[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung farbfotografischer Silberhalogenidmaterialien,
das eine Erhöhung des Schleiers des fotografischen Materials durch in das Bleichbad
eingeschleppte Entwicklerlösung verhindert.
[0002] Zum Bleichen des bei der Entwicklung farbfotografischer Materialien entstandenen
Silbers verwendet man üblicherweise Eisenkomplexsalze von Aminopolycarbonsäuren, beispielsweise
das Eisenammoniumkomplexsalz der Ethylendiamintetraessigsäure (Ullmanns Encyklopädie
der technischen Chemie; 4. Aufl., Bd. 18, S. 463). Dieser und ähnliche, ebenfalls
verwendete Komplexbildner sind biologisch nur sehr langsam abbaubar.
[0003] Bei der Verwendung von Bleichbädern mit biologisch leicht abbaubaren Komplexbildnern
kommt es nach längerer Benutzung zu einer Erhöhung der Minimaldichte des fotografischen
Materials. Eine der möglichen Ursachen für diese unerwünschte Schleiererhöhung ist
die Einschleppung von Entwicklerlösung in das Bleichbad. Dieser Vorgang ist in automatischen
Entwicklungsprozessen auch bei der Verwendung von Abstreif- oder Abquetschvorrichtungen
und der Durchführung einer Wässerung zwischen dem Entwickler und dem Bleichbad nicht
vollständig vermeidbar. Die auf diese Weise in das Bleichbad gelangende Entwicklersubstanz
wird dort langsam oxidiert. Hierbei entstehen relativ hydrophobe und dunkel gefärbte
Oxidationsprodukte, die sich in den Minimaldichten selbst in sehr geringer Konzentration
bemerkbar machen.
[0004] Aufgabe der Erfindung war die Bereitstellung eines für die Verarbeitung farbfotografischer
Silberhalogenidmaterialien geeigneten Verfahrens, das ein Bleichbad mit einem biologisch
gut abbaubaren Komplexbildner enthält und die vorstehend genannten Nachteile nicht
aufweist.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Verarbeitung farbfotografischer
Silberhalogenidmaterialien mit wenigstens den Schritten bildmäßige Belichtung, Entwicklung
und Bleichen und gegebenfalls einem zwischen Entwicklung und Bleichen vorgesehenen
Wässerungsbad oder einem Stoppbad mit einem Bleichbad, das ein Eisen(III)-komplexsalz
eines biologisch abbaubaren Komplexbildners enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man
(1) dem Bleichbad, dem Wässerungsbad oder dem Stoppbad eine Verbindung zugibt, die
das Oxidationsprodukt von eingeschleppter Entwicklerlösung abfängt und mit dieser
zu einer farblosen Substanz reagiert oder
(2) das Bleichbad, das Wässerungsbad oder das Stoppbad mit einem Adsorptionsmittel
behandelt oder
(3) beide Maßnahmen durchführt.
[0006] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Bleichbad, das (1) ein Eisen(III)-komplexsalz,
dessen Komplexbildner der Formel I
- R₁
- = Carboxy-C₁-C₁₀-alkyl
- R₂
- = H, C₁-C₁₀-Alkyl, Carboxy-C₁-C₁₀-alkyl
- R₃
- = H, C₁-C₁₀-Alkyl, Carboxy-C₁-C₁₀-alkyl
entspricht, und
(2) eine Verbindung, die das Oxidationsprodukt von eingeschleppter Entwicklerlösung
abfängt und mit dieser zu einer farblosen Substanz reagiert, enthält.
[0007] Die Zusätze zum Abfangen des Entwickleroxidationsproduktes (nachfolgend EOP genannt)
gehören den Verbindungsklassen a), b), c) oder d) an:
a) Sulfit,
b) Citrazinsäure,
c) Kuppler mit einer aktivierten Methylengruppe, bei der ein Wasserstoff durch Alkyl,
Cycloalkyl, Aryl oder Aralkyl ersetzt ist,
d) Kuppler, die im Bleichbad instabile oder sehr leicht wasserlösliche Farbstoffe
bilden.
[0008] Citrazinsäure ist beschrieben durch E. Klingsberg in The Chemistry of Heteryclic
Compouds "Pyridine and Derivates Part one", S. 293, Interscience Publications Inc.,
New York.
