[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug und einen Werkzeughalter für Handwerkzeuggeräte,
wobei der Werkzeugschaft zwei einander diametral gegenüberliegende, zum Ende hin offen
ausmündende Drehmitnahmenuten und der Werkzeughalter in diese Drehmitnahmenuten eingreifende
leistenförmige Drehmitnehmer aufweist und wobei der Werkzeugschaft zwei einander diametral
gegenüberliegende beidseitig geschlossene Ausnehmungen und der Werkzeughalter radial
verschiebbare, mit den Ausnehmungen zusammenwirkende Verriegelungskörper aufweist.
[0002] Aus der DE-PS 25 51 125 ist ein Werkzeug sowie ein Werkzeughalter der vorgenannten
Art bekannt. Während bei diesem bekannten Werkzeughalter die in die Drehmitnahmenut
eingreifenden Drehmitnehmer für die Uebertragung des Drehmomentes verantwortlich sind,
dienen der axialen Halterung in die beidseitig geschlossenen Ausnehmungen am Werkzeugschaft
eingreifenden Verriegelungskörper, welche innerhalb des Werkzeughalters radial verschiebbar
sind. Die radiale Verschiebbarkeit wird von einer Betätigungshülse bewerkstelligt,
mittels welcher durch Verdrehen oder Verschieben Ausweichnischen in eine mit den Verriegelungskörpern
fluchtende Lage gebracht werden können, so dass die Verriegelungskörper aus den Ausnehmungen
ausrücken und damit das Werkzeug axial freigeben.
[0003] Während an die axiale Verriegelung in belastungsmässiger Hinsicht keine grossen Anforderungen
gestellt werden, wirken auf die Drehmitnehmer des Werkzeughalters aufgrund des zu
übertragenden Drehmomentes ganz erhebliche Kräfte ein. Auf der einen Seite sind zu
schwach dimensionierte Drehmütnehmer nicht in der Lage Drehmomente von erheblicher
Grösse zu übertragen, auf der anderen Seite führen aber stärker dimensionierte Drehmitnehmer
aufgrund der hierzu erforderlichen grösseren Drehmitnahmenuten zu einer derartigen
Schwächung des Werkzeugschaftes, dass hier Brüche auftreten können. Mit den bisher
bekannten symmetrischen Ausführungen, wo jeweils einander diametral gegenüberliegend
je eine gleich dimensionierte Drehmitnahmenut mit einem entsprechend dimensionierten
Drehmitnehmer angeordnet sind, konnte ein optimaler Kompromiss nicht gefunden werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug sowie einen Werkzeughalter
zu schaffen, wobei zwischen diesen beiden Teilen ausreichend hohe Drehmomente übertragen
werden können und andererseits keine Schwächung des Werkzeugschaftes hervorgerufen
wird.
[0005] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die einander diametral gegenüberliegenden
Drehmitnahmenuten des Werkzeuges ein unterschiedliches Bogenmass aufweisen.
[0006] Die erfindungsgemässe Dimensionierung der Drehmitnahmenuten schafft eine Lösung von
im wesentlichen zwei verschiedenartig gestalteten Problemen.
[0007] Zum einen ist es möglich einen Drehmitnehmer wesentlich stärker zu dimensionieren.
Dies hat zur Folge, dass nur eine der Drehmitnahmenuten in ihrem Bogenmass grösser
dimensioniert werden muss, so dass eine sich nachteilig auswirkende Querschnittsschwächung
des Werkzeugschaftes ausbleibt. Es wird dadurch die Möglichkeit zur Konzipierung einer
neuen Gerätegeneration geschaffen, welche in der Lage ist, grössere Drehmomente auf
die Werkzeuge abzugeben.
[0008] Zum anderen sind die Werkzeuge mit einer Dimensionierung von Drehmitnahmenuten entsprechend
vorliegender Erfindung auch dazu geeignet, in Werkzeughalter von Geräten herkömmlicher
Art eingesetzt zu werden. Beim Einsetzen eines erfindungsgemässen Werkzeuges in solche
bisher bekannte und am Markt sehr stark verbreitete Werkzeughalter überträgt dann
nur jener Drehmitnehmer, welcher in die Drehmitnahmenut mit dem kleineren Bogenmass
eingreift, das Drehmoment. Dies reicht vollkommen aus, da es sich hier um eine herkömmliche,
wesentlich geringere Drehmomente auf die Werkzeuge abgebende Gerätegeneration handelt.
