[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Backofentür mit Griffleiste zur Handhabung der
Backofentür eines Haushaltsbackofens, wobei im Bereich oberhalb der Backofenmuffel
erwärmte Kühlluft und/oder Wrasen aus dem Herdgehäuse austritt oder ausgeblasen wird.
[0002] Eine zumeist durch ein Gebläse hervorgerufene oder zumindest unterstützte Umlaufkühlung
dient u.a. dazu, die Elektronik des Herdes beim Betrieb des Herdes zu kühlen sowie
aber auch dazu die Seitenwandteile beim Backofenbetrieb nicht übermäßig zu erwärmen.
Derartige Betriebsweisen zur Kühlung der Elektronik sowie zur Kühlung der Seitenwände
des Herdes sind an sich bekannt. In mehreren Ausführungsformen eines Backofens werden
die Wrasen und die Kühlluft unterhalb der Handgriffleiste der Beschickungstür ausgelassen;
das hatte zur Folge, daß sich der Handgriff unter Umständen sehr stark erwärmt. Die
Erwärmung des Handgriffes der Beschickungstür ist nachteilig und soll vermieden werden.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, günstige Austrittsbedingungen für die Kühlluft und/oder
das Wasser zu schaffen und die Handgriffleiste der Beschickungstür des Backofens so
zu gestalten, daß die Wrasen des Backofens und/oder die Kühlluft zum Kühlen der Seitenwände
und der Elektronik oberhalb der Backofenmuffel und damit üblicherweise unterhalb des
Bedienungsfeldes abströmen können ohne den Handgriff der Handgriffleiste zu erwärmen.
[0004] Eine Backofentür mit Griffleiste, die dieser Aufgabenstellung im hohen Maße gerecht
wird, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Griffleiste vor den sich
über die Breite des Herdgehäuses erstreckenden Austrittsöffnungen für die Kühlluft
und/oder den Wrasen angeordnet ist und Strömungsabweiser im mittleren handgriff-ausgestalteten
Bereich zur Ablenkung der Kühlluft und/oder des Wrasen aus diesem Bereich enthält.
[0005] Eine nach diesen erfindungsgemäßen Merkmalen ausgestattete Backofentür mit Griffleiste
eröffnet die Möglichkeit für eine großflächige Anordnung von Entlüftungsöffnungen
für Kühlluft und/oder Wrasen oberhalb der Backofenmuffel und zwar annähernd über den
gesamten Bereich hinter der Griffleiste, ohne daß der eigentliche Handgriffbereich,
der in der Mitte der Griffleiste ausgestaltet ist, von erhitzter Luft beeinflußt wird.
[0006] Nach einer Weiterbildung ist die erfindungsgemäße Backofentür mit Griffleiste dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich oberhalb der Griffausgestaltung eine Höckerausbildung
angeordnet ist, die den sich über der Backofentür zwischen dieser und dem Ofengehäuse
verlaufende Spalt verjüngt. Der Höcker ist zum Ofengehäuse hin gesehen sanft abfallend
und er besitzt nach vorne hin eine abfallende Kante. Wird über den Höcker Luft geblasen,
so entsteht im Bereich der abfallenden Kante ein Unterdruck. Der Unterdruck wird genutzt
um Kaltluft zum Kühlen des Griffes der Handgriffleiste zu benutzen.
[0007] Diese Weiterbildung ist bevorzugt dahingehend ausgestaltet, daß die Höckerausbildung
keilförmig - den Spalt zwischen Backofentür und Ofengehäuse nach außen verjüngend
- ausgebildet ist.
[0008] Bei einer Backofentür mit Griffleiste nach dieser Weiterbildung ist es vorgesehen,
daß zumindest ein aus dem Backofengehäuse austretender Teilstrom der Kühlluft und/oder
des Wrasens durch einen zwischen Backofengehäuse (Bedienfeldbereich) und der Backofentür,
respektive Griffleiste gebildeten Spalt austritt, wobei dieser Spalt im Bereich der
Handgriff-Ausgestaltung verjüngt ist, wodurch in diesem Bereich zum einen der Luftstrom
verringert und zum anderen nach oben - eher beschleunigt - leicht abgelenkt wird.
Dies führt einerseits dazu, daß der Bereich der Handgriff-Ausgestaltung im wesentlichen
unbeeinflußt von diesem Luftstrom ist und andererseits dazu, daß durch den warmen
Abluftstrom kalte Frischluft im Bereich des Handgriffes mitgerissen wird, wobei die
Frischluft zur Kühlung des Handgriffes beiträgt.
