[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Liefervorrichtung gemäß Gattungsbegriff des Anspruchs
1 und 6.
[0002] Eine Vorrichtung der in Rede stehenden Art ist bekannt aus der EP-A 0 244 511, wobei
der Träger sich unter Zwischenschaltung eines Wälzlagers an einer Büchse abstützt.
Letztere sitzt neigungsverstellbar auf einem von einem exzentrischen Abschnitt der
Antriebswelle durchsetzten Kugelkopf und bildet eine dem abzugsseitigen Ende der Speichertrommel
zugekehrte, schräg geneigte Steuerfläche. Gegen diese tritt eine Gegensteuerfläche
einer Scheibe, die ihrerseits nach Lösen einer Mutter mittels eines Betätigungsknopfes
vom Abzugsende verstellt werden kann unter gleichzeitiger Änderung der Neigungsstellung
des Trägers und der von diesem getragenen Stege. Zufolge der Exzentrizität und der
überlagerten Taumelbewegung des Trägers werden die vom Fadenführer aufgebrachten Fadenwindungen
schrittweise zum Kopfende der Speichertrommel gefördert. Durch Verkleinerung der Neigungsstellung
kann daher die Steigungsänderung der auf den Speicherkörper aufgebrachten Fadenwindungen
erhöht werden. Dabei ist gewährleistet, daß die einzelnen Fadenwindungen einen gewissen
Abstand zueinander besitzen und sich nicht übereinanderschieben. Es ist möglich, die
Neigungsstellung bis auf den Wert Null zu bringen. Dann erfolgt kein Transport der
Fadenwindungen. Wird eine Neigungsstellung über die Nullstellung hinaus vorgenommen,
so geschieht dennoch ein Transport zum Kopfende des Speicherkörpers hin, wenn der
auf der Antriebswelle angeordnete Fadenführer in der anderen Drehrichtung umläuft.
Die entsprechende Drehrichtung ist abhängig von der Verdrillungsrichtung des zu verarbeitenden
Fadens selbst. Stets erfordert jedoch eine Änderung der Fadenführer-Umlaufrichtung
ein Lösen der Mutter, Verdrehen des Betätigungsknopfes und Sichern der verdrehten
Stellung durch Anziehen der Mutter.
[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Liefervorrichtung
von gebrauchsvorteilhaftem Aufbau so auszugestalten, das nach Änderung der Drehrichtung
des Fadenführers keine Manipulationen an der Liefervorrichtung vorzunehmen sind.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die in den nebengeordneten Ansprüchen 1 und 6 angegebenen
Liefervorrichtung.
[0005] Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der nebengeordneten Ansprüche.
[0006] Die Lösung gemäß Anspruch 1 zeichnet sich dadurch aus, daß einhergehend mit einer
Drehrichtungs-Umkehrung des Fadenführers eine selbsttätige Verstellung des Trägers
nebst den daran sitzenden Stegen erfolgt, so daß stets die auf die Speichertrommel
aufgebrachten Fadenwindungen zum kopfseitigen Ende hin gefördert werden. Es sind keine
zusätzlichen Manipulationen vorzunehmen, so daß entsprechende Stillstandzeiten der
Liefervorrichtung auf ein Minimum begrenzt sind einhergehend mit einer besonders wirtschaftlichen
Arbeitsweise der Liefervorrichtung und einem von diesem gespeisten Webstuhl oder einer
fadenverarbeitenden Maschine. Die Verstellung resultiert dabei aus der Antriebskraft
der Fadenführer-Antriebswelle, so daß keine zusätzlichen Antriebsquellen erforderlich
sind. Dies vereinfacht den Aufbau einer entsprechenden Liefervorrichtung. Mit zu einem
vereinfachten Aufbau trägt die Tatsache bei, auf einem exzentrisch liegenden Abschnitt
der Antriebswelle eine den Träger in spitzwinkliger Neigung zur Trommelachse lagernde
Büchse anzuordnen. Diese besitzt einen sich über etwa 180° erstreckenden Bogen-Freiraum,
in welchen ein Kupplungsstift zur Übertragung der Drehbewegung der Antriebswelle auf
die Büchse ragt. Durch Anschlag des Kupplungsstiftes an die jeweilige Endschulter
des Bogen-Freiraumes wird die Büchse mitgeschleppt, die in ihrer Anschlagstellung
den Träger mit den von diesen ausladenden Stegen steuert unter Erzielung des Transportes
der aufgelegten Fadenwindungen zum kopfseitigem Ende der Speichertrommel hin. Die
Neigung sowie die Exzentrizität bestimmen die Vorschubgeschwindigkeit der Fadenwindungen.
