[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Farbakzeptorelement für das Thermosublimationsdruckverfahren.
[0002] Um von video- oder computergespeicherten Bildern Ausdrucke zu machen, existieren
eine Reihe von Methoden, von denen das Thermosublimationsdruckverfahren sich auf Grund
seiner Vorteile gegenüber anderen Verfahren bei bestimmten Anforderungen als überlegen
erwiesen hat. Bei dieser Aufzeichnungsmethode wird ein blatt- oder bandförmiges Donormaterial,
welches einen sublimationsfähigen Farbstoff enthält, mit einer Farb(stoff)akzeptorschicht
in Kontakt gebracht und zur Übertragung des Farbstoffes bildmäßig erwärmt.
[0003] Entsprechend der gespeicherten Vorlage erfolgt die Ansteuerung des Thermokopfes und
die Übertragung des Farbstoffs aus dem Donormaterial auf das Akzeptorelement. Eine
ausführliche Beschreibung des Verfahrens ist z.B. in "High Quality Image Recording
by Sublimation Transfer Recording Material", Electronic Photography Association Documents
27 (2), 1988, und der dort zitierten Literatur gegeben. Ein besonderer Vorteil dieses
Druckverfahrens liegt in der Möglichkeit der Feinabstufung von Farbintensitäten.
[0004] Farbakzeptorelemente für den Thermosublimationsdruck umfassen gewöhnlich eine Unterlage,
z.B. Papier oder transparente Folien, die mit der eigentlichen Farbakzeptorschicht
beschichtet ist. Eine Haftschicht kann zwischen Unterlage und Akzeptorschicht angebracht
sein.
[0005] Als Material für die Farbakzeptorschicht können Polymere aus unterschiedlichen Substanzklassen
eingesetzt werden.
[0006] So sind in EP-A-0 234 563 folgende Beispiele von geeigneten Materialien für die Akzeptorschicht
genannt:
1. Synthetische Harze mit Esterverbindungen, wie Polyester, Polyacrylate, Polyvinylacetat,
Styrol-Acrylat-Harze und Vinyltoluol-Acrylat-Harze
2. Polyurethane
3. Polyamide
4. Harnstoff-Harze
5. Synthetische Harze mit anderen hochpolaren Bindungen, wie Polycaprolactam, Styrol-Harze,
Polyvinylchlorid, Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymere und Polyacrylnitril.
[0007] In US-A-4 705 522 werden Polycarbonat, Polyurethan, Polyester, Polyvinylchlorid,
Poly(Styrol-co-Acrylnitril), Polycaprolacton und deren Mischungen für die Farbakzeptorschicht
angegeben.
[0008] In EP-A-0 228 066 ist eine Farbakzeptorschicht mit verbesserter Lichtstabilität beschrieben,
die eine Mischung aus Polycaprolacton oder einem linearen aliphatischen Polyester
mit Poly(Styrol-co-Acrylnitril) und/oder Bisphenol-A-Polycarbonat enthält.
[0009] In EP-A-0 227 094 wird ein Farbakzeptorelement auf Basis von Bisphenol-A-Polycarbonat
beschrieben, das sich bei einem Molekulargewicht des Polycarbonats von größer 25.000
zu Schichten mit besonders geringer Oberflächenrauhigkeit verarbeiten läßt. Aus US-A-4
927 803 ist eine Polycarbonatempfangsschicht bekannt, bei der das Polycarbonat aus
Bisphenol-A und nicht aromatischen Diolen aufgebaut wird.
[0010] Die dort beschriebenen Produkte enthalten keine Polyethersegmente mit höheren Molgewichten.
Sie sind außerdem nicht kommerziell erhältlich und nur nach einem ausschließlich auf
den Labormaßstab beschränkten Herstellungsverfahren zugänglich. Eine technische Verwendung
ist daher ausgeschlossen.
[0011] Die zur Zeit verfügbaren Farbakzeptorschichten erfüllen die Anforderungen nach großer
Farbdichte, ausreichender Bildstabilität und guter Auflösung noch nicht in ausreichendem
Maße. Dabei ist es besonders schwierig, große Farbdichte und ausreichende Bildstabilität
bei minimaler Lateraldiffusion zu erreichen.