[0009] Aus der Sicht der Dimensionierung, insbesondere bezüglich Uebertragungsfähigkeit
der Drehmitnehmer sowie Vermeidung allzu grosser Querschnittsschwächungen wirken sich
Drehmitnahmenuten vorteilhaft aus, bei welchen das grössere Bogenmass dem 1,5- bis
2,5-fachen des kleineren Bogenmasses entspricht. Dabei entspricht das kleinere Bogenmass
im wesentlichen dem Mass der bisher bekannten Werkzeuge, das heisst es beträgt etwa
das 0,2- bis 0,3-fache des Durchmessers des Werkzeugschaftes.
[0010] Auf die Minimierung der Querschnittsschwächung wirkt es sich weiter vorteilhaft aus,
wem der Grund der Drehmitnahmenut mit dem grösseren Bogenmass bogenförmig ausgebildet
ist, wobei dieser Bogen auf einem Radius zur Drehachse des Werkzeuges liegt. Es entsteht
damit eine entlang eines Teiles des Umfanges vom Werkzeugschaft gleichbleibend tiefe
Drehmitnahmenut, wobei diese Tiefe vorzugsweise der Tiefe der Nut mit dem kleineren
Bogenmass entspricht. Diese Angleichung der Nutentiefe ermöglicht die Verwendung des
erfindungsgemässen Werkzeuges in herkömmlichen Werkzeughaltern.
[0011] Sofern die Tiefe der Drehmitnahmenut mit grösserem Bogenmass aus Dimensionierungsgründen
geringer als die Tiefe der Drehmitnahmenut mit kleinerem Bogenmass gewählt werden
soll,istvorteilhaft eine Vertiefung vorgesehen, die der Tiefe der Drehmitnahmenut
mit kleinerem Bogenmass entspricht und in der Länge beiden Drehmitnahmenuten angepasst
ist. Dank dieser Massnahme wird ebenfalls die Verwendung des erfindungsgemässen Werkzeuges
in Werkzeughaltern herkömmlicher Geräte ermöglich.
[0012] Zur weiteren Angleichung an die Werkzeughalter der Geräte herkömmlicher Art ist vorzugsweise
die Breite am Grund der Vertiefung entsprechend der Breite am Grund der Drehmitnahme
mit kleinerem Bogenmass ausgebildet. Darüber hinausverläuft der Grund der Vertiefung
zweckmässigerweise tangential.
[0013] Um die Vorteile hinsichtlich Uebertragung grösserer Drehmomente aufgrund einer Drehmitnahmenut
mit grösserem Bogenmass vollkommen auszuschöpfen, sind vorzugsweise die Drehmitnehmer
am Werkzeughalter mit einem entsprechend den Drehmitnahmenuten unterschiedlichen Bogenmass
ausgebildet. Dadurch ist auch sichergestellt, dass Werkzeuge für Werkzeughalter herkömmlicher
Art nicht in den Werkzeughalter entsprechend vorliegender Erfindung eingesetzt werden
können. Es ist damit ausgeschlossen, dass solchen bis anhin bekannten und nicht für
die Uebertragung allzu hoher Drehmomente ausgelegten Werkzeugen Schäden durch Ueberbeanspruchung
zugefügt werden.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend, anhand der sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnungen,
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Werkzeughalter mit eingesetztem Werkzeug entsprechend
vorliegender Erfindung;
Fig. 2 den Werkzeugschaft des Werkzeuges entsprechend Fig. 1 in Ansicht;
Fig. 3 einen Schnitt durch den Werkzeugschaft der Fig. 2 entsprechend Linie pIII-III;
Fig. 4 den Werkzeugschaft eines weiteren Werkzeuges in Ansicht;
Fig. 5 einen Schnitt durch den Werkzeugschaft der Fig. 4 entsprechend Linie V-V.
[0015] Aus Fig. 1 ist im Querschnitt ein vereinfacht dargestellter Werkzeughalter entnehmbar,
mit einer Führung 1, einer Betätigungshülse 2, einem Käfig 3 sowie Verriegelungskörpern
4 in Form von Walzen. Im Werkzeughalter eingesetzt ist ein Werkzeug mit einem ebenfalls
im Schnitt dargestellten Werkzeugschaft 8.
