[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Farbbildner-Zubereitungen aus
A) einem Kern aus festen Teilchen eines Farbbildners,
B) einer ersten Hülle aus einem wasserlöslichen, nicht-ionogenen Polymeren und
C) einer zweiten Hülle aus einem vernetzten Polymeren.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung wäßrige Dispersionen, die eine oder mehrere dieser
Farbbildner-Zubereitungen enthalten, sowie solche Dispersionen, die zusätzlich einen
oder mehrere Elektronenakzeptoren als Farbentwickler enthalten.
[0003] Außerdem betrifft die Erfindung die Verwendung der Farbbildnerzubereitungen zur Herstellung
von wärme- und druckempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien sowie diese Aufzeichnungsmaterialien
selbst.
[0004] Der Aufbau und die Wirkungsweise von druck- und wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
sind wohlbekannt.
[0005] Auf einem Träger, in der Regel Papier, Karton oder Folie, ist eine druck- oder wärmeempfindliche
Schicht aufgebracht, die einen farblosen oder nur schwach gefärbten Farbbildner enthält,
der in Kontakt mit einem Elektronenakzeptor eine Farbreaktion ergibt.
[0006] Insbesondere bei druckempfindlichen Systemen werden für diese Beschichtung Mikrokapseln
verwendet, die den Farbbildner in nicht oder nur schwer flüchtigen Lösungsmitteln
(Kernölen) gelöst enthalten und die durch Druckausübung, bei geeigneter Erweichungstemperatur
des Wandmaterials aber auch durch punktuelle Wärmeeinwirkung, zerstört werden. Der
auf diese Weise freiwerdene Farbbildner kommt dann in Kontakt mit dem sauren Farbentwickler,
der entweder in derselben Schicht oder in einer zweiten Schicht auf demselben Träger
oder, wie bei den sog. Reaktionsdurchschreibepapieren, auf der gegenüberliegenden
Seite eines weiteren Blattes Papier dispergiert sein kann.
[0007] Bei wärmeempfindlichen Systemen sind meist nicht verkapselter Farbbildner und Entwickler
in einer Schicht auf den Träger aufgebracht. Sie sind dabei in Form unzusammenhängender
Teilchen in einem Bindemittel dispergiert. Bei Temperaturerhöhung schmelzen die Komponenten
und ermöglichen so die farbgebende Reaktion zwischen Farbbildner und Entwickler.
[0008] Besonders bei den letztgenannten Systemen besteht das Problem, daß bereits bei ihrer
Präparation qualitätsvermindernde Hintergrundanfärbungen auftreten können. Diese entstehen
durch Vorabentwicklung des Farbbildners, zum einen bei seiner für die Herstellung
einer Dispersion erforderlichen extrem feinen Anreibung in wäßrigem Medium, insbesondere
wenn dabei Dispergierhilfsmittel wie Polyvinylalkohol zugesetzt werden, und zum anderen
vor allem bei Verwendung kostengünstiger, in geringen Mengen wasserlöslicher Entwickler
durch Reaktion von Farbbildner und Entwickler bei Aufstreichen ihrer wäßrigen Dispersionen
auf die Papieroberfläche. Dies ist insbesondere der Fall bei schnell reagierenden
Systemen mit reaktiven Komponenten, wie sie beispielsweise für das Telefax-Verfahren
erwünscht sind.
[0009] Auch durch Mikroverkapselung lassen sich Hintergrundfärbungen bei den wärmeempfindlichen
Systemen nicht vollständig vermeiden, da immer geringe Mengen an nichtverkapseltem
Farbbildner vorliegen. Außerdem sind an das Wandmaterial besondere Anforderungen zu
stellen, da es bei geeigneter (nicht zu hoher) Temperatur erweichen muß.
[0010] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, Farbbildner-Zubereitungen zu finden,
welche die Herstellung hintergrundanfärungsfreier wärme- und druckempfindlicher Aufzeichnungsmaterialien
auf kostengünstige Weise ermöglichen.
[0011] Demgemäß wurden Farbbildner-Zubereitungen aus
A) einem Kern aus festen Teilchen eines Farbbildners,
B) einer ersten Hülle aus einem wasserlöslichen, nicht-ionogenen Polymeren und
C) einer zweiten Hülle aus einem vernetzten Polymeren
gefunden.
[0012] Weiterhin wurde ein Verfahren zur Herstellung dieser Farbbildner-Zubereitungen durch
a) Umhüllung von festen Farbbildnerteilchen mit einem wasserlöslichen, nicht-ionogenen
Polymeren durch Anreiben des Farbbildners mit dem Polymeren in wäßriger Dispersion
und
b) weitere Umhüllung der in Schritt a) erhaltenen Teilchen mit einem vernetzten Polymeren
durch Zugabe einer wäßrigen Dispersion des entsprechenden Oligomeren und dessen Aushärtung
zu einer zusammenhängenden, die in Schritt a) erhaltenen Teilchen umhüllenden Schicht
gefunden.
[0013] Außerdem wurden wäßrige Dispersionen, enthaltend eine oder mehrere dieser Farbbildner-Zubereitungen,
und solche, enthaltend eine oder mehrere dieser Farbbildner-Zubereitungen und einen
oder mehrere Elektronenakzeptoren als Entwickler, gefunden.
[0014] Nicht zuletzt wurden die Verwendung dieser Farbbildner-Zubereitungen zur Herstellung
von wärme- und druckempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien sowie diese Aufzeichnungsmaterialien
selbst gefunden.
[0015] Die erfindungsgemäßen Farbbildner-Zubereitungen enthalten einen Kern aus festen Teilchen
eines Farbbildners. Hierfür geeignet sind die bekanntermaßen in wärme- und druckempfindlichen
Aufzeichnungsmedien eingesetzten Farbbildner, die selbst farblos oder kaum gefärbt
sind und ihre Farbe in Kontakt mit einem Elektronenakzeptor durch Abgabe eines Elektrons
oder Aufnahme eines Protons entwickeln.
[0016] Als bevorzugte Farbbildner seien beispielsweise die Lactone wie besonders Kristallviolettlacton
und die Rhodamin- und Diazarhodaminlactone, die Phthalide, die Spirodipyrane wie besonders
die Spirodibenzopyrane und vor allem die Fluorane aufgeführt.
[0017] Da für viele Verwendungszwecke, u.a. für das Telefax-Verfahren, Farbbildner erwünscht
sind, die eine schwarze Farbe ergeben, sind z.B. 2-N-Phenylamino-3-methyl-6-dialkyl-
oder -diarylaminofluorane besonders bevorzugt.
[0018] Unter diesen zeichnet sich das 2-N-Phenylamino-3-methyl-6-diethylaminofluoran

durch seine hohe Reaktivität ganz besonders aus.
[0019] Selbstverständlich können auch Farbbildner-Mischungen, die auch Farbbildner aus mehreren
der genannten Verbindungsklassen enthalten können, eingesetzt werden, um die gewünschte
Farbe, z.B. Schwarz, zu liefern.
[0020] Die erste den Kern aus festem Farbbildner umschließende Hülle besteht aus einem wasserlöslichen,
nicht-ionogen Polymeren. Dabei kommen vor allem solche Polymere in Frage, die keine
freien Hydroxylgruppen enthalten, also beispielsweise Polyalkylenglykolether wie Polyethylen-,
Polypropylen- und Polybutylenglykolether und Methylcellulose mit möglichst hohem Anteil
an veretherten Hydroxylgruppen. Ganz besonders geeignet ist Polyvinylpyrrolidon, das
in der Regel K-Werte von 10 bis 100, bevorzugt von 30 bis 90 aufweist (Bestimmung
der K-Werte nach H. Fikentscher, Cellulosechemie, Band 13, S. 48-64 und 71-74 (1932)
in 1 gew.-%iger (bei K-Werten unter 30 in 5 gew.-%iger) wäßriger Lösung bei 25°C).
[0021] Die zweite Hülle wird von einem vernetzten Polymeren gebildet. Hierfür sind handelsübliche
thermoplastische Polymere wie Polyamide, Polyurethane, Polyisocyanate, Polyacrylate,
Copolymere aus Acrylaten und Methacrylaten, Polybutadien, Polykondensate aus Harnstoff,
Melamin, Phenol und Formaldehyd sowie Gelatine geeignet, die auf bekannte Weise ausgehärtet
und damit im wesentlichen wasserunlöslich gemacht worden sind. Besonders bevorzugt
ist vernetztes Melamin-Formaldehyd-Harz, das beispielsweise in der US-A-4 406 816
beschrieben ist.
[0022] Die erfindungsgemäßen Farbbildner-Zubereitungen sind vorteilhaft in zwei Verfahrensschritten
zu erhalten.
