[0001] Die Erfindung betrifft Vormaterial für Formstücke aus Preßspan zum Einsatz in Transformatoren
sowie die verfahrensmäßige Herstellung des Vormaterials und die Herstellung von Formstücken
unter Verwendung des Vormaterials.
[0002] Es ist bekannt, in Transformatoren zur Isolierung unterschiedlicher Potentialbereiche
Isolierteile aus Preßspan einzusetzen. Gemäß der deutschen Norm DIN 7733 handelt es
sich bei Preßspan um vornehmlich aus hochwertigen Cellulosefasern bestehende, schichtweise
aufgebaute, gepreßte Erzeugnisse in Form von Tafeln und Rollen. Je nach Verwendung
werden sie als Maschinen-, Nuten-, Transformatoren- oder Kondensatoren-Preßspan bezeichnet
bzw. zusammenfassend Elektropreßspan genannt.
[0003] Nicht unter diesen Begriff fallen imprägnierte, lackierte oder mit anderen Stoffen
kombinierte Preßspan-Erzeugnisse sowie Tafeln, die aus einzelnen Preßspantafeln unter
Verwendung eines Bindemittels (Klebstoffes) zusammengeklebt sind und als Blockspan
bezeichnet werden.
[0004] Handelsübliche Preßspanerzeugnisse werden entsprechend der zuvorgenannten Definition
aus einzelnen Schichten aufgebaut, so daß man von Blattbildung spricht. Die Verbindung
der einzelnen Schichten erfolgt hierbei durch formschlüssiges Ineinandergreifen ähnlich
einer Verzahnung der einzelnen Cellulosefasern, die unter hohem Druck zusammengepreßt
werden.
[0005] Ausgangsprodukt für die einzelnen Schichten sowohl der Preßspantafeln als auch der
Formstücke aus Preßspan ist Naßstoff, der aus einer sogenannte Pulpe gewonnen wird.
Pulpe ist eine breiartige Masse bestehend aus Cellulosefasern, die in Wasser suspendiert
werden. Diese Pulpe wird bei den Herstellern von Preßspantafeln und Preßspanformstücken
üblicherweise aus originär gewonnenen Cellulosefasern hergestellt.
[0006] Um Naßstoff zu erhalten, wird die Pulpe auf ca. 20 % Wassergehalt entwässert. Der
aufgrund der Restnässe formbare Naßstoff wird nun lagenweise auf die jeweilige Form,
zum Beispiel ebenes Gitter für ebene Platten, räumliche Form für räumliche Formstücke,
aufgebracht.
[0007] Bei der Herstellung von Transformatoren, insbesondere von ölgefüllten Transformatoren
ist es Stand der Technik, Isoliereinbauten aus Preßspan vorzusehen, um Bereiche unterschiedlichen
Potentials gegeneinander zu isolieren. Hierbei finden sowohl ebene Tafeln als auch
auf den speziellen Einsatzort angepaßte Formstücke Verwendung. Während es kein Problem
darstellt, aus den Standardabmessungen der Preßspantafeln Isolierplatten mit den auf
den jeweiligen Transformator abgestimmten Maßen zuzuschneiden, besteht hinsichtlich
der Herstellung und Lagerhaltung von Formstücken aufgrund der großen Vielfalt unterschiedlicher
Gestaltung und Transformatorgröße seit langem ein Problem hinsichtlich der Lagerhaltung
und der auftragsbezogenen Beistellung, da trotz verschiedentlicher Bemühungen eine
Standardisierung der Formstücke bisher nicht möglich war.
[0008] Es liegt daher grundsätzlich in Interesse der Hersteller von Transformatoren, die
Herstellung von Formstücken nach Möglichkeit in eigener Regie durchzuführen oder zumindest
auf deren Herstellung Einfluß zu nehmen, doch ist eine solche Eigenfertigung durch
die Transformatoren-Hersteller, nicht zuletzt wegen der zeitlich nur begrenzten Haltbarkeit
des Naßstoffes, bisher unterblieben. Ein Problem ergibt sich hierbei daraus, daß das
erforderliche Vormaterial, die bereits oben erwähnte Pulpe bzw. Naßstoff, kein frei
handelbares Erzeugnis darstellt und demgemäß nicht zur Verfügung steht.
[0009] Ausgehend von dieser Problemstellung ist es Aufgabe der Erfindung, Vormaterial der
eingangs genannten Art sowie dessen verfahrensmäßige Herstellung und die Herstellung
von Formstücken daraus anzugeben, wobei die Besonderheiten der Kleinserienfertigung
zu berücksichtigen sind.
[0010] Die Lösung der Aufgabe ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch die Ansprüche 1 bis
3. Demgemäß handelt es sich bei dem Vormaterial für die Formstücke aus Preßspan um
Abfallstücke, die beim Zuschnitt von Preßspantafeln angefallen sind und anschließend
zerkleinert und in Wasser suspendiert sind, um so als Pulpe für das Formgebungsverfahren
der Formstücke zu dienen.
[0011] Die Herstellung des Vormaterials erfolgt, indem die beim Zuschneiden der Preßspantafeln
anfallenden Abfallstücke, die durchaus zum Teil große Abmessungen erreichen können,
bis zu ca. 2 m², zunächst gesammelt und auf handliche Größe, ca. 100 bis 500 cm²,
zerkleinert werden. Anschließend werden die zerkleinerten Preßspanstücke in ein Wasserbad
gegeben und darin suspendiert. Als Wasser für das Wasserbad ist entmineralisiertes
Wasser, zweckmäßigerweise zum Beispiel Kondensat, vorgesehen. Zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Faser-Wasser-Suspension wird ein Mischungsverhältnis von 10 bis
50 kg Preßspan auf 100 l Wasser eingestellt. Nach Einbringen der Preßspanstücke in
das Wasserbad wird dieses stetig gerührt, um zunächst die Auflösung der Abfallstücke
in ihre Faserstruktur und anschließend eine gleichmäßige Verteilung der Preßspan-Fasern
im Wasserbad zu erreichen.
[0012] Für die Herstellung von Formstücken ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das sehr
kompakte Vormaterial durch Zugabe von Wasser, insbesondere entmineralisiertes Wasser,
weiterverdünnt wird, um so die Bildsamkeit des Vormaterials zu verbessern. Zu diesem
Zweck wird Zusatzwasser im Verhältnis von 70 bis 100 l auf 10 bis 30 kg Pulpe zugegeben
und die derart verdünnte Suspension verwirbelt, um ebenfalls eine gleichmäßige Verteilung
der Fasern in der Faser-Wasser-Suspension zu erreichen. Hierdurch wird eine Vernetzung
der Fasern durch formschlüssiges Ineinanderverhaken der Faser gleichsam einer Verzahnung
eine innige Verbindung der Fasern miteinander erreicht. Die derart verdünnte und verwirbelte
Faser-Wasser-Suspension wird in das Formwerkzeug eingebracht und darin durch Wasserentzug
das gewünschte Formstück hergestellt.
[0013] Der Wasserentzug wird zunächst dadurch erreicht, daß die Auflagefläche für die Faser-Wasser-Emulsion
netzähnlich strukturiert ist, so daß das Wasser aufgrund der Schwerkraft nach unten
abläuft. Unterstützt wird diese Drainage durch Erzeugung von Unterdruck, so daß der
auf der Gegenseite wirkende Luftdruck zusätzlich die Entwässerung der ursprünglichen
Faser-Wasser-Suspension begünstigt. Diese Wirkung kann dadurch gefördert werden, daß
auf der Gegenseite zusätzlich ein Überdruck aufgebracht wird, zum Beispiel durch Druckluft.
[0014] Es kann aber auch vorgesehen sein, daß auf der Gegenseite der netzartig ausgebildeten
Auflagefläche in der Form angepaßter Druckstempel angeordnet ist, der einhergehend
mit der Entwässerung aufgrund des Unterdrucks das Rohformstück beaufschlagt.
[0015] Im wesentlichen Unterschied zu den herkömmlichen Fertigungsverfahren, die aus dem
Stand der Technik bekannt sind, wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren das Formstück
einlagig und nicht schichtweise hergestellt, das heißt, jedes Formstück wird in nur
einem Arbeitsgang in der gewünschten Enddicke hergestellt. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens lassen sich so Formstücke mit Naßstoffdicken bis zu 15 mm bzw. mit Fertigdicken
bis zu 16 mm problemlos herstellen.
[0016] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß keine Kosten für die Entsorgung
des Abfallmaterials, das beim Zuschnitt der Preßspantafeln anfällt, entstehen. Neben
dem hiermit verbundenen wirtschaftlichen Vorteil resultiert ein weiterer Vorteil durch
die zur Entlastung der Umwelt beitragende Wiederverwendung des Abfallmaterials.
[0017] Die Herstellung der Formstücke erfolgt gemaß der Erfindung durch Anschmiegen einlagiger
Naßstoffauflagen an die jeweilige Form. Diese kann erfindungsgemäß bereits im Formgebungswerkzeug
angeodnet sein, sie kann sich aber auch außerhalb dieser Vorrichtung befinden, wo
sie mit der in der Vorrichtung hergestellten einlagigen ebenen Naßstoffmatte belegt
wird.
[0018] Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0019] Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen sollen die Erfindung,
vorteilhafte Ausgestaltungen sowie besondere Vorteile der Erfindung näher erläutert
und beschrieben werden.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematisierte Darstellung einer Anordnung für die Herstellung von Formstücken,
- Fig. 2
- eine Anordnung entsprechend Fig. 1, jedoch mit Druckbeaufschlagung,
- Fig. 3
- eine Anordnung entsprechend Fig. 2, jedoch mit Druckstempel.
[0021] In Fig. 1 ist ein Formgebungswerkzeug 10 dargestellt, das aus einem Bodenteil 12
und einem abhebbaren Oberteil 14 zusammengesetzt ist.
[0022] Dort, wo das Unterteil 12 mit dem Oberteil 14 zusammentrifft, das heißt in ihrer
gemeinsamen Berührungsebene 13, ist eine Form 16 angeordnet, die im Beispiel durch
gestrichtelte Linien angedeutet ist. Die Form 16 ist hierbei ausreichend wasserdurchlässig
ausgebildet, zum Beispiel als Drahtgitter oder Lochblech, um die Drainage der von
oben entsprechend dem gezeigten Pfeil P zugeführten Faser-Wasser-Suspension aus Pulpe
und Wasser zu gewährleisten.
[0023] Am Bodenbereich des Bodenteils 12 ist ein Auslaufstutzen 18 angeordnet, durch welches
das von der Faser-Wasser-Suspension herrührende Wasser abfließen kann. Ebenfalls im
Bodenteil 12 jedoch an den Seitenwänden sind ein oder mehrere gleichmäßig am Umfang
verteilt angeordnete Einlaßstutzen 19 angeordnet, durch welche Gas, insbesondere Druckluft
eingeblasen werden kann, um die Faser-Wasser-Suspension, die von oben eingebracht
ist, kräftig zu durchwirbeln, so daß sich die Fasern in der Suspension gleichmäßig
verteilen und so zu einer gleichmäßigen Bedeckung der Form 16 führen.
[0024] Um diese Gleichförmigkeit einerseits und die Formbeständigkeit andererseits der auf
der Form 16 befindlichen Faser-Auflage zu verbessern ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
an den Auslaufstutzen 18 eine hier nicht näher gezeigte Saugpumpe anzuschließen, welche
in dem unterhalb der Form 16 befindlichen Raum einen Unterdruck erzeugt, sobald die
Gaszufuhr über die Einlaßstutzen 19 abgestellt ist. Aufgrund des so entstehenden Unterdrucks
im Bereich unterhalb der Form 16 wirkt das von oben durch das offene Oberteil 14 auf
die Faser-Auflage wirkende Luftpolster quasi wie ein Druckstempel, der das Faserpaket
auf die Form preßt, wobei durch Kapilareffekte oder ähnlich gebundenes Wasser nach
unten austritt und dort abgesaugt wird.
[0025] Mit Hilfe der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung 10 läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von Formstücken einfach und ohne großen Zeitaufwand durchführen, wobei
einer vollautomatisierten Anwendung keine verfahrensrelevanten Hindernisse entgegenstehen.
Mit Ausnahme einer Saugpumpe für das aus der Faser-Wasser-Suspension austretende Wasser
handelt es sich bei der Vorrichtung 10 um einfach herstellbare Teile, die aufgrund
ihres einfachen Aufbaus leicht beschaffbar sind und gute Funktionssicherheit gewährleisten.
Der Zeitbedarf für die Herstellung eines Formstücks mit der Vorrichtung 10 beträgt
etwa 1 bis 3 Minuten.
[0026] In Fig. 2 ist eine ähnliche Vorrichtung 20 wie in Fig. 1 dargestellt, die jedoch
im Unterschied zur Anordnung gemäß Fig. 1 ein auf ein gleichartig gestaltetes Unterteil
22 gesetztes geschlossenes Oberteil 24 aufweist. Während das Unterteil 22 mit dem
Unterteil 12 aus Fig. 1 praktisch identisch ist (bezüglich der einzelnen Merkmale
wird auf die diesbezügliche Beschreibung zu Fig. 1 verwiesen), ist das Oberteil 24
haubenförmig ausgebildet und besitzt an seiner Stirnfläche zwei Stutzen 21, 27.
[0027] Der Stutzen 21 dient zur Zuführung der Faser-Wasser-Suspension, was durch den Pfeil
P angezeigt ist.
[0028] Der benachbarte Stutzen 27 dient ähnlich wie die am Umfang des Unterteils angeordneten
Stutzen 29 zur Zuführung von Druckgas, insbesondere von Druckluft. Jedoch dient das
durch den Stutzen 27 zugeführte Druckgas nicht wie bei dem Stutzen 29 zur Durchwirbelung
der Faser-Wasser-Suspension, um deren gleichmäßige Faser-Verteilung sicherzustellen,
sondern vielmehr, um oberhalb der mit 26 bezeichneten Form ein Druckpolster zu erzeugen.
Demgemäß erfolgt die Einblasung des Druckgases durch den Stutzen 27 erst im Anschluß
an die durch Einblasung von Druckluft durch die Stutzen 29 erfolgte Verwirbelung der
in der Vorrichtung 20 befindlichen Faser-Wasser-Suspension.
[0029] Praktisch gleichzeitig mit Drainagebeginn durch Unterdruck über den Abflußstutzen
28, an welchen ebenfalls eine nicht gezeigte Saugpumpe angeschlossen ist, erfolgt
die Druckbeaufschlagung der Faser-Auflage auf der Form 26 von oben mittels der durch
Einblasen durch den Stutzen 27 erzeugten Druckgaspolsters.
[0030] Einhergehend mit dem im Unterschied zu der Vorrichtung gemäß Fig. 1 deutlich erhöhten
apparativen Aufwand läßt sich mit der Vorrichtung 20 das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von Formstücken einerseits rascher durchführen. Andererseits führt
es zu einer verbesserten Oberflächenstruktur der Formstücke und zu einer größeren
Gleichmäßigkeit der Querschnittsausgestaltung.
