[0001] Die Erfindung geht aus von einer zum Trocknen eingerichteten Haushalt-Waschmaschine
mit einem Laugenbehälter als Trocknungsraum für die Wäsche, mit einem im unteren Bereich
des Laugenbehälters angekoppelten Kondensatorkanal, der im wesentlichen vertikal von
einem Kühlwasserstrom und im Gegenstrom dazu von der aus dem Laugenbehälter mittels
eines über dem Kondensatorkanal angeordneten Gebläses abgesaugten Prozeßluft durchflossen
wird, und mit einem an der Druckseite des Gebläses angeschlossenen und über dem Laugenbehälter
angeordneten Heizkanal, dessen Ausblasöffnung in den Laugenbehälter mündet, sowie
mit einem Zwischen dem Laugenbehälter und einer Waschmitteleinspüleinrichtung geführten
Waschmittel-Zulaufkanal, durch den auch Frischwasser über ein Magnetventil dem Laugenbehälter
Zugeführt werden kann, und schließlich mit einem am tiefsten Punkt des Laugenbehälters
angeordneten Laugenabfluß mit Pumpe und Ablaufkanal.
[0002] Derartige, auch zum Trocknen eingerichtete Waschmaschinen sind bekannt und gebräuchlich.
Die mit den bekannten Maschinen erzielbaren Trocknungszeiten werden jedoch im allgemeinen
als zu lang kritisiert, wodurch außerdem der spezifische Energieaufwand im Vergleich
zu den entsprechenden Werten bei einem sogenannten Solo-Trockner - einer Maschine,
die ausschließlich zum Trocknen der Wäsche eingerichtet ist - erheblich größer ist.
Außerdem bereiten die warmluftführenden Kanäle Schwierigkeiten im Innenraum des Maschinengehäues
bei wärmeempfindlichen Bauelementen von Steuergeräten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die zuvor angesprochenen Schwierigkeiten
auf ein technisch beherrschbares Maß zu verringern, den Wirkungsgrad des Trockenprozesses
zu verbessern und die Trocknungszeiten zu verkürzen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen dem Kondensatorkanal
und dem Gebläse ein Nebenluftkanal angeschlossen ist, dessen Saugöffnung zum oberen
Innenraum des Maschinengehäuses hin gerichtet ist, und daß der Waschmittel-Zulaufkanal
an einem Ort in der Waschmitteleinspüleinrichtung mündet, der freie Verbindung zur
die Maschine umgebenden Atmosphäre hat.
[0005] Der Nebenluftkanal kann die im oberen Gehäusebereich angestaute Heißluft absaugen
und über den Heizkanal dem Trocknungsraum zuleiten. Dadurch wird der Wirkungsgrad
des Trocknungsprozesses wesentlich verbessert. Die abgesaugte Heißluft wird von unten
her durch kühlere Innenraum-Luft ersetzt, so daß wärmeempfindliche Bauteile immer
ausreichend gekühlt werden können. Außerdem führt natürlich der bessere Wirkungsgrad
zu kürzeren Trocknungszeiten.
[0006] Zum Ausgleich der zusätzlichen Luftmengen aus dem Nebenluftkanal empfiehlt sich die
Ausgestaltung der Erfindung dadurch, daß der Ablaufkanal innerhalb des Maschinengehäuses
einen Steigrohrabschnitt enthält, vor dessen oberem Ende eine Verbindung zu dem Ort
der Waschmittel-Einspüleinrichtung besteht, an den der Waschmittel-Zulaufkanal angeschlossen
ist, derart, daß aus der Verbindung vom Steigrohrabschnitt austretende Lauge in den
Waschmittel-Zulaufkanal fließt.
[0007] Hierbei kann gewährleistet werden, daß die ausgleichenden Luftmengen aus dem Trocknungsraum
ebenfalls einem Kondensationsvorgang ausgesetzt sind und entsprechend getrocknet in
die Umgebung der Maschine entlassen werden. Zugleich ist damit ein Kurzschluß etwa
zum Nebenluftkanal ausgeschlossen, der den Prozeß allmählich aufheizen und seinen
Wirkungsgrad verringern würde.