[0023] Die erste Hülle wird zweckmäßigerweise durch Anreiben des Farbbildners mit einer
wäßrigen Dispersion des wasserlöslichen, nicht-ionogen Polymeren, vorzugsweise einer
Polyvinylpyrrolidon-Dispersion, die in der Regel einen Gehalt von 1 bis 20 Gew.-%,
bevorzugt 5 bis 15 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon aufweist, in wäßrigem Medium auf eine
Teilchengröße von üblicherweise 0,1 bis 3 µm aufgebracht. Die Anreibung erfolgt vorteilhaft
in einer Perlmühle. In der Regel werden dabei 0,1 bis 10, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf den Farbbildner, an Polymerem verwendet. Oft ist es von Vorteil, viskositätserniedrigende
Mittel wie Acrylsäure/Styrol-Copolymerisate in Mengen von in der Regel 1 bis 20, bevorzugt
5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf festes Polyvinylpyrrolidon, zuzusetzen.
[0024] Für die zweite Umhüllung wird die im ersten Verfahrensschritt erhaltene Farbbildner-Dispersion
in der Regel mit einem Schuztkolloid und einem Oligomeren versetzt, das anschließend
z.B. durch Zugabe von Säure ausgehärtet wird und sich auf den vorbehandelten Farbbildnerteilchen
niederschlägt.
[0025] Vorzugsweise werden hierfür 1 bis 20, besonders 5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf den
Farbbildner, einer Mischung aus einer 20 gew.-%igen wäßrigen Lösung von Polyacrylamidomethylenpropansulfosäure
und einer 70 gew.-%igen wäßrigen Lösung von Melamin-Formaldehyd-Harz im Gewichtsverhältnis
1:1 verwendet. Die Aushärtung erfolgt vorteilhaft durch Zugabe von in der Regel 0,1
bis 5, bevorzugt 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf den Farbbildner, eines Elektrolyten wie
eines Alkali- oder Erdalkalimetallsalzes einer anorganischen Säure, z.B. Natriumchlorid,
Kaliumchlorid, Dinatriumhydrogenphosphat und vor allem Natriumdihydrogenphosphat,
und einer Säure wie Ameisensäure, mit der ein pH-Wert von etwa 3,5 bis 4,5 eingestellt
wird, bei einer Temperatur von etwa 70°C.
[0026] Die erfindungsgemäßen Farbbildner-Zubereitungen haben den großen Vorteil, daß sie
keine sichtbare Eigenfärbung aufweisen, da eine Vorentwicklung des Farbbildners bei
seiner für die Beschichtung von wärme- und druckempfindlichen Papieren erforderlichen
feinen Mahlung durch die Zugabe der genannten Polymeren wie besonders Polyvinylpyrrolidon
verhindert wird.
[0027] Weiterhin können ihre wäßrigen Dispersionen mit wäßrigen Entwickler-Dispersionen
gemischt werden, ohne daß eine Verfärbung eintritt. Eine Reaktion des Farbbildners
mit eventuell vorhandenem gelösten Entwickler wird durch die doppelte Schutzhülle
des Farbbildners verhindert. Die Mischungen sind in der Regel weit über 24 Stunden
stabil, so daß sie problemlos für weitere Zwecke eingesetzt werden können.
[0028] Es ist möglich, auch die Oberfläche des Entwicklers mit Polymeren zu belegen. In
der Regel ist dies jedoch nicht erforderlich, da die Umhüllung des Farbbildners als
Schutz ausreicht.
[0029] Die erfindungsgemäßen Farbbildner-Zubereitungen können vorteilhaft in wärme- und
druckempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien verwendet werden.
[0030] Die Herstellung dieser Materialien erfolgt dabei in üblicher Weise. Etwa 40 gew.-%ige
wäßrige Dispersionen der Farbbildner-Zubereitungen werden mit etwa 55 gew.-%igen wäßrigen
Entwickler-Dispersionen, je nach Art von Farbbildner und Entwickler, im Gewichtsverhältnis
von etwa 1:4 bis 1:15 gemischt und mit einer Schichtstärke von etwa 4 bis 7 g/m² auf
den Träger, meist Papier, dessen Oberfläche in der Regel geglättet worden ist, aufgetragen.
Das so beschichtete Papier wird anschließend getrocknet.