[0009] Als farblos kuppelnde Komponente gemäß Punkt c) können Verbindungen vom Typ der Pyrazolone,
Benzoyl- und Acetessigester, Benzoyl- und Acetessigsäureanilide, Cyanacetylverbindungen
und Cyanacetamide verwendet werden, bei denen ein Wasserstoffatom der aktivierten
Methylengruppe durch Alkyl, Aryl oder Aralkyl ersetzt ist.
[0010] Die in Frage kommenden Benzoyl- und Acetessigesterverbindungen werden analog der
in Can. J. Chem.
31, S. 1025 (1953) gegebenen Vorschrift hergestellt.
[0011] Farblos kuppelnde Pyrazolonderivate sind in DE-AS 1 155 675 beschrieben.
[0012] Geeignet sind folgende farbloskuppelnde Pyrazolone der allgemeinen Formel II:

worin
- R₄, R₅
- Alkyl, Alkoxy, Aryl, Carboxy, Carboxyalkyl,
- R₆
- Halogen, -CN, -CF₃, Acylamino, Sulfamoyl, Alkylsulfamyl, -SO₃H, Carboxy, Carboxyalkyl
und
- n
- 0-3 bedeuten.
[0013] Beispielhaft seien folgende bevorzugte Verbindungen genannt:

[0014] Kuppler, die im Bleichbad instabile oder sehr leicht wasserlösliche Farbstoffe bilden,
besitzen folgende allgemeine Formel III:

worin
- R₇
- Alkyl, Carboxy, Carboxyalkyl und
- R₈
- H, p-Sulfoaryl bedeuten.
[0015] Beispielhaft seien genannt:

[0016] Die genannten Verbindungen zum Abfangen des EOP können auch einem Bad zugesetzt werden,
das dem Bleichbad vorausgestellt und dem Entwickler nachgestellt ist. Die Verbindungen
werden z.B. mit dem Material in das Bleichbad eingeschleppt.
[0017] Die Adsorptionsmittel sind Substanzen, die aufgrund ihrer großen Oberfläche befähigt
sind, bestimmte Stoffe an ihrer Grenzfläche selektiv anzureichern. Gebräuchliche Adsorptionsmittel
sind in Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie (4. Aufl., Bd. 2, S. 602 bis
606) beschrieben.
[0018] Besonders geeignete Adsorptionsmittel sind alle Formen von Aktivkohle und Adsorptionsharze
sowie Mischungen aus diesen Substanzklassen. Bevorzugte Adsorptionsharze sind Polystyrol/Polydivinylbenzol-Harze,
z.B. Lewatit MP 500 A und Phenolformaldehyd-Harze, z.B. Duolite S 587.
[0019] Zur Erreichung des erfindungsgemäßen Effekts kann das Bleichbad auf beliebige Weise
mit den Adsorptionsmitteln in Kontakt gebracht werden. Bei chargenweisen Prozessen
kann dies in besonders einfacher Weise in einem Rührkessel mit nachfolgender Filtration
geschehen. Bei kontinuierlichen Verarbeitungsprozessen kann der Kontakt durch eine
Vorrichtung innerhalb der Entwicklungsmaschine, z.B. den Einbau eines Aktivkohlefilters
oder einer mit Adsorptionsharz gefüllten Säule in den Kreislauf des Thermostaten des
Bleichbads, oder durch eine Vorrichtung außerhalb der Entwicklungsmaschine, z.B. den
Einbau eines Aktivkohlefilters oder einer mit Adsorptionsharz gefüllten Säule in den
Kreislauf der Rejuvenierung des Bleichbads, erreicht werden.
[0020] Die Behandlung mit Adsorptionsmitteln kann auch an einem Bad vorgenommen werden,
das dem Bleichbad vorausgestellt und dem Entwickler nachgestellt ist.
[0021] An Eisenkomplex werden üblicherweise 0,005 bis 1 Mol/l eingesetzt.
[0022] Der Zusatz zum Abfangen des EOP wird in einer Konzentration von 0,02 bis 20 g/l verwendet,
wobei die Erfindung in einer bevorzugten Form 0,1 bis 5 g/l an EOP-Fänger enthält.
