(19)
(11) EP 0 498 233 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.08.1992  Patentblatt  1992/33

(21) Anmeldenummer: 92101156.5

(22) Anmeldetag:  24.01.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H04H 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 08.02.1991 DE 4103779

(71) Anmelder: Blaupunkt-Werke GmbH
D-31132 Hildesheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Liman, Helmut
    W-3204 Nordstemmen (DE)
  • Warnecke, Wiedhold
    W-3200 Hildesheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) RDS-Rundfunkempfänger


    (57) In einem RDS-Rundfunkempfänger mit beschränkter Bedieneroberfläche wird mittels eines Mode-Schalters ein Programmart-PTY-Mode integriert, in dem die Stationstasten zu Programmart-Tasten umfunktioniert werden und sich mittels mehrfacher Betätigung der Tasten verschiedene Programmketten mit momentan gleicher Programmart nacheinander aufrufen lassen.




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand des Schutzrechts ist ein neuer RDS-Rundfunkempfänger, insbesondere ein RDS-Autoradio.

    [0002] In dem Anfang 1984 definierten und mittlerweile zwischen den Rundfunksendern und entsprechend ausgerüsteten Rundfunkempfängern aufgebauten Radio-Daten-System sind auch Programmart-Kennungen vorgesehen. Ziffer 4.3 der System-Definition besagt, daß die Kennung es ermöglicht, Empfänger so zu programmieren, daß sie nur auf Programmbeiträge der gewünschten Art reagieren, d. h. nur diese über den Lautsprecher wiedergeben.

    [0003] Für den Einbau von Autoradios in Kraftfahrzeugen steht in aller Regel nur ein begrenzter Einbauraum mit einer schmalen Zugangsfläche zur Verfügung. Nach dem Einbau des Autoradios wird diese Zugangsfläche durch die Gerätekappe abgedeckt. Die Oberfläche dieser Gerätekappe hat aber nur für eine geringe Anzahl von Bedienelementen genügend Platz. Es ist daher bekannt, durch einen sogenannten Mode-Schalter einzelnen oder allen Bedienungselementen in den unterscheidbaren Modes unterschiedliche Schaltfunktionen zuzuordnen und den jeweils- eingeschalteten Mode im Display des Autoradios mit anzuzeigen.

    [0004] Die Betätigung eines der Bedienelemente während des Einschaltzustandes eines bestimmten Modes wird in dem Mode zugeordneten Speichern festgehalten. Danach kann mittels des Mode-Schalters ein anderer Mode gewählt werden, ohne daß die zuvor gewählte Einstellung der Bedienung verlorengeht. Zur Änderung der Bedienung in dem verlassenen Mode muß mit dem Mode-Schalter dieser verlassene Mode wieder aufgerufen werden.

    [0005] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen speziellen Programmart-Mode (PTY-Mode) in ein vorhandenes Autoradio zu integrieren und zur leichteren Bedienung des Gerätes im PTY-Mode die erforderlichen Schaltfunktionen den vorhandenen Bedienelementen sinnvoll zuzuordnen.

    [0006] Die Erfindung zur Lösung dieser Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruchs gekennzeichnet.

    [0007] Anhand eines in

    Figur 1 dargestellten Blockschaltbildes

    wird die Erfindung näher erläutert.

    [0008] Das Blockschaltbild zeigt die nachfolgend aufgeführten, für die Erfindung bedeutsamen Schaltstufen. An eine Antenne 1 ist eine HF-Stufe 2 angekoppelt, deren Abstimmeinheit 3 Stationstasten 11 und eine Suchlaufautomatik 19 umfaßt. Die HF-Stufe ist mit einer ZF-Stufe 4 verbunden, an der das NF-Signal abgreifbar ist, das über einen gesteuerten Schalter 5 einem NF-Verstärker 6 zugeführt und über einen Lautsprecher 7 wiedergegeben wird.

    [0009] Vor dem Schalter 5 ist ein RDS-Decoder 8 angeschlossen, der unter anderem Ausgänge für die im RDS-Signal enthaltenen Programmart-Kennungen PTY und für die Programmkettenkennung PI besitzt. Der PTY-Ausgang ist mit einer Vergleichsstufe 9 verbunden, deren Steuerausgang an die Sendersuchlaufautomatik 19 angeschlossen ist. Zugleich steuert der Ausgang der Vergleichsstufe 9 den Schalter 5.

    [0010] Der zweite Eingang der Vergleichsstufe 9 ist mit Speichern 10a, 10b ... verbunden, die im Programmart-PTY-Mode den Stationstasten 11a, 11b ... zugeordnet sind. In die Speicher 10 ist jeweils eine Programmart-Kennung PTY einlesbar. Dazu sind die Speicher 10 mit einemKennungsgenerator 12 verbunden, der von einer Wippe 13 gesteuert wird. Die über die Wippe 13 aufgerufene Programmart-Kennung wird im Display 14 dargestellt. Dieses Display ist zur Anzeige der eingestellten Frequenz auch mit der Abstimmeinheit 3 verbunden.

    [0011] Jeder Stationstaste 11 sind Frequenzspeicher 15 und Senderkettenkennungspeicher (PI-Speicher) 16 zugeordnet, die mit der Sendersuchlaufautomatik 19 bzw. dem PI-Ausgang des RDS-Decoders 18 verbunden sind.

    [0012] Ferner ist jeder Stationstaste 11 ein Ringzähler 17 zugeordnet, der die Zahl der Tastenbetätigung zählt und nacheinander die PI-Speicher 16 aufruft. Daneben ist die Vergleichsstufe 9 an den Zähleingang des Ringzählers angeschlossen.

