[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vergasung eines feinkörnigen
bis staubförmigen Brennstoffes in einem unter erhöhtem Druck stehenden Vergasungsreaktor
bei Temperaturen oberhalb des Schlackeschmelzpunktes, wobei die zusammen mit dem erzeugten
Partialoxidationsrohgas aus dem Vergasungsreaktor abgezogene Flugasche trocken aus
dem Gasstrom abgeschieden und anschließend mit dem zu vergasenden Brennstoff in einen
gemeinsamen Zuteilbehälter zusammengeführt wird, worauf das resultierende Brennstoff-Flugaschegemisch
dem Vergasungsreaktor zugeführt wird.
[0002] Bei der Vergasung aschehaltiger Brennstoffe mit Sauerstoff und/oder Luft sowie gegebenenfalls
Wasserdampf fällt bei Anwendung von Vergasungstemperaturen oberhalb des Schlackeschmelzpunktes
zwar der größte Teil der mit dem Brennstoff dem Vergasungsreaktor zugeführten Asche
als Schlacke an, die im flüssigen Zustande aus dem Vergasungsreaktor abgezogen werden
kann. Ein kleinerer Teil der Asche verläßt jedoch den Vergasungsreaktor zusammen mit
dem bei der Vergasung erzeugten Partialoxidationsrohgas als Flugasche. Die Erfahrungen
in der Praxis haben dabei gezeigt, daß bei Anwendung optimierter und kontrollierter
Vergasungsbedingungen die Menge der mit dem Partialoxidationsrohgas ausgetragenen
Flugasche nahezu konstant ist, und zwar unabhängig von dem Aschegehalt des eingesetzten
Brennstoffes, sofern dieser Aschegehalt im Bereich zwischen ca. 8 und 40 Gew.-% liegt.
Vor der Weiterbehandlung bzw. Weiterverarbeitung des Partialoxidationsrohgases muß
die Flugasche aus dem Gasstrom in geeigneter Weise abgeschieden werden. Dies kann
durch trockene Abscheidung, z.B. in einem Zyklonfilter, erfolgen. Um den in der Flugasche
enthaltenen Kohlenstoffgehalt zu nutzen und die Flugasche in eine deponierbare wasserunlösliche
und damit umweltverträgliche Schlacke zu überführen, ist es bereits bekannt, die abgeschiedene
Flugasche in den Vergasungsreaktor zurückzuführen.
[0003] Zwecks Durchführung dieser Arbeitsweise ist in der EP-B1-0 109 109 bereits ein Verfahren
beschrieben worden, bei dem die abgeschiedene Flugasche und der Brennstoff diskontinuierlich
in einem Zuteil- bzw. Fluidisierbehälter zusammengeführt werden, der in seinem Innern
mit Mischvorrichtungen ausgestattet ist und getrennte Einlaßöffnungen für Brennstoff
und Flugasche sowie eine Auslauföffnung für die erhaltene Mischung aufweist. Hierbei
ist vorgesehen, daß der Brennstoff und die Flugasche durch Zuführung eines Gases,
bei dem es sich um Stickstoff oder kaltes Produktgas handeln kann, in einem fluidisierten
Zustand überführt werden, wodurch eine homogene Mischung beider Komponenten erreicht
werden soll. Anschließend wird das resultierende Brennstoff-Flugaschegemisch im fluidisierten
Zustande vom Zuteilbehälter in den Vergasungsreaktor überführt.
[0004] Diese Arbeitsweise ist jedoch aus folgenden Gründen nicht frei von Nachteilen:
Für die Einstellung eines fluidisierten Zustandes bzw. eines Fließ- oder Wirbelbettes
werden verhältnismäßig große Gasmengen benötigt. Sofern hierfür Stickstoff verwendet
wird, gelangt dieser zusammen mit dem Brennstoff-Flugaschegemisch in den Vergasungsreaktor
und führt dort zu einer Verschlechterung der Vergasungsbedingungen sowie der Produktgasqualität.
