schließimpulse zum Ein- und Ausschalten des Servoventils müssen
in einem vorgegebenen Verhältnis unterschiedlich sein, damit beim Ablösen des Magnetankers
aufgrund des Schließimpulses kein erneutes Aufmagnetisieren des Magnetsystems erfolgt,
was ein Wiederanziehen des Magnetankers zur Folge hätte. Es hat sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn die Öffnungsimpulse zu den Schließimpulsen in einem Leistungsverhältnis
von im wesentlichen 3:1 bis 5:1 ausgelegt sind, d.h. zum Abschalten wird nur 1/3 bis
1/5 der elektrischen Leistung benötigt, die zum Anziehen des Magnetankers aufgewendet
werden muß. Diese Art der Betriebsweise ist auch unter Sicherheitsgesichtspunkten
besonders wertvoll, wenn die zusätzliche Forderung erhoben wird, daß das Ventil, auch
wenn in der Öffnungsphase ein Stromausfall auftritt, noch in der Lage sein muß, zu
schließen.
[0008] Gemäß der weiteren Erfindung ist daher vorgesehen, daß die Steuervorrichtung zur
Ansteuerung des Magnetventils so ausgebildet ist, daß bei der Abgabe des Öffnungsimpulses
gleichzeitig die zur Erzeugung des Schließimpulses notwendige elektrische Energie
aus der Stromquelle entnommen und gespeichert wird. Dies hat den Vorteil, daß beim
Auftreten eines Stromausfalls bzw. dem Versagen der Speisebatterie ein Schließimpuls
noch abgegeben werden kann. Diese Kopplung zwischen dem Öffnungs- und Schließimpuls
verhindert auch ein Einschalten des Magnetventils bei entladener Batterie, die den
Schließimpuls eventuell nicht mehr aufbringen könnte. Während der Öffnungsphase des
Servoventils wird der Batterie kein Strom entnommen, auch nicht für den Abschaltimpuls.
[0009] Es hat sich gezeigt, daß bei dem erfindungsgemäßen Servoventil mit außerordentlich
niedrigem Energiebedarf für einen Steuerzyklus von beispielsweise 10 mWs bei 6 bar
Mediumsdruck gearbeitet werden kann. Dieser Energiebedarf liegt ca. 70% unter dem
Energiebedarf des bekannten in DE-OS 38 22 830 beschriebenen bistabilen Magnetventils.
[0010] Im Folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel für
ein Servoventil nach der Erfindung näher erläutert.
[0011] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- im Querschnitt ein eigenmediumbetätigtes, durch ein bistabiles Magnetventil servogesteuertes
Ventil für flüssige Medien;
- Fig. 2
- in einem Strom/Zeit-Diagramm eine Darstellung der Öffnungs- und Schließimpulse für
das Ventil nach Fig. 1;
- Fig. 3
- in einem Prinzipschaltbild eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung des Magnetventils
für das Servoventil nach Fig. 1.
[0012] Das in Fig. 1 dargestellte Ventil besitzt ein Ventilgehäuse 1 mit einem Zulaufanschluß
Z, in dem ein Sieb 13 angeordnet ist, sowie einem Ablaufanschluß A. Im Ventilgehäuse
1 ist ein Differentialkolben 2 in axialer Richtung verschiebbar angeordnet, der an
seinen Rändern über eine Rollmembran 2.2 mit dem Ventilgehäuse 1 verbunden ist. Der
Differentialkolben 2 trägt an einer Seite einen Ventilteller 2.1, der einem Ventilsitz
3 gegenüberliegt. Der Zulaufanschluß Z, also der Druckanschluß, mündet in eine ringförmige
Druckkammer 4, die über den Ventilsitz 3 mit dem Ablaufanschluß A verbunden ist.
[0013] An der vom Ventilsitz 3 abgewandten Seite des Differentialkolbens 2 ist ein Steuerraum
5 angeordnet, der von der Druckkammer 4 durch den Differentialkolben 2 und die Rollmembran
2.2 abgegrenzt ist. Der Steuerraum 5 ist über eine im Differentialkolben 2 außermittig
angeordnete Steuerbohrung 10 mit der Druckkammer 4 verbunden. Weiterhin sind im Steuerraum
5 angeordnet eine Rückstellfeder 12 für die Bewegung des Differentialkolbens 2 und
ein Federelement 11, das mit einem Ende durch die Steuerbohrung 10 hindurch in den
Druckraum 4 hineingeführt ist. Dieses Federelement 11 dient in an sich bekannter Weise
dazu, die Steuerbohrung 10 von Fremdkörpern freizuhalten.
