[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trocknen von Holz oder anderen
Gütern, mit einem langgestreckten, zylindrischen äußeren Gehäuse und einem stirnseitigen
Verschlußdeckel, einem im Innern des Gehäuses koaxial angeordneten, langgestreckten
zylindrischen Heizschild, das den eigentlichen Trockenraum umschließt und auf der
Außenseite mit dem Gehäuseinnenmantel Umluftkanäle begrenzt, sowie mit einer Vakuumeinrichtung
und einer Luftumwälzeinrichtung auf der dem Verschlußdeckel gegenüberliegenden Stirnseite.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 35 43 248 A1 bekannt. Dabei wird die vom
Heizschild aufgewärmte Luft in Längsrichtung durch das im vom Heizschild umschlossenen
Trockenraum gestapelte Holz geblasen. Um dabei eine ausreichende Trocknung zu erhalten,
ist es erforderlich, besondere durchbrochene Stapelleisten zu verwenden, um der Trocknungsluft
einen Durchtritt durch das gestapelte Holz zu ermöglichen. Zum Einbringen dieser durchbrochenen
Stapelleisten muß das Holz dabei jedoch vom Lagerplatz umgestapelt werden, da es üblicherweise
auf durchgehenden Leisten gelagert ist.
[0003] Darüberhinaus ist aus der DE 28 06 747 A1 eine Einrichtung zum Trocknen von Holz
bekannt, bei der durch zickzackförmige Einbauten in abwechselnder Folge zu entsprechenden
Heizelementen auch eine Belüftung des Holzes in Querrichtung möglich ist. Eine solche
Anordnung beinhaltet jedoch einen erheblichen konstruktiven Aufwand, der darüberhinaus
noch einen erheblichen Platzbedarf erfordert, so daß Nutzvolumen und Wirkungsgrad
relativ beschränkt sind.
[0004] Ausgehend vom eingangs genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine für die Längsbelüftung bekannte Vorrichtung mit einfachen
Mitteln so umzugestalten, daß damit eine schnellere und gleichmäßigere Trocknung des
eingebrachten Holzes erfolgen kann, ohne daß dabei für einen Trocknungszyklus das
Holz umgestapelt werden muß.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Trockenraum stirnseitig
zur Luftumwälzeinrichtung hin mit einer das Heizschildende überdeckenden Trennwand
abgeschlossen ist, daß der Zwischenraum zwischen Heizschild und äußerem Gehäuse durch
radiale Trennwände in einen oberen, einen unteren und zwei seitliche Umluftkanäle
unterteilt ist und daß das Heizschild im Bereich der seitlichen, zum Verschlußdeckel
hin abgeschotteten Umluftkanäle Luftschlitze für eine Querbelüftung des im Trockenraum
gestapelten Holzes aufweist, und die Trockenluft vom Beschickungsende des Trockenraumes
über den oberen Umluftkanal zu der Luftumwälzeinrichtung zurückgeführt ist.
[0006] Mit einer solchen Luftführung und einem praktisch radialen Einblasen der Trockenluft
durch das Heizschild hindurch ist auf einfache Weise eine sehr viel wirkungsvollere
und genau dosierbare Querbelüftung des Holzstapels unter gleichmäßiger Verteilung
über die Höhe möglich.
[0007] Von besonderem Vorteil ist es dabei, wenn das Heizschild auf der einen Seite nur
im vorderen Bereich des einen seitlichen Umluftkanals und auf der anderen Seite nur
im hinteren Bereich des gegenüberliegenden Umluftkanals Querschlitze aufweist.
[0008] Das bedeutet, daß dem Holzstapel auf der einen Hälfte seiner Längserstreckung Trockenluft
von der einen Seite und auf der anderen Hälfte Trockenluft von der anderen Seite zugeführt
wird, so daß die Trockenluft jeweils ohne Gegenströmung die ganze Breite des Holzstapels
erfaßt und sich damit im Innern eine bessere Luftverteilung ohne zusätzliche Einbauten
ergibt, die auch zu einer gleichmäßigeren Trocknung beiträgt.
[0009] Ferner ist es zweckmäßig, wenn der unten liegende Umluftkanal ein langgestrecktes
Kühlregister aufweist und parallel zu den seitlichen Umluftkanälen beaufschlagbar
ist, so daß stets ein Teil der umgewälzten Luft rückgekühlt und dabei durch Unterschreiten
des Taupunktes vom mitgeführten Wasserdampf befreit wird.
[0010] Ferner ist es zweckmäßig, wenn die Luftumwälzeinrichtung aus mehreren, gesondert
ansteuerbaren Ventilatoren besteht.
[0011] Besonders zweckmäßig hat sich ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Trocknungsvorrichtung
erwiesen, bei dem erfindungsgemäß in der Aufwärmphase die Luft nur von einem Teil
der Ventilatoren und in der Trockenphase unter Erzeugung eines Vakuums von einer größeren
Anzahl von Ventilatoren umgewälzt wird.