Sofern für die Fluidisierung rückgeführtes Produktgas verwendet wird, bedeutet dies
eine Beeinträchtigung des Wirkungsgrades und damit eine Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit
der Vergasungsanlage. Außerdem hat sich gezeigt, daß im fließ- oder wirbelbettähnlichen
Zustande das Brennstoff-Flugaschegemisch bei Anwendung der pneumatischen Förderung
nicht mit der hohen Gleichförmigkeit aus dem Zuteilbehälter entnommen und nicht mit
der hohen Förderstromdichte in den Vergasungsreaktor transportiert werden kann, die
für eine einwandfreie Durchführung der Vergasung, insbesondere bei Anwendung der Flugstromvergasung,
benötigt werden. Für die Aufrechterhaltung eines Fließ- bzw. Wirbelbettes im Zuteilbehälter
ist außerdem die Einstellung eines konstanten Standes der Schüttung Voraussetzung
für ein einwandfreies Funktionieren des Fließ- bzw. Wirbelbettes. Diese Bedingung
läßt sich jedoch nicht vereinbaren mit der in der Praxis gestellten Forderung, daß
die Brennstoffversorgung des Vergasungsreaktors auch dann gewährleistet bleibt, wenn
es zu kurzzeitigen Störungen bzw. Schwankungen der Brennstoffzufuhr aus den vorgeschalteten
Einrichtungen kommt. Dieser Forderung kann nämlich nur durch einen variablen, den
jeweiligen Gegebenheiten angepaßten Füllstand im Zuteilbehälter Rechnung getragen
werden. Ein weiterer Nachteil der bekannten Arbeitsweise ist darin zu sehen, daß dabei
eine diskontinuierliche Zufuhr von Flugasche und Brennstoff in den Zuteilbehälter
vorgesehen ist. Dadurch ist die Einstellung eines konstanten und genau definierten
Mischungsverhältnisses beider Komponenten nicht oder nur sehr schwer möglich.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, daß die vorstehend genannten Nachteile vermieden werden.
Gleichzeitig soll auch der der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dienende
Zuteilbehälter dahingehend verbessert werden, daß für die Mischung von Brennstoff
und Flugasche keine Mischvorrichtungen mit beweglichen Teilen, wie z.B. Rührer, sowie
kein zusätzliches Gas benötigt werden.
[0006] Das der Lösung dieser Aufgabe dienende Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung der pneumatisch dosierten Massenströme von Brennstoff und Flugasche
am Eintritt des gemeinsamen Zuteilbehälters erfolgt und der dem Zuteilbehälter zugeführte
Volumenstrom an Fördergas so eingestellt wird, daß dieser Volumenstrom ausschließlich
zur Deckung des Bedarfs für die Druckhaltung im Zuteilbehälter sowie die Förderung
des Brennstoff-Flugaschegemisches vom Zuteilbehälter zum Vergasungsreaktor ausreicht
und eine fließ- bzw. wirbelbettähnliche Auflockerung des Brennstoff-Flugaschegemisches
sowohl im Zuteilbehälter als auch in der Förderleitung zum Vergasungsreaktor unterbleibt.
[0007] Das heißt, bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im Zuteilbehälter
auf einen dem Feststoffstrom teilweise entgegengesetzten Gasstrom zur homogenisierenden,
fließ- bzw. wirbelbettähnlichen Auflockerung des Brennstoff-Flugaschegemisches verzichtet.
[0008] Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es von Vorteil, wenn die
aus dem Partialoxidationsrohgasstrom abgeschiedene Flugasche einen erhöhten, im Bereich
zwischen 15 und 40 Gew.-% liegenden Kohlenstoffgehalt aufweist. Es hat sich nämlich
gezeigt, daß die Eigenschaften dieser Flugasche mit erhöhtem Kohlenstoffgehalt eine
besonders gute pneumatische Förderung derselben erlauben.