[0031] Als Entwickler kommen dabei die bekanntermaßen in wärme- und druckempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
eingesetzten Elektronenakzeptoren in Frage. Das sind beispielsweise
- solche auf der Basis von Silikaten wie aktiviertem und saurem Ton, Attapulgit, Bentonit,
kolloidalem Siliciumdioxid und Aluminium-, Magnesium- und Zink-Silikaten,
- Carbonsäuren wie Oxal-, Malein-, Bernstein-, Wein-, Zitronen-, Stearinsäure, Benzoe-
und p-tert.-Butylbenzoesäure, Phthalsäure, Gallussäure und Salicyl- und substituierte
Salicylsäure wie 3-Isopropyl-, 3-Cyclohexyl-, 3,5-Di-tert.-butyl- und 3,5-Di(2-methylbenzyl)salicylsäure,
- Phenolderivate wie 4,4'-Isopropyliden-diphenol, -bis(2-chlorphenol), -bis(2,6-dichlorphenol),
-bis(2,6-dibromphenol), -bis(2,6-dimethylphenol) und -bis(2-tert.-butylphenol), 2,2'-Methylen-bis(4-chlorphenol)
und -bis(4-methyl-6-butylphenol), 4,4'-sec.-Butyliden-diphenol, 4,4'-Cyclohexyliden-diphenol
und -bis(2-methylphenol), 2,2'-Dihydroxydiphenyl, 4-tert.-Butyl- und 4-Phenyl-phenol,
Phenolharze, α- und β-Naphthol und
- Methyl-4-hydroxy-benzoat sowie
- Salze dieser organischen Akzeptoren.
[0032] Entwickler auf der Basis von Phenol sind für die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien
bevorzugt. Darunter ist 4,4'-Isopropyliden-diphenol (Bisphenol A) besonders bevorzugt.
[0033] Die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien können weitere üblicherweise verwendete
Zusätze in der wärme- oder druckempfindlichen Schicht enthalten. Das sind z.B. Gleitmittel
wie Zinkstearat, die zur Glättung der Papieroberfläche beitragen. Insbesondere in
wärmeempfindlichen Schichten können auch Sensitizer eingesetzt werden. Das sind spezielle
Wachse mit niedrigen Schmelzpunkten, die eine Erniedrigung der Erweichungstemperatur
bewirken und damit die Entwicklung beschleunigen.
[0034] Die erfindungsgemäßen druck- und wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien weisen
keine sichtbaren Hintergrundanfärbungen auf. Photometrische Messungen ergeben Intensitätswerte
deutlich unter 1 K/S·100. Die Schwärzungen bzw. die Färbungen allgemein, die beim
Drucken erzielt werden, liegen deutlich über 40 K/S·100 (Auswertung nach Kubelka-Munk;
Kunststoff-Rundschau 17, S. 282 - 291 (1970)). Die Anforderungen, die an derartige
Materialien zu stellen sind, sind damit klar erfüllt.
[0035] Die erfindinngsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien haben weiterhin den großen vorteil,
daß Farbbildner und Entwickler in beliebiger Weise ausgewählt werden können, ohne
auf besonders reaktive Farbbildner und wasserlösliche Entwickler verzichten zu müssen.
Damit können auch die zugleich besonders kostengünstigen Komponenten 2-N-Phenylamino-3-methyl-6-diethylaminofluoran
und Bisphenol A eingesetzt werden, so daß schnell reagierende Systeme, die tiefe Schwärzungen
ergeben, herstellbar sind.
Beispiele
a) Herstellung der Farbbildner-Zubereitungen
Beispiel 1
[0036] 10 g des Farbbildners 2-N-Phenylamino-3-methyl-6-diethylaminofluoran wurden unter
Zugabe von 15 g Wasser mit 1 g einer 10 gew.-%igen wäßrigen Dispersion von Polyvinylpyrrolidon
(K 30) in einer Perlmühle angerieben, bis eine mittlere Teilchengröße von 1 µm erreicht
war.
[0037] Anschließend wurde die auf diese Weise vorbehandelte Farbbildner-Dispersion unter
Rühren zunächst mit 1,9 g einer Mischung aus einer 70 gew.-%igen wäßrigen Lösung von
Melamin-Formaldehyd-Harz (Molverhältnis Melamin:Formaldehyd = 1:5,6 bis 1:6,2) und
einer 20 gew.-%igen wäßrigen Lösung von Polyacrylamidomethylenpropansulfosäure im
Gewichtsverhälnis 1:1 und dann mit 0,22 g Natriumdihydrogenphosphat versetzt. Danach
wurde mit Ameisensäure ein pH-Wert von 4,2 eingestellt. Nach einstündigem Rühren bei
Raumtemperatur unter Zugabe von 2,5 g Wasser wurde das Gemisch zur vollständigen Aushärtung
weitere 2 h bei 70°C gerührt.
