[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung zum Fieren
oder Einholen des Versorgungsleitungskabels einer Unterwassereinrichtung gemäß dem
Oberbegriff der nebengeordneten Ansprüche 1 und 11.
[0002] Zur Erforschung des Meeresbodens oder zur Unterwasser-Pfahlgründung ist es allgemein
üblich, entsprechend ausgerüstete Unterwassereinrichtungen von einem Schiff oder einer
geeigneten Plattform aus auf den Meeresboden abzusenken. Die Unterwassereinrichtung
wird dabei unter Einsatz eines Krans über ein Halteseil abgesenkt, während das zur
Energieversorgung der Unterwassereinrichtung und zur Signalübertragung dienende Versorgungsleitungskabel
von der Trommel einer Winde abgewickelt und über eine untere Umlenkrolle über die
Bordkante geführt wird. Dabei ist die Kapazität der Trommel auf eine maximale Kabellänge
von ca. 1250 m beschränkt, d.h. es ist nicht möglich, eine Unterwassereinrichtung
mit einem einstückigen Versorgungsleitungskabel tiefer als ca. 1250 m abzusenken.
Soll die Unterwassereinrichtung beispielsweise bis auf eine Meerestiefe von ca. 2000
m abgelassen werden, ist es notwendig, zwei Versorgungsleitungskabel kraftschlüssig
zu kuppeln und die elektrischen und hydraulischen Verbindungen herzustellen. Dabei
bereitet es Schwierigkeiten, die steife Kupplungsvorrichtung ohne Beschädigung des
Kabels über die untere Umlenkrolle zu führen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Fieren oder Einholen des Versorgungsleitungskabels einer Unterwassereinrichtung anzugeben,
das bzw. die in einfacher Weise das kraftschlüssige Kuppeln von mindestens zwei Versorgungsleitungskabeln
ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes
erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Die Aufgabe wird bezüglich der Vorrichtung erfindungsgemäß durch die im Anspruch
11 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
[0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch
die in die horizontale Position gedrehte Schwenkvorrichtung eine Arbeitsbühne geschaffen
wird, auf der die zur Kupplung zweier Versorgungsleitungskabel notwendigen Arbeiten
in einfacher Weise auf See ausführbar sind. Die durch das Gewicht des bereits abgewickelten
Versorgungsleitungskabels erzeugte hohe Zugkraft wird von der Schwenkvorrichtung "aufgefangen".
Da der Kupplungsvorgang - von der Bordkante aus betrachtet - nach der unteren Umlenkrolle
erfolgt, ist es nicht erforderlich, die Kupplung über irgendeine Umlenkrolle zu führen,
sondern es wird in einfacher Art und Weise die Schwenkvorrichtung in ihre vertikale
Position gedreht, wonach die Kupplung ohne weitere Hemmnisse in Richtung Wasserspiegel
abgelassen werden kann.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Ausgestaltungen vereinfachen die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Schiffsheck mit einer Vorrichtung zum Fieren und Einholen von Versorgungsleitungskabeln
für Unterwassereinrichtungen,
- Figur 2
- eine Winde mit Trommeltasche,
- Figur 3
- eine in die horizontale Position gebrachte Schwenkvorrichtung,
- Figur 4
- zwei zur Kupplung positionierte Kabelkupplungen von Versorgungsleitungskabeln,
- Figur 5
- zwei zusammengekuppelte Versorgungsleitungskabel
- Figur 6
- eine in die vertikale Position gebrachte Schwenkvorrichtung.
