[0001] Die Erfindung betrifft eine Hydropumpe mit einer aus einem gemeinsamen Saugraum in
eine den Druckausgang der Hydropumpe bildende erste Kammer ansaugenden ersten Pumpe
und einer in eine zweite Kammer ansaugenden zweiten Pumpe nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Eine solche Hydropumpe ist aus DE-A-38 37 599 bekannt.
[0003] Diese bekannte Pumpe konstruktiv einfacher zu gestalten und dadurch eine kostengünstigere
Herstellung zu erreichen, ist das der Erfindung zugrundeliegende Problem.
[0004] Eine Lösung des erfindungsgemäßen Problems stellt eine gattungsgemäße Hydropumpe
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 dar.
[0005] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Der grundsätzliche Unterschied der erfindungsgemäßen Lösung gegenüber der eingangs
zitierten vorbekannten Ölpumpe besteht darin, daß unterhalb des gattungsgemäß definierten
ersten am Druckausgang herrschenden Förderdruckgrenzwertes der Förderstrom der zweiten
Kammer direkt über ein Einwegeventil, d. h. ein Rückschlagventil, in die den Druckausgang
der Pumpe bildende erste Kammer gefördert wird. Dadurch können bisher notwendige Steuerventile
und damit verbundene Steuerkanäle entfallen.
[0007] Im Stand der Technik ist aus DE-A-31 42 604 zwar bereits eine Ölpumpe bekannt, bei
der zwei Pumpeneinheiten aus einem gemeinsamen Saugraum wahlweise in einen gemeinsamen
Druckausgang oder getrennte Druckausgänge fördern und ein die beiden Druckausgänge
miteinander verbindendes Einwegeventil besitzen. Gattungsmäßig ist jene Ölpumpe jedoch
mit der Erfindung nicht vergleichbar, da dem dortigen Einwegeventil eine andersartige
Funktion zukommt. Während das Einwegeventil nach der Erfindung dafür sorgt, daß die
Förderströme beider Pumpeneinheiten unterhalb eines ersten am Druckausgang herrschenden
Förderdruckgrenzwertes in einen gemeinsamen Druckausgang der Pumpe geleitet werden,
ist das Einwegeventil der vorbekannten Einrichtung so geschaltet und gesteuert, daß
es erst oberhalb eines voreingestellten Förderdruckes am Druckausgang der Pumpe öffnen
kann, während es bei einem unter diesem Grenzwert liegenden Förderdruck durch ein
Steuerventil verschlossen gehalten wird.
[0008] Durch die andersartige Funktionsbestimmung jener vorbekannten Ölpumpe, bei der im
Gegensatz zu derjenigen nach der Erfindung die beiden Förderpumpen nicht bei niedrigem
Förderdruck am Pumpenausgang, sondern bei hohem Förderdruck beim Pumpenausgang in
einen gemeinsamen Druckausgang fördern sollen, weist jene Pumpe einen insgesamt völlig
andersartigen Steuer- und Schaltmechanismus auf, wodurch der Aufbau und die Funktion
der notwendigen Ventilsteuerungen in beiden Fällen nicht miteinander vergleichbar
sind.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine Hydropumpe,
- Fig. 2-4
- die in Fig. 1 dargestellte Hydropumpe in verschiedenen Arbeitsfunktionen.
[0010] In einem teilbaren Gehäuse einer Hydropumpe arbeiten zwei gemeinsam angetriebene
Umlaufverdränger 1 und 2, von denen der Umlaufverdränger 1 einen Primär- und der Umlaufverdränger
2 einen Sekundärstrom fördert. Beide Umlaufverdränger 1, 2 fördern aus einem gemeinsamen
Saugraum 3. Druckseitig fördert der Umlaufverdränger 1 in eine erste Kammer 4 und
der Umlaufverdränger 2 in eine zweite Kammer 5. Die erste Kammer 4 mündet direkt in
den Druckausgang 6 der Hydropumpe.
[0011] Die beiden Kammern 4 und 5 sind durch ein in Richtung der ersten Kammer 4 öffnendes
Einwegeventil 7 miteinander verbunden.
[0012] Der Saugraum 3 ist über ein erstes Steuerventil 8 mit der zweiten Kammer 5 verbindbar
und über diese hinweg auch noch über ein zweites Steuerventil 9 mit der ersten Druckkammer.
Das zweite Steuerventil 9 ist zweckmäßigerweise als Drosselventil ausgebildet. Die
Betätigung der beiden Ventile 8 und 9 erfolgt über einen Steuerschieber 10, der in
einer Bohrung 11 der Hydropumpe geführt ist. Auf einer Stirnseite ist der Steuerschieber
durch eine Feder 12 in seiner Längsachse kraftbeaufschlagt. Diese Stirnseite ist dem
Druck des Saugraumes 3 ausgesetzt. Die entgegengesetzte Stirnseite des Steuerschiebers
ist dem Druck der ersten Kammer 4 ausgesetzt. Die Steuerventile 8 und 9 werden durch
Steuerkolben 13 und 14 betätigt, die Bestandteil des Steuerschiebers 10 sind. Der
Steuerkolben 13 ist dabei Teil des Ventiles 9 und der Steuerkolben 14 Teil des Ventiles
8. Die beiden Steuerkolben 13 und 14 üben zusätzlich auch noch die Funktion von in
der Bohrung 11 geführten Arbeitskolben aus. Mit der ersten Kammer 4 steht der Steuerkolben
13 über einen Kanal 15 in Verbindung.