[0012] Aufgabe der Erfindung war die Bereitstellung eines Farbakzeptorelements für das Thermosublimationsdruckverfahren,
das die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweist. Die Aufgabe wird durch die
Verwendung eines speziellen Polymers im Farbakzeptorelement gelöst.
[0013] Es wurde nun ein Farbakzeptorelement für das Thermosublimationsdruckverfahren gefunden,
bei dem in der Farbakzeptorschicht ein Polyethercarbonat (PEC) gegebenenfalls in Abmischung
mit weiteren geeigneten Partnern verwendet wird.
[0014] Gegenstand der Erfindung ist ein Farbakzeptorelement für das Thermosublimationsdruckverfahren
mit einem Träger und einer darauf befindlichen, im wesentlichen aus Polycarbonat bestehenden
Farbakzeptorschicht, dadurch gekennzeichnet, daß das Polycarbonat 30 bis 95 Gew.-%
an aromatischen Carbonatstruktureinheiten der Formel I
[ -O-Diphen-O-C)- ] (I)
worin Diphen für den Rest eines Diphenols mit 6 bis 30, vorzugsweise mit 12 bis 24,
C-Atomen steht,
und 70 bis 5 Gew,-% an aliphatischen Polyethercarbonat-Struktureinheiten der Formel
II enthält,
[ -O-Polyether-O-CO- ] (II)
worin Polyether für den Rest eines aliphatischen Polyetherdiols mit einem Molekulargewicht
Mn von 600 bis 20.000, vorzugsweise von 4.000 bis 10.000, steht,
wobei gegebenenfalls bis etwa 8 Gew,-%, vorzugsweise bis etwa 4 Gew,-% des Diphenol-Anteils
durch C₂-C₁₅-Alkylendiole und/oder C₅- oder C₆-Cycloalkylendiole ersetzt sein können,
und wobei gegebenenfalls bis etwa 20 mol-% der Carbonatgruppen -O-CO-O- durch aromatische
und/oder (cyclo)-aliphatische Dicarboxylatgruppen ersetzt sein können.
[0015] Bei den erfindungsgemäß in der Farbakzeptorschicht verwendeten Polymeren handelt
es sich um segmentierte, aliphatisch-aromatische Polyether-Copolycarbonate mit einem
Molekulargewicht
w (Gewichtsmittel) von 20.000 bis 350.000, vorzugsweise 100.000 bis 250.000 (ermittelt
nach der Lichtstreumethode mit dem Streulichtphotometer).
[0016] Gegebenenfalls kann ein Teil, bis etwa 20 mol-%, vorzugsweise bis etwa 10 mol-% der
Carbonatgruppen -O-CO-O- durch Terephthalat- und/oder Isophthalatgruppen und/oder
ein Teil, bis etwa 10 mol-%, vorzugsweise bis etwa 5 mol-% der Carbonatgruppen durch
C₂-C₁₅-Alkylendicarboxylat-Gruppen und/oder C₅- oder C₆-Cycloalkylendicarboxylat-Gruppen
ersetzt sein.
[0017] Die segmentierten, aliphatisch-aromatischen Polyether-Copolycarbonate sind bekannt
(siehe beispielsweise DE-A-2 251 066, US-A-4 160 791, US-A-4 075 108 und US-A-4 069
151).
[0018] Sie können beispielsweise nach dem Phasengrenzflächenverfahren aus Diphenolen
HO-Phen-OH (III),
Polyetherdiphenolcarbonaten HO-Phen-O-CO-O-Polyether-O-CO-O-Phen-OH und Phosgen in
bekannter Weise hergestellt werden (vergl. DE-A-34 08 804).
[0019] Hierbei kann der entsprechende Teil der Diphenole HO-Phen-OH durch die C₂-C₁₅-Alkylendiole
bzw. die C₅- oder C₆-Cycloalkylendiole ersetzt und in Form ihrer Bischlorkohlensäureester
mitverwendet werden; ebenso kann ein entsprechender Teil des Phosgens durch Terephthalsäuredichlorid,
Isophthalsäuredichlorid und/oder die C₂-C₁₅-Alkandicarbonsäuredichloride bzw. C₅-
oder C₆-Cycloalkandicarbonsäuredichloride ersetzt werden.