[0014] Der Steuerraum 5 ist über einen Abflußkanal, der sich aus den Abschnitten 6.1, 6.2
und 6.3 zusammensetzt, mit dem Ablaufanschluß A verbunden. Dabei verbindet der Abschnitt
6.1 den Druckraum 5 mit der Magnetventilkammer 7, welche wiederum über den Magnetventilsitz
9 und die Abschnitte 6.2 und 6.3 des Entlastungskanals mit dem Ablaufanschluß A verbunden
ist. Die im Gehäuse 1 angeordnete Magnetventilkammer 7 mit dem Magnetventilsitz 9
gehört zu einem bistabilen Magnetventil, das in Fig. 1 insgesamt M bezeichnet ist
und das auf dem Ventilgehäuse 1 im wesentlichen koaxial mit dem Differentialkolben
2 angeordnet ist.
[0015] Das Magnetventil M besitzt eine Magnetspule 16, durch die ein Führungsrohr 15 geführt
ist, in dem ein Magnetanker 14 verschiebbar geführt ist, der an seinem dem Ventilgehäuse
1 zugewandten Ende eine Magnetankerdichtung 8 trägt, die dem Magnetventilsitz 9 gegenüberliegt.
Das andere Ende des Magnatankers 14 liegt einem Kopfstück 17 gegenüber, das innerhalb
des Führungsrohres 15 fest angeordnet ist. Die Magnetspule 16 ist von einem Magnetjoch
18 umfaßt, dessen einer Schenkel 18.1, der die in Fig. 1 untere Stirnseite der Magnetspule
16 umfaßt, zwischen Magnetspule 16 und Gehäuse 1 hindurchgeführt ist, während der
andere Schenkel 18.2 die Magnetspule 16 an ihrer Oberseite umfaßt.
[0016] Magnetanker 14, Kopfstück 17 und Magnetjoch 18 bestehen aus einem weichmagnetischen
Werkstoff mit einer Koerzitivfeldstärke von weniger als 400 A/m, wobei die Koerzitivfeldstärke
des Magnetjochs 18 etwas höher liegen kann als die Koerzitivfeldstärke des Magnetankers
14 und des Kopfstücks 17. Wie aus Fig. 1 abzulesen, ist der Magnetanker 14 in seinen
Abmessungen gegenüber üblichen Magnetventilen sehr kurzgehalten, so daß der Arbeitsluftspalt
zwischen Magnetanker 14 und Kopfstück 17, der sonst etwa in Höhe der Quermittelebene
der Magnetspule angeordnet wird, in diesem Fall sehr deutlich unterhalb der Quermittelebene
Q1 der Magnetspule 16 liegt. Dabei ist die Anordnung weiterhin so, daß die Quermittelebene
Q2 des Magnetankers 14 in etwa auf der Höhe des unteren Schenkels 18.1 des Magnetjochs
18 liegt. Das Gewicht des Magnetankers 14 ist auf die Haltekraft des Magnetsystems
so abgestimmt, daß nach Zuführung eines die Magnetisierung der Magnetspule 16 bewirkenden
Öffnungsimpulses über die Spulenzuführung 16.1 der sehr leichte Magnetanker 14 durch
die Koerzitivfeldstärke am Kopfstück 17 festgehalten wird. In dieser Stellung ist
das Magnetventil M geöffnet, in dem die Magnetankerdichtung 8 vom Magnetventilsitz
9 abhebt. Die an sich bekannte Wirkungsweise des Servoventils ist dann derart, daß
bei geöffnetem Entlastungskanal 6.1-6.2-6.3 ein Druckausgleich zwischen dem Steuerraum
5 und dem Abflußanschluß A auftritt und der Differentialkolben 2 aufgrund des in der
Druckkammer 4 anstehenden Druckes vom Ventilsitz 3 abhebt, so daß sich das Ventil
öffnet.