[0012] Dabei ist es grundsätzlich auch möglich, daß die Luftführung innerhalb der Trockeneinrichung
durch Umschaltung der Ventilatoren von Saug- in Druckbetrieb umkehrbar ist.
[0013] Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Funktion einer Trockeneinrichtung
nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt in Vertikalrichtung durch eine Trockeneinrichtung entsprechend
der Schnittlinie I - I nach Fig. 2,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Trockeneinrichtung entsprechend der Schnittlinie II -
II nach Fig. 1 und
- Fig. 3
- einen Längsschnitt in der Horizontalebene durch die Trocknungseinrichtung entsprechend
der Schnittlinie III - III nach Fig. 2
[0014] Wie man aus den Figuren ersieht, weist die Trockeneinrichtung ein äußeres zylindrisches
Gehäuse 1 mit einem stirnseitigen Verschlußdeckel 2 als Beschickungsöffnung und einer
geschlossenen Stirnwand 3 auf, auf deren Innenseite eine Luftumwälzeinrichtung 4 in
Form von mehreren Ventilatoren angeordnet ist. Innerhalb des zylindrischen isolierten
Gehäuses 1 und koaxial dazu ist ein langgestrecktes zylindrisches Heizschild 5 angeordnet,
das aus einem Doppelmantel mit dazwischen liegenden Heizrohren besteht und das von
außen über einen Heizkessel 6 beheizt wird. Das Innere dieses Heizschildes 5 bildet
den eigentlichen Trocknungsraum 6, in dem, wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, entsprechendes
Langholz 7 auf einem Laufwagen 8 gestapelt ist und über den geöffneten Verschlußdeckel
2 eingefahren ist.
[0015] Der Trockenraum 6 bzw. das Heizschild 5 ist auf seiner innenliegenden Stirnseite
gegenüber den Ventilatoren 4 mit einer geschlossenen Stirnwand 9 abgeschlossen. Ferner
ist der vom Außenmantel des Heizschildes 5 und von der Innenfläches des Gehäuses 1
umschlossene Ringraum - wie man insbesondere aus dem Querschnitt nach Fig. 2 ersieht
- durch radiale Trennwände 10, 11, 12, 13 unterteilt, so daß damit ein oberer Umluftkanal
14, zwei seitliche Umluftkanäle 15 und 16 und ein unterer Umluftkanal 17 gebildet
werden. Dabei sind die seitlichen Umluftkanäle am deckelseitigen Ende des Heizschildes
5 über entsprechende Querwände 18 und 19 gegenüber dem stirnseitigen Raum 20 zwischen
Verschlußdeckel 2 und Ende des Heizschildes 5 abgeschottet, während der eigentliche
Trockenraum 6 und der obere und untere Umluftkanal 14 und 17 zu dem stirnseitigen
Raum 20 hin offen sind.
[0016] Wesentlich ist nun, daß das Heizschild 5 im seitlichen von den Umluftkanälen 15 und
16 überdeckten Bereich radial nach innen führende Luftschlitze 21 und 22 für eine
Querbelüftung des Holzstapels 7 aufweist. Für eine optimale Luftführung und Verwirbelung
ist es dabei von besonderem Vorteil, wenn beispielsweise ausgehend vom linken Umluftkanal
15 die Luftschlitze 21 nur in der vorderen, den Ventilatoren 4 benachbarten Hälfte
des Heizschildes 5 vorgesehen sind, während auf der gegenüberliegenden Seite ausgehend
vom Umluftkanal 16 die Luftschlitze 22 nur in der hinteren Hälfte des Heizschildes
5 vorgesehen sind. Damit trifft die querströmende Luft nicht auf eine Gegenströmung,
sondern kann sich über die gesamte Breite des Stapels erstrecken.
[0017] Ergänzend zu den bisher beschriebenen Aggregaten ist noch eine Vakuumpumpe 24 zur
Erzeugung eines Vakuums im Trockenraum 6 vorgsehen. Ferner sind im unteren Umluftkanal
17 Kühlregister 25 angeordnet, um einen Teil der feuchtigkeitsbeladenen Luft zurückzukühlen
und dabei durch Unterschreiten des Taupunktes eine Ausfällung der Wasserdampfbeladung
zu erreichen.
[0018] Die Funktionsweise der beschriebenen Vorrichtung ist nunmehr die folgende:
Die von den Ventilatoren 4 über den oberen Umluftkanal 14 angesaugte und dort im wesentlichen
aufgewärmte Luft wird über die seitlichen Umluftkanäle 15 und 16 zurückgefördert,
dort noch weiter aufgewärmt und über die Querschlitze 21 und 22 nach innen in den
eigentlichen Trockenraum 6 gepreßt. Hier werden dann die Holzstapel 7 im wesentlichen
quer von der Trockenluft durchströmt, wobei wegen der Luftzuführung einmal von der
einen und einmal von der anderen Seite Gegenströmungen vermieden werden und damit
eine bessere Feuchtigkeitsaufnahme erfolgt. Nach Austritt der mit Feuchtigkeit beladenen
Luft in den stirnseitigen Raum 20 wird die Luft dann über den oberen Umluftkanal 14
zu den Ventilatoren 4 zurückgesaugt und dabei wieder aufgewärmt.