[0023] Für die Reinigung von 100 bis 5000 l Bleichbad wird bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens 1 l Adsorptionsmittel eingesetzt. Vorzugsweise lassen sich mit 1 l Adsorptionsmittel
500 bis 1000 l Bleichbad reinigen.
[0024] Außer den erfindungsgemäßen Komponenten enthält das Bleichbad in einer bevorzugten
Ausführungsform noch folgende Bestandteile:
- freien Komplexbildner,
- Bromid- oder Chlorid-Ionen als Rehalogenierungsmittel,
- Nitrat-Ionen als Korrosionsschutzmittel.
[0025] Weiterhin kann das erfindungsgemäße Bleichbad Ammonium-, Lithium-, Natrium- oder
Kalium-Ionen enthalten.
[0026] Das Bleichbad hat insbesondere einen pH-Wert zwischen 0 und 7.
[0027] Vorzugsweise enthält das Bleichbad einen Überschuß von 1 bis 120 Mol-%, vorzugsweise
5 bis 50 Mol-%, bezogen auf den Eisenkomplex, an freiem Komplexbildner.
[0028] Im gebrauchsfertigen Zustand enthält das Bleichbad bevorzugt 0,05 bis 2 Mol/l Halogenid
und 0,01 bis 2 Mol/l Nitrat.
[0029] In einer bevorzugten Form des Bleichbades tragen alle Substituenten des Komplexbildners
einen Carboxy-C₁-C₁₀-alkylrest.
[0030] In einem Bleichbad für die Colorpapierverarbeitung wird vorzugsweise als Komplexverbindung
das Eisen(III)-salz der Nitrilodiessigmonopropionsäure und als EOP-Fänger das 3,4-Dimethyl-1-(4-sulfophenyl)-5-pyrazolon
verwendet. Weitere bevorzugte Bestandteile sind Natriumnitrat, Natriumbromid und das
Trinatriumsalz der Nitrolodiessigmonopropionsäure. In der bevorzugten Ausführungsform
hat das Bleichbad einen pH-Wert zwischen 2 und 5.
[0031] Der unerwartete und überraschende Effekt der Erfindung liegt darin, daß bei der Kombination
der beanspruchten Komplexbildner mit den verwendeten EOP-Fängern ein biologisch leicht
abbaubares Bleichbad entsteht, ohne daß es nach längerem Gebrauch zu einer Schleiererhöhung
beim fotografischen Material kommt. Der Zusatz des EOP-Fängers muß beim Ansatz des
Bleichbades erfolgen. Eine Zugabe des EOP-Fängers zu einem Bleichbad, dessen Zusammensetzung
nach längerem Gebrauch schon zu einer erhöhten Schleierbildung beim fotografischen
Material führt, zeigt dagegen keine kurzfristig beobachtbare Wirkung.
[0032] Im Unterschied dazu ist die Behandlung mit den erfindungsgemäßen Adsorptionsmitteln
auch bei einem gebrauchten Bleichbad erfolgreich.
[0033] Das erfindungsgemäße Bleichbad eignet sich insbesonders für farbfotografische Silberhalogenidaufzeichnungsmaterialien,
deren Silberhalogenidemulsionen überwiegend aus AgBr, AgBrI, AgBrCl oder AgCl bestehen.
Vorzugsweise enthält das farbfotografische Material auf einem reflektierenden oder
transparenten Träger (z.B. beidseitig mit Polyethylen beschichtetes Papier oder Cellulosetriacetatfilm)
wenigstens eine blauempfindliche, wenigstens eine grünempfindliche und wenigstens
eine rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht, denen in der angegebenen Reihenfolge
wenigstens ein Gelbkuppler, wenigstens ein Purpurkuppler und wenigstens ein Blaugrünkuppler
zugeordnet sind.
[0034] Das erfindungsgemäße Bleichbad wird innerhalb des üblichen Verarbeitungsverfahrens
für farbfotografische Silberhalogenidmaterialien eingesetzt und eignet sich zum Bleichen
aller bekannten fotografischen Silberhalogenidmaterialien wie Colornegativfilmen,
Colornegativpapier, Colorumkehrfilmen und Colorumkehrpapier.