[0020] Zur Regulierung der Molekulargewichte der segmentierten aliphatisch-aromatischen
Polyether-Copolycarbonate können in bekannter Weise Monophenole oder aromatische Monocarbonsäurechloride
in den üblichen Mengen eingesetzt werden.
[0021] Die Polyether-Copolycarbonate können linear oder in bekannter Weise, beispielsweise
durch den Einbau von Triphenolen, verzweigt sein.
[0022] Erfindungsgemäß geeignete Diphenole (III) sind beispielsweise Bis-(hydroxyphenyl)-alkane,
Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane und -dicycloalkane, Dihydroxydiphenyle, Bis-(hydroxyphenyl)-ether,
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone, Bis-(hydroxyphenyl)-sulfide, Bis-(hydroxyphenyl)-ketone,
α,α-Bis-(hydroxyphenyl)-diisopropylbenzole sowie deren kernalkylierte Verbindungen.
[0023] Bevorzugte Diphenole (III) entsprechen der Formel IV

worin bedeuten
- X
- eine Einfachbindung, Methylen, Isopropyliden, Cyclohexyliden, Sauerstoff, Schwefel,
Sulfon oder Carbonyl;
- Y₁ bis Y₄
- (gleich oder verschieden) Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl, vorzugsweise H oder Methyl.
[0024] Beispiels für Diphenole (III) sind:
4,4'-Dihydroxydiphenyl,
2,4'-Dihydroxydiphenyl,
4,4'-Dihydroxy-3,3',5,5'-tetramethyldiphenyl,
4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyldiphenyl,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan,
Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-methan,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-ethan,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan ("Bisphenol A"),
2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-propan,
2,2-Bis-(4-hydroxy-3-methylphenyl)-propan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan,
1,1-Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-cyclohexan,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-oxid,
Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-oxid,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-keton,
Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-keton,
Bis-(4-hydroxy-3,5-diethylphenyl)-propan,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfon,
Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-sulfon,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfid und
Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-sulfid.
[0025] Besonders bevorzugt sind:
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan ("Bisphenol A"),
2,2-Bis-(hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-propan.
[0026] Für die Herstellung der Polyetherdiphenol-carbonate geeignete aliphatische Polyetherdiole
sind vorzugsweise Polyethylenglykole, wie die der Firmen Union Cabide (Carbowax),
British Petrol (Breox), Hoechst (Polyglykol) und Hüls (Polywachs) mit Molekulargewichten
(Zahlenmittelmolekulargewichten) von 600 bis 20.000, bevorzugt 4.000 bis 10.000. Außer
den genannten Polyethylenglykolen können auch andere, hydroxylgruppenhaltige Polyether,
z.B. Polyethylenoxid/Propylenoxid-Misch- und -Blockpolyether eingesetzt werden.
[0027] C₂-C₁₅-Alkylendiole sind beispielsweise Ethylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,4-Butandiol,
1,6-Hexandiol, 1,8-Octandiol, 1,12-Dodecandiol und 1,2-Dihydroxidodecan; ein geeignetes
Cycloalkylendiol ist beispielsweise 1,4-Dihydroxycyclohexan; C₂-C₁₅-Alkandicarbonsäuredichloride
sind beispielsweise Bernsteinsäuredichlorid, Adipinsäuredichlorid, Azelainsäuredichlorid,
Sebazinsäuredichlorid und Dodecandicarbonsäuredichlorid; geeignete Cycloalkandicarbonsäuredichloride
sind beispielsweise Hexahydroterephthaloylchlorid und Hexahydro-isophthaloylchlorid.
[0028] Als geeignete phenolische Kettenabbrecher sind alle üblichen Phenole, wie Phenol
selbst, p-tert.-Butylphenol und p-di-tert.-Octylphenol, sowie monofunktionelle Polyether
einsetzbar, und als aromatische Monocarbonsäurechloride Benzoesäurechlorid und Alkylbenzoesäurechlorid.
[0029] Bevorzugte Verhältnisse von aromatischen Carbonatstruktureinheiten (I) zu aliphatischen
Polyethercarbonat-Struktureinheiten (II) sind 30 Gew.-% bis 55 Gew.-% (I) zu 70 Gew.-%
bis 45 Gew.-% (II), da hierbei die wasserspreitende Wirkung auch ohne Tensidzusatz
gegeben ist.
