(19)
(11) EP 0 499 916 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.08.1992  Patentblatt  1992/35

(21) Anmeldenummer: 92102136.6

(22) Anmeldetag:  08.02.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 5/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE DK ES FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 15.02.1991 CH 476/91

(71) Anmelder: SEETAL PAPIER AG
CH-5703 Seon (CH)

(72) Erfinder:
  • Schiesser, Hans K.
    CH-5042 Hirschthal (CH)

(74) Vertreter: Troesch Scheidegger Werner AG 
Patentanwälte, Siewerdtstrasse 95, Postfach
8050 Zürich
8050 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aufrichteschachtel


    (57) Die Aufrichteschachtel, bestehend aus einem zusammenhängenden Zuschnitt, enthaltend einen Bodenteil (1), vier sich paarweise gegenüberliegende Seitenwände (2,2';3,3'; 4;5) und eine Verschlussklappe (6), wird während der Herstellung an beim Aufrichten miteinander zu verklebenden Stellen bzw. Abschnitten (8;9;10;11) mit einer Kontaktkleberschicht versehen, wobei sich diese Abschnitte im flachen Zustand nicht gegenüberliegen, welche Kleberschicht eine Klebewirkung nur bei Kontakt mit einer anderen Kleberschicht entfaltet.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufrichteschachtel, bestehend aus einem zusammenhängenden Zuschnitt, enthaltend einen Bodenteil, vier sich im aufgerichteten Zustand paarweise gegenüberliegende Seitenwände und eine Verschlussklappe, welche als gegebenenfalls mehrfach gefalteter flacher Zuschnitt an einen Verbraucher auslieferbar ist und zu einem beliebigen Zeitpunkt unter Bildung einer Schachtel aufstellbar ist und dabei bestimmte Teile im aufgerichteten Zustand miteinander zu verkleben sind.

    [0002] Derartige Aufrichteschachteln können den verschiedensten Zwecken dienen, wobei der Grundgedanke darin liegt, eine Vielzahl von Schachteln bzw. Schachtelzuschnitten in flachem Zustand an den Verbraucher auszuliefern. Der Verbraucher kann auf diese Weise die zu einem späteren Zeitpunkt zu verwendenden Schachteln platzsparend aufbewahren und diese entweder mittels einer geeigneten Vorrichtung automatisch oder gegebenenfalls auch von Hand aufstellen und dabei vorbestimmte Zuschnitteile miteinander verkleben.

    [0003] Eines dieser Anwendungsgebiete liegt im sogenannten Photosektor, welcher derartige Schachteln zum Verpacken von Photos, Negativen etc. einsetzt.

    [0004] Bei bisherigen Klebeverbindungen wurde wenigstens die eine der miteinander zu verklebenden Stellen mit einem Kleber versehen und dieser zur Vermeidung eines vorzeitigen Verklebens mit anderen Schachtelteilen mittels Schutzfolien abgedeckt. Durch den Einsatz von Schutzfolien wird zwar das gesteckte Ziel äusserst wirkungsvoll erreicht, nachteilig dabei ist jedoch der grosse Aufwand und, dies besonders beim maschinellen bzw. automatischen Handling der Schachteln, ein beinahe unlösbares Problem beim Entfernen der Schutzfolien.

    [0005] Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun eine Aufrichteschachtel der eingangs definierten Art zu schaffen, welche wesentlich einfacher aufgebaut ist und welche sich insbesondere zum automatischen Aufstellen eignet.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss bei einer Aufrichteschachtel der genannten Art dadurch gelöst, dass an den durch Verkleben miteinander zu verbindenden Flächen in vorbestimmten Abschnitten, welche im flachen Zustand sich nicht gegenüberliegen, jeweils eine Kontaktkleberschicht aufgebracht ist, welche Kleberschicht eine Klebewirkung nur bei Kontakt mit einer anderen Kleberschicht entfaltet.

    [0007] Der Kleber soll somit so ausgewählt werden, dass er sich zwar beim Aufbringen auf die Unterlage (Papier, Karton) problemlos verbindet und daran haftet, die freie Oberseite der Kleberschicht jedoch nicht an von Kleber freien Zuschnitteilen haften kann.

    [0008] Zu diesem Zweck wird beispielsweise ein Kontaktkleber gewählt, welcher unterschiedliche Kleberkomponenten enthält, die bei gegenseitigem Kontakt miteinander reagieren und dabei die Klebewirkung entfalten.