[0008] Zur zusätzlichen Kühlung etwaiger wärmeempfindlicher Bauelemente kann der Kondensatorkanal
mit der Saugseite des Gebläses über einen Ansaugkanal verbunden sein, der im wesentlichen
horizontal im oberen Gehäusebereich in der Nähe wärmeempfindlicher Bauelemente einer
Steuerungseinrichtung geführt ist. Durch geeignete Führung und Formung des Ansaugkanals
bis hin Zu einem körperlichen Kontakt mit den betreffenden Bauelementen können nennenswerte
zusätzliche Kühlungseffekte erzielt werden.
[0009] Zur Vermeidung weiterer Wärmeabstrahlung der Warmluftführungen ist die erfindungsgemäße
Anordnung bei einer Waschmaschine mit einer frontseitigen Beschickungsöffnung, die
durch eine Bullaugentür mit einem durchsichtigen Topffenster verschließbar und von
einer Manschette zwischen der Öffnung im Gehäuse und der Öffnung im Laugenbehälter
umgrenzt ist, zweckmäßigerweise so zu treffen, daß die Ausblasöffnung des Heizkanals
über einen Kanalabschnitt (Manschettenkanal), der in der Manschette etwa radial so
auf das in der Beschickungsöffnung angeordnete Topffenster gerichtet ist, daß der
Warmluftstrom vom Fenster in den Trocknungsraum fließt. Dabei kann die aufgeheizte
Luft auf kürzestem Wege in den Trocknungsraum geleitet werden. Der Manschettenkanal
besteht außerdem aus einem schlecht wärmeleitenden Werkstoff (z.B. Gummi), so daß
dessen Wärmeabstrahlung durch nur sehr zögernd nachfließende Wärmemengen ersetzt wird.
[0010] Anhand des in der Zeichnung perspektivisch und in teilweiser Durchsicht dargestellten
Ausführungsbeispiels für eine frontbeschickte, zum Trocknen eingerichtete Waschmaschine
ist die Erfindung nachstehend erläutert.
[0011] Innerhalb des Maschinengehäuses 1 ist ein Laugenbehälter 2 als Trockenraum für die
Wäsche angeordnet, die in einer nicht dargestellten Wäschetrommel lagert, die horizontal
im Laugenbehälter drehbar gelagert ist. Am tiefsten Punkt des Laugenbehälters ist
ein Laugenabfluß 3 mit Pumpe 4 und Ablaufkanal 5 angekoppelt. Auf der rechten Seite
ist im unteren Bereich des Laugenbehälters 2 ein Kondensatorkanal 6 angekoppelt, der
im wesentlichen vertikal von einem Kühlwasserstrom aus einer Kühlwasserdüse 7 beaufschlagt
ist, die über ein Magnetventil 8 aus dem nicht dargestellten Kauswassernetz gespeist
werden kann. Im Gegenstrom zum Kühlwasserstrom wird vom Gebläse 10 die warme und feuchte
Prozeßluft durch den Kondensatorkanal 6 gesaugt und vom kalten Kühlwasserstrom entfeuchtet.
An die Druckseite des Gebläses 10 ist der Heizkanal 11 angeschlossen, der mit elektrischen
Heizkörpern 12 ausgestattet ist. An diesen Heizkörpern erwärmt sich die getrocknete
Prozeßluft wieder und wird über den Manschettenkanal 13 in den Aufnahmeraum des Bullaugen-Fensters
14 geleitet und vom Fenster 14 in den Trocknungsraum geführt.
