[0001] Die Erfindung betrifft einen Speicherleuchtschirm mit einem stimulierbaren Speicherleuchtstoff
für die latente Speicherung von Röntgenstrahlenbildern, bei dem die Auslesung der
Röntgenstrahlenbilder durch Anregung mittels Strahlen einer ersten Wellenlänge erfolgt,
worauf Strahlen einer zweiten Wellenlänge emittiert werden, die von Detektormitteln
erfaßt werden. Ein derartiger Speicherleuchtschirm ist beispielsweise aus der EP-A-0
369 049 bekannt.
[0002] Derartige Speicherleuchtschirme werden bei Bildaufnahmevorrichtungen verwendet, wie
sie beispielsweise in der DE-C-23 63 995 beschrieben ist. In einer derartigen Röntgendiagnostikeinrichtung
wird als strahlenempfindlicher Wandler ein Speicherleuchtschirm aus einem Lumineszenz-Speicherleuchtstoff
verwendet, der mit Röntgenstrahlen bestrahlt wird. Dadurch werden in dem Speicherleuchtstoff
entsprechend der auftreffenden Strahlstärke Defektelektronen erzeugt, die in Potentialfallen
(Traps) mit höherem Energieniveau gespeichert werden, so daß in dem Speicherleuchtschirm
ein latentes Röntgenstrahlenbild enthalten ist.
[0003] In einer Auslesevorrichtung wird die ganze Fläche dieses Speicherleuchtschirmes als
Vorlage von einer zusätzlichen Strahlenquelle, dies kann beispielsweise ein Laser
sein, bildpunktweise zum Leuchten angeregt. Durch die stimulierenden Strahlen mit
einer ersten Wellenlänge werden die in den Traps gespeicherten Elektronen im Energieniveau
angehoben und können in niedrigere Energieniveaus zurückfallen, wobei die Energiedifferenz
in Form von Lichtquanten abgestrahlt wird. Dadurch emittiert der Speicherleuchtstoff
Licht einer zweiten Wellenlänge in Abhängigkeit von der in dem Speicherleuchtstoff
gespeicherten Energie. Das auf Grund der Stimulation emittierte Licht wird detektiert
und sichtbar gemacht, so daß das in dem Speicherleuchtstoff derart latent gespeicherte
Röntgenstrahlenbild auslesbar ist.
[0004] Als Problem zeigt sich hierbei, daß der Speicherleuchtstoff für das Laserlicht nicht
ausreichend transparent ist. Um ausreichende Röntgenquantenabsorptionen erzielen zu
können, benötigt man eine Mindestdicke des Speicherleuchtstoffes. Im Falle eines nichttransparenten,
dicht gepreßten oder gesinterten Leuchtstoffes wird der Laserstrahl durch den Leuchtstoff
so stark geschwächt, daß die Eindringtiefe des Laserstrahles zu gering ist. Da die
Energie nicht mehr ausreicht, die Defektelektronen auf das für die Rekombination erforderliche
Energieniveau anzuheben, können die in den tieferen Schichten gespeicherten Informationen
nicht mehr ausgelesen werden.
[0005] In der EP-A-0 369 049 ist ein Speicherleuchtschirm beschrieben, bei dem der Speicherleuchtstoff
im Hochvakuum auf einen Träger aufgedampft und in einer Schutzgasatmosphäre oder im
Vakuum getempert oder unter Vakuum und/oder Erwärmung gepreßt wird. Es besteht auch
die Möglichkeit, transparente Speicherleuchtstoff-Einkristalle durch Pressen gemäß
dem in der europäischen Patentanmeldung 90 10 2431.5 beschriebenen Verfahren auf die
für medizinische Diagnostik erforderliche große Fläche umzuformen. Die letztgenannten
Verfahren liefern transparente Speicherleuchtstoffplatten. Der Vorteil der Transparenz
ist, daß der auslesende Laserstrahl in dem Speichermedium nicht durch Streuung an
Körnern des Materials aufgefächert werden kann. Die Verbreiterung des Auslesestrahles
durch Streuung verschlechtert die Modulationsübertragungsfunktion des gesamten Systems
erheblich. Durch die Verwendung eines transparenten Speicherleuchtstoffes, hergestellt
beispielsweise durch Pressen des Leuchtstoffpulvers, wird die Verbreiterung des Laserstrahles
beim Durchstrahlen des Speichermediums stark vermindert.
[0006] Viel stärker als bei den nichttransparenten Schichten mit diffusen Reflexionen stellt
sich hier das Problem der gerichteten Reflexion an den Grenzflächen der Speicherleuchtstoffschicht.
