[0001] Die Erfindung betrifft eine Messerwellen-Abstreifvorrichtung für Schriftgutvernichter,
deren einteilig ausgebildete Abstreifstege im Schneidwerk in der Schneidzone zwischen
den Messern der Messerwellen angeordnet sind.
[0002] Die Abstreifstege derartiger Messerwellen-Abstreifvorrichtungen verhindern im Schneidwerk,
daß das zerkleinerte Gut in die Zwischenräume zwischen den Messern der Messerwellen
eindringt und sich dort festsetzen kann. Ein Festsetzen des zerkleinerten Gutes zwischen
den Messern der Messerwellen würde zu Betriebsstörungen führen.
[0003] Durch die DE-OS 36 16 554 ist es bereits bekanntgeworden, in einem Schneidwerk beidseitig
der Messerwelle jeweils einteilig ausgebildete Abstreifstege in Form von Abstreifgittern
anzuordnen. Die Abstreifgitter sind in den Seitenteilen des Schneidwerkes, in denen
auch die Lager der Messerwellen angeordnet sind, befestigt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufbau eines Schriftgutvernichters
zu vereinfachen und die Anzahl der Einzelteile sowie den erforderlichen Montage- und
Justageaufwand zu verringern.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe weist die Erfindung die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 auf. Dadurch, daß die Abstreifstege als ein Abstreifblock hergestellt sind, der
in einer Aufnahme eines Gehäuseteiles des Schriftgutvernichters befestigbar ist, wird
ein vereinfachter Aufbau des Gerätes erreicht. Dabei können die Kosten für die Herstellung
der Einzelteile reduziert werden. Die Anordnung des Abstreifblockes mit den Abstreifstegen
erhält die erforderliche Stabilität, indem den Abstreifstegen Stützstege zugeordnet
sind, die an dem jeweils gegenüberliegenden Gehäuseteil angeordnet sind. Die Abstreifstege
und die Stützstege sind mit Stützflächen versehen, die im montierten Zustand des Schneidwerkes
aufeinanderliegen, derart, daß die Abstreifstege abgestützt sind und der Abstreifblock
in seiner Lage fixiert ist.
[0006] Dadurch, daß die Aufnahme für den Abstreifblock wannenförmig ausgebildet und der
Abstreifblock in der Aufnahme mit Spiel angeordnet ist, wird erreicht, daß gewisse
Fertigungstoleranzen der Messerwellen selbsttätig ausgeglichen werden können. Der
Abstreifblock positioniert sich bei der Montage des Schneidwerkes selbsttätig entsprechend
der Lage der Messer der Messerwellen.
[0007] Insbesondere, sofern die Stützflächen der Abstreifstege und der Stützstege winkelig
zueinander angeordnet sind, kommt es insbesondere in der Richtung zu den Messerwellen
zu einem Verkeilen der Stege, so daß die fertig montierte Einheit eine hohe Stabilität
erhält. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es auch möglich,
den Abstreifblock als Spritzteil, insbesondere als Kunststoffspritzteil, auszubilden.
Auch aus Kunststoff gespritzte Abstreifstege weisen aufgrund der beschriebenen Gestaltung
die erforderliche Stabilität auf.
[0008] Weiterhin ist es vorgesehen, daß die Stützstege einteilig mit einem Gehäuseteil aus
Kunststoff gespritzt sind. So ist eine weitere Vereinfachung des Aufbaues des Schneidwerkes
erzielbar. Selbstverständlich ist es alternativ auch möglich, die Stützstege einteilig
als Block aus Kunststoff zu spritzen und dann in eine Aufnahme des Gehäuses einzusetzen.
[0009] Hier wäre zwar ein zusätzliches Spritzwerkzeug erforderlich, die Werkzeuge könnten
insgesamt aber einfacher, d. h. billiger, gestaltet werden. Wesentlich ist es, daß
sich genau wie bei den als Block gespritzten Abstreifstegen die Möglichkeit ergibt,
die Stege an Messerwellen unterschiedlicher Abmessungen anzupassen, d. h. auszutauschen.