[0012] Das Kondensat wird zusammen mit dem Kühlwasser dem unteren Bereich des Laugenbehälters
2 zugeführt und dort über den Laugenabfluß 3 aus der Maschine abgepumpt. Links oben
ist im Gehäuse 1 der Maschine eine Waschmitteleinspüleinrichtung 15 angeordnet, die
im vorliegenden Beispiel eine in einem Gehäuse geführte Schublade enthält. An dieses
Waschmitteleinspül-Gehäuse ist eine Verbindungsleitung 16 vom oberen Ende des Steigrohrabschnitts
17 des Ablaufkanals 5 geführt. Am vorderen Ende des Waschmitteleinspül-Gehäuses ist
ein Waschmittel-Zulaufkanal 18 angekoppelt, der auf der linken Seite im unteren Bereich
des Laugenbehälters mündet. Der Querschnitt dieser Verbindungsleitung 16 ist klein
genug gehalten, daß nur eine geringe Menge des durch den Ablaufkanal 5 und den Steigrohrabschnitt
17 geförderte Lauge durch das Waschmitteleinspül-Gehäuse und den Waschmittel-Zulaufkanal
18 wieder dem Laugenbehälter zugeführt werden kann. Die größere Menge der abgepumpten
Lauge entweicht über den Abflußschlauch 19 aus der Maschine. Dieser geringe abgezweigte
Laugenstrom dient ebenfalls der Kondensation eines Teils der Prozeßluft, die über
den Waschmittel-Zulaufkanal 18 und die Waschmitteleinspüleinrichtung 15 (Pfeile 20)
entfeuchtet wird und aus der Maschine entweicht.
[0013] Der Hauptstrom der feuchten Prozeßluft (Pfeil 21) gelangt in den Kondensatorkanal
6 und wird dort entfeuchtet. An den Kondensatorkanal schließt ein Ansaugkanal 22 an,
der den oberen Gehäusebereich von vorne nach hinten durchläuft. In ihm wird die entfeuchtete
und gekühlte Prozeßluft (Pfeil 23) dem Gebläse 10 zugeführt. Kurz vor der Saugmündung
des Gebläses 10 ist jedoch ein Nebenluftkanal 24 an den Ansaugkanal 22 angeschlossen.
Durch diesen Nebenluftkanal 24 wird vorgewärmte trockene Luft aus dem oberen Bereich
des Maschinengehäuses angesaugt (Pfeile 25) und der gekühlten und entfeuchteten Prozeßluft
23 zugesetzt. Dadurch wird auf dem Weg vom Gebläse bis zum Ausgang des Trocknungsraums
die Luftmenge und damit die von der Luft transportierbare Wärmemenge erhöht. Nach
dem Trocknungsraum teilt sich dieser Prozeßluft-Strom (Pfeile 20 und 21), wodurch
die durch den Nebenluftkanal 24 angesaugte zusätzliche Luftmenge durch den Waschmittel-Zulaufkanal
18 wieder entweichen kann.
[0014] Die erfindungsgemäße Anordnung hat noch den zusätzlichen Vorteil, daß der Heizkanal
11 nicht raum- und kostenaufwendig gegen Wärmeverluste isoliert werden muß. Trotzdem
wird der im oberen Gehäusebereich gelegene Steuergeräteraum (nicht näher bezeichnet)
nicht übermäßig erwärmt, ohne daß die vom Heizkanal abgestrahlte Wärmeenergie ungenutzt
bliebe. Zur Optimierung der Kondensations-Wirkungsgrade können die Querschnitte des
Waschmittel-Zulaufkanals 18 und des Kondensatorkanals 6 aufeinander abgestimmt sein,
so daß die Luftströmung im Nebenluftkanal 24 bzw. im Waschmittel-Zulaufkanal 18 klein
ist gegen die Strömung im Kondensatorkanal 6.
[0015] Für eine kurze Trocknungszeit ist eine hohe Luftmenge erforderlich, um eine möglichst
hohe Energiemenge pro Zeiteinheit von der Heizung zur Wäsche zu transportieren. Die
Luftmenge ist jedoch durch den engen Raum in einer zum Trocknen eingerichteten Haushalt-Waschmaschine,
der für Kanäle und Gebläse noch zur Verfügung gestellt werden kann, begrenzt. Durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen erhöht sich der Gesamt-Luftstrom im Trocknungsraum,
nämlich da, wo er am ehesten gebraucht wird.
