[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbereiten und Verpressen einer Zementsuspension,
bei der an den Einlaß einer Aufbereitungspumpe ein Aufbereitungsbehälter angeschlossen
ist, der seinerseits für einen Zementsuspensionskreislauf mittels einer Kreislaufleitung
an den Auslaß der Aufbereitungspumpe angeschlossen ist, bei der an den Einlaß einer
Verpreßpumpe ein Verpreßbehälter angeschlossen ist, der seinerseits für einen Zementsuspensionskreislauf
mittels einer Kreislaufleitung an den Auslaß der Verpreßpumpe angeschlossen ist, wobei
die Zementsuspension in Verpreßpausen über die Verpreßpumpe und die Kreislaufleitung
umläuft, bei der der Auslaß der Aufbereitungspumpe über ein Überleitungsschlauchende
dem Verpreßbehälter zuzuordnen ist und an den Auslaß der Verpreßpumpe ein Verpreßschlauch
angeschlossen ist, der mit einer Verpreßdüse am freien Ende versehen ist, und bei
der die Kreislaufleitung der Aufbereitungspumpe, die Überleitung, die Kreislaufleitung
der Verpreßpumpe und der Verpreßschlauch mittels Absperrhahn absperrbar sind.
[0002] Bei einer bekannten (DE-U-7 214 103) Vorrichtung dieser Art ist zwecks Zerkleinerung
von Klumpen in der Zementsuspension die Aufbereitungspumpe als Kreiselpumpe mit einem
verstellbaren Mahlspalt ausgebildet. Der Aufbereitungsbehälter und der Verpreßbehälter
sind der jeweiligen Umgebungstemperatur ausgesetzt. Diese Vorrichtung ist auf das
Aufbereiten und Verpressen von Normalzement abgestellt, wobei die Aufbereitungspumpe
und die Verpreßpumpe relativ niedertourig arbeiten, ohne daß ein Verklumpen auftritt.
Für das Verarbeiten von Feinzement ist die bekannte Vorrichtung nicht geeignet.
[0003] Eine Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art , die mit größeren Chargen arbeitet, die für mehrere zeitlich voneinander getrennte
Verpreßvorgänge vorgesehen sind, wobei die Zementsuspension der großen Chargen auch
bei der Verpreßeinrichtung über eine verlängerte Zeitspanne in einem brauchbaren Zustand
zu halten ist, derart zu schaffen, daß sie für Feinzement geeignet ist. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet, daß in die Kreislaufleitung
der Aufbereitungspumpe ein Sieb eingesetzt ist und daß der Aufbereitungsbehälter und
der Verpreßbehälter jeweils von einer von Kühlmittel durchflossenen Kühleinrichtung
umgeben ist, die an ein von dem Kühlmittel durchflossenes Kühlaggregat angeschlossen
ist.
[0004] Durch das Sieb in der Kreislaufleitung wird jegliche Verklumpung unterbunden. Dieses
Sieb bildet in der Kreislaufleitung einen verringerten Querschnitt mit einer Vielzahl
kleiner Durchlässe. Wenn die Suspension mit relativ hohem Druck durch das Sieb gepreßt
wird, dann werden in der Suspension befindliche Klümpchen zerteilt. Da die Kühleinrichtungen
vorgesehen sind, können die Aufbereitungspumpe und die Verpreßpumpe hochtouriger arbeiten.
Mittels des Kälteaggregates läßt sich das flüssige Kühlmittel auf eine Temperatur
von - 5 C bis - 10° C halten, was eine gezielt steuerbare Kühlung der Zementsuspension
ermöglicht. Die Vorrichtung ist auf das Aufbereiten und Verpressen von Feinzement
abgestimmt.
