[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit Abgasrückführung, bet der eine
von Betriebsbedingungen abhängige steuerbare Menge von Abgasen in das Ansaugsystem
zurückgeführt wird.
[0002] Aus der DE-OS 34 19 917 ist es bekannt, einen Anteil von Abgasen unter bestimmten
Betriebsbedingungen der Ansaugluft zuzuführen. Mit dieser Rückführung von Abgasen
werden eine Anzahl im Verbrennungsmotorenbau zunehmend an Bedeutung gewinnende positive
Effekte z.B. eine Minimierung des Schadstoffausstoßes erreicht. Die besten Ergebnisse
werden dabei bet exakter Steuerung der Menge der zurückgeführten Abgase im Verhältnis
zur Menge der angesaugten bzw. zugeführten Frischgase unter Einbeziehung der jeweiligen
Betriebsbedingungen wie Last, Drehzahl, Temperatur erreicht. Ferner ist es aus der
DE-OS 34 19 917 bekannt, die Abgasrückführungsmenge unter Verwendung einer Mehrzahl
von Ventilen und Drosselklappen in der Abgasrückführüngsleitung und im Ansaugsystem
zu regeln. Ventile oder Drosselklappen in der Abgasrückführungsleitung sind jedoch
nur geeignet, die vom Druckgefälle zwischen Ansaugsystem und Auspuffanlage abhängige
maximale Strömungsmenge zu reduzieren bzw. zu sperren. Um die Strömungsmenge zu erhöhen,
kann wie in der genannten Losung, der Ansaugquerschnitt verengt werden, um den Ansaugunterdruck
und dadurch das Druckgefälle zwischen Ansaugsystem und Auspuffanlage zu erhöhen. Eine
ausreichende wirksame Erhöhung des Ansaugunterdruckes insbesondere im abgasrückführungsrelevanten
Teillastbereich mit geringer Drehzahl führt jedoch zu einer Verschlechterung des motorischen
Wirkungsgrades. Diese für eine optimale Abgasrückführung nachteiligen Bedingungen
zwingen zu aufwendigen und großbauenden Abgasrückführungssystem mit sehr großen Strömungsquerschnitten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den aus der DE-OS 34 19 917 bekannten Stand
von Abgasrückführungseinrichtungen derart weiterzubilden, daß ohne zusätzliche aufwendige
Steuereinrichtungen die maximale Abgasrückführungsmenge besonders in dem abgasrückführungsrelevanten
Teillastbereich bei niedriger Drehzahl erhöht wird.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des
1. Anspruches gelöst. Die Erfindung beruht also darauf, durch eine temperaturabhängige
Erhöhung des Abgasgegendruckes insbesondere im abgasrückführungsrelevanten Teillastbereich
die Rückführungsmenge bei gleichbleibenden oder minimierten Querschnitten der Abgasrückführungsleitung
zu erhöhen.
[0005] Aus der DE-PS 510 960 und dem DE-GM 73 01 889 ist es bekannt, mittels temperaturabhängig
geregelter Drosseleinrichtungen die Durchflußmenge eines Mediums zu drosseln bzw.
den Staudruck in einem Auspuff zu erhöhen. Diese Lösungen geben jedoch keinen Hinweis
darauf, bei Brennkraftmaschinen mit Abgasrückführung die Rückführungsmenge zu beeinflussen.
[0006] Vorteilhaft ist das Drosselventil in Abhängigkeit seiner Temperaturbelastbarkeit
unmittelbar nach dem Anschluß der Abgasrück führungsleitung anzuordnen.
[0007] Bei mehrflutigen Auspuffanlagen kann erfindungsgemäß unmittelbar nach jeden Anschluß
einer Abgasrückführungsleitung ein Drosselventil oder ein Drosselventil nach der Zusammenführung
der getrennten Auspuffrohre angeordnet sein. Weiterhin können erfindungsgemäß mehrere
Drosselventile hintereinander angeordnet sein.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Prinzipdarstellungen weiter erläutert,
wobei Fig. 1 eine Brennkraftmaschine mit einer Abgasrückführung und Fig. 2 ein erfindungsgemäßes
Drosselventil darstellt.
