[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bedienung von elektronischen Geräten
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei elektronischen Geräten sollen Bedienungselemente wie Tasten, Schalter, Dreh-
und Schieberegler nach ergonomischen Gesichtspunkten angeordnet werden. Das trifft
besonders für Geräte zu, die beim Betrieb gleichzeitig, in vielen Fällen nur mit einer
Hand, gehalten und bedient werden müssen, wie zum Beispiel Fernsehkameras oder Fernsehkamera-Recorder
(Camcorder). Gerade bei diesen Geräten muß während des Betriebes eine ruhige Lage
gewährleistet sein, d.h. die notwendigen Bedienungen mit der Hand sollen möglichst
erschütterungs- und wackelfrei dem Gerät gegenüber erfolgen. Die bedienende Hand hat
in der Regel zwei wichtige Aufgaben zu erfüllen. Sie muß zum einen das Gerät möglichst
ruhig halten und zum anderen mit den Fingern die notwendigen Bedienungsbewegungen
ausführen. Das wiederum bedingt eine ergonomisch richtige Anordnung der Bedienungselemente.
[0003] Bei bekannten Geräten der genannten Art wird die Anordnung der Bedienungselemente
ausgehend von der Normalgröße einer rechten Hand festgelegt. Im Idealfall kann vielleicht
tatsächlich der einzelne Gerätebenutzer ein Gerät erworben haben, bei dem die Voraussetzungen
für den oben geschilderten Betrieb vorhanden sind. Das ändert sich jedoch sofort,
wenn ein zweiter Benutzer mit großeren oder kleineren Händen dieses Gerät bedienen
will. Ebenso ungünstig wird es, wenn der zweite Benutzer Linkshänder ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Bedienung von elektronischen
Geräten so zu gestalten, daß sie individuell an Hand- oder Fingergrößen anpaßbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Einrichtung weist den Vorteil auf, daß eine benutzerindividuelle
Einstellung ermöglicht wird. Die Annäherung der Ergonomie der Bedienungselemente an
die Anatomie der Hand ist für den Benutzer bereits eine große Hilfe und Erleichterung.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung zeigen die Ansprüche 2 bis 11
auf.
[0008] Die Anordnung der Bedienungselemente nach Anspruch 2 auf einem Elemententräger bringt
den Vorteil, daß mit möglichst geringem Arbeitsaufwand eine Positionsänderung der
Bedienungseiemente erreicht werden kann. Eine Vergrößerung der Bedienflächen von Bedienungselementen
nach Anspruch 3 stellt eine besonders einfache Art zur Lösung der gestellten Aufgabe
dar.
[0009] Durch die Gestaltung der Tasten nach Anspruch 4 ist auch eine relativ einfache Veränderung
des Bedienbereiches möglich. Die Asymmetrie der Bedienflächen zu den Betätigungsstößeln
der Tasten bewirkt, daß durch die wahlweise in 90
o-Schritten einsetzbaren Tasten in den Träger leicht ein großer Bedienbereich erreicht
werden kann. Nach Anspruch 5 kann eine Taste wahlweise in mehrere zur Verfügung stehende
Tastenführungen in den Träger eingesetzt werden. Der so erzielte Bedienbereich wird
nach Anspruch 6 nochmals vergrößert, wenn statt symmetrischer Tasten Tasten mit asymmetrischer
Lage des Bedienteils zum Tastenstößel verwendet werden.
[0010] Anspruch 7 zeigt auf, daß die Lösung der Aufgabe dadurch erleichtert wird, indem
man zusätzlich zur Positionsveränderung der geräteaußenseitigen Bedienungselemente
auch die zugehörigen Bedien-, Schalter- oder Sensorfelder im Geräteinneren auf gleiche
Art verändert. Die Gestaltungsmöglichkeiten werden dadurch zahlreicher.
[0011] Die Gestaltung des Trägers nach Anspruch 8 bringt den Vorteil, eine Handschlaufe
zur Unterstützung der Hand beim Halten des Gerätes wahlweise rechts oder links des
Gerätes durch Schrauben, Einschnappen, Einklipsen oder ähnlichem zu befestigen.
[0012] Durch die Ansprüche 9 und 10 kann der Träger sowohl ein Teil für sich, als auch Bestandteil
des Gehäuses sein. Für den Konstrukteur ist damit eine größere Bewegungsfreiheit geschaffen.
