[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlußeinrichtung unter Verwendung einer Steckdose
mit mindestens einem fest eingeschlossenen Versorgungskabel für mehrere Dienste, dessen
Leiter zu einer eingebauten Kontakteinrichtung geführt sind, die einen zugänglichen
mehrpoligen Steckanschluß aufweist, wobei zwischen dem Deckel der Steckdose und der
eingebauten Kontakteinrichtung ein freier Raum vorhanden und die Steckdose mit einer
Blindkappe verschließbar ist.
[0002] Eine Anschlußeinrichtung dieser Art ist aus der WO 87/07775 bekannt. Für den Fall,
daß eine derartige mit einer Blindkappe verschlossene Steckdose in Gebrauch genommen
werden soll, wird die Blindkappe entfernt und es wird ein Adapterteil in die eingebaute
Kontakteinrichtung eingeführt, wobei die Frontseite dieses Adapterteils durch eine
entsprechende Öffnung in einer neu einzufügenden Frontkappe herausragt und dort für
einen Steckanschluß zugänglich ist. Der Nachteil dieser Anordnung besteht im wesentlichen
darin, daß die vorher verwendete Blindkappe nicht mehr zu gebrauchen ist und daß eine
Vielzahl von verschiedenen Einsätzen (Adapter) zur Anwendung kommen muß, weil nicht
nur unterschiedliche Stecker zum Einsatz kommen, sondern auch noch unterschiedliche
Belegungen und Polaritäten durch entsprechend geschaltete Platinen in den jeweiligen
Einsätzen angepaßt werden müssen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Anschlußeinrichtung derart zu verbessern,
daß möglichst universell für alle Dienste eine einfache Anschlußmöglichkeit an das
zu einem Teilnehmer führende Anschlußkabel geschaffen wird.
[0004] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einer Anschlußeinrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß ein mehradriges Anschlußkabel mit einem Ende an
die Blindkappe der Steckdose geführt und dort abgefangen ist und daß an der Blindkappe
eine als Baueinheit ausgebildete weitere Kontakteinrichtung angebracht ist, die an
einer Seite an die Leiter des Anschlußkabels anschließbar ist und deren zweite Seite
so gestaltet ist, daß sie unter Kontaktierung in den eingebauten mehrpoligen Steckanschluß
steckbar ist.
[0005] Auf diese Weise ist vermieden, daß je nach den gewünschten Anschlußbedingungen des
jeweiligen Teilnehmers unterschiedliche Adapter eingesetzt werden müssen. Vielmehr
dient die weitere Kontakteinrichtung zum Anschluß beliebiger Verbraucher, wofür diese
über Steckverbinder an die einzelnen Leiter des Anschlußkabels anschließbar ist. Es
können somit die für den jeweiligen Anschlußfall gewünschten Anschlußbedingungen durch
einfaches Anbringen der Steckverbinder am Ende der Leiter des Anschlußkabels realisiert
werden. Die als Baueinheit ausgebildete weitere Kontakteinrichtung ist zweckmäßig
für alle möglichen Anwendungsfälle jeweils gleich ausgebildet, wobei durch die Herstellung
entsprechend spezifische Kontakte mit den Adern des Anschlußkabels die gewünschte
selektiven Anschlußbedingungen in einfacher Weise gewährleistbar sind.
[0006] Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen wiedergegeben.
[0007] Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
[0008] Es zeigen
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung die einzelnen Bauteile einer erfindungsgemäßen Einrichtung
als Explosionszeichnung,
- Fig. 2
- in perspektivischer Darstellung und im vergrößerten Maßstab die Ausgestaltung einer
erfindungsgemäß bestückten Blindkappe von der Seite gesehen und
- Fig. 3
- die Blindkappe von der Rückseite gesehen.
[0009] In Fig. 1 ist ein Versorgungskabel SC vorgesehen, dessen Leiter zu einer Kontakteinrichtung
PU geführt sind, die als Steckeinheit ausgebildet ist und in die Rückseite einer z.B.
in einer Wand fest installierten Anschlußdose PD eingeführt wird und dort durch Rasten
gehalten ist. Die Steckeinrichtung PU ist im eingebauten Zustand von der rechten,
also vorderen Seite der Steckdose PD aus zugänglich, wobei im vorliegenden Beispiel
angenommen ist, daß die Steckdose PD zwei derartige Kontakteinrichtungen aufnehmen
kann (die untere ist zur Vereinfachung der Darstellung weggelassen). Da die Installation
normalerweise zu einer Zeit vorgenommen wird, wo über die jeweiligen Anschlußbedingungen
im späteren Benutzungsfall noch nicht entschieden ist, weist die eingebaute Kontakteinrichtung
PU so viele Anschlüsse auf, wie für die jeweiligen Dienste notwendig sind, also beispielsweise
für einen Telefonanschluß, für einen Fernschreibanschluß und/oder für integrierte
Dienste wie ISDN.