Anhand der FIG 1 wird nun diese Problematik näher erläutert. In dem Speicherleuchtschirm
1, der beispielsweise aus einem Träger und einem darauf aufgetragenen Binder mit Speicherleuchtstoff
oder aber auch aus einem Einkristall bestehen kann, dringt zur bildpunktweisen Auslesung
des Röntgenbildes der anregende Strahl 2 mit einer ersten Wellenlänge ein. Dort trifft
er auf den Speicherleuchtstoff 3, der durch seine Anregung Strahlen 4 einer zweiten
Wellenlänge mit kugelsymmetrischer Verteilung emittiert. Es werden also alle Winkel
zur Grenzfläche eingenommen.
[0007] Da jedoch der Brechungsindex n des Speicherleuchtstoffes in jedem Fall höher ist,
als der von Luft oder Vakuum (n' = 1), findet ab einem bestimmten Auftreffwinkel des
Lumineszenzlichtes auf die Grenzfläche eine Totalreflexion statt, wie dies anhand
der FIG 2 näher erläutert wird. Nur ein Teil des Lichtes kann aus der gewünschten
Austrittsfläche austreten.
[0008] Bei der Totalreflexion berechnet sich allgemein der Grenzwinkel e aus

Der Raumwinkel, unter dem ein Austritt stattfindet, ist R = 2 Pi(1-cos e). Für den
transparenten Speicherleuchtstoff RbBr mit einem Brechungsindex von n = 1,55 erhält
man einen Grenzwinkel der Totalreflexion von 40,18°, der Raumwinkel beträgt dann 1,48255
sr, das sind nur 11,8% des Vollraumes 4 Pi. Somit treten aus der gewünschten Austrittsfläche
nur 11.8% des Lumineszenzlichtes aus. Ist die gegenüberliegende Fläche mit einer Beschichtung
versehen, die im Wellenlängenbereich des Lumineszenzlichtes als Spiegel wirkt, so
kann der Anteil, der über diese Fläche austreten würde, auf die gewünschte Austrittsfläche
reflektiert werden. So ist der Anteil des hier anzustrebenden Lichtes im Idealfall
zu verdoppeln. Das sind aber trotzdem erst im günstigsten Fall 23,6%.
[0009] Stehen die Seitenflächen senkrecht zu den Stirnflächen, dann tritt über die Seitenflächen
nochmal der gleiche Anteil aus, da alle Lichtstrahlen, die an der Stirnfläche total
reflektiert wurden, unter einem Winkel von 90° - e auf die Seitenflächen treffen.
[0010] Dies verdeutlichen insbesondere die in FIG 3 dargestellten geometrischen Gegebenheiten.
Ein erster Strahl a der Strahlen 4 fällt unter einem Winkel von α₁ = 45° auf eine
erste Stirnfläche 5 und wird, da der Winkel größer als der Grenzwinkel e = 40,18°
ist, total reflektiert. Der reflektierte Strahl a' fällt unter einem Winkel α₂ = α₁
= 45° auf eine der Seitenflächen 6, so daß er auch hier reflektiert wird.
[0011] Ist der Winkel wie im Falle des Strahles b größer als etwa 50°, so trifft der Strahl
b unter einem Winkel von β₁ auf die Stirnfläche 5 und wird dort total reflektiert.
Auf die Seitenfläche trifft er unter einem Einfallswinkel β₂ auf, der kleiner als
40° ist, so daß dieser Strahl b' gebrochen aus dem Speicherleuchtschirm 1 austreten
kann.
[0012] Nur der Vollständigkeit halber wird ein Strahl c gezeigt, der mit einem Einfallswinkel
γ₁ = 30° < e = 40,12° auf die Stirnfläche 5 auftrifft und aus dieser Stirnfläche 5
unter einem Brechungswinkel von γ₂ = 50,8° austritt.
[0013] Aufgrund dieser Ausführungen wird klar, daß ein Teil des im Speicherleuchtschirm
1 emittierten Lichtes durch Totalreflexionen nicht aus dem Speicherleuchtschirm austreten
kann.
[0014] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen Speicherleuchtschirm der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem ein Großteil des emittierten Lichtes aus dem Speicherleuchtschirm
ausgekoppelt und auf den Detektor geleitet wird.
[0015] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Seitenflächen des Speicherleuchtschirmes
einen Winkel zu einer seiner Stirnflächen bilden, der kleiner als 90° ist. Dadurch
wird der Anteil der emittierten Strahlung, der beim Austreten aus dem Speichermedium
aufgrund von Totalreflexionen im Speicherleuchtschirm zurückgehalten wird, verringert.
[0016] Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, daß der Winkel etwa 60° beträgt. Durch
diesen Aufbau ergibt sich ein trapezförmiger Querschnitt des Speicherleuchtschirmes.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Querschnitt des Speicherleuchtstoffes ein gleichseitiges
Trapez bildet. Der erfindungsgemäße Speicherleuchtschirm läßt sich insbesondere bei
einem Speicherleuchtstoff verwenden, der mindestens im Bereich der zweiten Wellenlänge
transparent ist.
[0017] Das gesamte ausgekoppelte Licht läßt sich vollständig erfassen, wenn an den Seiten
des Speicherleuchtschirmes schräg stehende Spiegel angebracht sind, die das an den
Seitenflächen des Speicherleuchtschirmes austretende Licht in Richtung auf den Detektor
lenken. Total reflektiertes Licht kann zumindest teilweise austreten, wenn die Seitenflächen
des Speicherleuchtschirmes diffus verspiegelt sind. Dies kann durch einen Reflektorpulver,
beispielsweise TiO₂, bewirkt werden.
[0018] Eine gute Kopplung des Detektors mit dem Speicherleuchtschirm wird erreicht, wenn
auf diesem ein Medium aufgetragen ist, das den Speicherleuchtschirm mit dem Detektor
koppelt und das einen gleichen oder höheren Brechungsindex als der Speicherleuchtstoff
aufweist. Dadurch werden Totalreflexionen vermieden. Als besonders vorteilhaft hierzu
erweist sich ein optisches Imersionsöl.
[0019] Die Erfindung ist nachfolgend anhand Von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- FIG 1 bis 3
- einen Speicherleuchtschirm nach dem Stand der Technik zur Erläuterung der geometrischen
Gegebenheiten,
- FIG 4 bis 6
- verschiedene erfindungsgemäße Ausführungsformen des Speicherleuchtschirmes und
- FIG 7
- ein erfindungsgemäßer Speicherleuchtschirm mit angekoppelten Detektormitteln.
[0020] In der FIG 4 ist der erfindungsgemäße Speicherleuchtschirm ausschnittsweise dargestellt,
bei dem die Hauptfläche 5 und die eine Seitenfläche 6 einen Winkel 7 bildet. Dieser
Winkel 7 kann dabei jeden Wert von < 90°, vorzugsweise 10° bis 80°, einnehmen. In
unserem Beispiel wurde ein Winkel 7 von 60° gewählt.
[0021] Zur Erläuterung der Erfindung werden die gleichen Gegebenheiten wie in FIG 3 verwendet.
Der Strahl a fällt wiederum unter einem Winkel α₁ auf eine Stirnfläche 5 und wird
dort total reflektiert. Auf die nunmehr schräge Seitenfläche 6 fällt der Strahl a'
unter einem Winkel α₃ von 45° - 30° = 15°, der kleiner als der Grenzwinkel e ist.
Somit kann der Strahl a' gebrochen nunmehr aus dem Speicherleuchtschirm 1 austreten.
Der Strahl b, der unter einem Einfallswinkel β₁ auf die Stirnfläche auftrifft, fällt
nunmehr unter einem Winkel von β₃ = 0° auf die Seitenfläche 7 und wird ungebrochen
durchgelassen.
[0022] Durch einen derartigen Speicherleuchtschirm wird also das an allen Grenzflächen von
Speicherleuchtschirm zum äußeren Medium, der Luft, total reflektierte Licht an einer
anderen Fläche durchgelassen, so daß es dort von entsprechend angeordneten Detektoren
erfaßt werden kann. Hierzu können beispielsweise mehrere Detektoren vorgesehen sein,
die den einzelnen Flächen 5 und 6 zugeordnet sind.
[0023] Auf der Rückseite des Speicherleuchtschirmes 1, der Seite, an dem der Strahl 2 aus
dem Speicherleuchtschirm 1 austritt, kann eine Anti-Reflexionsschicht angebracht sein,
die eine Reflexion des Strahles 2 an der Übergangsschicht verhindert. Dadurch tritt
der Strahl 2 ungehindert und ohne Reflexion aus. Im Speicherleuchtschirm 1 regt der
Strahl 2 bildpunktweise den Leuchtstoff 3 an, der Strahlen 4 emittiert. Der Detektor,
der das emittierte Licht empfängt, kann hierbei entweder auf der Vorderseite des Speicherleuchtschirmes,
der Seite des Eintrittes des Strahles 2 in den Speicherleuchtschirm 1, oder auf der
Rückseite des Speicherleuchtschirmes 1 zum Empfang der Strahlen 4 angeordnet sein.
Es können aber auch zwei Detekoren beidseitig des Speicherleuchtschirmes 1 vorgesehen
sein. Auf der Vorderseite des Speicherleuchtschirmes 1 kann noch eine breitbandige
Entspiegelungsschicht vorgesehen sein, damit der anregende Strahl 2 möglichst vollständig
in den Speicherleuchtschirm 1 eingekoppelt werden kann und die emittierten Strahlen
4 möglichst vollständig austreten können.
[0024] In FIG 5 ist eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform eines Speicherleuchtschirmes
1 dargestellt, der in Reflexion ausgelesen wird. Auf der Rückseite des Speicherleuchtschirms
1 ist ein wellenlängenselektiver Spiegel 8 angebracht, der für die Strahlen 2 der
ersten Wellenlänge eine Anti-Reflexionsschicht und für die Strahlen 11 der zweiten
Wellenlänge eine Reflexionsschicht bildet. Dadurch gelangen nicht nur die Strahlen
9 sondern auch die Strahlen 11 auf die Seite des Detektors. An der Stirnfläche, an
der der wellenlängenselektive Spiegel 8 angebracht ist, sind seitlich Spiegel 12 befestigt,
die die aus den Seitenflächen 6 austretenden Strahlen 10 in Richtung auf den Detektor
reflektieren, so daß nur ein Detektor ausreicht, um sämtliche emittierten Strahlen
9 bis 11 zu erfassen. Auch bei dieser Anordnung ist der Speicherleuchtschirm 1 mit
einer Entspiegelungsschicht 13 versehen.
[0025] In FIG 6 ist eine weitere Ausführungsform des Speicherleuchtschirmes 1 dargestellt,
bei dem die Auslesung in Transmission, d.h. auf der Rückseite des Speicherleuchtschirmes
1, erfolgt. In diesem Falle ist der Speicherleuchtschirm 1 auf der Eintrittsseite
der Strahlen 2 mit einem wellenlängenselektiven Spiegel 8 versehen, der für den Strahl
2 als Entspiegelungsschicht und für die emittierten Strahlen 11 als Reflexionsschicht
wirkt. Die rückwärtige Stirnseite 5 des Speicherleuchtschirmes 1 ist mit einer Anti-Reflexschicht
13 versehen, so daß sowohl der Strahl 2 als auch die Strahlen 9 und 11 unreflektiert
aus dem Speicherleuchtschirm 1 heraustreten und vom Detektor vollständig erfaßt werden
können.
[0026] Auch hier sind an der Stirnfläche 5 des Speicherleuchtschirmes 1, an der der wellenlängenselektive
Spiegel 8 angebracht ist, in diesen Fall der Eintrittseite der Strahlen 2, seitlich
Spiegel 12 angebracht, die die aus der Seitenflächen 6 austretenden Strahlen 10 in
Richtung auf den Detektor leiten, so daß auch hier alle Strahlen 9 bis 11 von dem
Detektor erfaßt werden können.
[0027] Zur besseren Ankopplung des Detektors an den Speicherleuchtschirm 1 kann, wie in
FIG 7 dargestellt ist, der Speicherleuchtschirm 1 durch eine Schicht 14 eines Mediums
beschichtet sein, die in direktem Kontakt mit den Detektormitteln, die beispielsweise
aus einem Filter 15 oder Lichtleitmitteln und einem flächenförmigen Detektor 16 bestehen.
Der Speicherleuchtschirm 1 kann dabei, wie auch FIG 7 zu entnehmen ist, den in FIG
6 dargestellten Aufbau aufweisen. Wie weiterhin FIG 7 zu entnehmen ist, kann auch
der Raum zwischen den Seitenwänden 6 des Speicherleuchtschirmes 1 und den seitlich
angebrachten Spiegeln 12 von der Schicht 14 mit dem Medium ausgefüllt sein.
[0028] Dieses Medium muß im Wellenlängenbereich der Strahlen zweiter Wellenlänge eine hohe
optische Transmission und einen gleichen oder höheren Brechungsindex als der Speicherleuchtstoff
aufweisen. Solche Materialien für das Medium sind beispielsweise optische Imersionsöle,
wie sie in Lichtmikroskopen Verwendung finden. Dadurch wird erreicht, daß an der Austrittsfläche
zum Detektor überhaupt keine Totalreflektion stattfindet.
[0029] Anstelle des in FIG 7 dargestellten flächenförmigen Detektors 6 kann der Detektor
auch aus einem flächenförmigen Lichtleiter bestehen, an den wenigstens ein zeilenförmiger
Detektor eingebracht ist. Auch können die Detektormittel nur zeilenförmig angeordnet
sein, wenn zur flächenförmigen Abtastung der Speicherleuchtschirm 1 über diese Zeile
bewegt wird.