[0005] Die mittels der Aufbereitungspumpe aufbereitete und gemischte Zementsuspension, die
in einer sehr viel größeren Charge vorliegt, wird mittels der Aufbereitungspumpe von
der Aufbereitungseinrichtung weggefördert, so daß der Aufbereitungsbehälter hierzu
nicht bewegt werden muß. Diese Zementsuspension wird bei der Verpreßeinrichtung über
eine lange Zeitspanne in einem brauchbaren Zustand gehalten, weil ein Kreislauf vorgesehen
ist, der die Zementsuspension in Bewegung hält und mischt und weil die Zementsuspension
im Verpreßbehälter gekühlt wird, so daß eine Erwärmung durch die den Kreislauf betreibende
Verpreßpumpe verhindert wird. Das Arbeiten mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
vereinfacht und beschleunigt.
[0006] Es ist möglich, die Wegförderung der Zementsuspension von der Aufbereitungseinrichtung
über den Kreislaufschlauch zu bewerkstelligen und hierzu dessen freies Ende in den
Verpreßbehälter zu stecken. In der Regel ist jedoch ein gesonderter Überleitungsschlauch
vorgesehen, der an den Auslaß der Aufbereitungspumpe angeschlossen ist und mit einem
Absperrhahn versehen absperrbar ist. Das Umstellen von Kreislaufbetrieb der Aufbereitungseinrichtung
auf Überleitung zur Verpreßeinrichtung läßt sich einfacher, sauberer und ohne Unterbrechung
der Suspensionsbewegung durchführen. Das freie Ende des Überleitungsschlauches wird
in der Regel in den Verpreßbehälter gesteckt. Wenn die Verpreßeinrichtung von der
Aufbereitungseinrichtung sehr weit entfernt ist, ist es auch möglich, das freie Ende
des Überleitungsschlauches in einen Zwischenbehälter zu stecken, der gefüllt mit Zementsuspension
mittels Kran zur Auspreßeinrichtung gebracht wird.
[0007] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die Aufbereitungspumpe eine Kreiselpumpe
mit Schaufelrad ist. Eine Kreiselpumpe kann für den vorliegenden Fall zweckmäßige
hohe Drücke liefern, die für eine beschleunigte Aufbereitungsmischung und für eine
beschleunigte Überleitung der Zementsuspension günstig ist.
[0008] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn der Aufbereitungsbehälter
und der Verpreßbehälter beim Betrieb nach oben hin geschlossen sind. Durch den Verschluß,
z. B. mittels eines Deckels, werden baustellenbedingte Verunreinigungen der Zementsuspension
vermieden.
[0009] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es ebenso, wenn eine Steuereinrichtung einerseits
von einem Temperaturfühler, der in dem Behälter angeordnet ist, beaufschlagt ist und
andererseits auf das Kälteaggregat arbeitet. Diese, in der Regel sowohl dem Aufbereitungsbehälter
als auch dem Verpreßbehälter zugeordnete Steuereinrichtung bringt eine Vereinfachung
des Betriebes der Vorrichtung.
[0010] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es weiterhin, wenn das Sieb von einem Lochblech
gebildet ist. Ein solches Lochblech-Sieb ist sehr viel stabiler bzw. kräftiger als
ein Maschen- bzw. Drahtsieb und damit auf die zu berücksichtigenden relativ hohen
Drücke besser abgestimmt.
[0011] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es sodann, wenn das Sieb Siebdurchbrüche
aufweist, deren Querschnitt sich in Durchströmrichtung verringert. Dies fördert die
Zerkleinerung von in der Zementsuspension enthaltenen Teilchen.
[0012] Eine besonders zweckmäßige und vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung liegt vor,
wenn mindestens zwei Siebe, deren Siebdurchbrüche im Querschnitt verschieden groß
sind, nacheinander vorgesehen sind. Diese zwei oder drei oder mehrere nacheinander
mit abnehmendem Querschnitt vorgesehenen Siebe lassen das Zerkleinern größerer Teilchen
stufenweise und damit einfacher zu, als wenn nur ein Sieb vorgesehen ist, dessen Durchbrüche
den auf die erwünschte Feinheit abgestimmten kleinen Querschnitt haben.