[0010] Die Frontseite der Anschlußdose PD ist mit einer Blindkappe BF verschlossen, die
zwei seitliche Rasteinrichtungen SN aufweist, mit denen sie z.B. hinter die Vorsprünge
an beiden Seitenwänden der Steckdose PD (sichtbar nur der Vorsprung VS an der rechten
Seite) in Eingriff kommt und dort lösbar gehalten ist. Eine derartige Blindkappe kann
beispielsweise die Form der Kappe BE aufweisen, also einen rechteckigen flachen Körper
darstellen, der gegebenenfalls eine z.B. rechteckige Öffnung OP aufweist, die ihrerseits
wieder durch einen Einsatz ST in Rechteckform verschlossen sein kann. Es ist aber
auch möglich, eine vollständig geschlossene Blindkappe BE zu verwenden, die an ihrer
Vorderseite keine zugängliche Öffnung aufweist.
[0011] Die Blindkappe ist zunächst ohne weitere Kontakt- oder Verbindungseinrichtungen ausgestaltet;
sie dient nur dem mechanischen Abschluß der frontseitigen Öffnung der Steckdose PD.
[0012] Bei Bedarf kann die Steckdose PD außen noch durch einen Frontplatten-Rahmen abgedeckt
werden, der im vorliegenden Beispiel mit PF bezeichnet ist und über Schrauben SR1
und SR2 an entsprechenden mit Bohrungen versehenen Laschen LA1 und LA2 befestigbar
ist.
[0013] Bei der Blindkappe BF ist im vorliegenden Beispiel angedeutet, daß es möglich ist
durch nachträgliches Anbringung einer Kontakteinrichtung BC die Blindkappe BF in einen
Anschlußstecker zu verwandeln, der dem Anschluß eines Anschlußkabels AC dient, das
zu einem entsprechenden Verbraucher, z.B. Telefon oder sonstigem Nachrichtengerät
führt. Das strichpunktiert angedeutete Anschlußkabel AC ist in dem Stopfen ST gehalten,
der seinerseits über Rastnasen SP1 und SP2 beim Eindrücken in die Öffnung OP unter
Verriegelung in der Blindkappe BF gehalten wird. Auf der Kontakteinrichtung BC sind
Leiterbahnen LE1-LEn angebracht, die fluchtend in Richtung auf das Dosenende verlaufen
und z.B. aus Kupferkaschierungen bestehen. Diese Leiterbahnen sind nach Anzahl und
Größe genau auf die Anzahl und Größe der in dem Steckanschluß PC der Kontakteinrichtung
PU vorgesehenen Kontakte ausgelegt, so daß jeder der in der Kontakteinrichtung PU
vorhandenen Kontakte eine korrespondierende Leiterbahn innerhalb der Reihe LE1-LEn
findet. Zur Kontaktierung für die Leiter des Anschlußkabels AC sind Steckeinrichtungen
CE1-CEn vorgesehen, die im vorliegenden Fall ähnlich wie Lötstifte ausgebildet sind
und senkrecht von der die Kontakteinrichtung BC bildenden Platine nach oben hin abragen.
[0014] Zur Verdeutlichung der Anschlußmöglichkeiten wird auf Fig. 2 bezug genommen, bei
der in vergrößerter Darstellung eine Blindkappe BF gezeichnet ist, wobei hier davon
ausgegangen ist, daß die Öffnung für die Durchtrittstelle des Anschlußkabels AC entweder
rund gestaltet ist und gegebenenfalls erst nachträglich in der Blindkappe BF angebracht
wird. Das Kabel AC wird von der Frontseite her durch die Frontplatte der Blindkappe
BF hindurchgeführt und zugfest abgefangen, z.B. durch eine Schlauchklemme, eine Kabelschelle,
eine Tülle TL oder dergleichen. Die die Kontakteinrichtung BC bildende Platine weist
die bereits beschriebenen Leiterbahnen, z.B. LE1, LE2, LE3 bis LEn auf, die bis zum
hinteren stirnseitigen Ende der Platine reichen. In einiger Entfernung vom hinteren
Ende sind Steckerstifte CE1-CEn vorgesehen, wobei die entsprechenden Adern AD1, AD2,
AD3 usw. des Anschlußkabels AC endseitig mit entsprechenden Kontakteinrichtungen (z.B.
in Form eines Steckschuhs) CA1, CA2, CA3 usw. ausgebildet sind, der auf den entsprechenden
Steckstift CE1, CE2 aufgesteckt werden kann. Durch die Anbringung der Steckerstifte
CE1-CEn auf der Kontakteinrichtung BC wird sichergestellt, daß für das ankommende
Kabel AC eine beliebige Anzahl von Adern in einer beliebigen Verteilung an die jeweiligen
Kontaktbahnen LE1-LEn angeschlossen werden und somit die gewünschte Aktivierung von
Diensten durchgeführt werden kann.