[0009] An einem Auspuffkrümmer 1 einer Brennkraftmaschine 2 ist eine Abgasrückführungsleitung
3 angeschlossen und mündet in die Mischkammer 4, in der die vom Luftfilter 5 einströmende
Frischluft mit den über die Abgasrückführungsleitung 3 zuströmenden Abgasen gemischt
wird. Der Durchlaß der Abgasrückführungsleitung 3 ist mittels eines Ventiles 6 steuerbar.
Weiterhin kann eine dem Luftfilter 5 vorgelagerte oder zwischen Luftfilter 5 und Mischkammer
4 angeordnete nicht dargestellte Ansaugdrossel den Ansaugquerschnitt vermindern. Die
Ansteuerung des Ventiles 6 und der Ansaugdrossel geschieht in Abhängigkeit von Stellgrößen,
die in Auswertung von Betriebsparametern wie Lastzustand, Drehzahl und Temperatur
gebildet werden.
[0010] Erfindungsgemäß ist im Auspuffrohr 9 stromab nach dem Anschluß der Abgasrückführungsleitung
3 ein in Fig. 2 näher beschriebenes temperaturabhängig wirkendes Drosselventil 7 angeordnet.
Dieses Drosselventil 7 besteht im wesentlichen aus mindestens vier Streben 8, die
radial bzw. sternförmig in dem Auspuffrohr 9 befestigt und auf der Mittellängsachse
des Auspuffrohres 9 miteinander fest verbunden sind, so daß im Auspuffrohr 9 ein starrer
den Querschnitt in Kreissegmente unterteilender Körper entsteht, dessen Länge sich
über die gesamte Länge des Drosselventiles 7 erstreckt. An den stromauf liegenden
Enden der Streben 8 sind über die gesamte mögliche Breite von der Mittellängsachse
bis zur Wandung des Auspuffrohres 9 Bi-Metallbleche 10, in Auspufflängsrichtung an
den Streben 8 anliegend, starr befestigt. Diese Bi-Metallbleche 10 verjüngen sich
stromab in ihrer Breite dergestalt, daß sie bei geringen Abgastemperaturen entsprechend
der Darstellung in Fig. 2 im gekrümmten Zustand das jeweilige Kreissegment vollständig
oder nahezu vollständig verschließen.
[0011] Mit Hilfe dieser Vorrichtung wird ohne aufwendige Regelung von außen eine Erhöhung
des Staudruckes der Abgase speziell in den Betriebsbereichen erreicht, in denen eine
maximale Abgasmenge zurückgeführt werden soll. Dies ist in unteren Drehzahlbereichen
bei geringem Mitteldruck P
e also bei Teillast der Fall. Gerade diese Betriebsbereiche zeichnen sich jedoch durch
relativ geringe Abgasmengen mit niedrigen Temperaturen aus. Durch das bei diesen Betriebsbereichen
aufgrund der geringen Abgastemperaturen geschlossene Drosselventil 7 wird nun erfindungsgemäß
der Abgasgegendruck und damit das Druckgefälle zum Ansaugsystem derart vergrößert,
daß die optimale Abgasmenge problemlos rückführbar ist, wobei der Querschnitt der
Abgasrückführungsleitung 3 im Vergleich zu herkömmlichen Abgasrückführungsanlagen
gleich oder geringer dimensioniert sein kann. Eine Begrenzung des maximalen Staudruckes
ist durch eine entsprechende Auslegung der Dicke und damit der Steifigkeit sowie der
Elastizität der Bi-Metallbleche 10 gegeben, indem die Bi-Metallbleche 10 bei Überschreitung
des vorgesehenen Staudruckes entgegen ihrer Schließrichtung aufgebogen werden. Veränderungen
der Lastbedingungen in Richtung Erhöhung des Mitteldruckes P
e führen zur sofortigen Erhöhung der Abgastemperaturen und damit mit geringer zeitlicher
Vergrößerung zum Strecken und Anlegen der Bi-Metallbleche 10 an die Streben 8. Die
Kreissegmente werden somit für den ungehinderten Abgasdurchtritt freigegeben und der
Staudruck sinkt auf das ungedrosselte Maß. Für die bei diesen Betriebsbedingungen
geringen Mengen zurückzuführenden Abgases reicht das nun herrschende geringe Druckgefälle.