[0013] Es sind z. B. zwei, drei oder mehr Siebe räumlich nacheinander fest in die Kreislaufleitung
eingebaut, wobei in Durchströmrichtung zunächst die Siebdurchbrüche größten Querschnitts
und am Schluß die Siebdurchbrüche kleinsten Querschnitts angeordnet sind. Es ist auch
möglich, jeweils nur ein Sieb auswechselbar in die Kreislaufleitung einzubringen,
wobei zeitlich nacheinander zunächst die Siebdurchbrüche größten Querschnitts und
am Schluß die Siebdurchbrüche kleinsten Querschnitts eingesetzt werden.
[0014] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn die Verpreßpumpe als Membran-
oder Kolbenpumpe ausgebildet ist. Diese Pumpenarten ermöglichen am einfachsten diejenigen
Drücke und Fließgeschwindigkeiten, die im vorliegenden Anwendungsfall angebracht sind.
[0015] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es ebenso, wenn der Aufbereitungsbehälter
und der Verpreßbehälter frei von einem eingebauten rotierenden Mischorgan sind. Das
Mischen der Zementsuspension in den Behältern erfolgt allein durch Umlauf über die
Kreislaufleitungen. Dies vereinfacht die Vorrichtung und schont die Zementsuspension.
[0016] In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt und
zeigt
- Fig. 1
- schematisch eine Vorrichtung zum Aufbereiten und Verpressen einer Zementsuspension,
- Fig. 2
- schematisch ein Kälteaggregat der Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einem gegenüber Fig.
1 vergrößerten Maßstab und
- Fig. 3
- ein Sieb der Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einem gegenüber Fig. 1 vergrößerten Maßstab.
[0017] Die Vorrichtung gemäß Zeichnung umfaßt eine Aufbereitungseinrichtung 1 und eine Verpreßeinrichtung
2, die über einen Überleitungsschlauch 3 miteinander verbunden sind. Bei der Aufbereitungseinrichtung
1 ist ein Aufbereitungsbehälter 4 über einer Aufbereitungspumpe 5 angeordnet, wobei
die Unterseite des Aufbereitungsbehälters 4 über einen Stutzen an den Einlaß 6 der
Aufbereitungspumpe 5 angeschlossen ist. An den Auslaß 7 der Aufbereitungspumpe 5 ist
einerseits der Überleitungsschlauch 3, der nahe der Aufbereitungspumpe mit einem Absperrhahn
8 versehen ist, angeschlossen, und ist andererseits eine rohrartige Kreislaufleitung
9 angeschlossen, die mit einem Absperrhahn versehen ist und in die Oberseite des Aufbereitungsbehälters
4 geführt ist, der mit einem Deckel 11 versehen ist. In dem in den Aufbereitungsbehälter
4 ragenden Endstück der Kreislaufleitung 9 ist ein Sieb 12 angeordnet, das in Fig.
3 verdeutlicht ist und mit engen Durchbrüchen 13 versehen ist.
[0018] Der Aufbereitungsbehälter 4 ist von einer Kühleinrichtung 14 umschlossen, die einen
Ringraum aufweist, in dem eine Leitungswendel 15 verläuft, die beiderends an ein Kälteaggregat
16 angeschlossen ist. Flüssiges Kühlmittel, z. B. mit Glycol vermischtes Wasser, durchfließt
die Kühleinrichtung 14 und gelangt gemäß Fig. 2 über einen Einlaß 17 in das Kälteaggregat
16, um dieses bei einem Auslaß 18 zu verlassen. Das Kühlmittel durchströmt dann einen
Behälter 19 und wird aus diesem von einer Pumpe 20 über den Auslaß 18 in die Kühleinrichtung
14 gedrückt. Auf den Behälter 19 arbeitet mittels einer Wendelleitung ein Kälteerzeuger
21. Gemäß Fig. 1 ist im Aufbereitungsbehälter 4 ein Temperaturfühler 22 angebracht,
der über eine elektrische Leitung auf eine einstellbare Steuereinrichtung 23 arbeitet,
die ihrerseits über eine elektrische Leitung auf das Kälteaggregat 16, z. B. dessen
Pumpe 20 arbeitet.
[0019] Der Überleitungsschlauch 3 tritt in die Oberseite eines Verpreßbehälters 24 ein,
der mittels eines Deckels 25 verschlossen ist und dessen Unterseite über einen Stutzen
an den Einlaß 26 einer Verpreßpumpe 27 angeschlossen ist, die z. B. eine Membranpumpe
oder eine Kolbenpumpe ist. Mit dem Auslaß 28 der Verpreßpumpe 27 ist ein langer Verpreßschlauch
29 verbunden, der ein Manometer 32 trägt, in einer Verpreßdüse 30 ausläuft und dicht
bei dieser einen Absperrhahn 31 aufweist. Mit dem Auslaß 28 ist auch eine Kreislaufleitung
33 verbunden, die mit einem Absperrhahn 34 versehen ist und in die Oberseite des Verpreßbehälters
24 mündet. Die Verpreßeinrichtung 2 ist mit einer Steuereinrichtung, einem Temperaturfühler
und auch einem Kälteaggregat in gleicher Weise versehen, wie es in Verbindung mit
der Aufbereitungseinrichtung 1 gezeigt und beschrieben ist.
1. Vorrichtung zum Aufbereiten und Verpressen einer Zementsuspension,
bei der an den Einlaß einer Aufbereitungspumpe (5) ein Aufbereitungsbehälter (4) angeschlossen
ist, der seinerseits für einen Zementsuspensionskreislauf mittels einer Kreislaufleitung
(9) an den Auslaß der Aufbereitungspumpe (5) angeschlossen ist,
bei der an den Einlaß einer Verpreßpumpe (27) ein Verpreßbehälter (24) angeschlossen
ist, der seinerseits für einen Zementsuspensionskreislauf mittels einer Kreislaufleitung
(33) an den Auslaß der Verpreßpumpe (24) angeschlossen ist
wobei die Zementsuspension in Verpreßpausen über die Verpreßpumpe und die Kreislaufleitung
(33) umläuft, bei der der Auslaß der Aufbereitungspumpe (5) über ein Überleitungsschlauchende
dem Verpreßbehälter (24) zuzuordnen ist und an den Auslaß der Verpreßpumpe (27) ein
Verpreßschlauch (29) angeschlossen ist, der mit einer Verpreßdüse (30) am freien Ende
versehen ist, und
bei der die Kreislaufleitung (9) der Aufbereitungspumpe (5), die Überleitung (3),
die Kreislaufleitung (33) der Verpreßpumpe (27) und der Verpreßschlauch (29) mittels
Absperrhahn (18, 10, 31, 34) absperrbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Kreislaufleitung (9) der Aufbereitungspumpe (5) ein Sieb (12) eingesetzt
ist und daß der Aufbereitungsbehälter (4) und der Verpreßbehälter (24) jeweils von
einer von Kühlmittel durchflossenen Kühleinrichtung (14) umgeben ist, die an ein von
dem Kühlmittel durchflossenes Kälteaggregat (16) angeschlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbereitungspumpe (5)
eine Kreiselpumpe mit Schaufelrad ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufbereitungsbehälter
(4) und der Verpreßbehälter (24) beim Betrieb nach oben hin abgeschlossen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung
(23) einerseits von einem Temperaturfühler (22), der in dem Behälter (4, 24) angeordnet
ist, beaufschlagt ist und andererseits auf das Kälteaggregat (16) arbeitet.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sieb (12) von einem Lochblech gebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sieb (12) Siebdurchbrüche (13) aufweist, deren Querschnitt sich in Durchströmrichtung
verringert.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
zwei Siebe (12), deren Siebdurchbrüche (13) im Querschnitt verschieden groß sind,
nacheinander vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verpreßpumpe (27) als Membran- oder Kolbenpumpe ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Aufbereitungsbehälter (4) und der Verpreßbehälter (24) frei von einem eingebauten
rotierenden Mischorgan sind.