[0009] Ein derartig erhöhter Kohlenstoffgehalt in der Flugasche kann dadurch erreicht werden,
daß man das O₂/C-Verhältnis bei der Vergasung so reduziert, daß der Umsetzungsgrad
des dem Vergasungsreaktor mit dem Brennstoff zugeführten Kohlenstoffes im Bereich
zwischen 95 und 97 % bleibt. Der nicht umgesetzte (vergaste) Kohlenstoff gelangt dabei
fast vollständig in die Flugasche und führt deshalb zu entsprechend erhöhten Kohlenstoffgehalten
in der Flugasche. Da die Flugasche beim erfindungsgemäßen Verfahren jedoch vollständig
in den Vergasungsreaktor zurückgeführt wird, führt diese Arbeitsweise zu keiner Beeinträchtigung
der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
[0010] Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie des zu seiner Durchführung
geeigneten Zuteilbehälters sollen nachfolgend an Hand der Abbildungen erläutert werden:
Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- das Fließschema einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den oberen Teil des erfindungsgemäßen Zuteilbehälters mit der
sogenannten Mischstelle am Eintritt in den Zuteilbehälter.
[0011] In dem in Fig. 1 dargestellten Fließschema sind nur die zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens notwendigen Anlagenteile wiedergegeben, während alle Nebeneinrichtungen,
insbesondere Meß- und Regeleinrichtungen, nicht aufgeführt wurden. Hierbei gelangt
der von der im Fließschema nicht dargestellten Aufbereitungsanlage kommende feinkörnige
bis staubförmige Brennstoff über die Leitung 1 in den unter normalem Druck stehenden
Vorratsbunker 2, aus dem er über die Leitung 3 abgezogen und unter dem Einfluß der
Schwerkraft dem Schleusbehälter 4 zugeführt wird. Die Leitung 3 weist dabei in ihrem
unteren Teil eine Verzweigung auf, so daß jeder der drei in der Abbildung dargestellten
Schleusbehälter 4 mit dem Vorratsbunker 2 in Verbindung steht. Die Schleusbehälter
4 werden in an sich bekannter Weise zeitlich versetzt mit Brennstoff gefüllt und entleert,
so daß insgesamt gesehen eine kontinuierliche Brennstoffzufuhr zum Zuteilbehälter
5 gewährleistet ist. Der Füllvorgang der Schleusbehälter 4 erfolgt dabei unter Normaldruck.
Anschließend wird der jeweils befüllte Schleusbehälter 4 durch Zufuhr eines Fördergases
über die Leitung 6 unter Druck gesetzt. Die Druckbeaufschlagung erfolgt dabei in dem
Umfange, der für eine Differenzdurckförderung des Brennstoffes aus dem Schleusbehälter
4 zum Zuteilbehälter 5 erforderlich ist. Nachdem die Druckbeaufschlagung erfolgt ist,
gelangt der Brennstoff aus dem jeweils befüllten Schleusbehälter 4 über die Austrittsleitung
7 zum Verknüpfungspunkt 8, an dem die von den einzelnen Schleusbehältern 4 kommenden
Leitungen 7 in die zum Zuteilbehälter 5 führende Leitung 9 münden. Über diese Leitung
gelangt der Brennstof durch Differenzdruckförderung zum Zuteilbehälter 5. Der Massenstrom
des aus dem Schleusbehälter 4 abfließenden Brennstoffes wird dabei gemessen, und durch
Veränderung des Differenzdruckes zwischen dem Schleusbehälter 4 und dem Zuteilbehälter
5 wird die dem Zuteilbehälter 5 zufließende Brennstoffmenge so eingestellt, daß diese
Brennstoffmenge der Brennstoffmenge entspricht, die vom Zuteilbehälter 5 in den Vergasungsreaktor
16 abgezogen wird. Der Meßwert des zeitlich kontinuierlich fließenden Brennstoffes
dient hierbei auch als Führungsgröße für den Massenstrom der dem Zuteilbehälter 5
über die Leitung 25 zugeführten Flugasche.