[0013] Der federbeaufschlagte Steuerkolben 14 grenzt mit seiner einen Stirnseite an die
zweite Kammer 5 und mit seiner anderen Stirnseite an eine über eine Drosselbohrung
16 mit dem Saugraum 3 in Verbindung stehende Dämpfungskammer 17 an.
[0014] Die Funktion der Hydropumpe in ihren verschiedenen Arbeitsstellungen wird nachfolgend
anhand der Fig. 2-4 erläutert.
[0015] Bei dem Arbeitszustand der Hydropumpe nach Fig. 2 herrscht am Druckausgang der Hydropumpe
ein unterhalb eines vorgegebenen ersten Förderdruckgrenzwertes liegender Förderdruck,
bei dem der Sekundärförderstrom gemeinsam mit dem Primärförderstrom den Druckausgang
6 der Förderpumpe verläßt. Zur Zuleitung des Sekundärförderstromes aus der zweiten
Kammer 5 zu dem Primärstrom der ersten Kammer 4 ist das diese beiden Kammern verbindende
Einwegeventil 7 geöffnet. Die Steuerventile 8 und 9 sind bei diesem Arbeitszustand
der Pumpe geschlossen.
[0016] Die Förderströme der beiden Umlaufverdränger 1 und 2 sind jeweils unterschiedlich
schraffiert gekennzeichnet, wobei zusätzlich noch zwischen Druckzuständen auf der
Druck- und Saugseite unterschieden ist. Soweit die Förderströme auf der Druckseite
auf gleichem Druckniveau miteinander verbunden sind, sind beide Förderströme übereinstimmend
gleich markiert.
[0017] Bei dem Arbeitszustand der Hydropumpe nach Fig. 3 herrscht am Druckausgang 6 der
Hydropumpe ein Druck, der oberhalb des vorgenannten ersten Förderdruckgrenzwertes
liegt. Bei diesem erhöhten Förderdruck, der jedoch noch unterhalb eines zweiten Förderdruckgrenzwertes
liegt, öffnet das Steuerventil 8. Das Öffnen des Ventiles 8 über den Steuerkolben
14 bewirkt der Steuerschieber 10, auf den über den Steuerkolben 13 der am Druckausgang
6 herrschende Förderdruck ansteht. Durch das geöffnete erste Steuerventil 8 fördert
der Umlaufverdränger 2 den von ihm erzeugten Sekundärförderstrom gegendrucklos zurück
in den Saugraum 3. Durch die Druckentlastung in der zweiten Kammer 5 schließt automatisch
das Einwegeventil 7.
[0018] Bei dem Arbeitszustand der Hydropumpe nach Fig. 4 herrscht an dem Druckausgang 6
der Hydropumpe ein oberhalb des vorstehend definierten zweiten Förderdruckgrenzwertes
liegender Förderdruck. Bei diesem Zustand ist zusätzlich zu dem ersten Steuerventil
8 auch noch das zweite Steuerventil 9 geöffnet. Durch dieses Steuerventil 9 strömt
druckgedrosselt ein in den Saugraum rückzuführender Teilstrom des Primärförderstromes
des ersten Umlaufverdrängers 1. Die Öffnung des zweiten Steuerventiles wird allein
durch den Druck der ersten Kammer 4 bewirkt, der an dem das Ventil 9 betätigenden
Steuerkolben 13 ansteht. Das Steuerventil 9 ist als Drosselventil ausgebildet, damit
der notwendige Druckunterschied zwischen Druckausgang 6 der Hydropumpe und dem Saugraum
3, die über das Ventil 9 miteinander verbunden sind, aufrechterhalten bleibt.
[0019] Die beschriebene Hydropumpe ist vorzugsweise zur Förderung von Schmieröl in den Schmierölkreislauf
einer Brennkraftmaschine bestimmt und geeignet. In der Arbeitsstellung nach Fig. 2
befindet sich die Hydropumpe bei einem solchen Einsatz bei abgestellter Brennkraftmaschine.
In diesem Zustand werden bei anlaufender Brennkraftmaschine demnach die Förderströme
beider Umlaufverdränger 1 und 2 zunächst gemeinsam dem Schmierölkreislauf druckseitig
zugeführt. Diese gemeinsame Zuleitung beider Förderströme ist in der Start- und Leer-laufphase
des Motors bei den dort herrschenden niedrigen Drehzahlen und der damit verbundenen
geringen Fördermenge notwendig. Dabei ist zu bemerken, daß beide Umlaufverdränger
1 und 2 auf einer gemeinsamen Welle mit gleicher Drehzahl angetrieben werden.