Geschieht eine Drehrichtungs-Umkehrung des Fadenführers und damit auch der Antriebswelle,
so beaufschlagt der Kupplungsstift die gegenüberliegende Endschulter des Bogen-Freiraumes.
Es erfolgt also eine Relativverstellung von Büchse und Antriebswelle um 180° zueinander,
so daß die Exzentrizität in der anderen Richtung wirkt verbunden damit, daß trotz
Drehrichtungs-Umkehrung der Fadenvorschub stets zum Kopfende der Speichertrommel hin
stattfindet. Um dennoch eine Variation hinsichtlich der Steigungsänderung vornehmen
zu können, sitzt der Kupplungstift an einer vom kopfseitigen Ende des Speichers her
axial verlagerbaren Betätigungsstange. Ferner ist dem Bogen-Freiraum in Achsrichtung
hintereinanderliegend mindestens ein weiterer Zusatz-Bogen-Freiraum benachbart, dessen
Endschultern zueinander einen kleineren Winkel als 180° einschließen. Wird die Betätigungsstange
in Achsrichtung verlagert, gelangt der Kupplungsstift in den weiteren Zusatz-Bogen-Freiraum
und stützt sich bei Betrieb je nach Drehrichtung des Fadenführers an der entsprechenden
Endschulter ab. Aufgrund der Tatsache, daß diese Endschultern einen kleineren Winkel
als 180° einschließen, verlagert sich die Exzenterachse um die Mittelachse der Antriebswelle
in Richtung zur Mitte der Schwingungsebene, wodurch die Schwingungsamplitude sich
verringert.
[0007] Die spitzwinklige Neigung des Trägers auf der Büchse wird durch diese Verstellung
nicht beeinträchtigt. Eine Selbstverstellung der Betätigungsstange wird dadurch verhindert,
daß sie in ihren verschiedenen Stellungen verrastet. Der Betätigungsstange ist eine
Feder zugeordnet, die das Bestreben hat, die Betätigungsstange in Richtung des kopfseitigen
Endes zu verschieben. Die Federkraft ist jedoch dabei geringer als die auf die Betätigungsstange
wirkende Rastkraft. Es kann sich bezüglich der Federung um eine Druckfeder handeln,
welche gegen das einwärtsliegende Ende der Betätigungsstange drückt. Nach Aufheben
der Rastkraft unterstützt diese Druckfeder die Verlagerung der Betätigungsstange,
deren Kupplungsstift dann in den benachbarten Zusatz-Bogen-Freiraum eintaucht. Überlagernd
ist eine geringe Drehung der Betätigungsstange vorzunehmen, so daß der Kupplungsstift
die Stufe zwischen beiden Bogen-Freiräumen überwinden kann.
[0008] Die Lösung des nebengeordneten Anspruches zeichnet sich dadurch aus, daß der Träger
in spitzwinkliger Neigung zur Trommelachse auf dem Endabschnitt einer Büchse sitzt.
Diese ist begrenzt drehbar auf einem exzentrisch liegenden Abschnitt der Antriebswelle
von dieser mitschleppbar angordnet, wobei der Lagerwiderstand zwischen Büchse und
Träger größer ist als der Reibungswiderstand zwischen Büchse und Antriebswelle. Der
vergrößerte Lagerwiderstand zwischen Büchse und Träger ergibt sich durch das Aufbringen
der Fadenwindungen auf die Speichertrommel, so daß die Antriebswelle mit dem Kupplungsstift
stets voreilt und in die entsprechende Anschlagstellung gelangt. Dies gilt auch bei
Drehrichtungsänderung des Fadenführers, so daß dann die andere End schulter vom Kupplungsstift
beaufschlagt wird. Für eine günstige Belastung der Lager der Antriebswelle bildet
die Büchse im Bereich außenseitig des Bogen-Freiraumes ein Ausgleichgewicht aus.