[0016] Zur Uebertragung des Drehmomentes vom Werkzeughalter auf das Werkzeug weist die Führung
1 Drehmitnehmer 6, 7 auf. Diese Drehmitnehmer 6, 7 mit unterschiedlichem Bogenmass
greifen in Drehmitnahmenuten 9, 10 am Werkzeugschaft 8 ein. Der axialen Halterung
des Werkzeuges dienen die radial verschiebbaren Verriegelungskörper4, welche in beidseitig
geschlossene Ausnehmungen 11, 12 des Werkzeugschaftes 8 eingreifen.
[0017] Um eine radiale Verschiebung der Verriegeiungskörper4 zu ermöglichen, wird die Betätigungshülse
2 versetzt, dh entweder verdreht oder axial verschoben, was dazu führt - dass aus
Vereinfachungsgründen nicht dargestellte - Ausweichnischen fluchtend mit den Verriegelungskörpern
4 zu liegen kommen, so dass die Verriegelungskörper 4 so weit aus den Ausnehmungen
11, 12 ausrückbar sind, dass der Werkzeugschaft 8 des Werkzeuges freigegeben wird.
[0018] Die Fig. 2 und 3 zeigen das Werkzeug entsprechend Fig. 1, dessen Werkzeugschaft 8
Drehmitnahmenuten 9, 10 und beidseitig geschlossene Ausnehmungen 11, 12 aufweist.
Wie insbesondere Fig. 3 verdeutlicht, weist die Drehmitnahmenut 9 gegenüber der Drehmitnahmenut
10 ein grösseres Bogenmass auf. Darüber hinaus ist in Fig. 2 verdeutlicht, wie die
Ausnehmungen 11, 12 je eine Anfasung 11 a, 12a aufweisen, um den Eintritt der Verriegelungskörper
4 in die Ausnehmungen 11, 12 zu erleichtern.
[0019] Ein weiteres Werkzeug zeigen die Fig. 4 und 5. Der Werkzeugschaft 13 dieses weiteren
Werkzeuges weist wiederum Drehmitnahmenuten 14, 15 sowie beidseitig geschlossene Ausnehmungen
16, 17 auf. Die Drehmitnahmenut 14 mit dem grösseren Bogenmass weist zudem symmetrisch
eine Vertiefung 18 auf, deren Breite am Grund der Breite der Drehmitnahmenut 15 mit
kleinerem Bogenmass an deren Grund entspricht. Wie bereits voran geschildert, weisen
die Ausnehmungen 16, 17 zum selben Zwecke eine Anfasung 16a, 17a auf.
1. Werkzeug und Werkzeughalter für Handwerkzeuggeräte, wobei der Werkzeugschaft (8,
13) zwei einander diametral gegenüberliegende, zum Ende hin offen ausmündende Drehmitnahmenuten
(9,10,14,15) und der Werkzeughalter in diese Drehmitnahmenuten (9,10,14,15) eingreifende,
leistenförmige Drehmitnehmer (6, 7) aufweist und wobei der Werkzeugschaft (8, 13)
zwei einander diametral ge genüberliegende beidseitig geschlossene Ausnehmungen (11,
12, 16, 17) und der werkzeughalter radial verschiebbare mit den Ausnehmungen (11,
12, 16, 17) zusammenwirkende Verriegelungskörper (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass die einander diametral gegenüberliegenden Drehmitnahmenuten (9, 10, 14, 15) ein
unterschiedliches Bogenmass aufweisen.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das grössere Bogenmass dem
1,5- bis 2,5- fachen des kleineren Bogenmasses entspricht.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grund der Drehmitnahmenut
(9, 14) mit dem grösseren Bogenmass bogenförmig mit einem von der Drehachse gebildeten
Radius verläuft.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmitnahmenut
(14) mit dem grösseren Bogenmass einesymmetrisch angeordnete, sich entlang der Drehmitnahmenut
(14) erstreckende Vertiefung (18) aufweist.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite am Grund der
Vertiefung (18) der Breite am Grund der Drehmitnahmenut (15) mit dem kleineren Bogen
mass entspricht.
6. Werkzeug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Grund der Vertiefung
(18) tangential verläuft.
7. Werkzeughalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in die Drehmitnahmenuten
(9, 10, 14, 15) eingreifenden leistenförmigen Drehmitnehmer (6, 7) ein den Drehmitnahmenuten
(9, 10, 14, 15) entsprechendes unterschiedliches Bogenmass aufweisen.