[0019] Ein Teil der Umluft wird von den Ventilatoren 4 praktisch im Bypass durch den unteren
Umluftkanal 17 zum stirnseitigen Raum 20 gefördert, wobei dieser Luftanteil am Kühlregister
25 entlangstreicht, dort abgekühlt wird und einen Großteil der aufgenommenen Feuchtigkeit
abgibt.
[0020] Für eine optimale Betriebsweise ist es dabei zweckmäßig, wenn während der Aufwärmphase
nur ein Ventilator die Luft umwälzt. Anschließend während der eigentlichen Trocknungsphase
wird im Trockenraum über die Vakuumpumpe ein Vakuum von etwa 300 mbar erzeugt und
dabei dann die Luft über mindestens zwei weitere Ventilatoren 4 umgewälzt. Damit wird
auch während der Vakuumphase, wodurch der Siedepunkt des Wassers abgesenkt und damit
ein geringerer Energieverbrauch erforderlich ist, eine Luftbewegung von etwa 2m/s
zwischen dem Holz sichergestellt, so daß dadurch eine optimale Trocknung ermöglicht
wird.
[0021] Mit der beschriebenen Vorrichtung und der entsprechenden Luftführung ist es möglich,
mit einfachen Mitteln und unter optimaler Raumausnutzung eine Querbelüftung zur Trocknung
der eingefahrenen Holzstapel zu erreichen, wobei ein Umschichten des Holzes für den
Trockenvorgang nicht erforderlich ist und darüberhinaus mit einem gegenüber herkömmlichen
Verfahren stark verminderten Energieverbrauch eine gleichmäßige und optimale Trocknung
des Holzes sichergestellt ist.
1. Vorrichtung zum Trocknen von Holz oder anderen Gütern, mit einem langgestreckten,
zylindrischen äußeren Gehäuse und einem stirnseitigen Verschlußdeckel, einem im Innern
des Gehäuses koaxial angeordneten, langgestreckten zylindrischen Heizschild, das den
eigentlichen Trockenraum umschließt und auf der Außenseite mit dem Gehäuseinnenmantel
Umluftkanäle begrenzt, sowie mit einer Vakuumeinrichtung und einer Luftumwälzeinrichtung
auf der dem Verschlußdeckel gegenüberliegenden Stirnseite, dadurch gekennzeichnet,
daß der Trockenraum (6) stirnseitig zu der Luftumwälzeinrichtung (4) hin mit einer
das Heizschildende (5) überdeckenden Stirnwand (9) abgeschlossen ist, daß der Zwischenraum
zwischen Heizschild (5) und Gehäuse (1) durch radiale Trennwände (10, 11, 12, 13)
in einen oberen (14), einen unteren (17) und zwei seitlichen (15, 16) Umluftkanäle
unterteilt ist und daß das Heizschild (5) im Bereich der seitlichen, zum Verschlußdeckel
(2) hin abgeschotteten Umluftkanäle (15, 16) Luftschlitze (21, 22) für eine Querbelüftung
des im Trockenraum (6) gestapelten Holzes (7) aufweist und die Trockenluft vom Beschickungsende
(20) der Trockenkammer (6) über den oberern Umluftkanal (14) zu der Luftumwälzeinrichtung
(4) zurückgeführt ist.
2. Trockenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizschild (5)
auf der einen Seite nur im vorderen Bereich des einen seitlichen Umluftkanals (15)
und auf der anderen Seite nur im hinteren Bereich des gegenüberliegenden Umluftkanals
(16) Querschlitze (21, 22) aufweist.
3. Trockenvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Durchtrittfläche und
Anzahl der Querschlitze (21, 22) einstellbar sind.
4. Trockeneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Umluftkanal
(17) ein langgestrecktes Kühlregister (25) aufweist und parallel zu den seitlichen
Umluftkanälen (15, 16) beaufschlagbar ist.
5. Trockenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftumwälzeinrichtung
(4) aus mehreren, gesondert ansteuerbaren Ventilatoren besteht.
6. Verfahren zum Betrieb einer Trockenvorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Aufwärmphase die Luft nur von einem Teil der Ventilatoren und in der Trockenphase
unter Erzeugung eines Vakuums von einer größeren Anzahl von Ventilatoren umgewälzt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftführung durch Umschaltung
der Ventilatoren von Saug- in Druckbetrieb umkehrbar ist.