[0009] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- teils in Ansicht, teils im Längsschnitt die erfindungsgemäße Liefervorrichtung in
etwa natürlicher Größe,
- Fig. 2
- in größerem Maßstab einen Längsschnitt der Liefervorrichtung im Bereich der Büchse,
der Betätigungsstange und des Trägers in der einen Anschlagstellung des Kupplungsstiftes,
- Fig. 3
- den Schnitt nach der Linie III-III in Figur 2,
- Fig. 4
- eine der Figur 2 entsprechende Darstellung, wobei abweichend von dieser die Antriebswelle
mit ihrem exzentrischen Abschnitt sich um 180° gedreht hat,
- Fig. 5
- den Schnitt nach der Linie V-V in Figur 4,
- Fig. 6
- eine der Figur 2 entsprechende Darstellung, wobei die Betätigungsstange mit dem an
ihr sitzenden Kupplungsstift verlagert ist, wel cher sich in dem Zusatz-Bogen-Freiraum
erstreckt.
- Fig. 7
- den Schnitt nach der Linie VII-VII in Figur 6 und
- Fig. 8 bis 11
- in schematischer Darstellung die Funktionsweise der Liefervorrichtung in zwei verschiedenen
Anschlagstellungen des Kupplungsstiftes.
[0010] Die Liefervorrichtung besitzt ein in Figur 1 strichpunktiert veranschaulichtes Gehäuse
1. In dieses ist ein Motorgehäuse 2 eingesteckt und fixiert. Das Motorgehäuse 2 lagert
mittig eine Antriebswelle 3, die sich über das Motorgehäuse 2 fortsetzt und mit diesem
vorstehenden Abschnitt zentrisch zu einer Speichertrommel 4 liegt. Auf dem sich innerhalb
des Motorgehäuses 2 erstreckenden Antriebswellen-Abschnitt 3' ist ein nicht veranschaulichter
Rotor aufgekeilt, der mit der Antriebswelle 3 innerhalb eines ebenfalls nicht dargestellten
Stators in bekannter Weise umläuft. Es ist eine solche Maßnahme getroffen, daß die
Antriebswelle 3 in der einen oder anderen Drehrichtung umlaufen kann.
[0011] Drehfest mit der Antriebswelle 3 ist ein Fadenführer 5 verbunden. Letzterer besitzt
einen spitzwinklig geneigt verlaufenden Kanal 6, der in Verbindung steht mit einem
mittig angeordneten Fadenführungskanal 7 im Abschnitt 3' der Antriebswelle 3.
[0012] Auf Höhe des Fadenführers 5 bildet die Antriebswelle 3 einen Lagerabschnitt 8 aus,
auf welches ein Wälzlager 9 aufgesteckt ist. Außenseitig wird das Wälzlager 9 von
einer Tragscheibe 10 umfaßt, welche ihrerseits sich bis an den Fadenführer 5 hin erstreckt.
Die Tragscheibe 10 nimmt umfangsverteilt Magnete 11 auf, die mit auf der anderen Seite
des Fadenführers 5 befindlichen Gegenmagneten 12 zusammenwirken derart, daß die Tragscheibe
10 an einem Drehen gehindert ist. In symmetrischer Anordnung zur Antriebswelle 3 und
parallel zu dieser gehen von der Tragscheibe 10 in Richtung des Kopfendes der Speichertrommel
4 weisende, paarig angeordnete Tragstäbe 13 aus, die zur Halterung eines sich innerhalb
der Speichertrommel 4 erstreckenden Traggestells 14 dienen. Zur weiteren Abstützung
des Traggestells 14 dient ein Wälzlager 15, welches einen Lagerabschnitt 16 der Antriebswelle
3 umfaßt. Das Wälzlager 15 erstreckt sich in einer zentralen Höhlung 17 des Traggestells
14.