[0010] Vorzugsweise ist die Aufnahme für den Abstreifblock am Gehäuseunterteil des Schriftgutvernichters
angeordnet, während die Stützstege am Gehäuseoberteil angeordnet sind. Die Stützflächen
der Abstreifstege und der Stützstege liegen dann oberhalb der Schneidzone des Schneidwerkes
im Bereich der Papierzuführung, so daß sich etwaige Kanten im Bereich der Stützflächen
die Funktion der Abstreifstege auf keinen Fall negativ beeinflussen können. Einen
Stau zerkleinerter Papierteilchen im Schneidwerk schließt diese bevorzugte Lösung
mit Sicherheit aus.
[0011] Sofern in das Gehäuseunterteil bzw. in das Gehäuseoberteil zusätzlich zu der Aufnahme
für den Abstreifblock und den Stützstegen auch Lagerflächen für die Messerwellen eingespritzt
sind, läßt sich der Aufbau und insbesondere auch die Montage des Schneidwerkes weiter
erheblich vereinfachen. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn zusätzlich auch noch
die Aufnahme für einen Antriebsmotor und Lagerflächen für ein Getriebe eingespritzt
sind. Es sind dann alle wesentlichen Bauteile des Schneidwerkes in ihrer Position
zueinander richtig angeordnet, ohne daß eine Justage erfolgen muß. Wie bereits ausgeführt,
lassen sich Fertigungstoleranzen der Messerwelle gegebenenfalls dadurch ausgleichen,
daß der Abstreifblock mit den Abstreifstegen in seiner Aufnahme mit Spiel angeordnet
ist.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schriftgutvernichter mit seinen Bauteilen im geöffneten Zustand,
- Fig. 2
- den Abstreifblock des Schneidwerkes mit seiner Aufnahme vor der Montage,
- Fig. 3
- den Abstreifblock gemäß Fig. 2 im montierten Zustand mit den an seinen Abstreifstegen
angreifenden Stützstegen,
- Fig. 4
- einen Teil des Schneidwerkes im fertig montierten Zustand.
[0013] In der Zeichnung ist mit 1 ein Schneidwerk eines Schriftgutvernichters bezeichnet.
Das Schneidwerk 1 weist zwei Messerwellen 2 auf, auf denen in an sich bekannter Weise
ineinandergreifende Messer 3 zur Zerkleinerung des in der Zeichnung nicht dargestellten
Schriftgutes angeordnet sind. An den beiden Messerwellen 2 ist eine Messerwellen-Abstreifvorrichtung,
bestehend aus zwei Reihen Abstreifstegen 4 und zugeordneten Stützstegen 5 angeordnet.
Die Abstreifstege 4 sind zu einem Abstreifblock 6 zusammengefaßt. Wie aus der Fig.
4 der Zeichnung ersichtlich ist, greifen die Abstreifstege 4 in die Zwischenräume
zwischen den Messern 3 der Messerwellen 2 ein und füllen diese aus. Hierdurch wird
das Eintreten von zerkleinertem Schriftgut in diese Zwischenräume verhindert.
[0014] Die Abstreifstege 4 sind kammartig gestaltet und einteilig aus Kunststoff gespritzt
zu einem Abstreifblock 6 vereinigt. Wie insbesondere aus der Fig. 4 ersichtlich, ist
am Gehäuseunterteil 7 für den Abstreifblock 6 eine wannenförmig ausgebildete Aufnahme
8 angeordnet. Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, wird der Abstreifblock 6 im montierten
Zustand des Schneidwerkes 1 in der Aufnahme 8 gehalten. Vorzugsweise ist der Abstreifblock
6 in dieser Aufnahme 8 mit Spiel angeordnet, so daß dann Fertigungstoleranzen der
Messerwelle 2 selbsttätig ausgeglichen werden.
[0015] Die Stützstege 5 weisen an ihrer oberen Stirnseite Stützflächen 9 auf, die winklig
zueinander angeordnet sind. Entsprechende Stützflächen 10 sind an den Stirnseiten
der Abstreifstege 4 angeordnet. Im montierten Zustand des Schneidwerkes 1, d. h. bei
auf das Gehäuseunterteil 7 aufgesetztem Gehäuseoberteil 11, legen sich die Stützflächen
9 und 10 aufeinander.
[0016] Wie beispielsweise aus der Fig. 3 der Zeichnung ersichtlich ist, greifen die Stützflächen
10 der Stützstege 5 derart in die Stützflächen 9 der Abstreifstege ein, daß die Abstreifstege
4 sowohl seitlich, als auch in vertikaler Richtung abgestützt werden. Es wird somit
sowohl eine seitliche Verschiebung der Abstreifstege 4 durch das durchlaufende Papier,
als auch eine Verschiebung in Richtung des Papierlaufes senkrecht zu den Längsachsen
der Messerwellen 2 sicher verhindert. Die Stabilität des Schneidwerkes 1 wird weiterhin
durch an der Aufnahme 8 angeordnete Verstärkungsrippen 12 erhöht. Insgesamt wird durch
das Ineinandergreifen der Abstreifstege 4 und der Stützstege 5 auch die Stabilität
des aus dem Gehäuseunterteil 7 und dem Gehäuseoberteil 11 bestehenden Gehäuses des
Schriftgutvernichters insgesamt in vorteilhafter Weise erhöht.
[0017] Aus der Zeichnung ist weiterhin ersichtlich, daß im Gehäuseoberteil 11 ein Papiereinlaufschacht
13 für die Zuführung des zu zerkleinernden Papiers angeordnet ist. Im Gehäuseunterteil
7 und im Gehäuseoberteil 11 sind, wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, Lagerflächen
14 für die Messerwellen 2 angeordnet. Diese Lagerflächen 14 sind genau wie die Aufnahme
8 für den Abstreifblock 6 und die Stützstege 5 in das Gehäuseunterteil 7 bzw. in das
Gehäuseoberteil 11 eingespritzt. Das gleiche gilt für eine Aufnahme 15 für einen Antriebsmotor
16 des Schneidwerkes 1. In das Gehäuseoberteil 11 und das Gehäuseunterteil 7 sind
weiterhin Lagerflächen 17 für ein Getriebe 18 eingespritzt. Über das Getriebe 18 treibt
der Antriebsmotor 16 die Messerwellen 2 des Schneidwerkes 1 an.
[0018] Zur Zerkleinerung wird das in der Zeichnung nicht dargestellte Papier in den Papiereinlaufschacht
13 eingeführt und gelangt dann an die Messer 3 der Messerwellen 2. Die sich überlappenden
Messer 3 zerkleinern das Papier, wobei die Abstreifstege 4 verhindern, daß das Papier
in die Zwischenräume zwischen den Messern 3 eintritt. Das zerkleinerte Papier gelangt
dann durch einen zwischen den beidseitig angeordneten Abstreifstegen 4 und Stützstegen
5 ausgebildeten Papierkanal 19 in einen in der Zeichnung nicht dargestellten Auffangbehälter.
[0019] Da die Abstreifstege 4 von den Stützstegen 5 abgestützt sind, sind diese trotz ihrer
bevorzugten Ausbildung als an sich flexibles Kunststoffteil in ihrer Lage exakt fixiert.
Wie es sich überraschend gezeigt hat, ist es aufgrund der erfindungsgemäßen Gestaltung
sichergestellt, daß die Abstreifstege 4 beim Zerkleinerungsvorgang in ihrer Position
verbleiben. Auch unter der Einwirkung der vom zu zerkleinernden Papier ausgeübten
Kräfte erfolgt keine derartige Deformation der aus Kunststoff gespritzten Abstreifstege
4, daß Funktionsstörungen eintreten könnten. Aus der Ausbildung der Abstreifstege
4 und der Stützstege 5 als Kunststoffspritzteil ergibt sich der Vorteil einer sehr
kostengünstigen Herstellung.
[0020] Abweichend von der vorstehend beschriebenen Lösung ist es selbstverständlich möglich,
die Abstreifstege 4 zu verlängern und die Stützstege 5 beispielsweise nur andeutungsweise
am Gehäuseoberteil 11 vorzusehen. Wesentlich ist, daß am Gehäuseoberteil die Stützflächen
10 angeordnet sind. Weiterhin ist es selbstverständlich auch möglich, die Abstreifstege
4 am Gehäuseoberteil 11 anzuordnen. Die Stützstege 5 sind in diesem Fall am Gehäuseunterteil
7 angeordnet. Auch eine derartige Lösung ist bei entsprechender Gestaltung der Übergänge
an den Stützflächen 9 und 10 voll funktionsfähig.