[0035] Das Verarbeitungsverfahren läßt sich unter ständigem Rejuvenieren der einzelnen Verarbeitungsbäder
kontinuierlich ausführen.
Beispiel 1 (Vergleich)
[0036] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial wurde hergestellt, indem auf einen Schichtträger
auf beidseitig mit Polyethylen beschichtetem Papier die folgenden Schichten in der
angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils
auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgNO₃ angegeben.
Schichtaufbau
[0037]
1. Schicht (Substratschicht):
0,2 g Gelatine
2. Schicht (blauempfindliche Schicht):
blauempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer
Korndurchmesser 0,8 µm) aus 0,63 g AgNO₃ mit
1,38 g Gelatine
0,95 g Gelbkuppler Y
0,29 g Trikresylphosphat (TKP)
3. Schicht (Schutzschicht)
1,1 g Gelatine
0,06 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,06 g Dibutylphthalat (DBP)
4. Schicht (grünempfindliche Schicht) grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion
(99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,6 µm) aus 0,45
g AgNO₃ mit
1,08 g Gelatine
0,41 g Purpurkuppler M
0,08 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,34 g DBP
0,04 g TKP
5. Schicht (UV-Schutzschicht)
1,15 g Gelatine
0,6 g UV-Absorber der Formel

0,045g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,04 g TKP
6. Schicht (rotempfindliche Schicht) rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5
Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus 0,3 g AgNO₃
mit
0,75 g Gelatine
0,36 g Blaugrünkuppler C
0,36 g TKP
7. Schicht (UV-Schutzschicht)
0,35 g Gelatine
0,15 g UV-Absorber gemäß 5. Schicht
0,2 g TKP
8. Schicht (Schutzschicht)
0,9 g Gelatine
0,3 g Härtungsmittel H der folgenden Formel

[0038] Die verwendeten Komponenten haben folgende Formel:

[0039] Das oben beschriebene fotografische Aufzeichnungsmaterial wurde unbelichtet wie folgt
verarbeitet;
Entwickeln |
45s |
35°C |
Stoppen |
30s |
20°C |
Wässern |
30s |
< 20°C |
Bleichen |
90s |
20°C |
Wässern |
45s |
< 20°C |
Fixieren |
45s |
20°C |
Wässern |
90s |
ca. 30°C |
Trocknen |
|
|
[0040] Die einzelnen Verarbeitungsbäder hatten die folgende Zusammensetzung:
Entwickler:
[0041]
Wasser |
900 ml |
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) |
2 g |
Hydroxyethandiphosphonsäure (HEDP) 60 gew.-%ig |
0,5 ml |
Natriumchlorid |
2 g |
N,N-Diethylhydroxylamin, 85 gew.-%ig |
5 ml |
4-(N-Ethyl-N-2-methansulfonylaminoethyl)-2-methylphenylendiamin-sesquisulfatmonohydrat
(CD3), 50 gew.-%ig |
8 ml |
Kaliumcarbonat |
25 g |
pH-Wert Einstellung auf 10 mit KOH bzw. H₂SO₄. Mit Wasser auf 1 Liter auffüllen.
Stoppbad:
[0042] 3 gew.-%ige Essigsäure
Bleichbad A:
[0043]
Wasser |
800 ml |
Eisen(III)-nitrat.9H₂O |
30 g |
Nitrilodiessigmonopropionsäure |
17 g |
Natriumbromid |
20 g |
*Natriumcarbonat |
ca. 15 g |
Wasser auf |
1 Liter |
* zur Einstellung auf pH 4 |
Fixierbad:
[0044]
Wasser |
900 ml |
Natriumsulfit |
10 g |
Ammoniumthiosulfat |
100 g |
[0045] Einstellung auf pH 7 mit Ammoniak oder Essigsäure. Mit Wasser auf 1 Liter auffüllen.
[0046] Ergebnis siehe Tabelle 1.
Beispiel 2 (Vergleich)
[0047] Die Verarbeitung des unbelichteten fotografischen Aufzeichnungsmaterials erfolgte
wie in Beispiel 1 beschrieben. Der Entwickler, das Stoppbad und das Fixierbad hatten
die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 1.
