[0001] Die Erfindung betrifft eine Handbürste zum Reinigen zylindrischer Gefäße, insbesondere
Becher und Gläser, mit einem Borstenträger und einem drehbar gelagerten Griffteil,
dessen Drehachse den Borstenkörper nicht schneidet.
[0002] Bürsten mit einem drehbbar gelagerten Griffteil der vorstehend genannten Art sind
als Flaschenbürsten bekannt. Diese Bürsten sind als leichte Wendelbürsten ausgebildet
und weisen zwischen dem drehbaren Handgriff und dem borstentragenden Bürstenteil einen
schräg zur Drehachse des Griffteiles verlaufenden Übergangsbereich auf. Ihr aus einer
Längsrichtung flexibel ausbiegbarer Bürstenbereich mag zur Anpassung der Bürste an
unterschiedliche Flaschenquerschnitte von Vorteil sein, eignet sich jedoch nicht für
das Reinigen von zylindrischen Bechern oder Gläsern, wo als zusätzlicher Nachteil
der durch den schräg verlaufenden Verbindungsbereich relativ große Abstand zwischen
dem drehbaren Griffteil und dem eigentlichen Bürstenteil hinzukommt. Durch diesen
Abstand werden vom Griffteil unerwünscht starke Seitenkräfte auf den Bürstenteil ausgeübt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Handbürste der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß sie eine leichte, gründliche und rasche Reinigung zylindrischer
Gefäße, insbesondere von Bechern und Gläsern, erlaubt.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird mit einer Handbürste der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Drehachse des Griffteiles parallel zu einem Stielteil des
Borstenträgers verläuft und der drehbare Griffteil am freien Ende eines senkrecht
zu dem Stielteil gerichteten und mit dem Stielteil starr verbundenen Kurbelarmes gelagert
ist. Vorteilhafterweise ist die Handbürste dabei so gestaltet, daß die Drehachse des
Griffteiles auch außerhalb des Borstenbesatzes des Borstenträgers verläuft.
[0005] Durch die Anordnung des drehbaren Griffteiles auf einem senkrecht zu dem Stielteil
des Borstenträgers gerichteten Kurbelarm werden die beim Drehen der Bürste von Hand
auf den Borstenträger ausgeübten Kippkräfte kleingehalten. Dies ist ein wesentliches
Merkmal der erfindungsgemäß ausgebildeten Handbürste gegenüber den bekannten Flaschenbürsten,
wo die Lagerstelle des Griffteiles in axialer Richtung eine größere Strecke von der
Borstenträger-Längsachse entfernt ist. Insbesondere beim Reinigen von bruchgefährdeten
Gläsern ist es aber wichtig, daß die Radialkräfte, die ein Kippen des Borstenträgers
aus seiner Längsachse verursachen, möglichst kleingehalten werden.
[0006] Der Borstenträger der Handbürste kann vorteilhafterweise, insbesondere bei Handbürsten
zum Reinigen von Henkelgläsern oder Henkelkrügen, rotationssymmetrisch sein, sich
über die gesamte Tiefe des zu reinigenden zylindrischen Gefäßes erstrecken und an
seinem Umfang zweckmäßig Stanzlöcher für die Aufnahme von Borstenbüscheln aufweisen.
Der Griffteil kann zweckmäßig mit einer Lagerbohrung auf einem starren Lagerzapfen
des Kurbelarmes gelagert, beispielsweise in fertigungstechnisch günstiger Weise einfach
auf den Lagerzapfen des Kurbelarmes aufgeklipst sein.