[0009] Gemäß einer anderen Weiterbildung ist die erfindungsgemäße Backofentür mit Griffleiste
dadurch gekennzeichnet, daß in der der Frontseite des Ofengehäuses gegenüberliegenden
Seite der Griffleiste im Bereich hinter der Griffausgestaltung Strömungsabweisrippen
und im Bereich seitlich der Griffausgestaltung Durchströmöffnungen angeordnet sind.
[0010] Bei einer derartig ausgestalteten Griffleiste wird zumindeste ein Teilstrom, insbesondere
der Hauptstrom der aus dem Herdgehäuse austretenden bzw. herausgeblasenen Kühlluft
und/oder des Wrasens durch die seitlich in der Griffleiste angeordneten Durchströmöffnungen
geleitet. Im Bereich der Handgriff-Ausgestaltung weisen die dort angeordneten Strömungsabweisrippen
den Luftstrom zu den Durchströmöffnungen seitlich ab, so daß die Handgriff-Ausgestaltung
von diesem Luftstrom unbehelligt bleibt. Die Griffleiste ist auf seitlch neben der
Handgriff-Ausgestaltung nach vorne ein Stück waagrecht weitergeführt, so daß die Öffnungen
für den Luftstromaustritt in der Griffleiste dadurch sichttechnisch überdeckt sind.
[0011] Wie aus den erfinderischen Merkmalen hervorgeht, sind zur Vermeidung der Erwärmung
des Handgriffes der Handgriffleiste im wesentlichen zwei konstruktive Maßnahmen vorgesehen,
nämlich einerseits die Ausbildung eines Höckers im Bereich des Handgriffes der Handgriffleiste
und andererseits die Ablenkung der erwärmten Kaltluft durch die Strömungsabweiser
aus dem Bereich des Handgriffes. Es liegt jedoch im Bereich der Erfindung, zur Vermeidung
der Erwärmung des Handgriffes nur mit einer der zwei konstruktiven Maßnahmen, z.B.
nur mit einem Höcker auf der Handgriffleiste zu arbeiten, wodurch das Ziel auch erreicht
wird.
[0012] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus den Zeichnungen ersichtlich. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch den Elektroherd im Bereich des Handgriffes der Beschickungstür
teilweise schematisch,
- Fig. 2
- eine Ansicht auf die Handgriffleiste von vorne,
- Fig. 3
- eine Ansicht auf die Handgriffleiste von oben, einerseits mit offenem Handgriff und
in
- Fig. 3a
- mit muschelförmigem Handgriff,
- Fig. 4
- eine Ansicht auf die Handgriffleiste von der Seite,
- Fig. 5
- einen Schnitt durch die Handgriffleiste im Bereich des Handgriffes gemäß Schnittlinie
V-V in Fig. 2 und 3 sowie in
- Fig. 5a
- einen Schnitt durch einen muschelförmigen Handgriff, ebenfalls gemäß der Schnittlinie
V-V und
- Fig. 6
- einen Schnitt durch die Handgriffleiste jedoch neben dem Handgriff, gemäß Schnittlinie
VI-VI in Fig. 2 und 3.
[0013] Ein Haushaltsherd 1 besitzt eine Ofenmuffel 2, die durch eine nach vorn-unten aufklappbare
Backofentür 3 verschlossen ist. Der obere Bereich der Backofentür 3 ist durch eine
Griffleiste 6, die sich über die Gesamtbreite der Backofentür 3 erstreckt, abgeschlossen.
Die Frontwand 1' des Haushaltherdes 1 besitzt oberhalb der Backofenmuffel 2 und hinter
der Griffleiste 6 Öffnungen 8, die sich über die Breite des Ofens erstrecken. Die
Öffnungen dienen dazu, Kühlluft A, die das Ofengehäuse - gegebenenfalls unterstützt
durch ein Gebläse - zu Kühlzwecken durchströmt, ins Freie nach vorne austreten zu
lassen.
