[0001] Die Erfindung betrifft eine Schallisolierung für Behälter, Apparate und Rohrleitungen
gem. dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie sie im Anlagenbau Verwendung findet, wenn
in ihnen Schallquellen angeordnet sind oder Lärm in sie eingestrahlt wird und die
Umgebung daher über ihre Wand mit Schall beaufschlagt wird.
[0002] Im Anlagenbau emittieren derartige Behälter, Apparate und Rohrleitungen oft Schall,
so daß sie schallisoliert werden müssen. Zweckmäßigerweise umhüllt man die Behälter,
Apparate bzw. Leitungen mit einer Außenwand, meistens aus Blech, wobei man ggf. auf
das Außenblech auf der Innen- oder Außenseite noch zusätzlich einen Antidröhnbelag
aufbringt. Die Außenwand hat dabei in der Regel einen Abstand von etwa 10 cm bis 30
cm von der Lärm emittierenden Wand. In dem Zwischenraum kann zur Wärme- und Schallisolierung
z.B. Mineralwolle eingebracht werden.
[0003] Wegen der gestiegenen Lärmemissionsanforderungen hat sich gezeigt, daß der Schallminderung
oft nur durch die entsprechenden Antidröhnbeläge auf der Außenwand Genüge geleistet
werden kann. Das Aufbringen dieser Beläge ist jedoch aufwendig, umweltschädlich und
teuer. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diesen Antidröhnbelag durch
eine andere geeignete Maßnahme zu ersetzen.
[0004] Erfindungsgemäß geschieht dies durch die Anbringung einer Zwischenwand vor der Außenwand.
Diese Zwischenwand gerät dann durch den Schall in Schwingungen und die Schallwellen
werden in mechanische Schwingungen umgewandelt, wodurch der Schall absorbiert wird.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Die Anbringung dieses Zusatzbleches auf dem Außenblech ist außerordentlich einfach
zu bewerkstelligen.
[0007] Damit ein hoher Absorptionswirkungsgrad bewerkstelligt wird, soll der Abstand der
Zwischenwand von der Außenwand etwa 0,01 - 1 mm betragen. Ganz besonders geeignet
ist ein Zwischenraum zwischen 0,3 und 0,7 mm. Der gleichbleibende Abstand der beiden
Wände ist dabei nicht ausschlaggebend.
[0008] Es kann sich auch als zweckmäßig erweisen, wenn besonders hohe Anforderungen an die
Lärmemission gestellt sind, die Außenwand oder die Zwischenwand zusätzlich mit einem
Antidröhnbeleg zu versehen.
[0009] In der Zeitschrift "Acustica", Band 51, 1982, Seiten 201 - 212, ist in dem Artikel
"Körperschalldämpfung mittels Gas- oder Flüssigkeitsschichten" von A. Trochidis, die
Theorie zu der erfindungsgemäßen Anordnung beschrieben.
[0010] In der Praxis ist dieser Vorschlag jedoch noch nicht angewandt worden, vermutlich
weil er für zu teuer gehalten wurde und für akustisch nicht sehr wirkungsvoll. Neuere
Untersuchungen der Anwendung haben jedoch gezeigt, daß in der Praxis bei Behältern,
Apparaten und Rohrleitungen im Anlagenbau die erfindungsgemäße Schallisolierung hervorragend
geeignet ist, die Schallabstrahlung zu verringern. Es hat sich auch gezeigt, daß die
Anwendung dieser bekannten Theorie in der Praxis mindestens ebenso wirkungsvoll ist
wie ein Antidröhnbelag.
[0011] Die Erfindung soll nun anhand der Figuren 1 und 2 kurz erläutert werden:
Bei lärmerfüllten Anlagen, z.B. Kanälen oder Bauteilen, deren Wand mit 1 bezeichnet
ist, wird eine äußere Blechschale 6 außen auf die Wandung aufgebracht, die nunmehr
die Verbesserung der Schalldämmung in Verbindung mit einer akustischen Bedämpfung
2 des Hohlraums zwischen Außenwand und vorgesetzter Blechschale bewirkt. Bei hohen
akustischen Anforderungen an die Verbesserung der Schalldämmung wird nun die außere,
meist 1 - 2 mm dicke Blechschale mit Antidröhnmaterialien 5 in meist 2 - 3facher Blechstärke
belegt. Damit wird das Schalldämmaß dadurch erhöht, daß das Flächengewicht stark zunimmt
und daß Biegewellen in der äußeren Blechschale gedämpft werden. Die äußere Blechschale
6 wird dabei mittels Abstandshalter 3 gehalten. In die Zwischenschicht wird Schallabsorptionsmaterial,
z.B. Mineralwolle 2 eingebracht. Auf dem Abstandshalter 3 kann eine Unterkonstruktion
4, z.B. ein Profil, angeordnet sein. Das Außenblech 6 ist darauf mittels Schrauben
oder Nieten 8 befestigt. Auf das Blech 6 wird nun in vielen Fällen zusätzlich noch
ein Antidröhnbelag 5 aufgebracht. Dieser wird aufgeklebt oder gespritzt oder gespachtelt.
Das Lösungsmittel verdampft und zurück bleibt auf dem Blech der Antidröhnbelag mit
einer Dicke von der zwei- bis dreifachen Blechstärke. Dieses Aufbringverfahren ist
wegen der Lösungsmitteldämpfe schädlich, außerdem zeitaufwendig und deshalb teuer.
Zudem ist der Antidröhnbelag nicht hitzebeständig und sogar brennbar.
[0012] Fig. 2 zeigt die Anwendung der Erfindung bei derartigen Bauteilen. Vor der Blechwand
6 ist die erfindungsgemäße Zwischenwand 7 angebracht. Diese Blechtafel ist etwa halb
so dick. Es muß nur darauf geachtet werden, daß zwischen den beiden Blechen ein kleiner
Luftspalt 9 von ca. 0,5 mm verbleibt. Das kann z.B. an den Befestigungspunkten der
äußeren Blechschale durch unterlegen eines 0,5 cm dicken Blechstreifens geschehen.
Die erfindungsgemäßen Vorteile sind insbesondere einfache Montage, die erfindungsgemäße
Lösung ist auch mit hohen Temperaturen belastbar, weiterhin nicht brennbar, billiger
und leichter.
1. Schallisolierung für Behälter, Apparate und Rohrleitungen (1), wobei diese über Abstandshalter
(3) mit einer Außenwandung (6) isoliert sind, und im Zwischenraum gegebenenfalls ein
poröser Absorber (2), z.B. Mineralwolle, angeordnet ist.
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Außenwand 6 eine Zwischenwand 7 als Schallisolierung angeordnet ist, mit
einer Dicke von etwa der Hälfte der Außenwand 6 und einem Abstand zu derselben von
etwa 0,5 mm.
2. Schallisolierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand 0,01 - 1,0 mm beträgt.
3. Schallisolierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand 0,1 - 0,8 mm beträgt.
4. Schallisolierung nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigung der Zwischenwand 7 und der Außenwand 6 akustisch entkoppelt ist.
5. Schallisolierung nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Außenwand 8 oder der Zwischenwand 7 zusätzlich ein Antidröhnbelag aufgebracht
ist.
6. Schallisolierung nach den Ansprüchen 1 - 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der Außen- und Zwischenwand durch Abstandshalter bewirkt ist.
7. Schallisolierung nach den Ansprüchen 1 - 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der Außen- und Zwischenwand durch die natürlichen Unebenheiten der
dünnen Bleche bewirkt wird.