[0007] Für zylindrische Gefäße, die außen und innen ohne störende Vorsprünge versehen sind,
wie dies insbesondere bei Gläsern der Fall ist, kann der Borstenträger der erfindungsgemäß
ausgebildeten Handbürste vorteilhafterweise aus einem mäanderförmig gebogenen, mit
Borsten besetzten Stabkörper bestehen, wobei mindestens eine Mäanderschleife davon
eine Länge aufweist, die mindestens der Höhe des zu reinigenden zylindrischen Gefäßes
entspricht. Für unterschiedliche Ansätze an dem zylindrischen Gefäß und zur Anpassung
an Gefäße ungleichen Durchmessers kann der Stabkörper zweckmäßig federnd elastisch
ausgebildet und mit Ausnahme eines den Stielteil des Borstenträgers und/oder den Kurbelarm
bildenden Endabschnittes über seine ganze Länge mit Borsten besetzt sein. Bereits
bei zwei Mäanderschleifen läßt sich eine solche Handbürste wahlweise so einsetzen,
daß sie nur das Glasinnere oder aber gleichzeitig das Glasinnere und auch mindestens
den größten Teil der Außenwandung des Glases beim Betätigen des außermittig angeordneten
drehbaren Griffteiles säubert. Wenn der freie Endabschnitt des Borstenträgers kürzer
als die ihm benachbarte Mäanderschleife gehalten ist, wird zwar nicht die ganze Außenfläche
eines Glases oder Bechers von der Bürste bestrichen, doch läßt sich das Glas oder
der Becher an seinem Fußteil halten, ohne daß die Bürste auch über die haltende Hand
streicht.
[0008] Bei einer Handbürste mit drei Mäanderschleifen läßt sich auch die ganze Außenfläche
eines Glases oder Bechers mit den Borsten bestreichen, wobei bei dem für Gläser verwendeten
relativ weichen Borstenmaterial ein Überstreichen der Finger der haltenden Hand in
Kauf genommen werden kann. In jedem Falle werden bei der Handbürste mit dem mäanderförmig
ausgebildeten Borstenträger der am stärksten außen verschmutzende Öffnungsrand der
Gläser und Becher außen wie innen von der Bürste gut gereinigt.
[0009] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele erfindungsgemäß ausgebildeter Handbürsten
anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
[0010] Im einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Handbürste, eingebracht in einen im Schnitt dargestellten
Henkelbecher;
- Fig. 2a, 2b
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer Handbürste in zwei unterschiedlichen Ansatzstellungen
an einem Becherglas;
- Fig. 3a, 3b
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer Handbürste in zwei unterschiedlichen Ansatzstellungen
an einem Becherglas.
[0011] Fig. 1 zeigt im Längsschnitt einen Henkelbecher 10 für Kaffee, Tee oder Bier mit
einer eingesetzten Handbürste 11 zum Reinigen des Henkelbechers. Die Handbürste 11
weist einen zylindrischen Borstenträger 12 auf, der mit teilweise eingezeichneten
Stanzlöchern 13 versehen ist, in die jeweils ein Borstenbüschel 14 eingesetzt ist.
Der zylindrische Borstenträger 12 weist an seinem einen Ende einen Stielteil 15 auf,
der einstückig mit einem quer zur Längsachse 15 des Borstenträgers 12 und seines Stielteiles
15 verlaufenden Kurbelarm 17 ausgebildet ist. Am freien Ende des Kurbelarmes 17 ist
ein parallel zur Borstenkörperlängsachse 16 gerichteter Lagerzapfen 18 angeordnet,
dessen Achse 19 außerhalb des Borstenträgers und seiner Borstenbüschel 14 verläuft.
Auf dem Lagerzapfen 18 ist ein flacher Griffteil 20 drehbar gelagert. Der Griffteil
20 ist mit einer Lagerbohrung 21 auf den Lagerzapfen 18 aufgeschoben und dort durch
Ringwulste 22, die in entsprechende Rastnuten des drehbaren Griffteiles 20 einrasten,
gehalten. An einer Durchgangsöffnung 23 des drehbaren Griffteiles 20 kann die ganze
Handbürste 11 aufgehängt werden.