[0013] Das Traggestell 14 dient zur drehfesten Halterung der topfförmig gestalteten Speichertrommel
4. Deren Topfboden 18 ist zu diesem Zweck mittels Schrauben 19 mit dem Traggestell
14 verbunden. Der Topfboden 18 geht über eine Rundung 20 in die parallel zur Achse
der Antriebswelle 3 verlaufende Mantelwand 21 über. Nahe des Fadenführers 5 setzt
sich die Mantelwand 21 in einen sich kegelstumpfförmig verbreiternden Auflaufabschnitt
22 für den Faden F fort. An den Auflaufabschnitt 22 schließt sich ein kurzer, parallel
zur Antriebswelle 3 verlaufender Endabschnitt 23 an, welcher von einem Kragen 5' des
Fadenführers 5 umfaßt ist.
[0014] In der Mantelwand 21 der Speichertrommel 4 befinden sich acht in gleicher Umfangsverteilung
angeordnete, längsgerichtete Durchbrechungen 24, die ihrerseits versetzt angeordnet
sind zu den paarig angeordneten Tragstäben 13. Diese Durchbrechungen 24 korrespondieren
mit parallel zueinander angeordneten, an einem Träger 25 sitzenden Stegen 26.
[0015] Zwischen den beiden Lagerabschnitten 8 und 16 weist die Antriebswelle 3 einen exzentrisch
zu ihrer Drehachse D liegenden Abschnitt 27 mit kreiszylindrischer Mantelfläche auf.
Die Exzenterachse ist mit dem Buchstaben E bezeichnet. Auf dem exzentrischen Abschnitt
27 lagert begrenzt drehbar eine Büchse 28, die einen in Richtung des Wälzlagers 15
weisenden , geneigt verlaufenden Endabschnitt 29 besitzt. Dessen geneigt stehende
Mittellinie M schneidet die Exzenterachse E, vgl. Figur 2. Der geneigt verlaufende
Endabschnitt 29 wird umfaßt von einem Wälzlager 30, welches seinerseits in einer zentralen
Höhlung 31 des zweigeteilten Trägers 25 einliegt.
[0016] Vom speichertrommelseitigen Stirnende der Antriebswelle 3 geht eine mittig angeordnete
Bohrung 31 aus. In dieser ist längsverschieblich eine Betätigungsstange 32 kreisförmigen
Querschnitts geführt. Das freie Ende derselben trägt eine Handhabe 32', welche sich
in der einen Stellung der Betätigungsstange 32 auf Höhe des Topfbodens 18 erstreckt.
Das andere Ende der Betätigungsstange 32 trägt einen quergerichteten Kupplungsstift
33. Dieser durchgreift einen Längsschlitz 34 des exzentrischen Abschnittes 27 der
Antriebswelle 3 und taucht in der einen Stellung der Betätigungsstange 32 in einen
Bogen-Freiraum 35 der Büchse 28 ein. Der Bogen-Freiraum 35 geht von der korrespondierenden
Stirnseite der Büchse 28 aus und erstreckt sich über einen Drehwinkel von ca. 180°.
Begrenzt ist der Bogen-Freiraum 35 durch Endschultern 36, 37. Letztere sind so positioniert,
daß in der Anschlagstellung des Kupplungsstiftes 33 die Exzenterachse E in der Schwingungsebene
A-A zweier sich gegenüberliegender Stege 26 liegt.
[0017] An den Bogen-Freiraum 35 schließt sich ein weiterer Zusatz-Bogen-Freiraum 38 an.
Dessen Endschultern 39, 40 haben zueinander einen Drehwinkelabstand, der kleiner als
180° ist. In vorliegendem Fall ist ein Drehwinkelabstand von 120° gewählt. Die Endschultern
39, 40 sind symmetrisch zur Schwingungsebene A-A, vgl. Figur 3 angeordnet. Im Bereich
des Bogen-Freiraumes 35, 38 bildet die Büchse 28 außenseitig ein Ausgleichsgewicht
G.