[0012] In Abweichung von der Darstellung in der Abbildung ist aber auch eine Anordnung des
Zuteilbehälters 5 unterhalb der Schleusbehälter 4 möglich, so daß dann der Transport
im Schwerkraftfluß erfolgen kann. Nach erfolgter Entleerung wird der Schleusbehälter
4 jeweils wieder entspannt, und der Füllvorgang kann erneut beginnen. Am Auslauf des
Vorratsbunkers 2 sowie der Schleusbehälter 4 kann über die Leitung 10 bzw. 11 jeweils
zusätzliches Fördergas eingeblasen werden, um eine Brückenbildung des Brennstoffes
beim Austritt aus den Behältern zu vermeiden. Diese Gasmenge wird aber in jedem Falle
so bemessen, daß eine fließ- bzw. wirbelbettähnliche Auflockerung des Brennstoffes
in diesen Behältern vermieden wird. Selbstverständlich ist es in Abweichung von der
Darstellung in der Abbildung auch möglich, daß statt drei Schleusbehältern 4 nur deren
zwei oder mehr als drei vorgesehen sind. Dies richtet sich in erster Linie nach der
zu fördernden Brennstoffmenge sowie der Dimensionierung der Behälter. Grundsätzlich
muß die Zahl der Schleusbehälter 4 aber immer mindestens zwei betragen, damit ein
alternierendes Befüllen und Entleeren möglich ist.
[0013] Aus dem Zuteilbehälter 5 gelangt der Brennstoff zusammen mit der abgeschiedenen Flugasche
über die Leitung 12 zum Verteiler 13, von dem die zu den Brennern 15 des Vergasungsreaktors
16 führenden Leitungen 14 abgehen. Die Druckdifferenz zwischen dem Zuteilbehälter
5 und dem Vergasungsreaktor 16 wird hierbei wiederum so eingestellt, daß der Transport
des Brennstoff-Flugaschegemisches über die Leitungen 12 und 14 in an sich bekannter
Weise durch Differenzdruckförderung erfolgen kann. Ein derartiges Zuteil- und Fördersystem
unter Anwendung der Differenzdruckförderung ist beispielsweise in der DE-OS 38 10
404 im Detail beschrieben.
[0014] Im Vergasungsreaktor 16 werden die Vergasungsbedingungen vorzugsweise so eingestellt,
daß die anfallende Flugasche einen im Bereich zwischen 15 und 40 Gew.-% liegenden
Kohlenstoffgehalt aufweist. Diese Flugasche wird zusammen mit dem erzeugten Partialoxidationsrohgas
aus dem Vergasungsreaktor 16 über die Leitung 17 abgezogen und gelangt in den Zyklonfilter
18, in dem die Flugasche trocken aus dem Gasstrom abgeschieden wird. Das von der Flugasche
befreite Partialoxidationsrohgas tritt über die Leitung 19 aus dem Zyklonfilter 18
aus und kann seiner Weiterverwendung bzw. -verarbeitung zugeführt werden. Aus dem
Zyklonfilter 18 gelangt die abgeschiedene Flugasche im Schwerkraftfluß über die Leitung
20 in den darunter befindlichen Schleusbehälter 21. Da dieser Behälter zyklisch mit
Flugasche aus dem Zyklonfilter 18 befüllt und in den Dosierbehälter 23 entleert wird,
muß er vor Beginn des Entleerungsvorganges durch Gaszufuhr über die Leitung 22 auf
den Druck gebracht werden, der dem im Dosierbehälter 23 herrschenden Druck entspricht.
Nach erfolgter Entleerung wird der Schleusbehälter 21 entspannt und damit wieder auf
den im Zyklonfilter 18 herrschenden Druck gebracht. Das dabei freigesetzte Gas gelangt
dabei über die Leitung 40 und die Leitung 28 zurück in die Leitung 17, wo es mit dem
abzureinigenden Rohgasstrom vereinigt wird. Der Dosierbehälter 23 steht unter einem
konstanten oder nahezu konstanten Differenzdruck zum Zuteilbehälter 5 und wird kontinuierlich
über die Leitung 25 in diesen Behälter entleert. Die Leitung 25 wird hierbei in der
Mischstelle 26 am Eintritt des Zuteilbehälters 5 mit der Leitung 9 zusammengeführt.