[0015] Für die Befestigung der zusätzlichen Kontakteinrichtung BC an der Blindkappe BF sind
entsprechend Fig. 3 zweckmäßig an deren Innenseite entsprechende Befestigungsmittel,
z.B. in Form von Klemmbacken KB3 und KB4 vorgesehen, in deren nutförmige Öffnungen
die Platine der Kontakteinrichtung BC eingeschoben und durch Halteschrauben SR3 und
SR4 gesichert werden kann. Es ist aber auch möglich, andere Befestigungsmittel vorzusehen,
z.B. an der Platine BC selbst einen Winkel anzubringen und diesen Winkel an der Innenseite
der Blindkappe BF zu befestigen.
[0016] Es ist auch möglich, an einer Blindkappe BF mehrere Anschlußkabel zu befestigen.
Die Leiterbahnen LE1-LEn auf der Platine der Kontakteinrichtung BC werden zweckmäßig
als Kupferkaschierungen ausgebildet und die Stifte CE1-CEn können auch durch Löten
kontaktiert werden. Die Kontakte CA1-CA3 für die Anschlußadern AD1-AD3 werden zweckmäßig
als Steckschuhe ausgebildet und aufgekrimpt. Es besteht auch die Möglichkeit durch
entsprechende Maßnahmen die Durchgängigkeit einer etwaigen erforderlichen Erdung sicherzustellen.
Falls gewünscht, kann die Kontaktierung an den Leiterbahnen LE1-LEn auch für die Adern
AD1-AD3 durch Löten erfolgen. Die erfindungsgemäß ausgebildete Anschlußschnur kann
direkt und ohne den Umweg eines Adapters in die sonst zur Steckung des Adapters vorgesehene
Anschlußdose PD eingeführt werden. Die Anpassung an die jeweils geforderte Belegung
wird im Bedarfsfall allein durch die entsprechende Kontaktierung der Adern AD1, AD2,
AD3 usw. an die Leiterbahnen LE1-LEn bewirkt. Sie ist auch jederzeit nachträglich
noch änderbar, falls Ergänzungen oder sonstige Anpassungen erforderlich sein sollten.
Die Blindkappe BF kann somit weiter verwendet werden, und zwar in der mit der Platine
BC bestückten Form.
[0017] Es ist auch möglich, die Blindkappe BC von Anfang an mit der Kontakteinrichtung BC
zu bestücken und diese erst bei Bedarf an das zugehörige Anschlußkabel in der in Fig.
2 gezeigten Weise zu beschalten.
1. Anschlußeinrichtung unter Verwendung einer Steckdose (PD) mit mindestens einem fest
eingeschlossenen Versorgungskabel (SC) für mehrere Dienste, dessen Leiter zu einer
eingebauten Kontakteinrichtung (PU) geführt sind, die einen zugänglichen mehrpoligen
Steckanschluß (PC) aufweist, wobei zwischen dem Deckel (PF) der Steckdose (PD) und
der eingebauten Kontakteinrichtung (PU) ein freier Raum vorhanden und die Steckdose
(PD) mit einer Blindkappe (BF) verschließbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein mehradriges Anschlußkabel (AC) mit einem Ende an die Blindkappe (BF) der Steckdose
(PD) geführt und dort abgefangen ist und
daß an der Blindkappe (BF) eine als Baueinheit ausgebildete weitere Kontakteinrichtung
(BC) angebracht ist, die an einer Seite an die Leiter des Anschlußkabels (AC) anschließbar
ist und deren zweite Seite so gestaltet ist, daß sie unter Kontaktierung in den eingebauten
mehrpoligen Steckanschluß (PC) steckbar ist.
2. Anschlußeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blindkappe (BF) durch Rasteinrichtungen (SP1) an der Steckdose (PD) lösbar
gehalten ist.
3. Anschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Blindkappe (BF) Befestigungseinrichtungen (KB3, KB4) für die weitere Kontakteinrichtung
(BC) vorgesehen sind.
4. Anschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontakte (CE1-CEn) der weiteren Kontakteinrichtung als Leiterbahnen ausgebildet
sind.
5. Anschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontakte (CE1-CEn) der weiteren Kontakteinrichtung über Steckverbinder (CA1-CA3)
an die Adern (AD1-AD3) des Anschlußkabels anschließbar sind.
6. Anschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Blindkappe (BF) eine Abfangung für das Anschlußkabel (AC) vorgesehen ist.