[0014] Die Griffleiste 6 trägt auf ihrer oberen Türkante 7 eine leistenartige Erhöhung einen
Höcker 10. Der Höcker 10 erstreckt sich über die Breite der Handgriff-Ausgestaltung
9 auf der Griffleiste 6. Dadurch werden - wie gestrichelt dargestellt - die Wrasen
bzw. die Kühlluft A von der Handgriff-Ausgestaltung 9 ferngehalten, derart, daß der
in diesem Bereich verbleibende Spalt zu einer Reduzierung und eher Beschleunigung
des dort auftretenden Luftstroms führt. Die keilförmige Ausgestaltung dieses Höckers
10 leitet den Luftstrom auch etwas nach oben. Durch die Beschleunigung des Luftstroms
wird auch erreicht, daß dieser Luftstrom mit hoher Sicherheit weitergeleitet und insbesondere
die Handgriff-Ausgestaltung nicht erreicht und somit auch nicht beeinflußt wird.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es hierbei, daß die aus dem Spalt austretende warme Kühlluft
im Bereich der stark abfallenden Kante 10

einen Unterdruck erzeugt, wodurch kalte Frischluft von unten über den Türgriff angesaugt
wird. Dadurch wird der Türgriff weiter gekühlt, aber auch die aus dem Spalt austretende
warme Kühlluft sich mit der Frischluft mischt und somit ebenfalls abkühlt. Neben diesem
oberhalb der Handgriff-Ausbildung 9 angeordneten Höcker 10 verbleibt der Spalt zwischen
Backofentür 3 (respektive Griffleiste 6) unverjüngt, so daß dort der Luftstromanteil
in diesem Spaltbereich ungehindert austreten kann.
[0016] Im rückseitigen Teil der Griffleiste 6 sind beidseitig der Handgriff-Ausgestaltung
9 Durchströmöffnungen 12 angeordnet, durch den der Hauptstrom der aus den Öffnungen
8 des Backofengehäuses austretende Luft hindurchtreten kann. Im Bereich der Handgriff-Ausgestaltung
9 dienen Strömungsabweisrippen 15 dazu, die dort aus dem Backofengehäuse austretende
Luft A seitlich hin zu den Durchströmöffnungen 12 der Griffleiste 6 abzuleiten.
[0017] In Fig. 2 ist die Griffleiste 6 in der Ansicht gemäß Pfeil 11 der Fig. 3 dargestellt.
Der vorstehende Höcker 10 oberhalb der Handgriff-Ausgestaltung 9 der Griffleiste 6
ist gut erkennbar. Die Rückseite, d.h. die den Öffnungen 8 in Fig. 1 des Backofengehäuses
Zugewandte Seite der Griffleiste 6 ist im mittleren Bereich, d.h. im Bereich der Handgriff-Ausgestaltung
9 geschlossen und keilförmig - wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist - ausgestaltet.
Wie ersichtlich, befinden sich in der Griffleiste 6 in dessen rückwärtigen Abschnitt
seitlich von der Handgriff-Ausgestaltung 9 jeweils Durchströmöffnungen 12 durch die
die Kühlluft A unterhalb des vorspringenden Bereichs der Griffleiste 6 hindurchtreten
kann.
[0018] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist hier die Griffleiste 6 in der Ansicht von oben dargestellt.
In gestrichelter Darstgellung sind dachförmig gewinkelte Rippen 15 im rückwärtigen
Bereich der Griffleiste 6 hinter der Handgriff-Ausgestaltung 9 zu erkennen. Durch
diese dachförmig abgewinkelten Rippen wird verhindert, daß unterhalb der Handgriff-Ausgestaltung
9 erwärmte Kühlluft austreten kann. Vielmehr wird die dort anfallende erwärmte Kühlluft
seitlich zu den dort in der Griffleiste vorgesehenen Durchströmöffnungen 12 abgeleitet.
Ein wesentlicher Teil der Kühlluft und Wrasen strömt jedoch über den Höcker 10 ins
Freie, wobei der eingangs genannte Effekt, nämlich die Saugwirkung des Kühlluftstromes,
auftritt.
[0019] In Fig. 3a ist ebenfalls die Handgriffleiste 6 gezeigt, wobei hier die Handgriff-Ausgestaltung
9 muschelförmig gebildet ist. Wie ersichtlich, besitzt die Handgriff-Ausgestaltung
einen Schlitz 17; er dient dazu, den beim Austreten der Kühlluft über den Höcker 10
der Handgriffleiste 6 entstehenden Unterdruck auszunutzen und kühle Frischluft unter
der Handgriff-Muschel 18 anzusaugen. Die Handgriff-Muschel ist daher stets kühl.