Da der Dosierbehälter 23 mit hoher Gleichförmigkeit und kontrolliertem Massenstrom
entleert werden soll, muß er nach den Grundsätzen der Schüttgutmechanik als Massenflußbehälter
für den theoretisch möglichen Qualitätsbereich der Flugasche, das heißt den Bereich
der Körnung, Schüttdichte, Temperatur und Feuchte, ausgelegt werden. Da die Flugascheschüttung
im Dosierbehälter 23 noch einen hohen Anteil an feuchtem Partialoxidationsrohgas aufweist,
kann der Dosierbehälter 23 zur Vermeidung der Kondensation des Wassergehaltes der
Flugasche entweder beheizt werden, oder er wird über die Leitung 41 mit angewärmtem
Fördergas beaufschlagt. Außerdem muß der Dosierbehälter 23 mit einer Wiegeeinrichtung
27 sowie den dazugehörigen Meßgeräten ausgerüstet sein, damit der mittlere Massenstrom
bei der kontinuierlichen Entleerung des Behälters sowie die für die zyklische Nachfüllung
desselben erforderliche Flugaschemenge ermittelt werden können. Der Flugasche-Massenstrom
wird dabei durch Anpassung des Differenzdruckes zwischen dem Dosierbehälter 23 und
dem Zuteilbehälter 5 im Verhältnis zum Brennstoff-Massenstrom, der aus dem Schleusbehälter
4 in den Zuteilbehälter 5 gefördert wird, geregelt. Einzelheiten der Massenstrommessung
und -regelung sind nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung und brauchen deshalb
hier nicht näher erläutert zu werden.
[0015] In der Abbildung weist der Zuteilbehälter 5 nur eine einzige Mischstelle 26 auf.
Tatsächlich können in der Praxis natürlich auch mehrere Mischstellen vorhanden sein.
Durch die konstruktive Ausgestaltung der Mischstelle 26, die im Zusammenhang mit Fig.
2 noch näher erläutert wird, werden der Brennstoff und die Flugasche bereits beim
Eintritt in den Zuteilbehälter 5 so intensiv und gleichmäßig vermischt, daß innerhalb
des Zuteilbehälters 5 keine weiteren Mischeinrichtungen mehr erforderlich sind. Das
erforderliche Fördergas wird dem Zuteilbehälter 5 zusammen mit dem Brennstoff- und
Flugaschemassenstrom über die Leitungen 9 und 25 zugeführt. Zur Vermeidung einer Brückenbildung
am Auslauf des Zuteilbehälters 5 kann in diesen über die Leitung 29 weiteres Gas eingeleitet
werden. Dadurch kann außerdem die mittlere Schüttdichte des Brennstoff-Flugaschegemisches
auf die optimale Förderdichte reduziert werden, die für eine gleichförmige Förderung
zum Vergasungsreaktor 16 erforderlich ist. Der Volumenstrom des dem Zuteilbehälter
5 über die Leitungen 9, 25 und 29 zugeführten Gases ist erfindungsgemäß so bemessen,
daß er ausschließlich zur Deckung des Bedarfs für die Druckhaltung im Zuteilbehälter
5 sowie die Förderung des Brennstoff-Flugaschegemisches zum Vergasungsreaktor 16 ausreicht
und eine fließ- bzw. wirbelbettähnliche Auflockerung des Brennstoff-Flugaschegemisches
sowohl im Zuteilbehälter 5 als auch in den zum Vergasungsreaktor 16 führenden Leitungen
12 und 14 unterbleibt. Hierbei wird mit relativ hoher Förderdichte gearbeitet, die
wesentlich höher ist als die Förderdichte, mit der die Flugasche vom Dosierbehälter
23 zum Zuteilbehälter 5 transportiert wird. Während man für den Transport des Brennstoffes
in der Leitung 9 normalerweise mit einer Förderdichte arbeitet, die bei 60 - 90 %
der Schüttdichte des Brennstoffes in den Schleusbehälter 4 liegt, wird man die Förderdichte
für das Brennstoff-Flugaschegemisch in den Leitungen 12 und 14 vorzugsweise so einstellen,
daß dieselbe etwa 10 - 20 % unter dem Förderdichtebereich für den reinen Brennstoff
liegt. Über die Leitung 12 wird dabei das Brennstoff-Flugaschegemisch aus dem Zuteilbehälter
5 abgezogen und gelangt anschließend in der weiter oben beschriebenen Weise in den
Vergasungsreaktor 16, aus dem die bei der Vergasung anfallende flüssige Schlacke über
die Leitung 30 nach unten abfließt. Als Fördergas für das beschriebene System kann
in an sich bekannter Weise Inertgas, wie z.B. Stickstoff, oder ein kohlenwasserstoffhaltiges
Gas, wie z.B. aus dem gewonnenen Partialoxidationsrohgas erzeugtes Synthesegas, verwendet
werden. Die Anschlußleitung 42 sowie die Leitung 28 dienen lediglich zum Ausgleich
schneller Druckänderungen im Zuteilbehälter 5 bei variablem Betriebsdruck des Vergasungsreakcors
16 oder zur Ableitung eines eventuellen Gasüberschusses aus dem Zuteilbehälter 5 bei
Betriebsstörungen.