[0009] In Figur 1 ist ein Schiffsheck mit einer Vorrichtung zum Fieren (Ablassen, Absenken)
und Einholen von Versorgungsleitungen für Unterwassereinrichtungen dargestellt. Es
ist ein Schiff 1 zu erkennen, an dessen Heck eine Unterwassereinrichtung 2 bis zum
Meeresgrund abgesenkt oder vom Meeresgrund eingeholt werden soll. Die Unterwassereinrichtung
2 kann beispielsweise eine Station zur Erforschung des Meeresbodens, eine Unterwasser-Hammerstation
zur Pfahlgrundung oder ähnliches sein. Das Gewicht der Unterwassereinrichtung 2 lastet
während des Fierens oder Einholens über einem Halteseil 3 an einem auf dem Schiff
1 oder einer separaten Plattform montierten Kran 4. Zur Versorgung der Unterwassereinrichtung
2 mit elektrischer Spannung, zum Betrieb hydraulischer Einrichtungen etc. sowie zur
signalelektrischen Ansteuerung und Rückmeldung ist ein Versorgungsleitungskabel (Umbilical)
zwischen Unterwassereinrichtung 2 und Schiff 1 vorgesehen.
[0010] Dieses Versorgungsleitungskabel 5 wird während des Fierens von der Trommel einer
ersten Wende 6 abgewickelt bzw. umgekehrt beim Einholen auf die Trommel dieser Winde
6 aufgewickelt. Zur reibungsarmen Umlenkung des Versorgungsleitungskabels ist eine
über die Bordkante hinausragende untere Umlenkrolle 7 vorgesehen, d.h. das Versorgungsleitungskabel
wird von der ersten Winde 6 über die untere Umlenkrolle 7 um 90° umgelenkt in Richtung
Wasserspiegel W bzw. Meeresboden geleitet. Eine zusätzliche obere Umlenkrolle 8 verbessert
die Führungseigenschaften während die Unterwassereinrichtung durch den Kran 4 oberhalb
des Wasserspiegels W gehoben wird.
[0011] An der Achse der unteren Umlenkrolle 7 bzw. parallel hierzu ist eine um diese Achse
bzw. um eine Achse parallel hierzu um mindestens 90° drehbare Schwenkvorrichtung 9
montiert. Diese Schwenkvorrichtung 9 befindet sich während des Fierens oder Einholens
des Versorgungsleitungskabels in vertikaler Position, so daß sich das Versorgungsleitungskabel
5 ohne Berührung der Schwenkvorrichtung 9 in Richtung Wasserspiegel W bewegen kann.
Am in vertikaler Position dem Wasserspiegel W zugewandten Ende der Schwenkvorrichtung
9 befindet sich eine weitere Umlenkrolle 10.
[0012] In Figur 1 ist ferner eine zweite Winde 11 in Reihe zur ersten Winde 6 zu erkennen,
deren Funktion insbesondere in der Beschreibung zu den Figuren 4 und 5 erläutert wird.
Allgemein besteht die Aufgabe, eine Unterwassereinrichtung 2 auf eine Meeresbodentiefe
von z.B. 2000 m abzusenken. Da die Trommel der Winde 6 ein Versorgungsleitungskabel
5 mit einer Länge von maximal 1250 m aufweist, ist es zum Erreichen des Meeresbodens
notwendig, dieses Versorgungsleitungskabel 5 mit einem zusätzlichen Versorgungsleitungskabel
22 (siehe Figuren 4, 5) zu kuppeln. Dieses zusätzliche Versorgungsleitungskabel 22
befindet sich auf der Trommel der zweiten Winde 11.
[0013] Vor dem Kuppeln beider Versorgungsleitungskabel 5 und 22 ergibt sich das Problem,
das infolge seines Eigenwichtes unter starkem Zug stehende Versorgungsleitungskabel
5 aus der Winde 6 zu entnehmen. Die Trommel der Winde 6 ist hierzu speziell ausgebildet
und weist eine die Kabelkupplung 12 des Versorgungsleitungskabels 5 aufnehmende, seitliche
Trommeltasche 13 auf, wobei die Kabelkupplung 12 an einem Flansch 25 der Trommeltasche
13 befestigt ist (z.B. Schraubbefestigung).