[0018] Die Betätigungsstange 32 ist entsprechend der beiden hintereinander angeordneten
Bogen-Freiräume 35, 38 in zwei Stellungen verrastbar. Zu diesem Zweck besitzt sie
zwei hintereinander angeordnete Ringnuten 41, 42. Gemäß Figur 1, 2 und 4 taucht in
die Ringnut 41 eine Rastkugel 43 ein, die abgefedert in einer Madenschraube 44 angeordnet
ist. Getragen wird diese von einem auf der Antriebswelle 3 verspannten Ring 45. Auf
einem mit Außengewinde versehenem endseitige Abschnitt 46 der Antriebswelle 3 ist
eine Mutter 47 aufgedreht, welche den Ring 45 in seiner Stellung fixiert. Sowohl der
Ring 45 als auch die Mutter 47 erstrecken sich innerhalb der Höhlung 17 des Traggestells
14.
[0019] Eine Druckfeder 48 beaufschlagt das innere Ende der Betätigungsstange 32 und belastet
diese in Richtung des Kopfendes hin. Die Kraft der Druckfeder 48 ist jedoch geringer
als die Rastkraft der Rastkugel 43, so daß die Betätigungsstange 32 in ihren jeweils
gewählten beiden Positionen verharrt.
[0020] Es stellt sich folgende Wirkungsweise ein:
Zur Erläuterung der Arbeitsweise sind die beiden in der Schnittebene liegenden Stege
26 dargestellt. Für die weiteren Stege stellen sich jedoch gleiche Verhältnisse ein
bei Umlauf der Antriebswelle 3. Wird diese in Pfeilrichtung x gemäß Figur 3 angetrieben,
so wird mittels des Fadenführers 5 der Faden F unter Umschlingen der Speichertrommel
4 auf diese abgelegt. Er passiert vorerst den kegelstumpförmigen Auflaufabschnitt
22 und gelangt von dort aus auf die Mantelwand 21. Einhergehend mit dem Umlauf der
Antriebswelle 3 wird auch der Kupplungsstift 33 mitgenommen, welcher gegen die Endschulter
37 tritt. Dies ist möglich, weil der Lagerwiderstand zwischen der Büchse 28 und dem
Träger 25 größer ist als der Reibungswiderstand zwischen der Büchse 28 und der Antriebswelle
3. Gemäß Figur 1, 2, 3, 8 und 9 ist der Zustand veranschaulicht, in welcher die Exzenterachse
E auf Höhe der Schwingungsebene A-A liegt, in welcher sich der obere und untere Steg
26 befinden. Ferner geht aus Figur 2, 3, 8 und 9 hervor, daß sich die Exzenterachse
E unterhalb der Drehachse D erstreckt. Das bedeutet, daß der obere Steg 26 in die
Speichertrommel 4 hinein verlagert ist und sich die entsprechenden Abschnitte der
Fadenwindungen im benachbarten Bereich an der Mantelwand 21 abstützen. Dagegen ist
zufolge der Exzentrizität der andere, unten liegende Steg 26 über die Peripherie der
Mantelwand 21 vorgetreten und stützt die dort befindlichen Abschnitte der Fadenwindungen
ab. Gleichzeitig geht aus Figur 1 und 9 hervor, daß die Stege 26 zufolge des geneigt
verlaufenden Endabschnittes 29 der Büchse 28 ebenfalls eine geneigte Ausrichtung aufweisen.
Der entsprechende Neigungswinkel ist mit Alpha bezeichnet und entspricht dem Neigungswinkel
des Endabschnittes 29. Dreht die Antriebswelle 3 um 180°, so wandert die Exzenterachse
E in eine Position oberhalb der Drehachse D der Antriebswelle 3. Da auch die Büchse
28 mit ihrem geneigt stehenden Endabschnitt 29 sich um 180° verlagert, verläuft der
Endabschnitt 29 entgegengesetzt gerichtet geneigt und dementsprechend auch der Träger
25 mit den Stegen 26. Der Neigungswinkel entspricht dann ebenfalls dem Winkel Alpha.
Dann überragt der obere Steg 26 die Speichertrommel-Mantelwand, während der untere
Steg in die Speichertrommel eintaucht. Die Fadenwindungs-Abschnitte, die zuvor an
dem unteren Steg 26 auflagen, werden nun von der Speichertrommel 4 im entsprechenden
Bereich gestützt, während der obere Steg 26 dann gegen die Fadenwindungsabschnitte
im oberen Bereich der Speichertrommel 4 tritt. Verbunden mit der Taumelbewegung und
der Exzentrizität wird ein Transport der Fadenwindungen in Richtung zum Kopfende hin
erzielt.