[0017] Wird nun auf die Magnetspule 16 ein Schließimpuls gegeben, der ein Magnetfeld umgekehrter
Polarität erzeugt, derart, daß die Koerzitivfeldstärke gerade aufgehoben wird und
sich für die Haltekraft der Wert O ergibt, so fällt der Magnetanker 14 aufgrund seines
Eigengewichtes vom Kopfstück 17 ab und die Magnetankerdichtung 8 verschließt den Magnetventilsitz
9, so daß der Entlastungskanal 6.1-6.2-6.3 verschlossen ist. Das durch den Zulaufanschluß
Z unter Druck zuströmende Medium gelangt über die Druckkammer 4 und die Steuerbohrung
10 in den Steuerraum 5. Die Flächenverhältnisse am Differentialkolben 2 sind so gewählt,
daß bei verschlossenem Entlastungskanal der Differentialkolben 2 unter dem Druck des
Mediums sich auf den Ventilsitz 3 zu bewegt und sich das Ventil durch Aufsetzen des
Ventiltellers 2.1 auf den Ventilsitz 3 schließt.
[0018] Die Erzeugung der die Ummagnetisierung des Magnetsystems bewirkenden Steuerimpulse
kann in verschiedener Weise erfolgen. So kann beispielsweise eine nicht eigens dargestellte
Steuervorrichtung zur Erzeugung elektrischer Impulse jeweils Impulse gleicher Amplitude
und gleicher Polarität erzeugen und die Magnetspule 16 weist zwei Wicklungen mit entgegengesetztem
Wicklungssinn und unterschiedlichem elektrischem Widerstand auf, so daß bei Abgabe
der Steuerimpulse jeweils für den Öffnungsimpuls und den Schließimpuls unterschiedliche
Ströme fließen, die unterschiedliche Magnetisierungen entgegengesetzter Polarität
erzeugen.
[0019] Es ist aber auch möglich, von vornherein elektrische Steuerimpulse unterschiedlicher
Amplitude und Polarität zu erzeugen und der mit nur einer Wicklung versehenen Magnetspule
16 zuzuführen.
[0020] Fig. 2 zeigt schematisch als Stromimpulse I, aufgetragen gegen die Zeit t, einen
Öffnungsimpuls I1 und einen Schließimpuls -I2, die ein Leistungsverhältnis von 3:1
bis 5:1 aufweisen. Mit diesem Leistungsverhältnis ist sichergestellt, daß der Schließimpuls
-I2 nicht wieder zu einem Aufmagnetisieren des Kopfstücks 17 derart führt, daß der
Magnetanker 14 wieder anzieht und das Ventil wieder öffnet. In Fig. 2 ist beim Öffnungsimpuls
schraffiert ein Bereich I angedeutet der anzeigt, daß der Öffnungsimpuls einen Anteil
besitzt, der zur Aufladung eines in der nachfolgend beschriebenen Steuerschaltung
angeordneten Speicherkondensators C1 dient, der die Erzeugung eines Schließimpulses
auch bei einem Ausfall der Speisespannung sicherstellt.
[0021] Fig. 3 zeigt schematisch eine Steuervorrichtung STV zur Erzeugung der Öffnungs- und
Schließimpulse, die über einen Schalter S an eine beispielsweise als Batterie ausgebildete
Stromquelle V angeschlossen ist. Der Schalter S kann auch als Näherungselektronik
ausgebildet sein und dabei beispielsweise auf der Basis von Infrarotstrahlung, Ultraschall,
Radar u. dgl. arbeiten. Die Stromquelle liefert die Versorgungsspannung für eine erste
Steuervorrichtung ST1 zur Spannungsüberwachung und eine zweite Steuervorrichtung ST2
zur Impulserzeugung über Versorgungseingänge VE1+, VE1- bzw. VE2+, VE2-. Beim Schließen
des Schalters S wird dem Signaleingang SE1 der ersten Steuervorrichtung ST1 ein Signal
zugeführt und gleichzeitig ein Speicherkondensator C2 zur Aufrechterhaltung der Versorgungsspannung
beim Öffnen des Schalters S aufgeladen, wobei durch eine Diode D1 eine Rückwärtsentladung
des Kondensators C2 verhindert wird.
[0022] Weiterhin ist an die Stromquelle V1 über den Schalter S eine Brückenschaltung angeschlossen,
die insgesamt mit B bezeichnet ist und die vier ansteuerbare Schaltelemente S1, S2,
S3 und S4 enthält, deren Ansteuereingänge jeweils mit den Signalausgängen SA1, SA2,
SA3 und SA4 der zweiten Steuerschaltung ST2 zur Impulserzeugung verbunden sind. Die
Schaltelemente S1 bis S4 sind in Fig. 3 als Schalter dargestellt. Selbstverständlich
können an dieser Stelle elektronische Schaltelemente, also Schalttransistoren oder
IC-Schaltkreise, verwendet werden. Im Brückenzweig der Brückenschaltung B liegt die
Magnetspule 16 mit ihren beiden Eingangsklemmen 16.1 und 16.2. Parallel zur Magnetspule
16 liegt eine Spannungsbegrenzerschaltung Z zur Begrenzung der Höhe des Schließimpulses.
Parallel zur gesamten elektronischen Brückenschaltung B liegt ein zweiter Speicherkonendensator
C1 zur Erzeugung des Schließimpulses bei einem Ausfall der Speisespannung, wobei über
eine Diode D2 eine Rückwärtsentladung des Kondensators C1 verhindert wird.
[0023] Die Funktionsweise der beschriebenen Schaltung ist folgende:
Beim Schließen des Schalters S wird von der zweiten Steuervorrichtung ST2 über die
Signalausgänge SA1 und SA2 ein Steuersignal abgegeben, welches die Schaltelemente
S1 und S2 kurzzeitig schließt, so daß die Eingangsklemme 16.1 der Magnetspule 16 kurzzeitig
am negativem Pol und die Eingangsklemme 16.2 kurzzeitig am positiven Pol der Spannungsquelle
liegt und ein entsprechender Stromimpuls durch die Magnetspule 16 fließt. Während
des weiteren Schließzustandes des Schalters S sind alle Schaltelemente S1 bis S4 wieder
geöffnet, so daß kein weiterer Strom durch die Magnetspule 16 fließt. Beim Öffnen
des Schalters S erzeugt die zweite Steuervorrichtung ST2 nunmehr an den Signalausgängen
SA3 und SA4 Steuersignale, die die Schaltelemente S3 und S4 kurzzeitig schließen.
Dies hat zur Folge, daß nunmehr die Eingangsklemme 16.1 der Magnetspule 16 an den
positiven Pol der Spannungsquelle und die Eingangsklemme 16.2 an den negativen Pol
der Spannungsquelle angeschlossen ist und somit ein Stromimpuls umgekehrter Richtung
durch die Magnetspule 16 hindurchfließt. Die Spannungsbegrenzerschaltung Z verhindert
dabei das Ansteigen der an den Eingangsklemmen 16.1 und 16.2 anliegenden Spannung
über einen bestimmten Wert, womit auch die Amplitude des durch die Spule fließenden
Schließimpulses begrenzt ist. Auf diese Weise kann das Leistungsverhältnis von Öffnungsimpuls
zu Schließimpuls eingestellt werden.
[0024] Die Speicherkondensatoren C1 und C2 stellen die Funktionsweise der Steuervorrichtung
sicher, obwohl beim Öffnen des Schalters S keine Versorgungsspannung mehr anliegt.
Diese Anordnung bewirkt, wie ersichtlich, daß auch bei einem vollständigen Ausfall
der Stromquelle V das Wiederschließen des Ventils sichergestellt ist, indem ein Schließimpuls
abgegeben wird.
[0025] Die erste Steuervorrichtung ST1 zur Spannungsüberwachung sowie die zweite Steuervorrichtung
ST2 zur Impulserzeugung können in an sich bekannter Weise aufgebaut sein. Dies wird
nicht weiter beschrieben. Selbstverständlich kann vorgesehen sein, daß bei einem Ausfall
der Speisespannung oder einem Absinken der Speisespannung unter einem vorgegebenen
Wert die Spannungsüberwachungsvorrichtung ein Alarmsignal abgibt.
1. Eigenmediumbetätigtes, durch ein bistabiles Magnetventil gesteuertes Servoventil für
flüssige und gasförmige Medien, mit einem in einem Ventilgehäuse bewegbar angeordneten,
den Ventilteller tragenden Differentialkolben, an dessen einer Seite ein mit dem Ventilzufluß
verbundener Druckraum angeordnet ist, der über einen dem Ventilteller gegenüberliegenden
Ventilsitz mit dem Ventilauslaß verbunden ist und an dessen anderer Seite ein Steuerraum
angeordnet ist, der über einen Entlastungskanal, welcher durch die Magnetventilkammer
und den Magnetventilsitz geführt ist und durch die Magnetankerdichtung verschließbar
ist, mit dem Ventilauslaß und über eine außermittig im Differentialkolben angeordnete
Steuerbohrung mit dem Druckraum verbunden ist und bei dem das Magnetsystem des Magnetventils
einen Magnetanker aufweist, der in einem durch eine auf dem Ventilgehäuse angeordnete
Magnetspule geführten Führungsrohr gleitend geführt ist und an dessen dem Magnetventilsitz
zugekehrten einen Ende die Magnetankerdichtung angeordnet ist, während sein anderes
Ende einem im Führungsrohr angeordneten Kopfstück gegenüberliegt, wobei die Magnetspule
ein ihre beiden Enden umfassendes Magnetjoch aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
der frei im Führungsrohr (15) verschiebbare Magnetanker (14) sowie das Kopfstück (17)
und das Magnetjoch (18) aus weichmagnetischem Material bestehen und das Gewicht des
Magnetankers (14) an die durch die Koerzitivfeldstärke des weichmagnetischen Materials
bestimmte Haltekraft des Magnetsystems angepaßt ist.
2. Servoventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Koerzitivfeldstärke des
magnetischen Materials kleiner als 400 A/m ist.
3. Servoventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Koerzitivfeldstärke des
Materials für den Magnetanker (14) und das Kopfstück (17) kleiner ist als die Koerzitivfeldstärke
des Materials für das Magnetjoch (18).
4. Servoventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpassung
des Magnetankergewichtes an die Haltekraft des Magnetsystems so ist, daß eine Einbaurichtung
des Servoventils mit einem Winkel zwischen der Längsachse des Magnetsystems und der
Vertikalen bis zu 30° möglich ist.
5. Servoventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsluftspalt
zwischen Kopfstück (17) und Magnetanker (14) unterhalb der Quermittelebene (Q1) der
Magnetspule (16) liegt.
6. Servoventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Quermittelebene (Q2)
des Magnetankers (14) im wesentlichen auf der Höhe des zwischen Magnetspule (16) und
Ventilgehäuse (1) liegenden Schenkels (18.1) des Magnetjochs (18) liegt.
7. Servoventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetventil
(M, 16) an eine elektrische Steuervorrichtung (STV) anschließbar ist, durch welche
dem Magnetsystem elektrische Steuerimpulse (I1, -I2) zuführbar sind, welche abwechselnd
aufeinanderfolgende Öffnungs- und Schließimpulse des Magnetfeldes des Magnetsystems
bewirken, wobei die Schließimpulse entgegengesetzte Polarität wie die Öffnungsimpulse
und eine kleinere Amplitude als die Öffnungsimpulse aufweisen.
8. Servoventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Leistungsverhältnis der
Öffnungsimpulse zu den Schließimpulsen mindestens 3:1 bis 5:1 beträgt.
9. Servoventil nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetspule zwei
Wicklungen mit entgegengesetztem Wicklungssinn und unterschiedlicher Impedanz aufweist.
10. Servoventil nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Steuervorrichtung
elektrische Impulse unterschiedlicher Polarität und unterschiedlicher Amplitude abgibt.
11. Servoventil nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung
(STV) über einen Ein/Ausschalter (S) an eine Stromquelle (V) anschließbar ist und
so ausgebildet ist, daß beim Schließen des Ein/Ausschalters (S) ein Öffnungsimpuls
erzeugt und gleichzeitig mit dem Öffnungsimpuls ein Speicherkondensator (C1) aufgeladen
wird und beim Öffnen des Ein/Ausschalters (S) durch Entladen des Speicherkondensators
(C1) der Schließimpuls erzeugt wird.