[0013] Die in der Anmeldung genannten Bedienungselemente können Tasten, Drehregler, Schieberegler,
Sensoren, handunterstützende Mittel u.dgl. sein, wie im Anspruch 11 dargelegt. Die
Variationsmöglichkeiten zur Lösung der gestellten Aufgabe sind dadurch vielfältig.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
näher erläutert:
- Fig. 1
- zeigt einen Camcorder, dessen Bedienungselemente von einer kleinen Hand bedient werden;
- Fig. 2
- zeigt denselben Camcorder wie Fig. 1, jedoch mit anderer Position der Bedienungselemente
passend für eine größere Hand;
- Fig. 3
- zeigt einen Camcorder mit zentral angeordneten und breiten Bedienungselementen, geeignet
für einen Rechtshänder;
- Fig. 4
- zeigt denselben Camcorder wie Fig. 3, jedoch ausgelegt für einen Linkshänder;
- Fig. 5
- stellt in einer Schnittdarstellung eine Taste dar, deren Bedienteil asymmetrisch zu
ihrem Betätigungsstößel angeordnet ist;
- Fig. 6
- gibt innerhalb der umhüllenden gestrichelten Linien den Griffbereich an, der beim
Verdrehen der Taste nach Fig. 5 erreicht werden kann;
- Fig. 7
- zeigt, ebenfalls in Schnittdarstellung, eine Taste, deren Betätigungsstößel wahlweise
in sechs verschiedenen Gehäuseführungen gelagert werden kann;
- Fig. 8
- gibt innerhalb der umhüllenden gestrichelten Linien den Griffbereich an, der bei Ausnützung
der 6 verschiedenen Führungen für den Betätigungsstößel nach Fig. 7 erzielt werden
kann.
[0015] Die Fig. 1 zeigt einen Camcorder mit Bedienungselementen 3 bis 6. Die mit Unterstützung
einer Handschlaufe 7 das Gerät haltende Hand 8 erreicht mit den Fingern bequem die
in den normalen Bewegungsräumen der Finger angeordneten Bedienungselemente. Die Bedienungselemente
sitzen gemeinsam auf einem gestrichelt gezeichneten unterhalb des Trägers 1 befindlichen
Elemententräger 2. Der Elemententräger 2 kann nun so verschwenkt werden, daß die Bedienungselemente
3 bis 6 in Stufen oder stufenlos die schraffierten Positionen erreichen. Durch geeignete,
hier nicht aufgezeigte, konstruktive Maßnahmen, z.B. überdeckende Blenden u.a., werden
die freien Durchbrüche im Träger 1 abgedeckt. In dieser Darstellung wurde beispielsweise
eine relativ kleine Hand zugrundegelegt.
[0016] Wird nun - wie die Fig. 2 zeigt - das Gerät von einer Bedienperson mit einer größeren
Hand benutzt, so können bei verschwenktem Elemententräger 2 die Finger wiederum in
ihrem normalen Bewegungsbereich die Bedienungselemente 3' bis 6' bequem erreichen.
Eine andere Ausführungsart, wie ergonomisch günstige Grifflagen der Bedienungselemente
realisiert werden können, wird in Fig. 3 und Fig. 4 gezeigt. Die Bedienungselemente
9 bis 12, hier Tasten, sind so verbreitert, daß sie sowohl von kurzen wie auch von
längeren Fingern, als auch von Rechts- und Linkshändern bequem erreicht werden können.
Im letzten Fall wird die Handschlaufe 7 in die Position 7' gebracht.
[0017] Die Möglichkeiten zur Vergrößerung des Bedienbereiches von Bedienungselementen sind
vielfältig. Zwei mögliche Ausführungsformen werden in Fig. 5 und Fig. 7 aufgezeigt.