[0021] Insbesondere geht aus Figur 8 hervor, daß die Schwingungsamplitude S doppelt so groß
ist wie das Maß der Exzentrizität u der Exzenterachse E zur Drehachse D.
[0022] Erfolgt eine Umschaltung der Drehrichtung der Antriebswelle 3, so daß diese in Pfeilrichtung
y gemäß Figur 4 und 5 umläuft, so eilt wiederum die Antriebswelle 3 gegenüber der
Büchse 28 vor, bis der Kupplungsstift 33 die andere Endschulter 36 beaufschlagt. In
dieser Position erstreckt sich die Exzenterachse E oberhalb der Drehachse D der Antriebswelle
3 und liegt ebenfalls in der durch den oberen und unteren Steg 26 gelegten Schwingungsebene
A-A. Demgemäß ist auch in diesem Falle die Schwingungsamplitude S doppelt so groß
wie die Exzentrizität.
[0023] Soll die Geschwindigkeit des Fadentransportes auf der Speichertrommel 4 verringert
werden, so ist es lediglich erforderlich, die Handhabe 32' zu ergreifen und mit dieser
geringfügig die Betätigungsstange 32 zu verdrehen, so daß der Kupplungsstift 33 in
fluchtende Lage zum Zusatz-Bogen-Freiraum 38 gelangt. Es ist danach ein gewisser Zug
auf die Betätigungsstange 32 auszuüben. wobei die von der Rastkugel 43 ausgeübte Rastkraft
überwunden wird. Die Druckfeder 48 unterstützt diesen Vorgang und verlagert die Betätigungsstange
32 in die Position, in welcher die Rastkugel 43 in die andere Ringnut 42 eintaucht,
vgl. Figur 6. Läuft nun während des Betriebes der Liefervorrichtung die Antriebswelle
in Pfeilrichtung x um, beaufschlagt der Kupplungsstift 33 mit seinem Ende die Endschulter
40 des Zusatz-Bogen-Freiraumes 38,vgl. Fig. 7. Es findet hierbei eine Phasenverschiebung
zwischen dem geneigten Endabschnitt 29 der Büchse 28 und der Exzenterachse E statt.
Betrachtet man die Büchse 28 als stillstehend und erlaubt der Antriebswelle 3 diese
Phasenverschiebung, so ergibt sich die Position gemäß Figur 7, 10 und 11. Es geht
insbesondere aus Figur 10 hervor, daß die Exzenterachse E um die Drehachse D sich
zur Mitte der Schwingungsebene A-A hin verlagert hat. Die Schwingungsamplitude S'
ist nun doppelt so groß wie der senkrecht zur Schwingungsebene liegende Abstand zwischen
Drehachse und Exzenterachse E. Hiermit ist die Schwingungsamplitude S' kleiner als
die Schwingungsamplitude S . Bestimmt wird diese Größe durch den entsprechenden Drehwinkel
des Zusatz-Bogen-Freiraumes 38.
[0024] Erfolgt eine Verstellung der Exzenterachse E relativ zur Büchse 28 um 90°, so wird
die Schwingungsamplitude praktisch null. Bei Drehen über diesen 90°-Betrag hinaus
vergrößert sich dann die Schwingungsamplitude, bis sie nach Drehen um 90° über die
Nullstellung hinaus wieder ihre maximale Größe besitzt.
[0025] Anstatt wie dargestellt ist, könnten auch noch weitere Zusatz-Bogen-Freiräume vorgesehen
werden sowie entsprechende Raststellungen der Betätigungsstange 32, so daß weitere
Änderungen im Fadentransport vorgenommen werden können.
[0026] Da eine Variation des Fadentransportes nicht aus einer Neigungsverstellung des Trägers
resultiert, brauchen an diesem auch keine gesonderten Federn anzugreifen. Die Vorschubveränderung
erfolgt ausschließlich durch Phasenverschiebung des geneigt verlaufenden Endabschnittes
29 in Relation zum exzentrisch liegenden Abschnitt 27 der Antriebswelle 3. Alternativ
ist es möglich, anstatt den Träger geneigt auf den Endabschnitt zu setzen, letzteren
geneigt zu der Antriebswelle auflaufen zu lassen und darauf den Exzenter zu setzen.