    [0009] Der Kleber kann so zusammengesetzt sein, dass er sich lediglich während einer kurzen Zeit, insbesondere beim Auftragen auf die Unterlage, mit dieser Unterlage verbinden lässt.

    [0010] Der Kleber kann ein kurzzeitig wirkendes Lösungsmittel enthalten, welches ein Anhaften an der Papierunterlage ermöglicht. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Kleber als Hotmelt-Kleber auszubilden.

    [0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels noch etwas näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:

    Fig. 1 einen aufgeschlagenen zusammenhängenden Kartonzuschnitt, welcher zur Bildung einer Aufrichteschachtel dient, wobei der Zuschnitt lediglich schematisch dargestellt ist und die strichpunktierten Linien sog. Faltlinien darstellen;

    Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Zuschnitt nach Fig. 1;

    Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III von Fig. 1, welcher den Aufbau von zwei Seitenwänden verdeutlicht;

    Fig. 4 ein vergrössertes Detail aus der Darstellung von Fig. 3, rein schematisch, und

    Fig. 5 eine flach zusammengelegte Aufrichteschachtel aus dem Zuschnitt nach Fig. 1, von der Seite gesehen.



    [0012] Fig. 1 der Zeichnung zeigt den allgemeinen Aufbau des zur Bildung einer Aufrichteschachtel dienenden zusammenhängenden Zuschnittes. Der Zuschnitt enthält einen Bodenteil 1, vier sich im aufgerichteten Zustand paarweise gegenüberliegende Seitenwände 2,2'; 3,3';4;5 und eine Verschlussklappe 6, welche über einen Steg 7 am Wandteil 4 angehängt ist. Der Zuschnitt ist als gegebenenfalls mehrfach gefalteter flacher Zuschnitt (siehe Fig. 5) an einen Verbraucher auslieferbar und zu einem beliebigen Zeitpunkt unter Bildung einer Schachtel aufstellbar, wobei bestimmte Teile im aufgerichteten Zustand miteinander zu verkleben sind.

    [0013] Das Aufrichten erfolgt in der Regel mittels eines passenden Apparates, welcher die verschiedenen Teile aufstellt und schliesslich die vorbestimmten Stellen miteinander verklebt (durch Zusammenpressen bzw. Andrücken).

    [0014] Aus der Zeichnung Fig. 1 und Fig. 3 und Fig. 4 ist ersichtlich, wie die aufstellbaren schmalen Seitenwände 2 und 3 ausgebildet sind. Jede Seitenwand 2,3 weist am oberen freien Ende einen Klebelappen 2',3' auf, welcher entlang jeweils einer Faltlinie an der eigentlichen Seitenwand 2,3 angelenkt ist.

    [0015] Auf diesen Lappen 2',3' ist jeweils eine Abschnitt mit einer Kleberschicht 8 bzw. 9 versehen.

    [0016] Entsprechende Abschnitte, auf welche eine Kleberschicht aufgebracht ist, befinden sich auf der Seitenwand 5, wobei im flachen Zustand des Zuschnittes die mit Kleber versehenen Abschnitte 8,9 bezüglich den mit Kleber versehenen Abschnitten 10,11 derart versetzt zueinander angeordnet sind, dass sie sich nicht gegenüberliegen und somit nicht miteinander verkleben können.

    [0017] Die Seitenwand 5 hängt über den Boden 1 mit der Seitenwand 4 zusammen, wobei entsprechende Faltlinien vorgesehen sind.

    [0018] Die Seitenwände 2,3 bzw. deren Befestigungslappen 2',3' sind vorzugsweise wie beim Ausführungsbeispiel gezeigt über ein gelenkartiges Zwischenstück 2'' bzw. 3'' verbunden und am Wandteil 4 festgemacht, beispielsweise über ein an diesem Wandteil angeklebtes Befestigungsteil 2''' bzw. 3''' (Fig. 4).

    [0019] Auf diese Weise wird jede Seitenwand 2,3 schliesslich von einem im aufgestellten Zustand tunnelförmigen und somit ausserordentlich steifen Element 2,2',2'',2''' bzw. 3,3',3'',3''' gebildet, wobei im aufgestellten Zustand die mit Kleber versehenen Abschnitte 8,9 direkt den entsprechenden Abschnitten 10,11 auf der Seitenwand 5 gegenüberliegen.