[0030] Als Speicherleuchtstoff für den Speicherleuchtschirm 1 kann beispielsweise eine transparente
Platte aus Rubidiumbromid (RbBr) verwendet werden, das im Verhältnis 0,01 bis 1 Mol-%
mit Thalliumbromid (TlBr) dotiert ist. Die Auslesung der gespeicherten Information
kann durch einen Strahl 2 eines HeNe-Laser der Wellenlänge 633 nm erfolgen. Die emittierten
Strahlen 9 bis 11 weisen dabei eine Wellenlänge von 400 bis 420 nm auf. Der Laserstrahl
2 ist beispielsweise auf eine Breite von 50 µm fokussiert. Der Detektor und der Laser
befinden sich auf derselben Seite des Speicherleuchtschirmes 1, so daß die Auslesung
in Reflexion erfolgt. Die andere Seite des Speicherleuchtschirmes wird im Hochvakuum
mit einem wellenlängenselektiven Spiegel 8 bedampft, der eine hohe Transmission für
elektromagnetische Strahlen der Wellenlänge 633 nm (beispielsweise > 99%) aufweist
und der gleichzeitig eine hohe Reflexion für einen Wellenlängenbereich von 400 bis
420 nm hat (beispielsweise > 90%). Ein solcher Strahlenteiler kann z.B. aus einem
Mehrschichtensystem von Kryolith Na₃AlF₆ und ZnS bestehen. Die Anzahl und die Gitterschichten
müssen auf die zu separierenden Wellenlängen der elektromagnetischen Strahlung optimiert
sein.
[0031] Dadurch erhält man einen Speicherleuchtschirm 1, der durch seinen erfindungsgemäßen
Aufbau bewirkt, daß sämtliche von dem Speicherleuchtstoff emittierten Strahlen, die
auf die Grenzfläche gelangen, aus dem Speicherleuchtschirm 1 ausgekoppelt werden,
so daß sie entweder durch mehrere Detektoren erfaßt oder durch die Spiegel 12 auf
einen Detektor geleitet werden. Durch die Verwendung eines transparenten Speicherleuchtstoffes
weist der Speicherleuchtschirm 1 eine hohe Röntgenquantenabsorption bei hoher Abbildungsschärfe
und guter Modulationsübertragungsfunktion auf. Durch die Verwendung von Oberflächenvergütungsschichten
8 und 13 werden störende Einflüssen von Reflexionen vermieden.
1. Speicherleuchtschirm (1) mit einem stimulierbaren Speicherleuchtstoff (3) für die
latente Speicherung von Röntgenstrahlenbildern, bei dem die Auslesung der Röntgenstrahlenbilder
durch Anregungs mittels Strahlen (2) einer ersten Wellenlänge erfolgt, worauf Strahlen
(4, 9 bis 11, a, b, c) einer zweiten Wellenlänge emittiert werden, die von Detektormitteln
(15, 16) erfaßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen (6) des Speicherleuchtschirmes (1) einen Winkel (7) zu einer
seiner Stirnflächen (5) bilden, der kleiner als 90° ist.
2. Speicherleuchtschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (7) etwa 60° beträgt.
3. Speicherleuchtschirm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Speicherleuchtschirmes (1) trapezförmig ist.
4. Speicherleuchtschirm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Speicherleuchtschirmes (1) ein gleichseitiges Trapez bildet.
5. Speicherleuchtschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicherleuchtstoff mindestens im Bereich der zweiten Wellenlänge transparent
ist.
6. Speicherleuchtschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Seiten des Speicherleuchtschirmes (1) schrägstehende Spiegel (12) angebracht
sind, die das an den Seitenflächen (6) des Speicherleuchtschirmes (1) austretende
Licht in Richtung auf die Detektormittel (15, 16) lenken.
7. Speicherleuchtschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen (8) des Speicherleuchtschirmes (1) diffus verspiegelt sind.
8. Speicherleuchtschirm nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Seitenflächen (6) des Speicherleuchtschirmes (1) ein Reflektorpulver,
beispielsweise TiO₂, aufgetragen ist.
9. Speicherleuchtschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Speicherleuchtschirm (1) eine Schicht (14) eines Mediums aufgetragen
ist, das den Speicherleuchtschirm (1) mit den Detektormitteln (15, 16) koppelt und
das einen gleichen oder höheren Brechungsindex als der Speicherleuchtstoff (3) aufweist.
10. Speicherleuchtschirm nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Medium ein optisches Imersionsöl ist.