[0030] Die erfindungsgemäß einzusetzenden Polyether-Copolycarbonate haben relative Lösungsviskositäten
(gemessen an Lösungen von 0,5 g in 100 ml Methylenchlorid bei 25°C) zwischen 1,1 und
3,8, vorzugsweise zwischen 1,5 und 3,8.
[0031] Die Molekulargewichte
n (Zahlenmittel) der Polyetherdiole werden ermittelt durch Gelpermeationschromatographie
und Hydroxylzahl.
[0032] Die Polyethercarbonate können auch in Mischungen mit anderen bekannten Harzen für
Farbakzeptorschichten eingesetzt werden; z.B. können die nachstehenden Polymere a)
bis e) alleine oder als Mischungen von mehreren in Kombination mit den Polyethercarbonaten
als Farbempfangsmaterial verwendet werden.
a) Polymere, die Esterbindungen enthalten: Polyester, Polyacrylester, Polycarbonate,
Polyvinylacetat, Polyvinylpropionat, Styrol-Acrylate, Methylstyrol-Acrylate usw.
b) Polymere, die Urethanbindungen enthalten: Polyurethane, Polyesterurethane usw.
c) Polymere, die Amidbindungen enthalten: Polyamide, Polyesteramide usw.
d) Polymere, die Harnstoffbindungen enthalten: Polyharnstoffe usw.
e) Polymere, die andere hochpolare Bindungen enthalten, wie z.B. Polycaprolacton,
Polystyrole, Polyvinylalkohol, Polyvinylchlorid, Polyacrylnitril, Polyether, Polysulfone,
Polyetherketone, Polyhydantoin, Polyimide, Styrol-MSA-Copolymere, Cellulosederivate
usw.
[0033] Beispiele für solche Harze sind z.B. beschrieben in EP-A-0 227 094, EP-A-0 228 066,
EP-A-0 133 011, EP-A-0 133 012 oder EP-A-0 144 247.
[0034] In den Fällen, in denen die Polyethercarbonate in Kombination mit anderen oben erwähnten
Harzen als Farbakzeptorschicht verwendet werden, beträgt der Anteil der anderen Harze
zwischen 0 und 50 Gew.-% der gesamten Mischung.
[0035] Hochsiedende Lösemittel oder Weichmacher können ebenfalls der Farbakzeptorschicht
zugesetzt werden. Sie können z,B, für eine bessere Löslichkeit der übertragenen Farbstoffe
sorgen. Brauchbare Vertreter dieser Verbindungen sind z.B. angeführt in JP 62/174
754, JP 62/245 253, JP 61/209 444, JP 61/200 538, JP 62/136 646, JP 62/30 274.
[0036] Der Farbakzeptorschicht können z.B. zur Erhöhung der Bildschärfe oder zur Verbesserung
des Weißheitsgrades Pigmente oder Mischungen mehrerer Pigmente, wie z.B. Titandioxid,
Zinkoxid, Kaolin, Ton, Calciumcarbonat oder Aerosil, zugegeben werden.
[0037] Zur weiteren Steigerung der Lichtstabilität des übertragenen Bildes können, falls
notwendig, verschiedene Arten von Additiven, wie z.B. UV-Absorber, Lichtstabilisatoren
oder Antioxidantien, zugesetzt werden.
[0038] Die Farbakzeptorschichten der vorliegenden Erfindung können ein Gleitmittel zur Verbesserung
der Gleiteigenschaften, vornehmlich zwischen Donor- und Akzeptorelement, enthalten.
Beispielsweise können feste Wachse wie Polyethylenwachs, amidische Wachse oder Teflonpulver
eingesetzt werden, aber auch gegebenenfalls fluorhaltige Tenside, Paraffin-, Silicon-
oder fluorhaltige Öle oder siliconhaltige Copolymere wie Polysiloxanpolyethercopolymere.