[0020] Wie weiter aus Fig. 4 ersichtlich, ist hier die Griffleiste 6 in der Seitenansicht
dargestellt. Die aus dem Herd austretenden Wrasen und Kühlluft A werden u.a. wie ersichtlich,
durch den Höcker 10 nach oben vom Handgriff-Ausgestaltung 9 abgelenkt.
[0021] Fig. 5 zeigt einen Schnitt gemaß Schnittlinie V-V der Fig. 3 durch den Handgriff
der Handgriffleiste. Wie ersichtlich, kann hier keine erwärmte Abluft im Bereich des
Handgriffes 9 abgeführt werden. Indessen zeigt Fig. 6 ebenfalls die Handgriffleiste
6 jedoch in einem vom Handgriff links oder rechts abgewandten Teil und zwar im Schnitt
VI-VI gemäß Fig. 3. Die erwärmte Kühlluft strömt bei 3 in den Handgriff ein und verläßt
diesen seitlich vom Handgriff 9 wie durch den Pfeil A dargestellt und bei 13 durch
die Durchströmöffnung 12.
[0022] Wie aus Fig. 5a ersichtlich, ist hier in einem Schnitt gemäß der Schnittlinie Va-Va
der Fig. 3a durch den muschelförmigen Handgriff 18 die Strömung der warmen Kühlluft
über den Höcker 10 der Handgriffleiste und die Strömung der Frischluft 19 durch den
Schlitz 17 gezeigt. Die Frischluft beaufschlagt die Handgriff-Muschel 18', so daß
der Handgriff 18 kühl bleibt.
[0023] Die Griffleiste 6 kann aus verschiedenen Materialien hergestellt sein. Hierzu eignet
sich aus spritzgußtechnischen Gründen Aluminium oder vor allem wegen der guten Wärmeisolierung
Kunststoff. Sie kann beliebig an der Beschickungstür 7 angebracht sein. Die in Fig.
2 gezeigten Befestigungskanten 16 können auch in anderer Art ausgebildet sein; sie
sind hier nur als Beispiel gezeigt.
1. Backofentür mit Griffleiste zur Handhabung der Backofentür eines Haushaltsofens, wobei
im Bereich oberhalb der Backofenmuffel erwärmte Kühlluft und/oder Wrasen aus dem Herdgehäuse
austritt oder ausgeblasen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffleiste (6) vor den sich über die Breite des Herdgehäuses erstreckenden
Austrittsöffnungen (8) für die Kühlluft und/oder den Wrasen angeordnet ist und Strömungsabweiser
(10, 15) im mittleren handgriffartig ausgestalteten Bereich (9) zur Ablenkung der
Kühlluft und/oder des Wrasens aus diesem Bereich enthält.
2. Backofentür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich maximal über die Breite
des Herdgehäuses Austrittsöffnungen (8) für erwärmte Kühlluft und/oder Wrasen befinden
und auf der Herdgriffleiste (6) der Backofentür (3) ein Höcker (10) angeordnet ist,
über den mindestens ein Teil der erwärmten Kühlluft abströmt und vom Handgriff der
Handgriffleiste abgelenkt wird.
3. Backofentür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im Bereich oberhalb der
Griffausgestaltung gelegene Höckerausbildung (10), den sich über der Backofentür zwischen
dieser und dem Ofengehäuse verlaufenden Spalt verjüngt.
4. Backofentür nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Höckerausbildung keilförmig
- den Spalt zwischen Backofentür und Ofengehäuse nach außen verjüngend - ausgebildet
ist.
5. Backofentür nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die über
den Höcker (10) ausgeblasene warme Kühlluft (A) einen Sog erzeugt, wobei der Sog durch
die abfallende Kante (10') des Höckers (10) hervorgerufen wird, wodurch kalte Frischluft
(19) angesaugt und den Handgriff (18) kühlt.
6. Backofentür nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
muschelförmigen Handgriff (18) ein Schlitz (17) vorgesehen ist, wobei durch diesen
Schlitz kalte Frischluft strömt.
7. Backofentür nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der der
Frontseite des Ofengehäuses gegenüberliegenden Seite der Griffleiste (6) im Bereich
hinter der Griffausgestaltung Strömungsabweisrippen (15) und im Bereich seitlich der
Griffausgestaltung Durchströmöffnungen (12) angeordnet sind.