    [0020] Der aufgebrachte Kleber ist ein Kontaktkleber, welcher seine Klebewirkung nur bei Kontakt mit einer anderen Kleberschicht entfaltet. Dies ist dann der Fall, wenn sich zwei mit Kleber versehene Abschnitte direkt gegenüberliegen, d.h. erst nachdem die Seitenwände 2 bzw. 3 aufgestellt sind.

    [0021] Damit die Kleberschicht überhaupt auf der Unterlage (Papier, Karton) nach dem Aufbringen hält, wird als Kleber entweder ein Hotmelt-Kleber oder aber ein Kleber gewählt, welcher jeweils eine Komponente enthält, die eine Klebewirkung nur bei Kontakt mit einem Kleber der ebenfalls eine Reaktionskomponente enthält, entfaltet. Der Zuschnitt gemäss Fig. 1 wird üblicherweise zusammengefaltet ausgeliefert, d.h. die Wand 5 wird über die Faltlinie 5' und die Verschlussklappe 6 um die Faltlinie 6' auf den übrigen Zuschnitteil zurückgeschlagen. Dadurch entsteht ein kompakter flacher Zuschnitt, wie ein solcher in Fig. 5 rein schematisch dargestellt ist. In diesem flachen Zustand werden sich die mit Kleber versehenen Abschnitte nicht gegenseitig berühren und somit ein vorzeitiges Verkleben verhindert.

    [0022] Wie bereits gesagt, eignet sich die erfindungsgemässe Aufrichteschachtel insbesondere zur Verwendung mit einem Apparat, welcher die Schachtel automatisch aufrichtet. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, eine Schachtel von Hand aufzurichten, wobei einige Sorgfalt beim Aufeinanderlegen der mit Kleber versehenen Teile erforderlich ist.

    [0023] Der in Fig. 1 gezeigte Zuschnitt könnte auf Wunsch noch durch eine entlang der Oberkante 5'' der Seitenwand 5 umklappbare Tasche ergänzt werden, wie dies z.B. in Fig. 1 gestrichelt angedeutet ist. Eine solche Zusatztasche 12 kann beispielsweise zum Einordnen von Filmnegativen verwendet werden. Falls eine solche Tasche vorgesehen ist, wird diese nach rückwärts auf die Seitenwand 5 zurückgeschlagen, so dass sie bei aufgestellter Schachtel unter die Verschlussklappe 6 zu liegen kommt.


    Ansprüche

    1. Aufrichteschachtel, bestehend aus einem zusammenhängenden Zuschnitt, enthaltend einen Bodenteil (1), vier sich im aufgerichteten Zustand paarweise gegenüberliegende Seitenwände (2,2';3,3';4;5) und eine Verschlussklappe (6,7), welche als gegebenenfalls mehrfach gefalteter flacher Zuschnitt an einen Verbraucher auslieferbar ist und zu einem beliebigen Zeitpunkt unter Bildung einer Schachtel aufstellbar ist und dabei bestimmte Teile (2',5; 3',5) im aufgerichteten Zustand miteinander zu verkleben sind, dadurch gekennzeichnet, dass an den durch Verkleben miteinander zu verbindenden Flächen (2',5;3',5) in vorbestimmten Abschnitten (8;9;10;11), welche im flachen Zustand sich nicht gegenüberliegen, jeweils eine Kontaktkleberschicht (8;9;10;11) aufgebracht ist, welche Kleberschicht eine Klebewirkung nur bei Kontakt mit einer anderen Kleberschicht entfaltet.
     
    2. Aufrichteschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die miteinander zu verklebenden Abschnitte (8;9;10;11) des Zuschnittes jeweils mit einem Kontaktkleber versehen sind, welcher unterschiedliche Kleberkomponenten enthält, welche bei gegenseitigem Kontakt miteinander reagieren und dabei die Klebewirkung entfalten.
     
    3. Aufrichteschachtel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleber so zusammengesetzt ist, dass er sich lediglich während einer kurzen Zeit, insbesondere beim Auftragen, mit der Papierunterlage verbinden lässt.
     
    4. Aufrichteschachtel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleber ein kurzzeitig wirkendes Lösungsmittel enthält, welches ein Anhaften an der Papierunterlage ermöglicht.
     
    5. Aufrichteschachtel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleber ein Hotmelt-Kleber ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht