[0001] Die Erfindung betrifft eine Wärmeschutzhaube für beheizte Walzen, insbesondere schnellaufende
Walzen in Papiermaschinen.
[0002] Zur Glätteerhöhung von Papier ist oft der Einsatz von beheizten Walzen im Glättwerk
erforderlich. Die dabei teilweise notwendigen Oberflächentemperaturen von über 200
o C haben entsprechend hohe Wärmeverluste durch Konvektion und Abstrahlung zur Folge.
[0003] Durch bekannte Schufzhauben mit thermischer Isolierung ist es möglich,die Abstrahlungsverluste
wesentlich zu verringern. Allerdings kann damit der infolge der immer schneller rotierenden
Walzen in den Vordergrund tretenden Konvektion nicht wirksam begegnet werden. Denn
es wird Umgebungsluft auf der einen Seite der Schutzhaube angesaugt, von der Walze
mitgeschleppt und auf der anderen Seite im erwärmten Zustand wieder ausgeblasen.
[0004] Auch ein allseitiges Abdichten führt aufgrund des Oberflächenverschleißes sowie der
sich dabei aufbauenden Druckverhältnisse zu keiner wesentlichen Besserung. Hinzu kommt,
daß der von Druckdifferenzen geförderte Wärmeverlust über die Stimseiten der Walze
zu einem ungleichmäßigen Temperaturprofil über die Walzenlänge führt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wärmeschutzhaube für schnellaufende,
beheizte Walzen zu schaffen, die die Wärmeverluste durch Konvektion und Abstrahlung
wesentlich verringert und zusätzlich die Möglichkeit zur Beeinflussung des axialen
Temperaturprofils der Walze bietet.
[0006] Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe durch die im Anspruch 1 beschriebene Vorrichtung
gelöst, wobei die Unteransprüche besondere Ausführungsformen darstellen. Die hiebei
erzwungene Zirkulation der von der Walze jeweils mitgeschleppten Luft innerhalb der
selbstverständlich wärmeisolierend ausgeführten Wärmeschutzhaube verringert die Verluste
durch Abstrahlung und Konvektion wesentlich.
[0007] Dennoch führt der sich dabei einstellende Druckunterschied zwischen den Umlenkbereichen
dazu, daß an diesen geringfügig Luft ausgeblasen bzw. eingesogen wird. Dem Rechnung
tragend sollte der äußere Spalt breiter als der innere sein und sich zur Verringerung
der Geschwindigkeit im Umlenkbereich die Breite der Spalten jeweils zu den Enden hin
vergrößern. Ein vollständiger Druckausgleich kann beispielsweise erreicht werden,
wenn aus dem äußeren Spalt ein Teilstrom abgezweigt, über einen Ventilator beschleunigt
und wieder dem äußeren Spalt zugeführt wird.
[0008] Von Vorteil ist es weiterhin, die Walze über mindestens einen, nahe an die Walzenoberfläche
reichenden, in radialer Richtung verlaufenden, die statische Festigkeit der Wärmeschutzhaube
erhöhenden Trennsteg in mehrere axiale Zonen zu unterteilen. Die zonenweise Steuerung
des Temperatur- und damit auch des Dickenprofils der Walze kann dabei dadurch ermöglicht
werden, daß sich zonenweise im Verlauf des äußeren Spaltes eine Abzweigleitung befindet,
die einen Teil des Luftstromes über Ventilatoren einer steuerbaren Heizeinheit sowie
einem in den äußeren Spalt mündenden Injektor zuführt und insbesondere im papieraustrittsseitigen
Umlenkbereich zonenweise angeordnete Steuerklappen zur Kühlung vorhanden sind, die
es erlauben, Umgebungsluft in den inneren Spalt einzulassen und gleichzeitig Warmluft
aus dem äußeren Spalt an die Umgebung abzulassen.
[0009] Neben der Integration der Halterung für den eventuell notwendigen Schaber mit der
Wärmeschutzhaube empfiehlt es sich vor allem bei Wärmeschutzhauben, die mehr als die
Hälfte der Walze umgeben, diese zweiteilig auszuführen. Die Trennfuge sollte sich
dabei vorzugsweise im Bereich der Einmündung des Injektors befinden, da sich dort
eine Querschnittsverengung zur Schaffung von quer zur Strömung liegenden Fugendichtflächen
wenig auswirkt.
[0010] Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In der beigefügten Zeichnung zeigt die Figur einen Querschnitt der Wärmeschutzhaube.
[0011] Eine beheizte Walze 1 und eine Gegenwalze 3 bilden zusammen das Glättwerk für die
Papierbahn 2. Etwa zwei Drittel der Walze 1 sind von einem konzentrisch zu ihr verlaufenden
Außenschirm 7 umgeben, der mit einem zwischen ihm und der Walze 1 vorhandenen, ebenfalls
konzentrisch verlaufenden Trennschirm 4 einen inneren 5 und einen äußeren 6 Spalt
bildet. Der äußere Spalt 6 ist dabei etwa doppelt so breit wie der innere 5, wobei
sich die Breite der Spalten 5 und 6 jeweils zu den Enden hin vergrößert. An den Ende
des Trennschirmes 4 schließt sich ein Umlenkbereich 9 für die im inneren Spalt 5 von
der Walze 1 mitgeschleppte Luft an. Die dort angebrachten Umlenkeinbauten 10 und 11
weisen abgerundete Konturen auf und leiten den Luftstrom in den jeweils anderen Spalt
5 und 6.
[0012] Zur Beeinflussung des Temperaturprofils ist die Walze 1 durch mehrere bis nahe an
die Walze 1 reichende, in radialer Richtung verlaufende Trennstege 21 in mehrere axiale
Zonen unterteilt. In diesen Zonen befindet sich im Verlauf des äußeren Spaltes 6 jeweils
ein Abzweig 12 mit einer Abzweigleitung 13, die einen Teil des Luftstromes über Umlenkschaufeln
14 und Ventilatoren 15 einer steuerbaren Heizeinheit 16 sowie einem wieder in den
äußeren Spalt 6 einmündenden Injektor 17 zuführt. Weiterhin ist in dem papieraustrittsseitigen
Umlenkbereich 9 zonenweise jeweils eine drehbare Steuerklappe 22 angeordnet, die das
Ansaugen kalter sowie das Ausblasen warmer Luft ermöglicht. Außerdem sind der Außenschirm
7 sowie die Abzweigleitung 13 von einer thermisch isolierenden Schicht 8 umgeben.
[0013] In der Nähe der Steuerklappe 22 ist ein Schaber 23 vorhanden, wobei der Schaberträger
24 die Form einer Traverse hat und mit der Wärmeschutzhaube eine Einheit bildet.
[0014] Im Bereich der Einmündung des Injektors 17 befindet sich die Trennfuge 18 der Wärmeschutzhaube.
Diese erlaubt das Abfahren beider Teile zwecks Reparatur und Reinigung mittels nicht
dargestellter Führungsschienen und Hydraulikzylinder in radialer Richtung 25. An der
Trennfuge 18 vorhandene keilförmige Einbauten 19 bilden quer zur Strömung liegende
Dichtflächen für die elastischen Dichtelemente 20.
1. Wärmeschutzhaube für beheizte Walzen, insbesondere schnellaufende Walzen in Papiermaschinen,
die von dieser teilweise umgeben sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß um die Walze (1) ein teilweise diese umgebender, konzentrisch zu ihr verlaufender
Außenschirm (7) angeordnet ist, der mit einem zwischen ihm und der Walze (1) vorhandenen,
ebenfalls konzentrisch verlaufenden Trennschirm (4) einen inneren (5) und einen äußeren
(6) Spalt bildet und sich an den Enden des Trennschirmes (4) jeweilsein Umlenkbereich
(9) für die im inneren Spalt (5) von der Walze (1) mitgeschleppte Luft anschließt,
wobei die dort angebrachten Umlenkeinbauten (10,11) den Luftstrom in den jeweils anderen
Spalt (5,6) leiten.
2. Wärmeschutzhaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Spalt (6) breiter als, vorzugsweise etwa doppelt so breit wie der
innere Spalt (5) ist.
3. Wärmeschutzhaube nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie etwa die Hälfte bis zwei Drittel des Umfangs der Walze (1) umgibt.
4. Wärmeschutzhaube nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Breite der Spalten (5,6) jeweils zu den Enden hin vergrößert.
5. Wärmeschutzhaube nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein bis nahe an die Walzenoberfläche reichender, in radialer Richtung
verlaufender Trennsteg (21) die Walze (1) in mehrere axiale Zonen unterteilt.
6. Wärmeschutzhaube nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich zonenweise im Verlauf des äußeren Spaltes (6) ein Abzweig (12) mit einer
Abzweigleitung (13) befindet, die einen Teil der Luft über Umlenkschaufeln (14) und
Ventilatoren (15) einer steuerbaren Heizeinheit (16) sowie einem wieder in den äußeren
Spalt (6) einmündenden Injektor (17) zuführt.
7. Wärmeschutzhaube nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenschirm (7) sowie die Abzweigleitung (13) von einer thermisch isolierenden
Schicht (8) umgeben sind.
8. Wärmeschutzhaube nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere in dem papieraustrittsseitigen Umlenkbereich (9) zonenweise angeordnete
Steuerklappen (22) vorhanden sind, die es ermöglichen, Umgebungsluft in den inneren
Spalt (5) einzulassen und gleichzeitig Warmluft aus dem äußeren Spalt (6) andie Umgebung
abzulassen.
9. Wärmeschutzhaube nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerklappen (22) sowiedie Heizeinheiten (16) mit einer das Temperaturprofil
der Walze (1) zonenweise steuernden Einrichtung verbunden sind.
10. Wärmeschutzhaube nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie zweiteilig aufgebaut ist und sich die Trennfuge (18) vorzugsweise im Bereich
der Einmündung des Injektors (17) befindet.