Das Drosselventil 7 ist vorteilhaft unmittelbar nach dem Abgang der Abgasrückführungsleitung
3 angeordnet, wobei jedoch die maximale Abgastemperatur die Obergrenze der Temperaturbelastbarkeit
des Drosselventiles 7 nicht übersteigen darf. Bei mehrflutigen Auspuffanlagen mit
mehreren Abgasrückführungsleitungen sind erfindungsgemäß Drosselventile 7 entweder
in jedem Auspuffrohr analog einer einflutigen Anlage oder ein Drosselventil 7 nach
Zusammenführung der Auspuffrohre angeordnet.
Zur weiteren Erhöhung des Abgasgegendruckes können mehrere Drosselventile hintereinander
angeordnet sein.
1. Brennkraftmaschine mit Abgasrückführung mit einer zwischen Auspuff- und Ansauganlage
angeordneten Abgasrückführungsleitung, mit einem in der Abgasrückführungsleitung angeordneten
Steuerventil und mit einem in der Auspuffanlage stromab des Anschlusses der Abgasrückführungsleitung
in Abhängigkeit der Abgastemperatur arbeitendes Drosselventil,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drosselventil (7) aus einem unter der Wirkung der Abgastemperatur sich selbst
steuernden Bi-Metall-Ventil gebildet ist, von dem unterhalb einer vorgegebenen Abgastemperatur
der Querschnitt des Auspuffrohres (9) weitgehend gesperrt und bei ansteigender Abgastemperatur
kontinuierlich freigegeben wird.
2. Brennkraftmaschine mit Abgasrückführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drosselventil (7) unmittelbar nach dem Anschluß der Abgasrückführungsleitung
(3) angeordnet ist.
3. Brennkraftmaschine mit Abgasrückführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer mehrflutigen Auspuffanlage mit mehreren Abgasrückführungsleitungen (3)
unmittelbar nach jedem Anschluß einer Abgasrückführungsleitung (3) ein Drosselventil
(7) angeordnet ist.
4. Brennkraftmaschine mit Abgasrückführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer mehrflutigen Auspuffanlage mit mehreren Abgasrückführungsleitungen (3)
ein Drosselventil (7) nach der Zusammenführung der getrennten Auspuffrohre angeordnet
ist.
5. Brennkraftmaschine mit Abgasrückführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Drosselventile (7) hintereinander angeordnet sind.
6. Brennkraftmaschine mit Abgasrückführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drosselventil (7) aus einer Mehrzahl im Auspuffrohr (9) radial bzw. sternförmig
angeordneter und dabei den freien Querschnitt des Auspuffrohres (9) in Kreissegmente
unterteilende Streben (8) besteht, die sich über die gesamte Länge des Drosselventiles
(7) erstrecken und auf der Mittellängsachse des Auspuffrohres (9) miteinander sowie
an ihrer Außenseite mit der Wandung des Auspuffrohres (9) verbunden sind und daß an
den stromauf liegenden Enden der Streben (8) sich stromab verjüngende Bi-Metallbleche
(10) biegesteif befestigt sind, wobei diese im warmen Zustand eine annähernd keinen
Strömungswiderstand bietende, in Auspufflängsrichtung gestreckte an den Streben (8)
anliegende Form einnehmen und im kalten Zustand derartig gekrümmt sind, daß durch
jedes Bi-Metallblech (10) der Querschnitt jeweils eines durch die Streben gebildeten
Kreissegmentes des Auspuffrohrquerschnittes verschlossen ist.
7. Brennkraftmaschine mit Abgasrückführung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Begrenzung des sich bei geschlossenen Drosselventil (7) maximal einstellenden
Staudruckes durch entsprechende Auslegung der Steifheit bzw. Elastizität der Bi-Metallbleche
(10) gesichert ist.