[0018] Die Fig. 5 zeigt in Schnittdarstellung einen Träger 1, in dem eine Taste mit ihrem
Betätigungsstößel (14) gelagert ist. Der Betätigungsstößel 14, der im Gerät eine hier
nicht näher erläuterte Funktion auslöst, hat zum Bedienteil 13 der Taste eine asymmetrische
Lage. Wird nun der Betätigungsstößel 16 der Taste um jeweils 90
o, 180
o oder 270
o verdreht in die Tastenführung eingesetzt, so bestreicht das Bedienteil 13 einen ziemlich
großen Bedienbereich innerhalb der Bereiche 13.1 bis 13.4, wie es in Fig. 6 dargestellt
ist. Innerhalb der umhüllenden gestrichelten Linien kann also das Bedienteil 13 der
natürlichen Lage eines bedienenden Fingers angepaßt werden.
[0019] Die Taste 15 in Fig. 7 kann mit ihrem Betätigungsstößel 16 in sechs verschiedene
Führungen im Träger 1 eingesetzt werden. Damit werden einzelne Bereiche 16.1 bis 16.6
erreicht. Der gesamte realisierbare Betätigungsbereich 17 ist in der gestrichelt gezeichneten
Umhüllungskurve in Fig. 8 dargestellt. Wird nun außerdem eine Taste mit asymmetrischer
Lage der Bedienfläche zum Betätigungsstößel - wie in Fig. 5 dargestellt - eingesetzt,
ist eine weitere Vergrößerung des Betätigungsbereiches erzielbar.
[0020] Selbstverständlich sind außer den hier aufgezeigten Ausführungsformen noch zahlreiche
weitere denkbar.
[0021] Je nach konstruktiver Gestaltung kann die Lage der Bedienungselemente entweder vom
Fachmann beim Verkauf des Gerätes oder auch vom Benutzer individuell festgelegt werden.
1. Einrichtung zur Bedienung von elektronischen Geräten, insbesondere Geräte der Unterhaltungselektronik,
wie Fernsehkameras und Fernsehkamera-Recorder,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung einen Träger (1) für die Bedienungselemente des Geräts aufweist,
der so gestaltet ist, daß einzelne und/oder Gruppen von Bedienungselementen innerhalb
des Trägers (1) in bestimmten Grenzen durch Verschieben und/oder Verschwenken und/oder
Ummontage frei positionierbar sind und daß dadurch eine Anpassung der Bedienungselemente
an die Handgröße des Gerätebenutzers ermöglicht wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß einzelne Bedienungselemente auf Elemententrägern (2) zu Gruppen zusammengefaßt
sind und durch Verschieben und/oder Verschwenken der Elemententräger (2) am Träger
(1) in ihrer Position veränderbar sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Träger (1) Tasten (9 bis 11) eingesetzt sind, deren Bedienflächen so groß
sind, daß sie sowohl von Rechts-, als auch von Linkshändern bedient werden können.
4. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Träger (1) Tasten (9 bis 11) eingesetzt sind, deren Bedienteile (13) zu
ihren Betätigungsstoßeln (14) asymmetrisch angeordnet sind, wodurch bei einer Drehung
der Tasten (9 bis 11) um jeweils 90o oder 180o oder 270o der mögliche Betätigungsbereich der Hand vergrößert werden kann.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Träger (1) mehrere Tastenführungen (16.1 bis 16.6) für eine Taste (15)
vorhanden sind und daß die Taste (15) mit ihrem Tastenstößel (16) wahlweise in eine
dieser Tastenführungen (16.1 bis 16.6) eingesetzt werden kann.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in die Tastenführungen (16.1 bis 16.6) einsetzbare Taste (15) ein zu ihrem
Tastenstößel (16) asymmetrisches Bedienteil aufweist, damit bei Drehung der Taste
(15) der Betätigungsbereich der Hand noch zusätzlich erweitert werden kann.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl die von der Geräteaußenseite erreichbaren Bedienungselemente, als auch
die im Geräteinneren sich befindlichen zugehörigen Bedien-, Schalter- oder Sensorfelder
in gleicher Weise wie die Bedienungselemente an der Geräteaußenseite in ihrer Postion
veränderbar sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (1) Befestigungspunkte aufweist, an denen eine Handschlaufe (7, 7')
sowohl rechts, als auch links des Gerätes befestigt werden kann.
9. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (1) Bestandteil des Gerätegehäuses ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (1) als separates Teil an dem Gerätegehäuse befestigt ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als in ihren Positionen veränderbare Bedienungselemente Tasten, Drehregler, Schieberegeler,
Sensoren und handunterstützende Mittel zum Halten des Gerätes benutzt werden.