[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einziehen von Kettfäden in
ein Webblatt, mit einem nachfolgend als Blattmesser bezeichneten Organ zum Oeffnen
der jeweiligen Blattlücke für das Einziehorgan mit dem Kettfaden, und mit Transportmitteln
zum schrittweisen Transport des Webblatts in dessen Längsrichtung, wobei die Länge
der einzelnen Transportschritte zumindest annähernd der Teilung der Blattzähne entspricht.
[0002] Derartige Vorrichtungen, welche auch als Blattstecheinrichtungen bezeichnet werden,
finden insbesondere bei automatischen Kettfadeneinziehmaschinen Verwendung. Bei der
seit langem bekannten Kettfadeneinziehmaschine USTER DELTA (USTER - eingetragenes
Warenzeichen der Zellweger Uster AG) dient das Blattmesser gleichzeitig als Transportmittel
für das Webblatt indem es in die jeweilige Blattlücke einsticht und diese öffnet und
das Blatt um den vorgesehenen Schritt transportiert. Nach erfolgtem Einzug wird das
Blatt durch Haltemittel fixiert und das Blattmesser wird aus der Blattlücke herausgezogen
und kehrt in seine Ausgangsposition zurück.
[0003] Es hat sich gezeigt, dass diese Doppelfunktion des Blattmessers nachteilige Auswirkungen
haben kann, indem beim Transport des Webbblatts einerseits das Blattmesser übermässig
auf Biegung beansprucht wird, und andererseits auch die Blattzähne stark beansprucht
werden. Ausserdem sind durch die genannte Doppelfunktion des Blattmessers auch der
Einzugsfrequenz, also der Anzahl der pro Minute einziehbaren Kettfäden, Grenzen gesetzt.
[0004] Durch die Erfindung soll nun eine Blattstecheinrichtung angegeben werden, welche
sowohl eine Erhöhung der Einzugsfrequenz als auch eine maximale Schonung von Blattmesser
und Blattzähnen ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die genannten Transportmittel
ein sich über die Länge des Webblatts erstreckendes und mit diesem im Betriebszustand
gekuppeltes, erstes, sowie ein zangenartiges, zweites Transportorgan aufweisen, welches
zum intermittierenden Eingriff mit dem ersten Transportorgan vorgesehen ist.
[0006] Die erfindungsgemässe Entkopplung der beiden Funktionen Blatttransport und Blattöffnen
ermöglicht eine Optimierung dieser Funktionen und damit eine Erhöhung der Einzugsfrequenz.
Ausserdem werden sowohl das Blattmesser als auch die Blattzähne maximal geschont,
weil beim Blatttransport keine Biegekräfte auf sie wirken.
[0007] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnungen
näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Gesamtdarstellung einer Einziehmaschine,
- Fig. 2
- eine Ansicht einer erfindungsgemässen Blattstecheinrichtung von oben gesehen,
- Fig. 3
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III von Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IV von Fig. 3,
- Fig. 5a-5c
- ein erstes Detail der Blattstecheinrichtung; und
- Fig. 6a, b
- ein zweites Detail der Blattstecheinrichtung.
[0008] Gemäss Figur 1 besteht die Einziehmaschine aus einem Grundgestell 1 und aus verschiedenen
in diesem angeordneten Baugruppen, welche jede ein Funktionsmodul darstellen. Vor
dem Grundgestell 1 ist ein Kettbaumwagen 2 mit einem auf diesem angeordneten Kettbaum
3 zu erkennen. Der Kettbaumwagen 2 ist über den Kettbaum 3 mit einer nachfolgend als
Hebevorrichtung 4 bezeichneten Einrichtung zur Aufnahme und zur Halterung eines Einziehrahmens
5 gekuppelt, auf welchem die Kettfäden KF aufgespannt sind. Dieses Aufspannen erfolgt
vor dem eigentlichen Einziehen und an einem von der Einziehmaschine getrennten Ort,
wobei der Einziehrahmen 5 am unteren Ende der Hebevorrichtung 4 in unmittelbarer Nähe
zum Kettbaum 3 positioniert ist. Für das Einziehen wird der Kettbaumwagen 2 mit Kettbaum
3 und Hebevorrichtung 4 an die sogenannte Aufrüstseite der Einziehmaschine gefahren
und der Einziehrahmen 5 wird von der Hebevorrichtung 4 nach oben gehoben und in das
Grundgestell 1 eingehängt, wo er dann die dargestellte Lage einnimmt. Das Einhängen
des Rahmens 5 erfolgt in eine am vorderen oberen Längsträger 6 des Grundgestells 1
gelagerte Transporteinrichtung (nicht dargestellt).
[0009] Beim Einziehprozess werden der Rahmen 5 und die Hebevorrichtung 4 mit dem Kettbaumwagen
2 und dem Kettbaum 3 in Längsrichtung des Trägers 6 von links nach rechts verschoben.
Bei dieser Verschiebung werden die Kettfäden KF an einer Fadentrennstufe FT vorbeigeführt,
welche eine Einrichtung zum Abteilen der Kettfäden und zum Abschneiden der abgeteilten
Kettfäden KF sowie eine Einrichtung zur Präsentation der abgeschnittenen Kettfäden
an eine Einziehnadel 7 aufweist, welch letztere Bestandteil des sogenannten Einziehmoduls
bildet. Für das Abteilen der Kettfäden kann beispielsweise die in der Webkettenknüpfmaschine
USTER TOPMATIC verwendete Abteileinrichtung eingesetzt werden.
[0010] Neben der Einziehnadel 7 ist ein Bildschirmgerät 8 zu erkennen, welches zu einer
Bedienungsstation gehört und zur Anzeige von Maschinenfunktionen und Maschinenfehlfunktionen
und zur Dateneingabe dient. Die Bedienungsstation, die Teil eines sogenannten Programmiermoduls
bildet, enthält auch eine Eingabestufe für die manuelle Eingabe gewisser Funktionen,
wie beispielsweise Kriechgang, Start/Stop, Repetition von Vorgängen, und dergleichen.
Die Steuerung der Einziehmaschine erfolgt durch ein einen Steuerrechner enthaltendes
Steuermodul, welches in einem Steuerkasten 9 angeordnet ist. Dieser Steuerkasten enthält
neben dem Steuerrechner für jedes sogenannte Hauptmodul einen Modulrechner, wobei
die einzelnen Modulrechner vom Steuerrechner gesteuert und überwacht sind. Die Hauptmodule
der Einziehmaschine sind neben den schon erwähnten Modulen Einzugsmodul, Garnmodul,
Steuermodul und Programmiermodul, noch das Litzen-, das Lamellen- und das Blattmodul.
[0011] Die Fadentrennstufe FT, welche der Einziehnadel 7 die einzuziehenden Kettfäden KF
präsentiert, und die Bewegungsbahn der Einziehnadel 7, welche senkrecht zur Ebene
der aufgespannten Kettfäden KF verläuft, bestimmen eine Ebene im Bereich einer Teil
des Grundgestells bildenden Stütze 10, welche die schon erwähnte Aufrüstseite von
der sogenannten Abrüstseite der Einziehmaschine trennt. An der Aufrüstseite werden
die Kettfäden und die einzelnen Elemente, in welche die Kettfäden einzuziehen sind,
zugeführt, und an der Abrüstseite kann das sogenannte Geschirr (Litzen, Lamellen und
Blatt) mit den eingezogenen Kettfäden entnommen werden. Wenn alle Kettfäden KF eingezogen
sind und der Rahmen 5 leer ist, befindet sich der letztere zusammen mit der Hebevorrichtung
4, dem Kettbaumwagen 2 und dem Kettbaum 3 auf der Abrüstseite und kann vom Grundgestell
1 abgenommen werden.
[0012] Unmittelbar hinter der Ebene der Kettfäden KF sind die Kettfadenwächterlamellen LA
angeordnet, hinter diesen die Weblitzen LI und noch weiter hinten das Webblatt. Die
Lamellen LA werden in Handmagazinen aufgestapelt, und die vollen Handmagazine werden
in geneigt angeordnete Zuführschienen 11 gehängt, auf denen sie nach rechts, zur Einziehnadel
7 hin, transportiert werden. Dort werden sie separiert und in die Einzugsposition
gebracht. Nach erfolgtem Einzug gelangen die Lamellen LA auf Lamellentragschienen
12 auf der Abrüstseite.
[0013] Die Litzen LI werden auf Schienen 13 aufgereiht und auf diesen zu einer Separierstufe
verschoben. Dann werden die Litzen LI einzeln in ihre Einziehposition gebracht und
nach erfolgtem Einzug auf die entsprechenden Webschäfte 14 auf der Abrüstseite verteilt.
Das Webblatt wird ebenfalls schrittweise an der Einziehnadel 7 vorbeibewegt, wobei
die entsprechende Blattlücke für den Einzug geöffnet wird. Nach dem Einzug befindet
sich das Blatt ebenfalls auf der Abrüstseite. Rechts neben den Webschäften 14 ist
ein Teil des Webblatts WB zu erkennen. Diese Darstellung ist rein illustrativ zu verstehen,
weil sich das Webblatt bei der dargestellten Position des Rahmens 5 selbstverständlich
auf der Aufrüstseite befindet.
[0014] Wie der Figur weiter entnommen werden kann, ist auf der Abrüstseite ein sogenannter
Geschirrwagen 15 vorgesehen. Dieser wird zusammen mit den darauf befestigten Lamellentragschienen
12, Webschäften 14 und einer Halterung für das Webblatt in das Grundgestell 1 in die
dargestellte Position eingeschoben und trägt nach dem Einziehen das Geschirr mit den
eingezogenen Kettfäden KF. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich die Hebevorrichtung 4
und der Kettbaumwagen 2 mit dem Kettbaum 3 unmittelbar vor dem Geschirrwagen 15. Nun
wird mittels der Hebevorrichtung 4 das Geschirr vom Geschirrwagen 15 auf den Kettbaumwagen
2 umgeladen, der dann den Kettbaum 3 und das eingezogene Geschirr trägt und an die
betreffende Webmaschine oder in ein Zwischenlager gefahren werden kann.
[0015] Die einzelnen Hauptmodule der Einziehmaschine setzen sich aus Teilmodulen zusammen,
welche jeweils für bestimmte Funktionen vorgesehen sind. Dieser modulartige Aufbau
ist aber nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Es wird in diesem Zusammenhang
auf die Int. Anmeldung Nr. PCT/CH90/00227 verwiesen.
[0016] Nachfolgend soll nun die sogenannte Blattstecheinrichtung beschrieben werden, welche
den Hauptbestandteil des Blattmoduls bildet. Die Blattstecheinrichtung dient dazu,
das Webblatt WB schrittweise, Blattlücke um Blattlücke, an der Einziehnadel 7 vorbeizubewegen
und zu positionieren, und jeweils diejenige Blattlücke, in welche gerade ein Faden
eingezogen werden soll, so weit auseinanderzupreizen, dass die Einziehnadel 7 passieren
kann. Entsprechend diesen beiden Funktionen weist die Blattstecheinrichtung Transportmittel
für das Webbblatt WB und ein Organ zum Oeffnen der jeweiligen Blattlücke, ein sogenanntes
Blattmesser, auf.
[0017] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Blattstecheinrichtung, Fig.
3 zeigt eine Vorderansicht, vom Webblatt WB her gesehen, und Fig. 4 eine Seitenansicht,
bezogen auf Fig. 1 von rechts gesehen. Die Fig. 5a bis 5c zeigen ein erstes Detail
in drei Ansichten, und zwar zeigt Fig. 5a eine Vorderansicht, Fig. 5b einen Schnitt
nach der Linie A-A von Fig. 5a und Fig. 5c eine Draufsicht. Die Fig. 6a und 6b zeigen
ein zweites Detail, und zwar zeigt Fig. 6a eine Vorderansicht und Fig. 6b eine Ansicht
in Richtung des Pfeiles B von Fig. 6a, teilweise im Schnitt.
[0018] Darstellungsgemäss ist die gesamte Blattstecheinrichtung von einem Träger 16 getragen,
welcher seinerseits mit einer Teil des Grundgestells 1 bildenden Stütze 17 verschraubt
ist. Der Träger 16 ist plattenartig ausgebildet und ist im wesentlichen parallel zur
Ebene des Einziehrahmens 5 (Fig. 1) orientiert. An seinem in den Fig. 2 und 3 rechten
Ende weist der Träger 16 zwei Versteifungsrippen 18 und eine vertikal nach vorne abstehende
Abschlussplatte 19 auf, an welcher ein in den Figuren nur angedeuteter Schrittmotor
20 angeblockt ist. Letzterer dient als Antrieb für den Transport des Webblatts WB.
An dem in den Fig. 2 und 3 linken Ende weist der Träger 16 einen horizontalen Ansatz
21 auf, auf welchem das Blattmesser 22 mit seinem Antrieb angeordnet ist. Die Position
der Einziehnadel ist in Fig. 3 mit dem Bezugszeichen 23 bezeichnet.
[0019] Gemäss den Fig. 2 und 4 ist auf dem Ansatz 21 ein Träger 24 mit einer horizontalen
Grundplatte und mit je einer vertikalen Vorder-, Mittel- und Rückwand befestigt. Zwischen
der Vorder- und der Mittelwand erstrecken sich zwei Führungsbolzen 25, auf denen ein
Messerhalter 26 verschiebbar gelagert ist. Der letztere besteht aus einem Grundkörper
und aus einer von diesem getragenen Klemmbackenhalterung für das Blattmesser 22, welches
aus einem kohlenstoffaserverstärkten Kunststoff, beispielsweise aus PEEK oder aus
LCP, besteht. Selbstverständlich kann das Blattmesser 22 auch so wie bisher aus Stahl
bestehen; der genannte Kunststoff hat sich aber als besonders geeignet erwiesen, weil
bei diesem Material sowohl die Blattzähne, als auch - überraschenderweise - das Messer
selbst praktisch nicht abgenützt werden und damit als potentielle Störquelle ausgeschaltet
sind.
[0020] Der Messerhalter 26 ist mit einer an einen pneumatischen Antrieb 27 angeschlossenen
Kolbenstangen 28 verbunden und wird durch diese zwischen zwei Positionen hin- und
herbewegt. In der vorderen, in Fig. 2 dargestellten Position steht das Blattmesser
22 in Eingriff mit dem Webblatt, welches in den Fig. 2 bis 4 nicht dargestellt ist,
und öffnet dadurch die entsprechende Blattlücke für den Durchtritt der Einziehnadel
7 (Fig. 1) und damit für den Einzug eines Kettfadens. In der hinteren, in Fig. 4 dargestellten
Position, ist das Webblatt vom Blattmesser 22 freigegeben und kann verschoben werden.
Die beiden genannten Positionen des Messerhalters 26 und damit des Blattmessers 22
werden durch Sensoren 29 für die hintere und 30 für die vordere Position überwacht.
Diese Sensoren sind Induktivsensoren, welche auf im Messerhalter 26 an geeigneten
Stellen eingebettete Stahlkörper ansprechen.
[0021] Das Webblatt WB ist in einem aus Fig. 4 ersichtlichen Blattwagen BW gehalten, welcher
in Längsrichtung des Grundgestells 1 und damit auch des Webblatts WB verschiebbar
geführt ist. Als Führung dient eine im Grundgestell 1 (Fig. 1) montierte Profilschiene
31, in welcher im Abstand zueinander angeordnete vertikale Blattträger 32 geführt
sind. Die Blattträger 32 bestehen aus einem Unterteil, an welchem in der Profilschiene
31 laufende Rollen 33 befestigt sind, und aus einem Oberteil mit Mitteln 34 zur Höheneinstellung
und mit Klemmschrauben 35 zur Fixierung des Webblatts im Bereich seines unteren Bundes.
Die einzelnen Blattträger 32 sind mit einer Profilschiene 36 verschraubt, welche eine
Doppelfunktion erfüllt: Einerseits verbindet sie die Blattträger 32 miteinander und
bildet somit mit diesen zusammen den Blattwagen BW, und andererseits bildet ihr horizontaler
Schenkel eine Art von Mitnehmer, welcher durch ein entsprechendes Klemmorgan festklemmbar
ist, so dass bei Bewegung dieses Klemmorgans eine Verschiebung des Blattwagens BW
und damit auch des von diesem gehaltenen Webblatts erfolgt: Wegen dieser letzteren
Funktion der Profilschiene 36 wird diese nachfolgend als Klemmschiene bezeichnet.
[0022] Nachfolgend soll nun das erwähnte Klemmorgan beschrieben werden: Wie schon erwähnt
wurde, erfolgt der Antrieb des Webblatttransports durch den Schrittmotor 20, welcher
eine Welle 37 oszillierend antreibt. Die Welle 37 ist an ihrem vom Schrittmotor 20
entfernteren Ende mit einem Gewinde versehen und an diesem Teil von einer schlossmutterartigen
Buchse 38 umfasst, so dass also, wie beim Zusammenwirken von Leitspindel und Schlossmutter
einer Drehbank, eine Rotationsbewegung der Welle 37 eine Hubbewegung der Buchse 38
verursacht. Die Buchse 38 ist über ein Verbindungsstück 39 mit einem Schlitten 40
verbunden.
[0023] Wie den Figuren 2 bis 4 entnommen werden kann, ist am Träger 16 zu beiden Seiten
des Schlittens 40 je ein Tragarm 41 befestigt, welchem eine annähernd L-förmige Gestalt
mit dem Querschenkel oben und mit einem kurzen Vorsprung unten aufweist. In diesen
Vorsprüngen ist je eine Führungswelle 42 befestigt, welche zwischen den beiden Tragarmen
41 verläuft und somit den Schlitten 40 durchsetzt.
[0024] Wie insbesondere den Figuren 5a bis 5c entnommen werden kann, hat der Schlitten 40
ebenfalls einen Querschnitt in Form eines auf den Kopf gestellten L und er ist im
Bereich der Enden seiner beiden Schenkel von den Führungswellen 42 durchsetzt und
verschiebbar auf diesen gelagert. Im Bereich seiner den Tragarmen 41 benachbarten
Seitenflächen weist der Schlitten 40 je einen Querbalken 43 auf. Zwischen den beiden
Querbalken 43 und dem Querschenkel des Schlittens 40 sind zwei vertikale Führungsbolzen
44 angeordnet, an denen eine Klemmzange 45 hubverstellbar geführt ist. Diese Klemmzange
ist in den Figuren 6a und 6b dargestellt.
[0025] Kernstück der Klemmzange 45 bildet ein Pneumatikzylinder 46, der mit vier Schrauben
an einem Profilteil 47 befestigt ist. Dieser ist von den auf dem Schlitten 40 befestigten
Führungsbolzen 44 durchsetzt. Der Pneumatikzylinder 46 ist fest mit einem maulförmigen
Teil verbunden, welcher die erste Klemmbacke 48 der Klemmzange 45 bildet. Die zweite
Klemmbacke, welche mit dem Bezugszeichen 49 bezeichnet ist, ist von einem Kolben 50
des Pneumatikzylinders 46 angetrieben; sie ist von den Führungsbolzen 44 durchsezt
und auf diesen geführt. Wie den Fig. 5a und 5b entnommen werden kann, bilden die am
Schlitten 40 angearbeiteten Querbalken 43 Distanzierungsmittel zwischen dem Profilteil
47 und der zweiten Klemmbacke 49.
[0026] Der Pneumatikzylinder 46 weist zwei Luftanschlüsse 51 für die Zufuhr von Druckluft
zum Schliessen und Oeffnen der Klemmzange 45 auf. Beim Schliessen der Klemmzange 45
drückt die Luft im Pneumatikzylinder 46 den Kolben 50 und damit die zweite Klemmbacke
49 nach unten, bis diese gegen die Klemmschiene 36 (Fig. 4) drückt. Nun bewegt sich
der ganze Pneumatikzylinder 46 einschliesslich der ersten Klemmbacke 48 relativ zur
an der Klemmschiene 36 fixierten zweiten Klemmbacke 49 nach oben, bis auch die erste
Klemmbacke 48 gegen die Klemmschiene 36 drückt, wodurch diese in der Klemmzange 45
fixiert ist.
[0027] Nun kann der Blattwagen BW (Fig. 4) von der Klemmzange 45 um einen Schritt weitertransportiert
werden, was durch den Schrittmotor 20 (Fig. 3) erfolgt. Dieser ist so ausgelegt, dass
die mögliche Teilung des Webblatts ein Vielfaches der Schrittlänge des Schrittmotors
20 ist. Auf der vom Schrittmotor 20 angetriebenen Welle 37 ist eine eine sektorartige
Ausnehmung mit einer Startkante aufweisende Geberscheibe 52 befestigt, welcher ein
Induktivsensor zugeordnet ist. Dieser Sensor, der den Transportablauf steuert, wird
bei Rotation des Schrittmotors 20 und der Geberscheibe 52 durch die genannte Startkante
aktiviert, wodurch der Beginn des Transports des Blattwagens BW exakt definiert und
dieser Transport initialisiert ist. Da der auszuführende Transportschritt je nach
Blatt-Typ verschieden gross ist, wird er am Schrittmotor entsprechend eingestellt
(programmiert). Nach dem dem vorgegebenen Transportschritt entsprechenden Rotationswinkel
der Geberscheibe 52, der immer wesentlich kleiner ist als 360°, steht der Schrittmotor
20 still, womit der Transport des Blattwagens BW beendet ist. Nun kann das Blattmesser
22 in die entsprechende Blattlücke einstechen und Schrittmotor 20 und Geberscheibe
52 drehen in ihre Ausgangslage zurück.
[0028] Zusammenfassend erfolgt also der Transport des Blattwagens BW und damit des Webblatts
folgendermassen: Der Schrittmotor 20 treibt über die Welle 37 und die Buchse 38 den
auf den Führungswellen 42 horizontal verschiebbar gelagerten Schlitten 40 an. Auf
diesem Schlitten 40 ist über die Führungsbolzen 44 die Klemmzange 45 in vertikaler
Richtung verstellbar gelagert, wobei einerseits die gesamte Klemmzange 45 höhenverstellbar
ist, und andererseits durch die gegenseitige Verstellbarkeit von Pneumatikzylinder
46 und Kolben 50 auch die beiden Klemmbacken 48 und 49 auf verschiedene Höhen verstellbar
sind. Letzteres bedeutet, dass sich die Klemmzange 45 automatisch auf verschiedene
Höhen der Klemmschiene 36 einstellen kann.
[0029] Wie schon beschrieben worden ist, ist der Messerhalter 26 mit dem Blattmesser 22
durch den pneumatischen Antrieb 27 angetrieben. Dieser ist von der Steuerung des Schrittmotors
20 und vom Antrieb des Pneumatikzylinders 46 völlig unabhängig, so dass also die beiden
Funktionen Blattöffnung und Blatttransport mechanisch autonom sind. Ihre Synchronisierung
erfolgt über den im Steuerkasten 9 (Fig. 1) enthaltenen Modulrechner, welcher die
Signale der Sensoren 29, 30 (Fig. 2, 4) und des der Geberscheibe 52 zugeordneten Sensors
auswertet und die Blattstecheinrichtung entsprechend steuert.
[0030] Der zeitliche Ablauf eines Zyklus der einzelnen Funktionsschritte ist folgender:
1. Warteposition des Schrittmotors 20.
2. Ausfahren des Blattmessers 22 aus dem Webblatt.
3. Start Schrittmotor 20 und dadurch Verschiebung Schlitten 40 und Transport Blattwagen
BW.
4. Stop Schrittmotor 20 und Schlitten 40.
5. Einfahren Blattmesser 22 in Webblatt und dadurch Blattöffnung.
6. Aufhebung der Klemmung durch Klemmzange 45. Das Webblatt ist jetzt durch das Blattmesser
22 positioniert, durch welches es auch feinpositioniert wird.
7. Rücklauf Schrittmotor 20 und dadurch Rücktransport von Schlitten 40 und Klemmzange
45.
8. Warteposition der Klemmzange 45 (Wartezeit etwa 100 ms).
9. Betätigung der Klemmzange 45.
10. Zyklusende.
1. Beginn eines neuen Zyklus mit Ausfahren des Blattmessers 22 aus dem Webblatt.
[0031] Bei Beginn des Einziehens einer neuen Kette wird der Blattwagen BW mit dem Webblatt
von Hand in seine Startposition gebracht, die durch einen Anschlag markiert ist. Da
beim Start des allerersten Zyklus selbstverständlich das Blattmesser 22 nicht in das
Webblatt eingefahren ist, entfällt bei diesem (ersten) Zyklus der Schritt Nr. 2.
1. Vorrichtung zum Einziehen von Kettfäden in ein Webblatt mit einem nachfolgend als
Blattmesser bezeichneten Organ zum Oeffnen der jeweiligen Blattlücke für das Einziehorgan
mit dem Kettfaden, und mit Transportmitteln zum schrittweisen Transport des Webblatts
in dessen Längsrichtung, wobei die Länge der einzelnen Transportschritte zumindest
annähernd der Teilung der Blattzähne entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass die
genannten Transportmittel ein sich über die Länge des Webblatts erstreckendes und
mit diesem im Betriebszustand gekuppeltes, erstes, sowie ein zangenartiges, zweites
Transportorgan (BW bzw. 45) aufweisen, welches zum intermittierenden Eingriff mit
dem ersten Transportorgan vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Transportorgan
durch einen eine Klemmschiene (36) aufweisenden Blattwagen (BW) gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Transportorgan
eine Klemmzange (45) mit zwei verstellbaren Klemmbacken (48, 49) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen in Längsrichtung des Webblatts
verstellbar gelagerten Schlitten (40), an welchem die Klemmzange (45) höhenverstellbar
gelagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen für den Verstellantrieb des
Schlittens (40) vorgesehenen Schrittmotor (20), welcher mit dem Schlitten über eine
Welle (37) und eine diese umgreifende Buchse (38) in der Art einer Schlossmutter verbunden
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmzange (45) einen
Pneumatikzylinder (46) aufweist, welcher mit einer Klemmbacke (48) fest verbunden
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen im Pneumatikzylinder (46)
gelagerten Kolben (50), welcher mit der anderen Klemmbacke (49) verbunden ist.
8. Vorichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Blattmesser (22) aus
Kunststoff, vorzugsweise aus einem kohlenstoffaserverstärkten Material, besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichent, dass das Blattmesser
(22) in einem Messerhalter (26) eingespannt, und dass dessen Antrieb gegenüber demjenigen
des zweiten Transportorgans (45) mechanisch autonom ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichent, dass der Messerhalter (26) über
eine Kolbenstange (28) mit einem pneumatischen Antrieb (27) verbunden und von diesem
zwischen zwei Endlagen hin- und herbewegbar, und dass für jede der beiden Endlagen
ein Sensor (29, 30) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (29, 30) durch
Induktivsensoren gebildet und dass im Messerhalter Metallteile zur Erregung der Induktivsensoren
enthalten sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Messerhalter (26) mit
dem Blattmesser (22) und das zangenartige Transportorgan (45) mit seinem Antrieb auf
einem gemeinsamen Träger (16) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5, 6 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrittmotor
(20), der Pneumatikzylinder (46) und der Antrieb (27) der Kolbenstange (28) auf einem
gemeinsamen Träger (16) angeordnet sind.