[0016] Durch die Kondensation der Prozeßluft im Kondensatorkanal 6 und im Waschmittel-Zulaufkanal
18 werden außerdem Flusen aus dem Trocknungsraum niedergeschlagen. Für die aus dem
Waschmittel-Zulaufkanal 18 entweichende Nebenluft ist dies von besonderer Bedeutung.
[0017] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie
ist auch bei einer Waschmaschine anwendbar, deren Wäschetrommel mantelseitig beschickbar
ist, also vorzugsweise von oben. Selbstverständlich kann der Heizkanal 11 dann nicht,
wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, direkt oberhalb des Laugenbehälters angeordnet
werden. Stattdessen ist aber eine Anordnung in einer der beiden verbleibenden Raumecken
vorn oder hinten halb oberhalb des Laugenbehälters denkbar.
1. Zum Trocknen eingerichtete Haushalt-Waschmaschine mit einem Laugenbehälter als Trocknungsraum
für die Wäsche, mit einem im unteren Bereich des Laugenbehälters angekoppelten Kondensatorkanal,
der im wesentlichen vertikal von einem Kühlwasserstrom und im Gegenstrom dazu von
der aus dem Laugenbehälter mittels eines über dem Kondensatorkanal angeordneten Gebläses
abgesaugten Prozeßluft durchflossen wird, und mit einem an der Druckseite des Gebläses
angeschlossenen und über dem Laugenbehälter angeordneten Heizkanal, dessen Ausblasöffnung
in den Laugenbehälter mündet, sowie mit einem zwischen dem Laugenbehälter und einer
Waschmitteleinspüleinrichtung geführten Waschmittel-Zulaufkanal, durch den auch Frischwasser
über ein Magnetventil dem Laugenbehälter zugeführt werden kann, und schließlich mit
einem am tiefsten Punkt des Laugenbehälters angeordneten Laugenabfluß mit Pumpe und
Ablaufkanal, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kondensatorkanal (6) und dem Gebläse (10) ein Nebenluftkanal (24)
angeschlossen ist, dessen Saugöffnung zum oberen Innenraum des Maschinengehäuses (1)
hin gerichtet ist, und daß der Waschmittel-Zulaufkanal (18) an einem Ort in der Waschmitteleinspüleinrichtung
(15) mündet, der freie Verbindung zur die Maschine umgebenden Atmosphäre hat.
2. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ablaufkanal (5) innerhalb
des Maschinengehäuses (1) einen Steigrohrabschnitt (17) enthält, vor dessen oberem
Ende eine Verbindung (16) zu dem Ort der Waschmitteleinspüleinrichtung (15) besteht,
an den der Waschmittel-Zulaufkanal (18) angeschlossen ist, derart, daß aus der Verbindung
(16) vom Steigrohräbschnitt (17) austretende Lauge in den Waschmittel-Zulaufkanal
(18) fließt.
3. Waschmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensatorkanal
(6) mit der Saugseite des Gebläses (10) über einen Ansaugkanal (22) verbunden ist,
der im wesentlichen horizontal im oberen Gehäusebereich in der Nähe wärmeempfindlicher
Bauelemente einer Steuerungseinrichtung geführt ist.
4. Waschmaschine mit einer frontseitigen Beschickungsöffnung, die durch eine Bullaugentür
mit einem durchsichtigen Topffenster verschließbar und von einer Manschette zwischen
der Öffnung im Gehäuse und der Öffnung im Laugenbehälter umgrenzt ist, nach einem
der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausblasöffnung des Heizkanals
(11) über einen Kanalabschnitt (Manschettenkanal 13), der in der Manschette etwa radial
so auf das in der Beschickungsöffnung angeordnete Topffenster (14) gerichtet ist,
daß der Warmluftstrom vom Fenster (14) in den Trocknungsraum (2) fließt.