[0039] Das genannte Gleitmittel kann auch als separate Beschichtung, als Dispersion oder
aus einem geeigneten Lösemittel gegebenenfalls als "Topcoat" aufgebracht werden. Die
Dicke einer solchen Schicht beträgt dann vorzugsweise 0,01 bis 5 µm, besonders bevorzugt
zwischen 0,05 und 2 µm.
[0040] Als Träger für die Farbakzeptorschichten können verschiedene Materialien verwendet
werden. Es ist möglich, transparente Filme wie z.B. Polyethylenterephthalat-, Polycarbonat-,
Polyethersulfon-, Polyolefin-, Polyvinylchlorid-, Polystyrol-, Cellulose- oder Polyvinylalkoholcopolymer-Filme
einzusetzen. Natürlich kommen auch reflektierende Unterlagen wie die verschiedensten
Arten von Papieren wie z.B. Polyolefin-beschichtetes Papier oder pigmentierte Papiere
zum Einsatz. Auch Laminate aus den obengenannten Materialien sind anwendbar. Typische
Kombinationen stellen Laminate aus Cellulosepapier und synthetischem Papier oder Cellulosepapier
und Polymerfilme oder Polymerfilme und synthetischem Papier oder auch weitere Kombinationen
dar.
[0041] Die Träger sorgen für die notwendige mechanische Stabilität des Farbakzeptorelements.
Wenn die Farbakzeptorschicht über eine ausreichende mechanische Stabilität verfügt,
kann auf einen zusätzlichen Träger verzichtet werden.
[0042] Die Farbakzeptorschichten der vorliegenden Erfindung haben vorzugsweise Gesamtschichtdicken
von 0,3 bis 50 µm, besonders bevorzugt von 0,5 bis 10 µm, wenn ein Träger der oben
beschriebenen Art verwendet wird bzw. wenn auf diesen verzichtet wird, von 3 bis 120
µm. Die Farbakzeptorschicht kann aus einer Einzelschicht bestehen, es können aber
auch zwei oder mehrere Lagen auf den Träger aufgebracht werden. Bei der Verwendung
von transparenten Trägern kann eine beidseitige Beschichtung zur Erhöhung der Farbintensität
vorgenommen wrden, wie z.B. in der europäischen Patentanmeldung 90 200 930.7 beschrieben.
[0043] Das Farbakzeptorelement der vorliegenden Erfindung kann auch verschiedene Zwischenschichten
zwischen Unterlage und Farbstoffempfangsschicht enthalten. Abhängig von den spezifischen
Eigenschaften des verwendeten Materials kann die Zwischenschicht als federndes Element
(elastische Schicht), als Sperrschicht für den übertragenen Farbstoff oder auch als
Haftschicht jeweils abhängig von der speziellen Anwendung wirken. Als Material kommen
z.B. Urethan-, Acrylat- oder Olefinharze, aber auch Butadienkautschuke oder Epoxide
in Frage. Die Dicke dieser Zwischenschicht liegt üblicherweise zwischen etwa 1 bis
2 und 20 µm. Diffusionssperrschichten haben die Aufgabe, die Diffusion der übertragenen
Farbstoffe in den Träger zu verhindern, Materialien, die diese Aufgabe erfüllen, können
in Wasser oder in organischen Lösemitteln oder in Mischungen löslich sein, vorzugsweise
jedoch in Wasser. Geeignete Materialien sind z.B. Gelatine, Polyacrylsäure, Maleinsäureanhydridcopolymere,
Polyvinylalkohol oder Celluloseacetat.
[0044] Die gegebenenfalls vorhandenen zusätzlichen Schichten wie elastische Schicht, Diffusionssperrschicht,
Haftschicht usw. sowie die eigentliche Farbakzeptorschicht können z.B. Silikat-, Ton-,
Aluminiumsilicat-, Calciumcarbonat-, Calciumsulfat-, Bariumsulfat-, Titandioxid-,
Aluminiumoxidpulver enthalten.
[0045] Das Bildakzeptorelement der vorliegenden Erfindung kann auch vorder- oder rückseitig
auf die übliche Art und Weise antistatisch ausgerüstet sein. Es kann ferner mit Markierungen,
vorzugsweise auf der Rückseite des Trägers, versehen sein, um eine genaue Positionierung
während des Druckprozesses zu erreichen.