[0021] Wie insbesondere aus der Fig. 1 ersichtlich ist, sind bei erfindungsgemäßer Gestaltung
die Einzelteile des Schriftgutvernichters sehr einfach zu montieren. Gemäß der in
der Fig. 1 dargestellten besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
es letztlich lediglich erforderlich, in das Gehäuseunterteil 7 den Abstreifblock 6
in seine Aufnahme 8, die Messerwellen 2 in ihre Lagerflächen 14, den Antriebsmotor
16 in seine Aufnahme 15 und das Getriebe 18 in seine Lagerfläche 17 einzulegen. Danach
wird das Gehäuseoberteil mit den Stützstegen 5 und den entsprechenden Lagerflächen
aufgesetzt. Die Ausrichtung und Fixierung des Abstreifblocks 6 erfolgt selbsttätig
an den Stützflächen 10 der Stützstege 5 und an den Messerwellen.
1. Messerwellen-Abstreifvorrichtung für Schriftgutvernichter, deren einteilig ausgebildete
Abstreifstege (4) im Schneidwerk ( ) in der Schneidzone zwischen den Messern (3)
der Messerwellen (2) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifstege (4) als ein Abstreifblock (6) hergestellt sind, der in einer
Aufnahme (8) eines Gehäuseteils (Gehäuseunterteil 7, Gehäuseoberteil 11) befestigbar
ist, daß den Abstreifstegen (4) Stützstege (5) zugeordnet sind, die an dem jeweils
gegenüberliegenden Gehäuseteil (Gehäuseunterteil 7, Gehäuseoberteil 11) angeordnet
sind, und daß die Abstreifstege (4) und die Stützstege (5) mit Stützflächen (9, 10)
versehen sind, die im montierten Zustand des Schneidwerkes (1) aufeinander liegen,
derart, daß die Abstreifstege (4) abgestützt sind.
2. Messerwellen-Abstreifvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufnahme (8) für den Abstreifblock (6) wannenförmig ausgebildet ist.
3. Messerwellen-Abstreifvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstreifblock (6) in der Aufnahme (8) mit Spiel angeordnet ist.
4. Messerwellen-Abstreifvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützflächen (9, 10) der Abstreifstege (4) und der Stützstege (5) winklig zueinander
angeordnet sind.
5. Messerwellen-Abstreifvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstreifblock (6) als Spritzteil hergestellt ist.
6. Messerwellen-Abstreifvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstreifblock (6) als Spritzteil aus Kunststoff hergestellt ist.
7. Messerwellen-Abstreifvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Stützstege
(5) einteilig mit einem Gehäuseteil (Gehäuseunterteil 7, Gehäuseoberteil 11) aus Kunststoff
gespritzt sind.
8. Messerwellen-Abstreifvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufnahme (8) für den Abstreifblock (6) einteilig mit einem Gehäuseteil (Gehäuseunterteil
7, Gehäuseoberteil 11) aus Kunststoff gespritzt ist.
9. Messerwellen-Abstreifvorrichtung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der weiteren
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (8) für den Abstreifblock (6)
am Gehäuseunterteil (7) des Schriftgutvernichters angeordnet ist und daß die Stützstege
(5) am Gehäuseoberteil (11) angeordnet sind.
10. Messerwellen-Abstreifvorrichtung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der weiteren
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in das Gehäuseunterteil (7) bzw. in das Gehäuseoberteil
(11) des Schriftgutvernichters die Aufnahme (8) für den Abstreifblock (6), die Stützstege
(5) und außerdem Lagerflächen (14) für die Messerwellen (2) eingespritzt sind.
11. Messerwellen-Abstreifvorrichtung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der weiteren
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in das Gehäuseunterteil (7) bzw. in das Gehäuseoberteil
(11) der Schriftgutvernichters die Aufnahme (8) für den Abstreifblock (6), die Stützstege
(5), Lagerflächen (14) für die Messerwellen (2), eine Aufnahme (15) für einen Antriebsmotor
(16) und Lagerflächen (17) für ein Getriebe (18) eingespritzt sind.