[0012] Die Fig. 2a und 2b zeigen eine andere Art einer Handbürste 30 zum Reinigen von Bechern,
Krügen oder Bechergläsern. Bei dieser Bürste ist der drehbare Griffteil 31 auf einem
Stab 32 so angeordnet, daß seine Drehachse 33 wieder außerhalb der Borsten 39 der
Handbürste verläuft. Der Stab 32 ist über einen quer verlaufenden Kurbelarm 34 mit
dem Stielabschnitt 35' einer mäanderartig zu zwei Mäanderschleifen 37 und 38 gebogenen
Wendelbürste 36 verbunden. Der Stab 32 kann einstückig mit dem Kurbelarm 34, auch
einstückig mit dem Stielteil 35' und einem mäanderartig gebogenen, die Borsten 39
tragenden Stabkörper 35 der Wendelbürste 36 ausgebildet sein. Der Endabschnitt 40
des Stabkörpers 35 ist kürzer als die benachbarte Mäanderschleife 37 gehalten, die
bis zum Boden eines Becherglases 41 reicht. Der Stabkörper 35 mit seinem Stielteil
35' und seinem Endabschnitt 40 ist mindestens im Krümmungsbereich der Mäanderschleifen
37 und 38 federnd elastisch ausgebildet.
[0013] In Fig. 2a ist gesamte Wendelbürste 36 in das Innere des Becherglases 41 eingeschoben
und bewirkt beim Drehen der Handbürste 30 am drehbar gelagerten Griffteil 31 die Reinigung
der Innenwände des Becherglases 41. In Fig. 2b ist die Handbürste 30 so angesetzt,
daß der borstenbesetzte Endabschnitt 40 des Stabkörpers 35 gegen die Außenwandung
des Becherglases 41 zur Anlage kommt, während der übrige Teil mit der Mäanderschleife
37 in das Innere des Becherglases 41 ragt. Bei dieser Anordnung der Handbürste 30
wird neben der Innenwandung des Becherglases 41 auch ein großer Teil der Außenwandung
des Becherglases 41 von der Becherglasöffnung 42 aus nach unten gereinigt. Dabei kann
das Becherglas an dem von der Bürste außen nicht bestrichenen Fußteil von Hand gehalten
werden.
[0014] Die Fig. 3a und 3b zeigen eine Ausführungsform einer Mäander-Handbürste 50 mit drei
Mäanderschleifen 57, 58 und 63. Auch hier ist der mäanderartig gebogene, die nur schematisch
angedeuteten Borsten 49 tragende Stabkörper 55 aus einem mindestens in den Bereichen
der Mäanderbögen federnd elastischen Material gefertigt, und an seinen Stielteil 55'
ist über einen quer verlaufenden Kurbelarm 54 ein drehbarer Griffteil 51 angeordnet.
Die Achse 53 des Griffteiles 51 verläuft wieder außerhalb des Borstenkörpers 56 der
Handbürste 50.
[0015] Mit der Handbürste 50 läßt sich an einem henkellosen Becher oder Becherglas 61 gleichzeitig
die Innenwandung mit dem Innenboden und die gesamte Außenwandung reinigen. Dabei kann
die Bürste in zwei Stellungen angesetzt werden. Fig. 3a zeigt eine für bruchgefährdete
Gläser bevorzugte Ansatzstellung, in welcher der Borstenkörper 56 nur mit seinem mittleren,
die Mäanderschleife 58 umfassenden Bereich in das Innere des Becherglases 61 ragt,
während sich die beiden anderen Mäanderschleifen 57 und 63 über den Öffnungsrand 62
des Becherglases 61 hinweg erstrecken und entlang der Außenseite des Becherglases
61 verlaufen. Bei dieser Ansatzstellung der Handbürste 50 ist der Borstendruck auf
die Innenwandung des Becherglases 61 kleiner als bei der aus Fig. 3b ersichtlichen
Ansatzstellung. Dort ist der Borstenkörper 56 der Handbürste 50 mit den beiden Mäanderschleifen
58 und 63 in das Innere des Becherglases 61 eingeschoben, und nur die Mäanderschleife
57 erstreckt sich über den Öffnungsrand 62 des Becherglases 61 hinweg auf die Außenseite
des Becherglases 61, die von den Borsten 49 über die ganze Becherglashöhe bestrichen
wird.
