[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine optische Vorrichtung nach dem Gattungsbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Eine derartige optische Vorrichtung findet Anwendung bei der Prüfung einer Abtast-Empfangseinheit,
wie sie insbesondere in Form einer Infrarot (IR)-Mehrzeilen-Abtasteinrichtung (Linescanner)
in einem Aufklärungsflugzeug vorgegeben ist. Hierbei entwirft ein rotierender Drehspiegel
ein zeilenförmiges Bild des Geländes quer zur Flugrichtung auf einer IR-Detektorzeile.
[0003] Zur Austestung eines solchen Gerätes im Labor ist es bekannt, die Abtast-Empfangseinheit
auf einem Drehtisch anzuordnen. Durch Drehen des Drehtisches lassen sich verschiedene
Abtastbereiche simulieren. Mit einem sogenannten Schwarzkörperstrahler und Strichzielen
auf einem Zielrad werden in der Brennebene eines Kollimators periodische, rechteckförmige
Temperaturverteilungen in Flugrichtung (ALT) und quer zur Flugrichtung (ACT) erzeugt.
Diese Temperaturverteilungen werden vom Kollimator nach Unendlich abgebildet, wobei
ebene Wellen unterschiedlicher Richtung und Amplitude durch das Kollimatorgehäuse
propagieren. Diese ebenen Wellen werden von einem Umlenkspiegel auf den Drehspiegel
der Abtasteinheit reflektiert. Die Abtasteinheit erzeugt in ihrer Brennebene ein Bild
des Zieles, welches von der Detektorzeile und einer nachgeschalteten Elektronik ausgelesen
wird. Auf Grund von Toleranzen des Prüflings und des Prüfsystems trifft die Abbildung
des Strichzieles in der Regel das Detektorelement nicht vollständig. Abhilfe hat man
in diesem Fall durch Justierung der Abtast-Empfangseinheit auf dem Drehtisch bzw.
eine Höhenverstellung des Zielrades geschaffen. Der Eingriff einer Bedienungsperson
ist jedoch zeitraubend und unerwünscht.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine optische Vorrichtung der
eingangs genannten Art so auszugestalten, daß der Ausgleich von mechanischen Toleranzen
ohne Eingriff einer Bedienungsperson automatisch erfolgen kann. Die Lösung dieser
Aufgabe gelingt gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der optischen Vorrichtung gemäß der Erfindung sind den
abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
[0005] Anhand eines in den Figuren der beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
sei im folgenden die Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Testanordnung mit der optischen Vorrichtung gemäß
der vorliegenden Neuerung sowie mit entsprechender Peripherie und Schnittstellen;
- Fig. 2
- die Testanordnung in einer Seitenansicht;
- Fig. 3
- die Testanordnung in einer Draufsicht; und
- Fig. 4a, 4b
- verschiedene Lagen eines Zielstriches in Bezug auf ein Detektorelement sowie die daraus
resultierenden Signale.
[0006] Gemäß Fig. 1 ist in einem gegen externe Strahlen abschirmenden Gehäuse 10 ein Parabolspiegelsegment
12 angeordnet, auf das über einen außerhalb des optischen Strahlenganges des Parabolspiegelsegments
12 angeordneten Faltspiegel 14 ein Strichziel projiziert wird. Die Strichziele befinden
sich in unterschiedlichen Positionen eine Zielrades 16 und sie sind durch Strichmuster
unterschiedlicher Größen vorgegeben. Ein Servomotor 20 steuert das Zielrad 16 in die
gewünschte Position. Eine IR-Strahlungsquelle 18 befindet sich zusammen mit einem
Helium/Neon-Laser 22 auf einem Verschiebetisch 24. Der Laser 22 dient Fokussierungszwecken
und kann an die Stelle der Strahlungsquelle 18 gebracht werden, um das System zu fokussieren.
Das Zielrad 16, die IR-Strahlungsquelle 18, der Servomotor 20 und der Laser 22 sind
in einem Gehäuse 26 angeordnet, das sich vor der Eintrittsapertur 28 des Kollimators
befindet.
[0007] Dsa Parabolspiegelsegment 12 macht aus den divergierenden Strahlen des Zielbildes
ebene Wellen, d. h. er bildet das endlich entfernte Zielbild nach Unendlich ab. Die
ebenen Wellen treffen auf einen 45°-Umlenkspiegel 30, der diese durch die Austrittsapertur
32 des Kollimators nach oben austreten läßt.