[0031] Eine Alternative gegenüber der in Fig. 2 beschriebenen Vorrichtung 20 bietet die
in Fig. 3 gezeigte Vorrichtung 30, die hinsichtlich ihres Unterteils 32 ebenfalls
mit dem Unterteil 12 in Fig. 1 identisch übereinstimmt (Einzelheiten hierzu siehe
dort) und auch hinsichtlich des Oberteils mit dem in Fig. 1 gezeigten Oberteil 14
weitgehend übereinstimmt. Abweichend vom Oberteil 14 besitzt dieses jedoch einen seitlich
am Umfang angeordneten Einlaßstutzen 31, durch welchen die Faser-Wasser-Suspension
entsprechend dem Pfeil P zugeführt wird. Das an sich nach oben offene Oberteil 34
wird durch einen elektrisch, mechanisch oder hydraulisch betriebenen Kolben 33 verschlossen.
Dieser Kolben 33 ist in erfinderischer Ausgestaltung auf der der Faser-Wasser-Suspension
zugewandten Seite zweckmäßigerweise mit einem siebartigen Vorkolben 37 versehen, durch
welchen das überschüssige Wasser durchtreten kann und von einer im Kolben 33 angeordneten
Absaugung 35 aufgenommen wird. Der Faserstoff legt sich dabei an die Form 36 an.
[0032] Die Handhabung der Vorrichtung 30 ist ähnlich einfach wie die der Vorrichtung 10
oder 20 gemäß Figuren 1 bzw. 2. Durch den Stutzen 31 wird die Faser-Wasser-Suspension
in die Vorrichtung 30 eingefüllt. Hierbei befindet sich der Kolben 33 in seiner oberen,
etwa der in Fig. 3 gezeigten Darstellung entsprechenden Stellung. Hieran anschließend
wird durch die an dem Unterteil 32 seitlich angeordneten Stutzen 39 Druckgas, vorzugsweise
Druckluft, eingeblasen, um die Suspension kräftig zu durchwirbeln und so eine gleichmäßige
Verteilung der Fasern in der Suspension zu erzielen. Sobald die Druckgaszufuhr durch
die Stutzen 39 unterbrochen ist, setzt sich der Faseranteil der Faser-Wasser-Suspension
auf der Form 36 ab und bildet eine hinsichtlich ihres Querschnitts sehr gleichmäßige
Auflage. Mit Freigabe des Ablaufes 38, an welchen ebenfalls eine nicht näher gezeigte
Saugpumpe angeschlossen ist erfolgt die Drainage, die durch Einfahren des ebenfalls
mit einer Absaugvorrichtung 35 versehenen Kolbens 33 in das Oberteil 34 unterstützt
wird.
[0033] Wie auch bei den Vorrichtungen gemäß Fig. 1 und Fig. 2 ist die Form 36 wasserdurchlässig
gestaltet, um zu ermöglichen, daß in der Faser-Auflage befindliche Wasser nach unten
austreten zu lassen. Um sicherzustellen, daß beim Pressen der Auflage durch den ebenfalls
wasserdurchlässigen Kolben 33 das oberhalb der Auflage befindliche Wasser nicht in
die Faser-Auflage eindringt, ist in der Kolbenfläche eine Absaugung 35 vorgesehen,
durch welche das oberhalb der Faser-Auflage stehende Wasser entfernt werden kann.
[0034] Mit Hilfe der gezeigten und beschriebenen Vorrichtung 30 ist eine sehr rasche und
wirkungsvolle Herstellung von Formstücken möglich, da die in Fig. 1 gezeigte Schwerkraftentwässerung
der Faser-Auflagen zur Herstellung der Formstücke hierdurch gezielte Druckbeaufschlagung
und Entwässerung unterstützt wird. Der von oben wirkende Kolben begünstigt dabei die
Strukturierung der ihm zugewandten Oberfläche.