[0016] Bei Verwendung einer Kohle mit einem Aschegehalt von etwa 8 - 40 Gew.-% als Brennstoff
ist die rückgeführte Masse an Flugasche bei den normalerweise gegebenen Reaktionsbedingungen
nahezu konstant. Bei Verwendung aschearmer Kohle bzw. Kohlemischungen mit einem schwankenden
Aschegehalt von etwa 3 - 15 Gew.-% als Brennstoff können allerdings größere Schwankungen
bei der rückgeführten Masse an Flugasche auftreten. In diesem Falle kann es angebracht
sein, den Aschegehalt des Brennstoff-Flugaschegemisches vor dem Eintritt in die Brenner
15 des Vergasungsreaktors 16 analytisch zu ermitteln, um die erforderliche Feineinstellung
des O₂/C-Verhältnisses bei der Vergasung vornehmen zu können. Die Anordnung des für
die Ermittlung des Aschegehaltes erforderlichen, kontinuierlich arbeitenden Meßgerätes
kann beispielsweise in der Leitung 12 erfolgen. Sind die vom Verteiler 13 zu den Brennern
15 führenden Leitungen 14 jedoch verhältnismäßig kurz, so scheidet diese Anordnung
des Meßgerätes allerdings aus, da in diesem Falle die erforderliche Meßzeit länger
ist als die Förderzeit. Alternativ kann deshalb auch in den Bereich des Auslauftrichters
des Zuteilbehälters 5 eine Probenahmeleitung verlegt werden, die an das Meßgerät zur
analytischen Ermittlung des Aschegehaltes im Brennstoff-Flugaschegemisch angeschlossen
ist. Die zur Vermittlung des Aschegehaltes erforderlichen Einrichtungen sind in dem
in Fig. 1 dargestellten Fließschema nicht eingezeichnet.
[0017] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Mischstelle 26 am Eintritt des Zuteilbehälters
5. Die Leitung 25 für die Zuführung der Flugasche wird dabei senkrecht in das Gehäuse
31 eingeführt und ist koaxial zur Mittelpunktsachse des Gehäuses 31 angeordnet, wobei
dessen Innendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser der Leitung 25. In seinem
mittleren Teil weist das Gehäuse einen waagerecht verlaufenden Anschlußstutzen 32
auf, an den mittels des Flansches 33 die Leitung 9 für die Brennstoffzufuhr angeschlossen
ist. Die Leitung 25 ist über den Flansch 34 am Gehäuse 31 und dieses wiederum über
den Flansch 35 am Eintrittsstutzen 36 des Zuteilbehälters 5 befestigt. Der Eintrittsstutzen
36 weist den gleichen Innendurchmesser wie das Gehäuse 31 auf und endet im Zuteilbehälter
5 dicht unterhalb seines Deckels 37. Der über die Leitung 9 zugeführte Brennstoff
tritt mit waagerechter Strömungsrichtung in das Gehäuse 31 ein und wird anschließend
um 90 Grad umgelenkt, so daß er dann parallel zur Strömungsrichtung der Flugasche
in dem Zwischenraum zwischen der Leitung 25 und der Wand des Gehäuses 31 von oben
nach unten fließt. Die Leitung 25 endet im Eintrittsstutzen 36 oberhalb des Deckels
37, so daß sich in dem noch verbleibenden Teil des Eintrittsstutzens 36 Brennstoff
und Flugasche mischen können. Unter dem Eintrittsstutzen 36 ist im Zuteilbehälter
5 die Prallplatte 38 angeordnet, die in Anpassung an den Querschnitt des Zuteilbehälters
5 einen runden Querschnitt aufweist, so daß das aus dem Eintrittsstutzen 36 austretende
Brennstoff-Flugaschegemisch eine Ablenkung nach allen Seiten erfährt. Diese Ablenkung
kann noch dadurch unterstützt werden, daß man am Austrittsende des Eintrittsstutzens
36 eine trichterförmige Blende 39 befestigt. Die vorstehend beschriebenen Strömungsverhältnisse
werden auch durch die Pfeile in der Abbildung verdeutlicht. Durch die erfindungsgemäße
Konstruktion gelingt es, bereits am Eintritt in den Zuteilbehälter 5 eine so gute
Durchmischung und gleichmäßige Verteilung von Brennstoff und Flugasche zu erreichen,
daß innerhalb des Zuteilbehälters 5 weitere Mischeinrichtungen nicht mehr erforderlich
sind. Der Zuteilbehälter 5 weist dabei die aus Fig. 1 erkennbare Formgebung auf, so
daß auf seine vollständige Darstellung in Fig. 2 verzichtet werden kann.