[0014] In Figur 2 ist eine Winde 6 mit Trommeltasche 13 dargestellt. Es ist zu erkennen,
daß ein mit der Kabelkupplung 12 verbundener Korb 14 mit einer Öse zur Fixierung eines
Trommelseils 16 einer Hilfswinde 15 versehen ist. Die Hilfswinde 15 befindet sich
- vom Schiffsheck aus betrachtet - hinter der Winde 6 und ist längs eines Gestells
vertikal verfahrbar, damit stets eine geradlinige Zugkraftübertragung vom Versorgungsleitungskabel
5 über die Kabelkupplung 12, den Korb 14 und das Trommelseil 16 zur Hilfswinde 15
gewährleistet ist.
[0015] Durch Abnehmen des Taschendeckels wird die Trommeltasche 13 geöffnet (siehe Figur
2) und der Korb 14 wird mit der Kabelkupplung 12 des bis zur Endstellung abgewickelten
Versorgungsleitungskabels 5 verschraubt. In einem weiteren Arbeitsgang wird das Trommelseil
16 am Korb 14 befestigt (z.B. durch Schäkel) und mit der Hilfswinde 15 angezogen.
Die Befestigung zwischen der Kabelkupplung 12 und dem Flansch 25 der Trommeltasche
13 kann jetzt gelöst werden. Anschließend wird die Hilfswinde 15 längs des Gestells
gemäß Pfeilrichtung A vertikal nach unten verfahren (z.B. mittels eines Hydraulikantriebs).
[0016] Die Winde 6 weist jetzt die in Figur 3 dargestellte Position auf, in der eine im
wesentlichen horizontale Zugkraftübertragung von der Hilfswinde 15 über das Trommelseil
16, den Korb 14 mit daran montierter Kabelkupplung 12 zum Versorgungsleitungskabel
5 gewährleistet ist. Der Korb 14 mit montierter Kabelkupplung 12 kann der Trommeltasche
13 leicht entnommen werden, nachdem die Winde in Pfeilrichtung A bewegt wurde.
[0017] Desweiteren wird die Schwenkvorrichtung 9 von ihrer vertikalen in ihre horizontale
Position gebracht, wie dies in Figur 3 dargestellt ist. Das dem Wasserspiegel W zugewandte
Ende der Schwenkvorrichtung 9 wird hierzu über ein mit einem Kran 17 verbundenes Seil
18 bis in die horizontale Position hochgeschwenkt und in dieser Position festgehalten.
Während des Schwenkvorganges wirkt die Achse der unteren Umlenkrolle 7 bzw. eine hierzu
parallele Achse als Drehachse und das Versorgungsleitungskabel 5 greift in die Umlenkrolle
10 der Schwenkvorrichtung 9 ein.
[0018] In einem nächsten Arbeitsgang wird ein abnehmbarer Arretierblock 19 auf der Schwenkvorrichtung
9 befestigt.
[0019] Durch kontrolliertes Fieren des Seils 16 mit der Hilfswinde 15 wird das Versorgungsleitungskabel
5 über die Umlenkrolle 10 abgelassen, bis die Kabelkupplung 12 den Arretierblock 19
erreicht und durch diesen festgehalten wird. Anschließend kann der Korb 14 von der
Kabelkupplung 12 gelöst werden und das vom Korb 14 abmontierte Trommelseil 16 wird
auf die Hilfswinde 15 aufgewickelt.
[0020] Wie in Figur 4 dargestellt, wird nachfolgend das zusätzliche Versorgungsleitungskabel
22 von der Trommel der zweiten Winde 11 soweit abgewickelt, bis sich die Kabelkupplung
23 dieses Kabels 22 auf der Schwenkvorrichtung 9 befindet und einen vorgebbaren Abstand
von der mittels des Arretierblocks 19 fixierten Kabelkupplung 12 des Kabels 5 aufweist.