[0035] Besonders vorteilhaft für die Durchführung des Herstellverfahrens der Formstücke
erweist sich die zweigeteilte Form der Vorrichtungen 10, 20, 30, da nach Abnehmen
der Oberteile 14, 24, 34 die sich auf der Form 16, 26, 36 befindlichen, aus den miteinander
vernetzten Preßspanfasern hergestellten Formstücke leicht abnehmen lassen.
1. Vormaterial für Formstücke aus Preßspan zum Einsatz in Transformatoren bestehend aus
beim Zuschnitt von Preßspantafeln angefallenen, zerkleinerten und in Wasser suspendierten
Abfallstücken, die als Pulpe für das Formgebungsverfahren der Formstücke vorgesehen
sind.
2. Herstellung des Vormaterials nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte
a) Sammeln und Zerkleinern der Abfallstücke
b) Suspendieren der Abfallstücke in Wasser im Verhältnis von
b¹) 10 bis 50 kg Preßspan auf
b²) 100 l Wasser
c) mechanische Bearbeitung der Suspension, zum Beispiel Rühren zur Zerlegung der zerkleinerten
Preßspanstücke in ihre Faserstruktur
d) Eindicken durch Quellung der Preßspanfasern
3. Herstellung von Formkörpern aus Preßspan für den Einsatz in Transformatoren unter
Verwendung von Vormaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aus in
Wasser suspendierten Preßspan-Abfallstücken bestehende breiige Vormaterial (Pulpe)
mit Zusatzwasser im Verhältnis 10 bis 30 kg Vormaterial auf 70 bis 100 l Wasser verdünnt
wird, daß die derart verdünnte Suspension verwirbelt wird zur Erreichung einer gleichmäßigen
Verteilung der Fasern in der Faser-Wasser-Suspension, daß die Suspension in ein Formgebungswerkzeug
(10, 20, 30) gefüllt wird und daß darin das Formstück durch Wasserentzug aus der Faser-Wasser-Suspension
erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwirbelung der Faser-Wasser-Suspension
im Formgebungswerkzeug (10, 20, 30) erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwirbelung durch
Einblasen von Druckgas, vorzugsweise von Druckluft, erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in das
Formgebungswerkzeug (10, 20, 30) eingefüllte Faser-Wasser-Suspension zusätzlich druckbeaufschlagt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckbeaufschlagung durch
ein Gaspolster, vorzugsweise Druckluft, erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckbeaufschlagung mechanisch
mittels eines Stempels (33) erfolgt.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 3 bis 8 mit einem
Bodenteil (12, 22, 32) und einem darauf aufgesetzten und abhebbaren Oberteil (14,
24, 34), welche einen Raum umschließen zur Aufnahme einer Faser-Wasser-Suspension,
mit einer Form (16, 26, 36), die im Anschlußbereich von Bodenteil (12, 22, 32) und
Oberteil (14, 24, 34) angeordnet ist und durch Anheben des Oberteils (14, 24, 34)
zugänglich ist und das Entnehmen eines darauf befindlichen Formstücks gestattet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (14, 24, 34)
nach oben offen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (14, 24, 34)
haubenförmig gestaltet ist und Ausnehmungen (21, 27) für die Einfüllung der Faser-Wasser-Suspension
sowie für die Einströmung von Druckgas aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein verschieblicher Kolben
(33) in das nach oben offene Oberteil (14, 24, 34) eingeführt ist und dieses nach
oben abdichtet und daß am Umfang des Oberteils (14, 24, 34) ein Einfüllstutzen (31)
für die Faser-Wasser-Suspension angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12 mit einer Drainageöffnung (18, 28, 38)
am Bodenteil (12, 22, 32), an welche eine Saugpumpe angeschlossen ist, welche Unterdruck
erzeugt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die darin
angeordnete Form (16, 26, 36) eben ist und zur Herstellung einer ebenen Naßstoffmatte
dient.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, mit einer räumlich
ausgebildeten form entsprechend dem vorgesehen Formstück.