[0027] Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein. Alle offenbarten Merkmale sind
erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich
mit einbezogen.
1. Liefervorrichtung für laufende Fäden mit drehfester Speichertrommel (4), welcher der
Faden (F) mittels eines in der einen oder anderen Drehrichtung (x, y) umlaufenden,
von einer Antriebswelle (3) getragenen Fadenführers (5) von rückwärts zuführbar und
von welcher der Faden (F) über Kopf abziehbar ist, welcher Speichertrommel (4) in
mantelwandseitigen Durchbrechungen (24) angeordnete, zum Transport der aufgelegten
Fadenwindungen zum kopfseitigen Ende hin dienende Stege (26) zugeordnet sind, die
an einem auf der Antriebswellenachse (D) exzentrisch, geneigt und derart verstellbar
angeordneten Träger (25) sitzen, daß unabhängig vom Drehsinn des Fadenführers (5)
stets ein Transport zum kopfseitigem Ende des Speicherkörpers hin erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verstellung zur Anpassung an den Drehsinn des Fadenführers
(5) selbsttätig aus der Antriebskraft der Fadenführer-Antriebswelle (3) resultiert.
2. Liefervorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem
exzentrisch liegenden Abschnitt (27) der Antriebswelle (3) eine den Träger (25) in
spitzwinkliger Neigung zur Trommelachse lagernde Büchse (28) sitzt, die einen sich
über etwa 180° erstreckenden Bogen-Freiraum (35) besitzt, in welchen ein Kupplungsstift
(33) zur Übertragung der Drehbewegung der Antriebswelle (3) auf die Büchse (28) ragt
derart, daß der Kupplungsstift (33) die Büchse (28) durch Anschlag an die jeweilige
Endschulter (36, 37) des Bogen-Freiraumes (35) mitschleppt.
3. Liefervorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsstift (33) an einer vom kopfseitigen Ende
des Speicherkörpers her axial verlagerbaren Betätigungsstange (32) sitzt und dem Bogen-Freiraum
(35) in Achsrichtung hintereinanderliegend mindestens ein weiterer Zusatz-Bogen-Freiraum
(38) benachbart ist, dessen Endschultern (39, 40) einen kleineren Winkel als 180°
einschließen.
4. Liefervorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsstange (32) in ihren verschiedenen Stellungen
verrastet.
5. Liefervorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsstange (32) in Richtung des kopfseitigen
Endes federbelastet ist.
6. Liefervorrichtung für laufende Fäden mit drehfester Speichertrommel (4), welcher der
Faden (F) mittels eines in der einen oder anderen Drehrichtung (x, y) umlaufenden,
von einer Antriebswelle (3) getragenen Fadenführers (5) von rückwärts zuführbar und
von welcher der Faden (F) über Kopf abziehbar ist, welcher Speichertrommel (4) in
mantelwandseitigen Durchbrechungen (24) angordnete, zum Transport der aufgelegten
Fadenwindungen zum kopfseitigen Ende hin dienende Stege (26) zugeordnet sind, die
an einem auf der Antriebswellen-Achse exzentrisch, geneigt und derart verstellbar
angeordneten Träger (25) sitzen, daß unabhängig vom Drehsinn des Fadenführers (5)
stets ein Transport zum kopfseitigen Ende des Speicherkörpers hin erfolgt und daß
der aus der Neigungsstellung resultierende Transporhub der Stege veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (25) in spitzwinkliger Neigung zur Antriebswellen-Achse
(D) auf dem Endabschnitt (29) einer Büchse (28) sitzt, die begrenzt drehbar auf einem
exzentrisch liegenden Abschnitt (27) der Antriebswelle (3) von dieser mitschleppbar
angeordnet ist, wobei der Lagerwiderstand zwischen Büchse (28) und Träger (25) größer
ist als der Reibungswiderstand zwischen Büchse (28) und Antriebswelle (3).
7. Liefervorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Büchse (28) im Bereich außenseitig des Bogen-Freiraumes
(35, 38) ein Ausgleichsgewicht (G) bildet.