[0020] Nimmt mit zunehmender Motordrehzahl die Fördermenge und damit der Druck am Druckausgang
der als Schmierölpumpe arbeitenden Hydropumpe zu, schaltet die Hydropumpe automatisch
in den Zustand nach Fig. 3 um.
[0021] Bei noch weiter gestiegener Drehzahl kann auch noch ein Teilstrom des Primärstromes
druckentlastet zum Saugraum 3 der Pumpe zurückgeführt werden. Diesen Schaltzustand
der Pumpe zeigt Fig. 4.
[0022] Der Zweck der druckentlasteten Rückführung einzelner Teilströme der Hydropumpe ist
es, bei hohen Drehzahlen Leistungsverluste der Pumpe zu vermeiden, die sich durch
unnötig hohe gegen Druck arbeitende Förderströme zwangsläufig ergeben.
[0023] Die für die Erfindung einsetzbaren Umlaufverdränger können beliebiger Art sein, wobei
sie beispielsweise Elemente einer Zahnrad-, Trochoiden-, Sichel-, Eaton-, Schrauben-
oder Flügelzellenpumpe sein können.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Umlaufverdränger
- 2
- Umlaufverdränger
- 3
- Saugraum
- 4
- erste Kammer
- 5
- zweite Kammer
- 6
- Druckausgang
- 7
- Einwegeventil
- 8
- erstes Steuerventil
- 9
- zweites Steuerventil
- 10
- Steuerschieber
- 11
- Bohrung
- 12
- Feder
- 13
- Steuerkolben
- 14
- Steuerkolben
- 15
- Kanal
- 16
- Drosselbohrung
- 17
- Dämpfungsraum
1. Zahnradpumpe mit einem mehrteiligen Pumpengehäuse, in dem in unterschiedlichen Gehäuseteilen
zwei Zahnradpaare (1,2) nebeneinander angeordnet sind, die mit einem gemeinsamen Saugraum
(3) und voneinander getrennten Druckräumen (4,5) verbunden sind, von denen ein erster
Druckraum (4) einen gemeinsamen Druckausgang (6) aufweist, wobei das mit diesem ersten
Druckraum (4) verbundene Zahnradpaar (1) ständig eine Teilmenge einer Förderflüssigkeit
in einen Kreislauf fördert und ein zweiter Druckraum (5) des anderen Zahnradpaares
(2) mit diesem ersten Druckraum (4) durch einen Druckkanal mit einem Einwegeventil
(7) verbunden ist und mit einem Steuerschieber (10), der einen vom Druck der Förderflüssigkeit
aus dem den Druckausgang (6) aufweisenden Druckraum (4) beaufschlagten und gegen die
Kraft einer Feder (12) verschiebbaren Steuerkolben (13) und einen Steuerschieber (14)
aufweist, von dem aus in Abhängigkeit von Förderdruckgrenzwerten der Förderflüssigkeit
eine Verbindung zwischen mindestens einem Druckraum (4,5) und dem gemeinsamen Saugraum
(3) steuerbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Druckräume (4,5) bei einem an dem Druckausgang (6) unterhalb eines ersten
Förderdruckgrenzwertes liegenden Förderdruck über das geöffnete Einwegeventil (7)
miteinander verbunden sind, während vom Steuerschieber (14) die Verbindung zwischen
den Druckräumen (4,5) und dem Saugraum (3) gesperrt ist,
daß bei Erreichen des ersten Förderdruckgrenzwertes das Druckventil (7) geschlossen
ist und das Steuerventil (10) in eine Stellung eingestellt ist, in der ausschließlich
der zweite Druckraum (5) mit den Saugraum (3) verbunden ist,
und daß in einer einem zweiten Förderdruckgrenzwert entsprechenden Stellung des Steuerventils
(10) vom Steuerkolben (13) eine Drosselverbindung zwischen dem ersten Druckraum (4)
und dem zweiten Druckraum (5) aufgesteuert ist, während vom Steuerschieber (14) die
Verbindung zwischen dem zweiten Druckraum (5) und dem Saugraum (3) weiter geöffnet
bleibt.
2. Zahnradpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Druckraum (4) mit dem ersten Zahnradpaar (1) in einem Gehäuseteil des
Pumpengehäuses angeordnet ist, das unmittelbar an ein das Steuerventil (10) in einer
Führungsbohrung (11) aufnehmendes Steuergehäuseteil des Pumpengehäuses angrenzt.
3. Zahnradpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsbohrung (11) zusammen mit dem Steuerschieber (14) eine Dämpfungskammer
(17) einschließt.
4. Zahnradpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungskammer (17) über eine Drosselbohrung (16) mit dem Saugraum (3) verbunden
ist.
5. Zahnradpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Druckraum (4) über einen Druckkanal (15) mit einer Steuerseite des Steuerkolbens
(13) verbunden ist.