1. Verfahren zur Vergasung eines feinkörnigen bis staubförmigen Brennstoffes in einein
unter erhöhtem Druck stehenden Vergasungsreaktor bei Temperaturen oberhalb des Schlackeschmelzpunktes,
wobei die zusammen mit dem erzeugten Partialoxidationsrohgas aus dem Vergasungsreaktor
abgezogene Flugasche trocken aus dem Gasstrom abgeschieden und anschließend mit dem
zu vergasenden Brennstoff in einem gemeinsamen Zuteilbehälter zusammengeführt wird,
worauf das resultierende Brennstoff-Flugaschegemisch dem Vergasungsreaktor zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung der pneumatisch dosierten Massenströme von Brennstoff und Flugasche
am Eintritt des gemeinsamen Zuteilbehälters erfolgt und der dem Zuteilbehälter zugeführte
Volumenstrom an Fördergas so eingestellt wird, daß dieser Volumenstrom ausschließlich
zur Deckung des Bedarfs für die Druckhaltung im Zuteilbehälter sowie die Förderung
des Brennstoff-Flugaschegemisches vom Zuteilbehälter zum Vergasungsreaktor ausreicht
und eine fließ- bzw. wirbelbettähnliche Auflockerung des Brennstoff-Flugaschegemisches
sowohl im Zuteilbehälter als auch in dem vom Zuteilbehälter zu den Brennern des Vergasungsreaktors
führenden Leitungen unterbleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff mit einer Förderdichte in den Zuteilbehälter gefördert wird,
die bei 60 - 90 % seiner Schüttdichte liegt, und daß das Brennstoff-Flugaschegemisch
mit einer Förderdichte vom Zuteilbehälter zu den Brennern gefördert wird, die etwa
10 - 20 % unter dem Förderdichtebereich des reinen Brennstoffs liegt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergasungsbedingungen im Vergasungsreaktor so eingestellt werden, daß die
anfallende Flugasche einen erhöhten, im Bereich zwischen 15 und 40 Gew.-% liegenden
Kohlenstoffgehalt aufweist.
4. Zuteilbehälter zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) am Eintrittsstutzen (36) des Zuteilbehälters (5) ist ein Gehäuse (31) befestigt,
in das die Leitung (9) für die Brennstoffzufuhr sowie die Leitung (25) für die Flugaschezufuhr
im rechten Winkel zueinander münden;
b) die Leitung (25) ist senkrecht in der Mittelpunktsachse des Gehäuses (31) angeordnet
und weist einen Außendurchmesser auf, der kleiner ist als der Innendurchmesser des
Gehäuses (31);
c) die Innendurchmesser von Gehäuse (31) und Eintrittsstutzen (36) sind gleich, wobei
sich die Leitung (25) bis in den Eintrittsstutzen (36) erstreckt;
d) die Leitung (9) ist über den Anschlußstutzen (32) waagerecht an das Gehäuse (31)
angeschlossen
und
e) unterhalb des Eintrittsstutzens (36) ist im Zuteilbehälter (5) eine Prallplatte
(38) angeordnet.
5. Zuteilbehälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Austritt des Eintrittsstutzens (36) eine trichterförmige Blende (39) befestigt
ist.