[0046] Das erfindungsgemäße Farbakzeptorelement kann mit den auf dem Thermosublimationsdruck-Gebiet
üblichen Farbdonorelementen kombiniert werden,
[0047] Das zum Aufbau des erfindungsgemäßen Farbakzeptorelements verwendete Polyethercarbonat
aus Beispiel 1 wird von der Bayer AG unter der Bezeichnung KU 3013 kommerziell vertrieben.
Die übrigen Polyethercarbonate sind in größerem Maßstab auf analoge Weise herstellbar.
[0048] Die in einem Thermosublimationsdrucker erhaltenen Farbbilder zeichnen sich durch
hohe Auflösung, hohe Farbdichten, hohe Brillanz und gute Langzeitstabilität aus.
[0049] Die Herstellung der Polyethercarbonat enthaltenden Farbakzeptorschichten erfolgt
üblicherweise aus Losung. Geeignete Lösemittel sind beispielsweise Methylenchlorid,
Chlorbenzol, THF oder Dioxolan. Die Lösung kann durch Gießen oder Rakeln auf den Träger
aufgebracht werden.
Beispiele
1. Polyethercarbonate
[0050] Gemäß dem in DE-A-34 08 804 beschriebenen Verfahren werden Polyethercarbonate entsprechend
den in Tabelle 1 angegebenen Gewichtsteilen aus Polyethylenoxid und Bisphenol A sowie
Phosgen (Überschuß) hergestellt. Hierbei geht man so vor, daß man Bisphenol A, Polyether
und Natronlauge im Methylenchlorid/Wasser-Gemisch vorlegt und dann Phosgen mit 150
mol-% Überschuß, bezogen auf Bisphenol A, einleitet. Gleichzeitig wird so viel Natronlauge
zudosiert, daß ein pH-Wert von 14 konstant gehalten wird.
Tabelle 1
| Beispiel |
Polyether MG 8.000 |
Polyether MG 20.000 |
BPA-PC |
| 1 |
20 |
- |
80 |
| 2 |
- |
20 |
80 |
| 3 |
30 |
- |
70 |
2. Farbakzeptorschichten
[0051] Die in den Beispielen 1 bis 3 erhaltenen Copolykondensate wurden zum Aufbau von Farbakzeptorschichten
folgendermaßen eingesetzt:
[0052] Es wurden 5 %ige Lösungen der Polyethercarbonate aus Beispiel 1 und 2 sowie 10 %ige
Lösungen des Produktes aus Beispiel 3 in Methylenchlorid hergestellt. Die Lösungen
wurden mit Hilfe einer Rakel in einer Naßfilmdicke von 20 µm auf ein Papier gegossen,
das beidseitig mit Polyethylen beschichtet war und auf dessen eine Seite über das
Polyethylen zusätzlich eine Gelatineschicht aufgebracht worden war. Auf diese Seite
wurde die Polyethercarbonatschicht aufgetragen. Die Beschichtungen wurden im Umlufttrockenschrank
bei 90°C 60 min getrocknet. Anschließend wurde eine 0,5 %ige Lösung in Ethanol von
Tego Glide 410 (Firma Goldschmidt) mit einer Naßfilmdicke von 24 µm aufgebracht und
im Umlufttrockenschrank bei 70°C getrocknet. Auf die erhaltenen Farbstoffempfangselemente
wurden mit einem Mitsubishi CP-100 E Videoprinter unter Verwendung der Mitsubishi-Farbstoffkassette
CK-100 S Testbilder erzeugt.
[0053] Die Farbakzeptorschichten, die aus den erfindungsgemäßen Polyethercarbonaten aufgebaut
sind, zeichnen sich durch erhöhte Farbdichten und stark verringerte Klebeneigung aus.
[0054] In Tabelle 2 sind Farbdichten, die mit einem Macbeth RD 919 Densitometer für das
reine Gelbfeld des Testbildes bestimmt worden sind, sowie das Klebeverhalten, aufgeführt.

[0055] Die Beispiele 1 bis 3 zeigen, daß die aus den modifizierten Polycarbonaten aufgebauten
Farbakzeptorschichten höhere Farbschichten besitzen und über bessere abhäsive Eigenschaften
verfügen (weniger kleben).