[0008] Der Umlenkspiegel 30 ist um eine Achse 34 schwenkbar, wobei ein Schrittmotor 36 die
Verstellung vornimmt. Die Verstellmöglichkeit beträgt ±5°, wobei das Schrittinkrement
1/1000° beträgt. Über der Austrittsapertur 32 befindet sich ein Trägerarm 38 eines
Drehtisches 40, auf dem die hier nichtdargestellte Abtast-Empfangseinheit montiert
wird. Durch Drehen um eine dargestellte Achse 42 entsprechend einer Rollbewegung des
die Abtast-Empfangseinheit tragenden Flugzeuges können verschiedene Abtastbereiche
simuliert werden. Der Antrieb und die Erfassung der eingenommenen Stellungen des Drehtisches
40 erfolgt über eine Servomotor/Kodiervorrichtung 44.
[0009] Der Verschiebetisch 24, die IR-Strahlungsquelle 18 und der Servomotor 20 sind an
eine Steuerung 46 angeschlossen. Ebenso ist eine Steuerung 48 für den Schrittmotor
36 vorgesehen. Ein Verstärker 50 steuert die Servomotor/Kodiervorrichtung 44 an. Ein
Kalibrierkit 52 dient der Temperaturkontrolle der IR-Strahlungsquelle 18. Alle diese
Elemente 48, 50, 52 stehen über einen Bus 56 mit einem Rechner 58 in Verbindung, dessen
Bedienung über eine Tastatur erfolgt und der eine Ergebniskontrolle über einen Monitor
gestattet.
[0010] Aus den Figuren 2 und 3 ist ersichtlich, daß das Gehäuse 26, welches das Zielrad
16, den Servomotor 20, die IR-Strahlungsquelle 18 und den Laser 22 sowie den Verschiebetisch
24 aufweist, nicht wie in Fig. 1 dargestellt, auf dem Kollimatorgehäuse 10 angeordnet
ist, sondern seitlich an dieses angeflanscht ist. Das Kollimatorgehäuse 10 sitzt auf
einem gegen Vibrationen schützenden Tisch 64. Der Drehtisch 40 sitzt auf einem Ständer
66, der seinerseits auf dem Tisch 64 befestigt ist. In Fig. 2 ist eine Abtast-Empfangseinheit
68 auf dem Trägerarm 38 des Drehtisches 40 angeordnet. Der Drehtisch 40 ist auf dem
Tisch 64 zusammen mit dem Ständer 66 justierbar.
[0011] Aus den Figuren 4a und 4b ist ersichtlich, wie bei einer Fehlausrichtung eines Zielstriches
70 in Bezug auf ein Detektorelement 72 über den steuerbaren Umlenkspiegel 30 eine
Korrektur vorgenommen werden kann. Diese Korrektur ist insbesondere dann erforderlich,
wenn ein Zielstrich 70 kleinster Abmessung (50 µm) in Flugrichtung auf dem kleinsten
Detektorelement (40 µm) abgebildet werden soll. Durch Erfassung des Detektor-Ausgangssignales
und Nachstellung des Umlenkspiegels 30 im Sinne einer Maximierung des Detektor-Ausgangssignales
wird automatisch die in Fig. 4b dargestellte Idealausrichtung erzielt.
1. Optische Vorrichtung zur Abbildung von endlich entfernten Zielen auf den Detektoren
einer Abtast-Empfangseinheit unter Verwendung eines Kollimators, wobei das kollimierte
Zielbild über einen Umlenkspiegel den Detektoren der Abtast-Empfangseinheit zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Kippwinkel des Umlenkspiegels (30) veränderbar ist.
2. Optische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kippwinkel des Umlenkspiegels (30) von der Abtast-Empfangseinheit (68) im
Sinne einer Maximierung des Ausgangssignals der Abtast-Empfangseinheit steuerbar ist.
3. Optische Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenkspiegel (30) über einen Schrittmotor (36) in Winkelinkrementen verstellbar
ist.
4. Optische Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrittmotor (36) über eine Steuerung (48) von einem Rechner (58) angesteuert
wird und daß ein Bus (56) sowohl die Abtast-Empfangseinheit (68) als auch die Steuerung
(48) mit dem Rechner verbindet.
5. Optische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ziele (70) Wärmeziele und die Detektoren (72) Infrarot-Detektoren sind.