[0016] Bei allen Handbürsten 11, 30 und 50 ist die Gewichtsverteilung so getroffen, daß
das Gewicht des drehbaren Griffteiles 20, 31 oder 51 merklich geringer ist als das
Gewicht der übrigen Bürste. Dadurch und durch die rechtwinklig verlaufenden Kurbelarme
17, 34 und 54 ist eine leichte, nur geringe Kippkräfte auf den Borstenkörper verursachende
Betätigung der Bürste mit einer Drehung des ganzen Borstenkörpers gewährleistet.
1. Handbürste zum Reinigen zylindrischer Gefäße, insbesondere Becher und Gläser, mit
einem Borstenträger und einem drehbar gelagerten Griffteil, dessen Drehachse den Borstenkörper
nicht schneidet, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (19, 33, 53) des Griffteiles
(20, 31, 51) parallel zu einem Stielteil (15, 35', 55') des Borstenträgers (12, 35,
55) verläuft und der drehbare Griffteil (20, 31, 51) am freien Ende eines senkrecht
zu dem Stielteil (15, 35', 55') gerichteten und mit dem Stielteil starr verbundenen
Kurbelarmes (17, 34, 54) gelagert ist.
2. Handbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (19, 33, 53)
des Griffteiles (20, 31, 51) auch außerhalb des Borstenbesatzes (14, 39, 59) des Borstenträgers
(12, 36, 56) verläuft.
3. Handbürste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurbelarm (17,
34, 54) einstückig mit dem Stielteil (15, 35', 55') des Borstenträgers (12, 36, 56)
ausgebildet ist.
4. Handbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffteil
(20) mit einer Lagerbohrung (21) auf einem starren Lagerzapfen (18) des Kurbelarmes
(17) gelagert ist.
5. Handbürste nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffteil (20) auf den
Lagerzapfen (18) des Kurbelarmes (17) aufgeklipst ist.
6. Handbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenträger
(12) rotations-symmetrisch ist und an seinem Umfang Stanzlöcher (13) für die Aufnahme
von Borstenbüscheln (14) aufweist und sich über die gesamte Tiefe eines zu reinigenden
zylindrischen Gefäßes (10) erstreckt.
7. Handbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenträger
(36, 56) aus einem mäanderförmig gebogenen, mit Borsten (39, 59) besetzten Stabkörper
(35, 55) besteht und mindestens eine Mäanderschleife (37, 58) davon eine Länge aufweist,
die mindestens der Höhe eines zu reinigenden zylindrischen Gefäßes (41, 61) entspricht.
8. Randbürste nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stabkörper (35, 55) federnd
elastisch ausgebildet und mit Ausnahme eines den Stielteil (35', 55') des Borstenträgers
(36, 56) und/oder den Kurbelarm (34, 54) bildenden Endabschnittes über seine ganze
Länge mit Borsten (39, 59) besetzt ist.
9. Handbürste nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenträger (56)
in drei Mäanderschleifen (57, 58, 63) gelegt ist, dergestalt, daß sein freies Ende
nach der Seite des Griffteiles (51) gerichtet ist.
10. Handbürste nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der freie
Endabschnitt (40, 60) des Borstenträgers (36, 56) kürzer als die ihm benachbarte Mäanderschleife
(37, 58) ist.
11. Handbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht
des drehbaren Griffteiles (20, 31, 51) merklich geringer ist als das Gewicht der übrigen
Bürste (11, 30, 50).
12. Handbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffteil
(20, 31, 51) als Flachkörper ausgebildet ist.