    [0013] Eine so aufgebaute Schaltung dient der Lösung der Aufgabe, die der Erfindung zugrundelag, auf folgende Weise.

    [0014] Die Lösung ging von der Überlegung aus, daß ein bestimmter Autoradiobenutzer nicht alle angebotenen Programmarten das gleiche Interesse zuwendet. Somit ist es nicht erforderlich, auf alle 31 im RDS-System verfügbaren Programmarten in gleicher Weise und einfach zugreifen zu können. Daher wurden die Stationstasten zur Schnellwahl der bevorzugten Programmart bestimmt.

    [0015] In dem mit dem Mode-Schalter 18 eingestellten PTY-Mode sind mit jeder Stationstaste 11 Speicher 10 verbunden, in den eine der PTY-Kennungen abgelegt werden kann. Mit einem Wippschalter 13, mit dem im normalen Rundfunk-Mode der jeweils nächste Sender aufgesucht wird, wird im PTY-Mode ein PTY-Kennungsgenerator 12 von Kennung zu Kennung fortgeschaltet. Ist dabei eine der bevorzugten Kennungen erreicht und wird innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne nach Betätigung des Wippschalters 13 die Stationstaste 11 gedrückt, mit der später die bevorzugte Programmart aufgerufen soll, so wird die erreichte Kennung in dem Stationstastenspeicher 10 abgelegt.

    [0016] Bei einer späteren Betätigung der Stationstaste wird ein Sendersuchlauf mit der Suchlaufautomatik 19 im UKW-Bereich ausgelöst, im Verlauf dessen der erste Sender eingestellt wird, der die gespeicherte Programmart momentan ausstrahlt. Dessen Frequenz kann in dem Frequenzspeicher 15 abgelegt werden. Er wird zugleich im Display dargestellt. Durch erneute Betätigung der Stationstaste kann der zweite Sender eingestellt werden, der die gewünschte Programmart sendet.

    [0017] Sind bei weiteren Stationstasten andere Kennungen abgespeichert, so können bei der Einleitung jedes Suchlaufs, gleich durch welche Stationstaste auch immer, stets die Frequenzspeicher der anderen Stationstasten, die ja nunmehr Programmtasten darstellen, aktualisiert werden.

    [0018] Die Speicherung der verschiedenen Senderfrequenzen, die die gleiche Programmart ausstrahlen, ist besonders dann von Vorteil, wenn diese Sender unterschiedlichen Programmketten zugeordnet sind. Jede Programmkette ist im Radio-Daten-System ein bestimmter PI-Code zugeordnet. Sind bei dem erwähnten Suchlauf Sender gleicher Programmart PTY aber unterschiedlicher Senderketten PI gefunden, so ist es zweckmäßig, auch die den Senderfrequenzen zugeordneten PI-Codes zu speichern und diese Frequenzen in den Speichern nach dem PI-Code zu ordnen. Durch mehrfache aufeinanderfolgende Betätigung der Stations-/Programmart-Taste kann man dann die Senderketten nacheinander aufrufen. Die Zahl der Betätigungen wird dazu in einem Ringzähler 17, der mit der Stations-Programmtaste 11 verbunden ist, gezählt, und bei jeder Ringzählerstellung wird ein anderer PI-Code aufgerufen.

    [0019] Hört ein Autofahrer einer bestimmten Programmart längere Zeit zu, so kann inzwischen einer der gespeicherten Sender seine Programmart gewechselt haben. Wird bei der Wahl die Programmtaste, unter der diese Sender bisher gespeichert waren, betätigt und stellt die Vergleichsstufe fest, daß bei Empfang dieses Senders die Programmartkennung nicht mehr richtig ist, dann schaltet die Vergleichsstufe 9 den zugeordneten Ringzähler 17 automatisch auf die nächste Stellung, d. h. auf einen Sender einer anderen Senderkette, die möglicherweise immer noch die gewünschte Programmart sendet. Ist über keinen der gespeicherten Sender das gewünschte Programm noch zu empfangen, dann wird wieder ein neuer Suchlauf über das ganze Frequenzspektrum ausgelöst, wobei die Frequenzspeicher aktualisiert werden.


    Ansprüche

    1. RDS-Rundfunkempfänger mit Stationstasten, ferner mit einer Sendersuchlaufautomatik und mit einem Modeschalter zur Einstellung unterschiedlicher Schaltfunktionen der Bedienelemente,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in einem Programmart-Mode die in einem Programmart-Kennungsgenerator (12) verfügbaren Programmart-Kennungen (PTY) mit einem Schalter (13) einzeln nacheinander aufrufbar sind und eine aufgerufene PTY-Kennung durch Betätigung einer Stationstaste (11) in einem dieser Stationstaste in Programmart-Mode zugeordneten Speicher (10) übernehmbar ist,
    daß der Ausgang des Speichers (10) mit dem Eingang einer Vergleichsstufe (9) verbindbar ist, deren zweiter Eingang an den PTY-Ausgang des RDS-Decoders anschließbar ist
    und daß der Ausgang der Vergleichsstufe (9) mit einem Steuereingang der Sendersuchlaufautomatik (19) verbunden ist.
     
    2. RDS-Rundfunkempfänger nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeder Stationstaste (11) Senderkettenkennungsspeicher (PI-Speicher 16) und/oder Frequenzspeicher (15) zugeordnet sind, daß jeder Stationstaste (11) ein die Zahl der Betätigung erfassender Ringzähler (17) zugeordnet ist
    und daß die PI-Speicher (16) und/oder die Frequenzspeicher (15) nacheinander mittels des Ringzählers (17) aufrufbar sind.
     




    Zeichnung