Bleichbad B:
[0048]
Wasser |
800 ml |
Eisen(III)-nitrat.9H₂O |
30 g |
Nitrilodiessigmonopropionsäure |
17 g |
Natriumbromid |
20 g |
Entwickler (siehe obiges Rezept) |
50 ml |
*Natriumcarbonat |
ca. 15 g |
Wasser auf |
1 Liter |
* zur Einstellung auf pH 4 |
[0049] Ergebnis siehe Tabelle 1.
Beispiel 3 (erfindungsgemäß)
[0050] Die Verarbeitung des unbelichteten fotografischen Aufzeichnungsmaterials erfolgte
wie in Beispiel 1 beschrieben. Der Entwickler, das Stoppbad und das Fixierbad hatten
die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 1.
Bleichbad C:
[0051]
Wasser |
800 ml |
Eisen(III)-nitrat.9H₂O |
30 g |
Nitrilodiessigmonopropionsäure |
17 g |
Natriumbromid |
20 g |
Natriumdisulfit |
2 g |
Entwickler (siehe obiges Rezept) |
50 ml |
*Natriumcarbonat |
ca. 15 g |
Wasser auf |
1 Liter |
*zur Einstellung auf pH 4 |
[0052] Ergebnis siehe Tabelle 1.
Beispiel 4 (erfindungsgemäß)
[0053] Die Verarbeitung des unbelichteteten fotografischen Aufzeichnungsmaterials erfolgte
wie in Beispiel 1 beschrieben. Der Entwickler, das Stoppbad und das Fixierbad hatten
die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 1.
Bleichbad D:
[0054]
Wasser |
800 ml |
Eisen(III)-nitrat.9H₂O |
30 g |
Nitrilodiessigmonopropionsäure |
17 g |
Natriumbromid |
20 g |
3,4-Dimethyl-1-(4-sulfophenyl)-5-pyrazolon |
|
2 g |
Entwickler (siehe obiges Rezept) |
50 ml |
*Natriumcarbonat |
ca, 15 g |
Wasser auf |
1 Liter |
*zur Einstellung auf pH 4 |
[0055] Ergebnis siehe Tabelle 1.
Beispiel 5 (Vergleich)
[0056] Die Verarbeitung des unbelichteteten fotografischen Aufzeichnungsmaterials erfolgte
wie in Beispiel 1 beschrieben. Der Entwickler, das Stoppbad und das Fixierbad hatten
die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 1.
[0057] Bleichbad E wurde aus Bleichbad A durch ständige Rejuvenierung (= Aufbereitung) des
Bleichbad-Überlaufs an einer Schleppband-Maschine erhalten. In diesem Bleichbad wurden
ca. 15 m² des farbfotografischen Aufzeichnungsmaterials pro Liter Bleichbad verarbeitet.
[0058] Ergebnis siehe Tabelle 1.
Beispiel 6 (erfindungsgemäß)
[0059] Die Verarbeitung des unbelichteteten fotografischen Aufzeichnungsmaterials erfolgte
wie in Beispiel 1 beschrieben. Der Entwickler, das Stoppbad und das Fixierbad hatten
die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 1.
[0060] Bleichbad F wurde aus Bleichbad E durch Behandlung mit 50 g Aktivkohle (gepulvert,
rein) pro Liter Bleichbad erhalten. Dabei wurde die Mischung 1 Stunde bei Raumtemperatur
gerührt und anschließend filtriert.
[0061] Ergebnis siehe Tabelle 1.
Beispiel 7 (erfindungsgemäß)
[0062] Die Verarbeitung des unbelichteten fotografischen Aufzeichnungsmaterials erfolgte
wie in Beispiel 1 beschrieben. Der Entwickler, das Stoppbad und das Fixierbad hatten
die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 1.
[0063] Bleichbad G wurde aus Bleichbad E durch Behandlung mit Lewatit MP 500 A erhalten.
Dabei wurde eine Säule (⌀ 25 mm) mit 50 ml des Adsorptionsharzes beschickt. Das Bleichbad
wurde auf die Säule gegeben und lief mit einer Durchflußgeschwindigkeit von 6 l Bleichbad
pro Stunde durch das Adsorptionsharz.
[0064] Ergebnis siehe Tabelle 1.
Tabelle 1
Bleichbad |
Rot |
Grün |
Blau |
|
(Minimaldichten x 100) |
A |
9 |
11 |
11 |
B |
12 |
14 |
12 |
C |
9 |
11 |
11 |
D |
9 |
11 |
11 |
E |
14 |
16 |
14 |
F |
9 |
11 |
11 |
G |
9 |
11 |
11 |
[0065] Aus Tabelle 1 ist zu ersehen, daß der im Gebrauchszustand im Bleichbad enthaltene
Entwickler (Bad B im Vergleich zu Bad A) zu erhöhten Minimaldichten führt. Ebenfalls
erhöhte Minimaldichten zeigt das "gebrauchte" Bleichbad E.
[0066] Durch die Zugabe der erfindungsgemäßen EOP-Fänger beim Ansetzen des Bleichbades oder
die Behandlung des gebrauchten Bleichbades mit den erfindungsgemäßen Adsorptionsmitteln
wird die Erhöhung des Schleiers verhindert bzw. rückgängig gemacht.
[0067] Bei den Beispielen 1 bis 4 (Bleichbäder A, B, C und D) wurden die Minimaldichten
nach einer Standzeit der Bleichbäder von 5 Tagen gemessen.
1. Verfahren zur Verarbeitung farbfotografischer Silberhalogenidmaterialien mit wenigstens
den Schritten bildmäßige Belichtung, Entwicklung und Bleichen und gegebenenfalls einem
zwischen Entwicklung und Bleichen vorgesehenen Wässerungsbad oder einem Stoppbad mit
einem Bleichbad, das ein Eisen(III)-komplexsalz eines biologisch abbaubaren Komplexbildners
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man
(1) dem Bleichbad, dem Wässerungsbad oder dem Stoppbad eine Verbindung zugibt, die
das Oxidationsprodukt von eingeschleppter Entwicklerlösung abfängt und mit dieser
zu einer farblosen Substanz reagiert oder
(2) das Bleichbad, das Wässerungsbad oder das Stoppbad mit einem Adsorptionsmittel
behandelt oder
(3) beide Maßnahmen durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zugegebene Verbindung einer
der Klassen a), b), c) oder d) angehört:
a) Sulfit,
b) Citrazinsäure,
c) Kuppler mit einer aktivierten Methylengruppe, bei der ein Wasserstoff durch Alkyl,
Cycloalkyl, Aryl oder Aralkyl ersetzt ist,
d) Kuppler, die im Bleichbad instabile oder sehr leicht wasserlösliche Farbstoffe
bilden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der zugegebenen
Verbindung um das 3,4-Dimethyl-1-(4-sulfophenyl)-5-pyrazolon handelt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Adsorptionsmittel einer
der Klassen a) oder b) angehört:
a) Aktivkohle
b) Adsorptionsharze
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der biologisch abbaubare Komplexbildner
des Eisen(III)-komplexsalzes der Formel I
R₁ = Carboxy-C₁-C₁₀-alkyl
R₂ = H, C₁-C₁₀-Alkyl, Carboxy-C₁-C₁₀-alkyl
R₃ = H, C₁-C₁₀-Alkyl, Carboxy-C₁-C₁₀-alkyl
entspricht.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß alle Substituenten des Komplexbildners
der Formel I einen Carboxy-C₁-C₁₀-alkylrest tragen.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Komplexbildner
der Formel I um die Nitrilodiessigmonopropionsäure handelt.
8. Bleichbad, das (I) ein Eisen(III)-komplexsalz, dessen Komplexbildner der Formel I
R₁ = Carboxy-C₁-C₁₀-alkyl
R₂ = H, C₁-C₁₀-Alkyl, Carboxy-C₁-C₁₀-alkyl
R₃ = H, C₁-C₁₀-Alkyl, Carboxy-C₁-C₁₀-alkyl
entspricht, und
(2) eine Verbindung, die das Oxidationsprodukt von eingeschleppter Entwicklerlösung
abfängt und mit dieser zu einer farblosen Substanz reagiert, enthält.
9. Bleichbad nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Bleichbad noch folgende
Bestandteile enthalten sind:
- freier Komplexbildner,
- Bromid- oder Chlorid-Ionen als Rehalogenierungsmittel,
- Nitrat-Ionen als Korrosionsschutzmittel.