Dieser vorgebbare Abstand wird im wesentlichen durch die Länge der zwischen beiden
Kabelkupplungen 12, 23 vorzusehenden Kabelverbindungsleitungen bestimmt. Zur erleichterten
Abwicklung des Kabels 22 von der Trommel der zweiten Winde 11 ist eine Handwinde 20
hinter dem Arretierblock 19 auf der Schwenkvorrichtung 9 angeordnet, deren Seil 21
mit der Kabelkupplung 23 verbunden wird. Anschließend kann das Versorgungsleitungskabel
22 unter der Trommel der ersten Winde 6 hindurchgezogen werden. Alternativ hierzu
kann anstelle der Handwinde 20 eine Hilfs-Umlenkrolle montiert sein. Bei dieser Variante
wird das Versorgungsleitungskabel 22 über das Trommelseil 16 mittels der Hilfswinde
15 zur Schwenkvorrichtung 9 hin gezogen, wobei das Trommelseil 16 über die Hilf-Umlenkrolle
umgelenkt wird.
[0021] Es folgt in einem weiteren Arbeitsschritt die Verbindung beider Versorgungsleitungskabel
5, 22 über entsprechend ausgebildete Kabelverbindungsleitungen. Hierzu fungiert die
Schwenkvorrichtung 9 als Arbeitsbühne. Die einzelnen Verbindungen müssen wasserdicht
ausgeführt sein, wobei der in einer Meerestiefe von z.B. 2000 m herrschende Wasserdruck
entsprechend zu berücksichtigen ist. Nach dem Herstellen der Verbindungen werden zwei
Halbschalen aus rostfreiem Stahl als Zugvorrichtung 24 um beide Kabelkupplungen 12,
23 sowie die montierten Kabelverbindungsleitungen gelegt und mit den Körben der Kabelkupplungen
12, 23 fest verschraubt, wie in Figur 5 dargestellt. Diese Zugvorrichtung 24 überträgt
die durch Eigengewicht des Versorgungsleitungskabels 5 erzeugte Zugkraft auf das Versorgungsleitungskabel
22 und die zweite Winde 11. Die Zugvorrichtung 24 selbst muß die Kabelkupplungen 12,
23 und die Kabelverbindungsleitungen nicht wasserdicht umschließen.
[0022] Nachdem die zweite Winde 11 die Zugkraft durch Hieven übernommen hat, können der
Arretierblock 19 abgebaut und die Schwenkvorrichtung 9 wieder um 90° von der horizontalen
in die vertikale Position gedreht werden. Dies erfolgt durch Ablassen des am Kran
17 befestigten Seiles 18. Während des Schwenkvorganges greift das Kabel 22 in die
untere Umlenkrolle 7 ein, während die Umlenkrolle 10 das Kabel 5 führt und es in vertikaler
Position der Schwenkvorrichtung 9 freigibt. Nach Beendigung des Schwenkvorganges befindet
sich die Schwenkvorrichtung in der vertikalen Position, wie in Figur 6 gezeigt.
[0023] Danach kann das Kabel 22 von der Trommel der zweiten Winde 11 abgewickelt werden,
bis die Unterwassereinrichtung 2 die gewünschte Arbeitstiefe erreicht hat.
[0024] Falls die Unterwassereinrichtung 2 auf eine größere Meerestiefe als ca. 2500 m abgelassen
werden soll, können weitere zusätzliche Winden mit weiteren zusätzlichen Versorgungsleitungskabeln
vorgesehen sein. Der Kuppelvorgang zwischen zwei Versorgungsleitungskabeln erfolgt
jeweils in der vorstehend beschriebenen Weise.
[0025] Allgemein ist zu den vorstehenden Ausführungen nachzutragen, daß die obere Umlenkrolle
8 jeweils anzuheben oder zu demontieren ist, sobald eine Kabelkupplung eines Versorgungsleitungskabels
über die untere Umlenkrolle 7 läuft. Alternativ hierzu ist es auch möglich, die obere
Umlenkrolle 8 für den Kupplungsvorgang aus ihrer normalen Position oberhalb der Umlenkrolle
7 abzubauen und an die Position der Umlenkrolle 10 zu montieren. Bei dieser Variante
entfällt vorteilhaft eine eigene Umlenkrolle 10. Der An- und Abbau der Umlenkrolle
8 an die Schwenkvorrichtung 9 muß jeweils in vertikaler Position der Schwenkvorrichtung
erfolgen. Auch kann die gesamte Schwenkvorrichtung 9 demontierbar sein.