[0038] Es wurde eine etwa 35 gew.-%ige wäßrige Dispersion von 2-N-Phenylamino-3-methyl-6-diethylaminofluoran
erhalten, die keine sichtbare Verfärbung aufwies. Die photometrische Messung ergab
einen Intensitätswert von 0,1 K/S·100.
Beispiel 2 bis 5
[0039] Diese in der nachfolgenden Tabelle genannten Farbbildner-Zubereitungen wurden auf
analoge Weise zu Beispiel 1 hergestellt und wiesen vergleichbare Eigenfärbungen im
Bereich von 0,1 bis 0,6 K/S·100 auf.
b) Anwendung der Farbbildner-Zubereitungen zur Herstellung von wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterialien
[0040] Die unter a) erhaltenen Farbbildner-Dispersionen wurden auf einen Farbbildner-Gehalt
von 13 Gew.-% verdünnt und im Gewichtsverhältnis 1:1 mit einer 55 gew.-%igen wäßrigen
Dispersion von Bisphenol A gemischt.
[0041] Zur Beurteilung der Färbung dieser Thermodispersionen wurden photometrische Messungen
mit dem Zeiss Photometer Elrepho durchgeführt und nach Kubelka-Munk in K/S·100 ausgewertet.
Die Ergebnisse nach Stehzeiten von 5, 60 und 180 Minuten sind in der unten folgenden
Tabelle aufgeführt.
[0042] Zur Herstellung der wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien wurden die Thermodispersionen
mit einer 30 µm-Rakel so auf Streichrohpapier aufgetragen, daß sich eine Schichtstärke
von ca. 6 g/m² ergab. Das beschichtete Papier wurde mit Warmluft von maximal 50°C
getrocknet.
[0043] Die Entwicklung dieser wärmeempfindlichen Schichten wurde jeweils in dem F+O Electronic
Systems Thermodrucker der Neckarsteinach GmbH vom Typ 180/300 TES 9024 B mit Wärmeimpulsen
von 7 msec durchgeführt. Die erzielten Schwärzungen (bzw. die Blaufärbung in Beispiel
4) wurden nach Kubelka-Munk in K/S·100 ausgewertet. Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle zusammengefaßt.

1. Farbbildner-Zubereitungen aus
A) einem Kern aus festen Teilchen eines Farbbildners,
B) einer ersten Hülle aus einem wasserlöslichen, nicht-ionogenen Polymeren und
C) einer zweiten Hülle aus einem vernetzten Polymeren.
2. Farbbildner-Zubereitungen nach Anspruch 1, erhältlich durch
a) Umhüllung von festen Farbbildnerteilchen mit einem wasserlöslichen, nicht-ionogenen
Polymeren durch Anreiben des Farbbildners mit dem Polymeren in wäßriger Dispersion
und
b) weitere Umhüllung der in Schritt a) erhaltenen Teilchen mit einem vernetzten Polymeren
durch Zugabe einer wäßrigen Dispersion des entsprechenden Oligomeren und dessen Aushärtung
zu einer zusammenhängenden, die in Schritt a) erhaltenen Teilchen umhüllenden Schicht.
3. Farbbildner-Zubereitungen nach Anspruch 1 oder 2, enthaltend einen farblosen oder
kaum gefärbten Farbbildner, der in Kontakt mit einem Elektronenakzeptor eine Farbreaktion
ergibt.
4. Farbbildner-Zubereitungen nach den Ansprüchen 1 bis 3, enthaltend einen Farbbildner
aus der Gruppe der Fluorane, der Lactone, der Phthalide und der Spirodipyrane.
5. Verfahren zur Herstellung von Farbbildner-Zubereitungen gemäß den Verfahrensschritten
von Anspruch 2.
6. Wäßrige Dispersionen, enthaltend eine oder mehrere Farbbildner-Zubereitungen gemäß
den Ansprüchen 1 bis 4.
7. Wäßrige Dispersionen, enthaltend eine oder mehrere Farbbildner-Zubereitungen gemäß
den Ansprüchen 1 bis 4 und einen oder mehrere Elektronenakzeptoren als Entwickler.
8. Verwendung von Farbbildner-Zubereitungen gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 zur Herstellung
von wärme- und druckempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien.
9. Wärme- und druckempfindliche Aufzeichnungsmaterialien, enthaltend eine oder mehrere
Farbbildner-Zubereitungen gemäß den Ansprüchen 1 bis 4.