[0026] Das Einholen der Versorgungsleitungskabel und das Entkuppeln der Kabelkupplungen
erfolgt in umgekehrter Reihenfolge zu den vorstehenden, im wesentlichen das Fieren
betreffenden Ausführungen. Insbesondere wird die Schwenkvorrichtung 9 von ihrer vertikalen
in ihre horizontale Position erst dann gedreht, wenn sich die Zugvorrichtung 24 unmittelbar
neben der Schwenkvorrichtung befindet (siehe Figur 6), so daß sich nach erfolgter
Schwenkung die in Figur 5 dargestellte Konfiguration mit auf der Arbeitsbühne befindlicher
Zugvorrichtung 24 ergibt. Eine genaue Positionierung der Zugvorrichtung 24 in die
gewünschte Lage kann mittels der zweiten Winde 11 erfolgen. Anschließend wird der
Arretierbock 19 zur Fixierung der Kabelkupplung 12 montiert. Jetzt kann die Zugvorrichtung
24 gelöst und entfernt werden. Nach Demontage der Kabelverbindungsleitungen läßt sich
das Versorgungsleitungskabel 22 inklusive Kabelkupplung 23 vollständig auf die Trommel
der Winde 11 aufwickeln.
[0027] Anschließend kann der Korb 14 mit der Kabelkupplung 12 verbunden werden, worauf die
Kabelkupplung 12 unter Einsatz der Hilfswinde 15 in die Trommeltasche 13 der Winde
6 eingeführt wird. Nach Demontage des Arretierbocks 19 kann die Schwenkvorrichtung
9 wiederum in die vertikale Position gedreht oder demontiert werden. Es folgt eine
Vertikalbewegung der Hilfswinde 15 entgegen Pfeilrichtung A. Nachdem die Kabelkupplung
12 am Flansch 25 der Trommeltasche 13 befestigt ist, können der Korb 14 vom Trommelseil
16 gelöst, der Taschendeckel auf die Trommeltasche 13 montiert und das Versorgungsleitungskabel
5 mit der Winde 6 eingeholt werden.
1. Verfahren zum Fieren oder Einholen des Versorgungsleitungskabels einer Unterwassereinrichtung
von einem Schiff oder einer geeigneten Plattform aus, wobei das Versorgungsleitungskabel
von der Trommel einer Winde über eine untere Umlenkrolle über den Schiffsrand hinaus
geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum kraftschlüssigen Kuppeln oder Entkuppeln der Kabelkupplungen zweier Versorgungsleitungskabel
eine Schwenkvorrichtung um die Achse der unteren Umlenkrolle oder um eine Achse parallel
hierzu von ihrer vertikalen in ihre horizontale Position gedreht wird, wodurch die
Schwenkvorrichtung als horizontale Arbeitsbühne für den Kuppel- oder Entkuppelvorgang
dient, und daß die Schwenkvorrichtung nach dem erfolgten Kuppeln oder Entkuppeln wieder
in ihre vertikale Position gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehung der Schwenkvorrichtung
um mindestens 90° unter Einsatz eines Krans erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine beim Fieren
oder Einholen des Versorgungsleitungskabels oberhalb der unteren Umlenkrolle befindliche
Umlenkrolle zur Durchführung des Kuppelvorganges an das in vertikaler Position untere
Ende der Schwenkvorrichtung montiert wird, wodurch eine Führung des bereits abgewickelten
Versorgungsleitungskabels während des Drehens der Schwenkvorrichtung gewährleistet
ist.
4. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kabelkupplung eines Versorgungsleitungskabels mit dem Seil einer Hilfswinde
verbunden und durch Betätigung dieser Hilfswinde in ihre Position auf der horizontalen
Schwenkvorrichtung oder in eine Trommeltasche der Winde gebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfswinde längs eines
Gestells derart vertikal verfahren wird, daß stets eine geradlinige Zugkraftübertragung
vom Seil der Hilfswinde über die Kabelkupplung zum Versorgungsleitungskabel erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und/oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelkupplung
des Versorgungsleitungskabels und das Seil der Hilfswinde mit einem Korb verbunden
werden.
7. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Arretierbock zur Fixierung der Kabelkupplung des abgewickelten Versorgungsleitungskabels
an der Schwenkvorrichtung befestigt wird.
8. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das an das erste Versorgungsleitungskabel anzukuppelnde zweite Versorgungsleitungskabel
mittels einer auf der Schwenkvorrichtung montierten Handwinde in die vorgegebene Position
auf der horizontalen Schwenkvorrichtung gezogen wird.
9. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das an das erste Versorgungsleitungskabel anzukuppelnde zweite Versorgungsleitungskabel
mittels einer auf der Schwenkvorrichtung montierten Hilfs-Umlenkrolle und der Hilfswinde
in die vorgegebene Position auf der horizontalen Schwenkvorrichtung gezogen wird.
10. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß beide auf der horizontalen Schwenkvorrichtung liegenden Kabelkupplungen über zwei
als Zugvorrichtung dienende Halbschalen kraftschlüssig miteinander verbunden werden.
11. Vorrichtung zum Fieren oder Einholen des Versorgungsleitungskabels einer Unterwassereinrichtung
von einem Schiff oder einer geeigneten Plattform aus, wobei das Versorgungsleitungskabel
von der Trommel einer Winde über eine untere Umlenkrolle über den Schiffsrand hinaus
geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schwenkvorrichtung (9) vorgesehen ist,
die um die Achse der unteren Umlenkrolle (7) oder um eine Achse parallel hierzu von
einer vertikalen in eine horizontale Position und umgekehrt drehbar ist und deren
Abmessungen derart dimensioniert sind, daß die Kabelkupplungen (12,23) zweier Versorgungsleitungskabel
(5,22) mit einem durch die notwendigen Kabelverbindungsleitungen bedingten räumlichen
Abstand aneinanderreihbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkvorrichtung (9)
an ihrem in vertikaler Position unteren Ende mit einer Umlenkrolle (10) versehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkvorrichtung (9)
an ihrem in vertikaler Position unteren Ende mit Mitteln zur Aufnahme einer beim Fieren
oder Einholen des Versorgungsleitungskabels oberhalb der unteren Umlenkrolle (7) angeordneten
Umlenkrolle (8) versehen ist.
14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die die zu kuppelnden Versorgungsleitungskabel (5,22) enthaltenden Winden (6,11)
aneinandergereiht sind.
15. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trommel der das Versorgungsleitungskabel (5) enthaltenden Winde (6) eine Trommeltasche
(13) zur Aufnahme und Befestigung einer Kabelkupplung (12) aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelkupplung (12) mit
einem Korb (14) verbindbar ist, der Mittel zur Befestigung eines Seils (16) aufweist.
17. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Hilfswinde (15) von der Schwenkvorrichtung (9) aus betrachtet hinter der
Trommel der das Versorgungsleitungskabel (5) enthaltenden Winde (6) vorgesehen ist,
die über ein Seil (16) mit der Kabelkupplung (12) des Kabels (5) oder dem Korb (14)
der Trommeltasche (13) verbindbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfswinde (15) vertikal
verfahrbar ist.
19. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkvorrichtung (9) mit Mitteln zur Befestigung eines Arretierbocks versehen
ist.
20. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkvorrichtung (9) mit einer Handwinde (20) versehen ist.
21. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkvorrichtung (9) mit einer Hilfs-Umlenkrolle versehen ist.
22. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umlenkrolle (10) demontierbar ist.
23. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkvorrichtung (9) demontierbar ist.